Neuerscheinungen Herbst/Winter 2008 deutsche Autoren

  • Porträts von Max Ernst bis Gerhard Richter


    Über den Autor:
    Werner Spies, 1937 geboren, war Direktor des Musée National d’Art Moderne in Paris, lehrte an der Kunstakademie in Düsseldorf und wurde einem großen Publikum durch seine Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung bekannt. Bei Hanser erschien Duchamp starb in seinem Badezimmer an einem Lachanfall (Porträts, 2005).


    Kurzbeschreibung:
    Kaum ein anderer hat so viel und so umfassend über Kunst und Künstler der Moderne geschrieben wie Werner Spies. Und noch immer vermitteln seine Texte die spontane Begeisterung für ein bestimmtes Werk, die er mit anderen Menschen teilen möchte. Mit solchem Temperament verfasst, stecken seine Porträts und Beschreibungen den Leser sofort an – und fügen sich zu einer sehr persönlichen Kunstgeschichte. In diesem Band stehen die deutschen Künstler im Mittelpunkt: Neo Rauch zum Beispiel, Jörg Immendorf, Anselm Kiefer, Gerhard Richter und Rebecca Horn. Exkurse führen in die Literatur, in die Ethnologie und zum Film, zu den unmittelbaren Nachbarn der Gegenwartskunst also. Spies zu lesen ist immer höchster Genuss – und tröstet über manche versäumte Ausstellung hinweg.


    Geplanter Erscheinungstermin: August 2008

  • Über den Autor:
    Karlheinz Stierle, 1936 geboren, ist emeritierter Professor für Romanische Literaturen an der Universität Konstanz. Bei Hanser erschienen Der Mythos von Paris (Zeichen und Bewusstsein der Stadt, 1993), Petrarca (Fragmente eines Selbstentwurfs, 1998), Francesco Petrarca (Ein Intellektueller im Europa des 14. Jahrhunderts, 2003).


    Kurzbeschreibung:
    Prousts A la Recherche du Temps perdu und Dantes Commedia


    Was ist die Zeit? Die Frage nach dem Wesen der Zeit, die sich an der Schwelle der Neuzeit und zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf jeweils neue und dringliche Weise stellte, hat in zwei exemplarischen Werken Gestalt gewonnen: in Dantes "Göttlicher Komödie" und in Prousts "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit". Karlheinz Stierle hat diese Bücher neu gelesen und überraschende Korrespondenzen entdeckt, die er brillant anhand zahlreicher Textbeispiele belegt - nicht nur für Kenner der beiden Werke.



    Geplanter Erscheinungstermin: September 2008

  • Über den Autor: Oliver Maria Schmitt, Jahrgang 1966, Ex-Student der Rhetorik und Kunstgeschichte, Ex-Landtagskandidat und Ex-Gitarrist, gelernter Ex-Chefredakteur der «Titanic», Brillenträger, Sachbuchautor und Teilzeitraucher, legte 2006 mit seinem Erzähldebüt «AnarchoShnitzel schrieen sie» den weltweit ersten «Punkroman für die besseren Kreise» vor. Die Kritik schrie: Weiter so! Jetzt hat Schmitt gehandelt.



    Kurzbeschreibung: Für Mick Rademann läuft es nur suboptimal. Er ist hoch verschuldet und mehrfacher Single, er hat eine frischgedruckte Visitenkarte mit der Aufschrift «Coach, Mediator & Dipl.-Entschleuniger», aber leider keine Kunden. Unschlüssig steht er vor einem Frankfurter Nachtclub, da fällt ihm ein Mann vor die Füße. Der Mann heißt Dr. Hollenbach und hat angeblich einen sehr guten Roman geschrieben. Manche behaupten sogar, den besten überhaupt. Schnell beschließt Mick Rademann, in die Dienste des Gefallenen zu treten und Hollenbach zu coachen. Plötzlich scheint alles greifbar: Frauen und die große Freiheit, Glück, Glanz und Gloria. Gierig partizipiert Mick am Ruhm seines Arbeitgebers. Doch alles kommt anders. Dass er schon bald mit dem erfolgreichsten Schriftsteller der Welt als Entführungsopfer in den Bergen Albaniens sitzen würde, das hätte sich Rademann nie träumen lassen. Und weil niemand bereit ist, für den Autor Hollenbach Lösegeld zu zahlen, verlangen die Kidnapper, dass er einen weiteren Bestseller schreibt, mit dem sie Millionen machen können.
    Rademann will die Situation entschleunigen, doch Cakuli, der albanische Porno- und Poesieverleger, wird ungeduldig. Und Hollenbach hat sowieso ganz andere Pläne …



    Geplanter Erscheinungstermin: Januar 2009

  • Deutschland, einig Fatihland


    Über die Autoren:
    Fatih Çevikkollu wurde 1972 in Köln geboren und absolvierte seine Schauspielausbildung an der Hochschule Ernst Busch in Berlin. Seit Ende 2005 tritt er mit seinem Soloprogramm «Fatihland» in ganz Deutschland auf.


    Sheila Mysorekar ist Journalistin und hat viele Jahre für die ARD u. a. in Südamerika gearbeitet.


    Kurzbeschreibung:
    Ist Kofferbomber Ihr Traumberuf? Sind 72 Jungfrauen im Himmel wirklich so verlockend, wenn man im Bett doch eher auf Profis steht? Und haben Sie schon mal ein Picknick in der Parallelgesellschaft gemacht? Mit Witz und Ironie nähert sich der Schauspieler und Kabarettist Fatih Çevikkollu zusammen mit der Journalistin Sheila Mysorekar diesen und anderen Fragen. Augenzwinkernd betrachtet er die politische Diskussion um Integration und Terrorismus. «Der Moslem-TÜV» ist deutsche Heimatkunde einmal anders: Die schönsten Wanderwege durch No-go-Areas werden beschrieben, Beten in einer katholikenkompatiblen Moschee wird schmackhaft gemacht und die ultimative Verschwörung aufgedeckt: al-Qaida unterwandert die Bundesliga! Fatih Çevikkollu widmet sich intelligent und humorvoll den Reibungspunkten zwischen In-, Um- und Ausländern in Deutschland und nimmt die Absurditäten des alltäglichen Zusammenlebens unter die Lupe.


    Geplanter Erscheinungstermin: 6.10.2008

  • Über den Autor:
    Barbara Honigmann wurde 1949 in Ost-Berlin geboren, wohin ihre Eltern aus dem Exil zurückgekehrt waren, undlebt heute in Straßburg. Sie arbeitete als Dramaturgin und Regisseurin, seit 1975 als freie Schriftstellerin. Ihr Werk wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Kleist-Preis (2000). Bei Hanser erschienen Damals, dann und danach (1999), Alles, alles Liebe! (Roman, 2000), Ein Kapitel aus meinem Leben (2004) und Das Gesicht wiederfi nden (2007).


    Kurzbeschreibung:
    Rückkehr nach New York


    Im Winter 2005 reiste Barbara Honigmann nach New York. Unaufdringlich, persönlich und mit viel Witz berichtet sie von einem Aufenthalt zwischen Campus und Boheme, jüdischen "connections" und "communities". Unversehens wird daraus eine Reise zurück nach Deutschland - in die Vergangenheit, in der Begegnung mit alten Berliner Freundinnen oder im Gespräch mit Verwandten, die vom Holocaust verschont geblieben sind und die sie nun zum ersten Mal trifft. Eine der am meisten beschriebenen Städte der Welt erscheint in einem ganz persönlichen Licht.



    Geplanter Erscheinungstermin: Juli 2008

  • Über den Autor: Stefan Rehberger, 1972 geboren, wuchs in der Nähe von Frankfurt am Main auf und lebt seit einem Studium der Germanistik und Slawistik in Berlin. Er hat als Drehbuchautor und Storyliner gearbeitet, unter anderem für «Gute Zeiten – Schlechte Zeiten» und «Verliebt in Berlin». 2006 erschien «Weihnachten nach Hause fahren », sein erster Roman, für dessen Kinoverfilmung durch «Senator Film» er das Drehbuch schrieb.



    Kurzbeschreibung: Roman Walter, Taugenichts, bekennender Erotiker und Hobby-Biertrinker, sieht neben seiner Freundin Patrizia, die schön ist, älter als er, erfolgreicher sowieso, verdächtig nach Verlierer aus. Als Patrizia jedoch schwanger wird, scheint seine Chance gekommen. Jetzt will er es der Welt und sich selbst beweisen; er hat es drauf. Aber das Schicksal hat noch einiges an Prüfungen auf Lager: Romans Vater erleidet einen Schlaganfall, just zum Zeitpunkt der Geburt, die Roman eigentlich gemeinsam mit Patrizia durchstehen wollte. Ein Baby auf dem Schoß, den hilfsbedürftigen Vater am Ärmel und eine Freundin im Nacken, die so schnell wie möglich wieder arbeiten will und eine enge Beziehung zu ihrem Exfreund pflegt – das sind denkbar schlechte Voraussetzungen für ein Leben auf der Überholspur. Aber mit nie gekannter Gelassenheit lernt Roman, den Laden zu schmeißen, mal mehr, mal weniger erfolgreich. Es gibt sprichwörtliche Babytragetuch-Verwicklungen, herzzerreißende Liebesszenen, nervenaufreibenden Streit. Und nebenbei zeigt noch eine Rentnercombo um Romans Vater dem jungen Mann, wo es langgeht im Leben, und führt einen spektakulären Showdown im Park von Sanssouci herbei. Ein urkomischer Familienroman – und eine berührende Vater-Sohn-Geschichte über drei Generationen.



    Geplanter Erscheinungstermin: Oktober 2008

  • Über den Autor:
    Volker Schlöndorff, 1939 in Wiesbaden geboren, lebt in Berlin. Er hat mehr als dreißig Filme und Fernsehspiele gedreht, Opern und Theaterstücke inszeniert, für die er mit den großen nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet wurde.


    Kurzbeschreibung:
    Mein Leben und meine Filme


    Eine Jugend in Hessen, ein Leben in vielen Sprachen und Ländern: Seit vier Jahrzehnten gehört Volker Schlöndorff zu den wenigen deutschen Filmemachern, die Weltgeltung haben. In dieser Autobiographie erzählt er anschaulich von seiner Kindheit im Nachkriegsdeutschland; von seinem politischen Engagement um 1968; von der Entstehung seiner "Blechtrommel", für die er den ersten deutschen Nachkriegs-Oscar erhielt; von seinem Leben in Deutschland, Frankreich, Italien und Amerika; von Regisseuren wie Jean-Pierre Melville und Rainer Werner Fassbinder; und von Schauspielern wie Alain Delon und Jeanne Moreau.



    Geplanter Erscheinungstermin: August 2008

  • Über die Autorin: Pia Frankenberg, geboren 1957 in Köln, arbeitete nach einem Schauspielstudium in Hamburg als Regisseurin und Produzentin. Sie drehte u.a. «Nicht nichts ohne Dich» (Max-Ophüls-Preis 1986) und «Brennende Betten» (1988, mit Ian Dury in der Hauptrolle). 1996 veröffentlichte sie ihren ersten Roman «Die Kellner und ich», es folgten «Klara und die Liebe zum Zoo» (2001) sowie «Nora» (2006). Pia Frankenberg lebt in New York.


    Kurzbeschreibung: In einer Pinguinkolonie in Patagonien verbringt ein Paar einen denkbar schalen Silvesterabend. Eigentlich sind sie gekommen, um einen Dokumentarfilm zu drehen, aber hier, am Ende der Welt, scheint sich das große Finale ihrer Ehe anzubahnen: der Ehe von Maria und Johan. Als sie sich Mitte der Achtziger kennen lernen, versucht Maria – jung, naiv und durch eine Erbschaft quälend reich – gerade, sich durch Filmemachen von der Last des Geldes zu befreien. Sie scheitert: Statt der erhofften Kapitalvernichtung bringt der Debütfilm ihr nicht nur Erfolg, sondern auch Fördergelder. Johan, eine charismatische Größe in der Branche, aber genialisch erfolglos, hat eben eine bittere Niederlage erlitten. Unterschiedlicher können zwei kaum sein, doch sieht es so aus, als ob sie sich auf fatale Weise ergänzten – tragikomisch und voll einfühlsamer Ironie. Pia Frankenberg erzählt von turbulenten Castings in Hotelzimmern, aberwitzigen Familienfeiern und von dem Versuch zweier Sturköpfe, das deutsche Kino zu revolutionieren.


    Geplanter Erscheinungstermin: Januar 2009

  • Ein Bericht aus Deutschland


    Über die Autorin:
    Huberta von Voss, Jahrgang 1967, hat als politische Journalistin gearbeitet, bevor sie als Sprecherin zu Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth wechselte. Von 1997 bis 2002 lebte sie mit ihrem Mann, einem deutschen Diplomaten, im Nahen Osten. Dort entstand nach intensiven Reisen das Buch «Porträt einer Hoffnung: Die Armenier». Sie ist Mutter von drei Kindern und lebt mit ihrer Familie in Berlin.


    Kurzbeschreibung:
    Warum wird ein Achtjähriger zum Serieneinbrecher? Warum haut eine Neunjährige von zu Hause ab? Warum geben Kinder auf, bevor ihr Leben richtig begonnen hat? Huberta von Voss hat viele Familien in ganz Deutschland aufgesucht, um zu erfahren, was in Kindern vorgeht, die inmitten von Wohlstand in Armut aufwachsen. Kinderarmut in Deutschland kommt morgens hungrig zur Schule, hat keine Nachhilfelehrer, ist nicht im Sportverein und bleibt beim Klassenausflug zu Hause. Kinderarmut bedeutet, nicht Kind sein zu dürfen, in einem oft von Gewalt gezeichneten Elternhaus aufzuwachsen und zu den frühen Verlierern zu zählen. Kinderarmut macht einsam, chancenlos und ist inzwischen ein Massenphänomen. Huberta von Voss macht die Lage der betroffenen Kinder und Eltern jenseits von Statistiken und Medienereignissen anschaulich, lässt sie von ihren Wünschen und ihrer Wut erzählen, von ihren Träumen und Ängsten. Sie gibt dazu die notwendigen Hintergrundinformationen und zeigt, wie konkrete Hilfe aussehen und was sie bewirken kann.


    Geplanter Erscheinungstermin: 6.10.2008

  • Über die Autoren:
    Kathrin Passig, geboren 1970, arbeitet als Geschäftsführerin der Zentralen Intelligenz Agentur in Berlin. Sie ist Redakteurin des Weblogs «Riesenmaschine», das 2006 mit dem «Grimme Online Award» ausgezeichnet wurde. Ebenfalls 2006 gewann sie in Klagenfurt den Ingeborg-Bachmann-Preis. 2007 erschien ihr Buch «Lexikon des Unwissens » (gemeinsam mit Aleks Scholz), das zum Bestseller wurde.


    Sascha Lobo, geboren 1975, war Kreativdirektor in einer Werbeagentur. Heute arbeitet er freiberuflich als Kommunikationsstratege und entwickelt Markenkonzepte. Er ist freier Mitarbeiter der Zentralen Intelligenz Agentur und Redakteur des Weblogs «Riesenmaschine». 2006 erschien sein viel beachtetes Buch «Wir nennen es Arbeit» (gemeinsam mit Holm Frieb)


    Kurzbeschreibung: Wer kennt das nicht: Man hat sich fest vorgenommen, endlich auf den Brief zu antworten, der vor Wochen angekommen ist, doch Wochen später liegt er immer noch unter dem Stapel unbezahlter Rechnungen; der Termin für die Steuererklärung ist seit Monaten verstrichen, und am Computerbildschirm vergilbt ein Zettel: «Dringend: To-do-Liste machen!!» Fast jeder Zweite neigt dazu, Aufgaben vor sich herzuschieben. Inzwischen gibt es sogar ein eigenes Wort dafür: «Prokrastination». Und für all jene, die darunter leiden, gibt es dieses Buch. Es zeigt, wie man sich dem Druck endloser To-do-Listen entziehen kann und die Dinge trotzdem in den Griff bekommt – ohne das schlechte Gewissen, das all die E-Mails, Anfragen, Aufträge, Pläne und Verpflichtungen uns ständig machen wollen, und ohne sich mit Tricks und Kniffen selbst zu überlisten. Vieles, was uns fertigmacht, weil es von uns fertig gemacht werden will, ist ohnehin nicht wert, dass man sich darüber den Kopf zerbricht. Und manchmal gilt es auch, den äußeren Schweinehund zu bekämpfen … Kathrin Passig und Sascha Lobo helfen, das Leben so zu organisieren, dass man es nicht ständig organisieren muss. Ein ebenso provokatives wie brillant geschriebenes Lob der Disziplinlosigkeit.


    Geplanter Erscheinungstermin: Oktober 2008

  • Über den Autor:
    Wolf Schneider ist Honorarprofessor der Universität Salzburg, Kolumnist der «Neuen Zürcher Zeitung» und Träger des «Medienpreises für Sprachkultur» der Gesellschaft für deutsche Sprache. Er hat 27 Sachbücher geschrieben, darunter eine Urgeschichte des Menschen, eine Weltgeschichte der Städte und eine Kulturgeschichte der Alpen – sowie das GEOBuch «Am Puls des Planeten». Das Thema Menschheit beschäftigt ihn seit einem halben Jahrhundert.


    Kurzbeschreibung:
    Was für eine Karriere! Auf einem längst vor Leben berstenden Planeten machen sich die Abkömmlinge besonders schlauer Affen breit: die Menschen. Sie besiedeln alle Winkel, unterwerfen alle Tiere, brennen die Wälder nieder, pflügen die Erde um, höhlen sie aus und pflastern sie schließlich zu mit Fabriken, Autobahnen, Wolkenkratzern, Wellblechhütten. Sie leben bei 50 Grad Hitze und 50 Grad Kälte – warum tun sie das, wie schaffen sie das? Ihre Zahl verdoppelt sich alle fünfzig Jahre, sie jagen einander die Rohstoffe ab, sie bauen Atombomben – wie soll das weitergehen? Wolf Schneider unterbreitet in diesem Buch nichts weniger als den Roman der Menschheit, auf der Höhe der Wissenschaft, aber mit dem erzählerischen Elan eines bewährten Bestseller-Autors. Was wird die Zukunft bringen? Die meisten Prognosen sind ziemlich düster. Schneider aber widerspricht den Propheten, die immer wieder aufs Neue «das Ende der Geschichte» voraussagen: «Die Geschichte des Menschen wird weitergehen, aber anders, als wir alle denken.»


    Geplanter Erscheinungstermin: 6.10.2008

  • Über den Autor: Willi Winkler, geboren 1957, hat in München und St. Louis studiert und Bücher von John Updike, Anthony Burgess und Saul Bellow übersetzt. Er war Redakteur der «Zeit» und des «Spiegel» und schreibt
    heute für die «Süddeutsche Zeitung». 1998 erschien «Alle meine Deutschen. Ein
    Bestiarium», 2001 «Bob Dylan», 2002 «Mick Jagger und die Rolling Stones» und
    2007 «Die Geschichte der RAF». 1998 erhielt Winkler den Ben-Witter-Preis.



    Kurzbeschreibung: Keiner kennt ihn, und nicht wenige bezweifeln, dass es ihn überhaupt gegeben hat. Aber für dieses Dunkel hat er selbst gesorgt: François Genoud, schweizer Bankier, überzeugter Nazi, Förderer des Linksterrorismus. Wer war dieser Mann, in dessen Person sich die Extreme des 20. Jahrhunderts in einzigartiger Weise berühren? Während des «Dritten Reichs» war Genoud für den deutschen Geheimdienst tätig und konnte sich später die lukrativen Rechte an den Schriften von Joseph Goebbels sichern. Nach dem Krieg engagierte er sich im algerischen Befreiungskampf, dann wandte er sich den palästinensischen Terrororganisationen zu, die für Entebbe, Mogadischu und das Massaker in München 1972 verantwortlich waren. Es fiel Genoud nicht schwer, mit Wadi Haddad und Carlos Flugzeugentführungen, Attentate und Erpressungen zu organisieren und zugleich Kriegsverbrecher wie Adolf Eichmann und Klaus Barbie, den Schlächter von Lyon, zu unterstützen. Willi Winkler erzählt von einem Mann im Hintergrund, einem Strippenzieher, der mit den wichtigsten Geheimdiensten verbandelt war – und er zeichnet das Psychogramm dieses Schattenmanns, dessen Geschichte ein ganz neues Licht auf das «braune Netzwerk» der Nachkriegsjahrzehnte und dessen Verbindungen zum Linksterrorismus wirft.




    Geplanter Erscheinungstermin: Oktober 2008

  • Ein Anschlag auf die Vertröstungsgesellschaft


    Über den Autor:
    Bruder Paulus Terwitte, 1959 geboren, trat kurz nach seinem Abitur dem Kapuzinerorden bei. Er studierte Theologie und lernte als katholischer Priester, Seelsorge und Psychotherapie mit sozialem Engagement zu verbinden. Heute leitet er das Kapuzinerkloster Dieburg. Bekannt geworden ist er durch seinen täglichen Kommentar zur «Bild»-Schlagzeile, mit dem er seine Homepage aufbaute. In zahlreichen Kolumnen bezieht er Stellung zu Fragen der Ethik in Gesellschaft und Wirtschaft.


    Kurzbeschreibung:
    Jenseits von heute scheint alles so viel besser. Wir beladen uns mit unzähligen Vorstellungen vom richtigen Leben, sodass wir keinen Schritt vorankommen. In der lebenspraktischen Tradition seines Ordens öffnet Bruder Paulus mit dem Seziermesser die dünne Haut der deutschen Vertröstungsgesellschaft und entlarvt ihre Standardsätze als billige Entschuldigung, nicht heute zu leben: «Lieber lebt Deutschland in einer riesigen Pause. Wir reden uns ein, dass das Eigentliche noch aussteht und wir uns deswegen auch hier und heute nicht zu engagieren brauchen.» Auf einem Rundgang durch sein Kloster – von der Pforte bis in die Zelle – macht Bruder Paulus deutlich, wie unsere Vorstellungen uns lähmen, und zeigt, wie wir es schaffen können, das Leben statt dessen endlich anzupacken.


    Geplanter Erscheinungstermin: 16.1.2009

  • Über den Autor: Helmut Schümann, geboren 1956 in Düsseldorf, ist Journalist. Er war Redakteur der «Süddeutschen Zeitung», des «Spiegel» und der «Berliner Zeitung». Seit 1999 arbeitet er als Reporter für den «Tagesspiegel» in Berlin, wo er auch mit seiner Familie lebt. 2001 erschien «Das Runde muss ins Eckige. Eine Geschichte der Bundesliga», 2004 «Der Pubertist» (mittlerweile in der achten Auflage). Außerdem hat Schümann gemeinsam mit Günter Netzer dessen Autobiographie «Aus der Tiefe des Raumes» (2004) verfasst.


    Kurzbeschreibung: Viele Eltern meinen, sie könnten sich nach der äußerst nervenaufreibenden Phase der Pubertät entspannt zurücklehnen. Weit gefehlt! Aus dem Pubertisten geht nicht etwa ein Erwachsener hervor. Nein, jetzt folgt die Schwellenphase der Postpubertät. Weiterhin tut der Zögling unvernünftige, ja, haarsträubende Dinge, doch möchte er nun keinesfalls darauf angesprochen, geschweige denn mit Taschengeldentzug bestraft werden. Auch Drohen wäre bei einer Postpubertistenkörpergröße
    von ca. 1,90 Meter irgendwie lächerlich. Also gibt man täglich aufs Neue klein bei. Erfolgsautor Helmut Schümann zeigt, wie aus dem vergesslichen,
    unordentlichen Pubertisten quasi über Nacht ein Mensch geworden ist, der das, was er bei seinen Eltern gelernt hat – und wider Erwarten ist das eine ganze Menge –, gnadenlos gegen diese einzusetzen pflegt. Zudem hat der Postpubertist andere Ansprüche als der Pubertist. Selbständigere. Die haben aber den Nachteil, dass sie teuer sind. Erst kommt die Vespa, dann kommt
    der Führerschein, die zweite Liebe, die dritte, die ersten Ferien mit Freunden. Und irgendwann zieht der Postpubertist von zu Hause aus, und für die Eltern beginnt eine neue Zeitrechnung: Sie müssen ihr Leben neu erfinden ...


    Geplanter Erscheinungstermin: Oktober 2008

  • Über den Autor:
    Jörg Berger, geb. 1944, war im DDR-Fußball erfolgreicher Vereins- und Verbandstrainer. Nach seiner Flucht in den Westen betreute er mehr als ein Dutzend Clubs und machte sich insbesondere als Retter vor dem Abstieg einen Namen. Auslandsengagements führten ihn in die Schweiz und die Türkei. Heute arbeitet er als Co-Kommentator für das Fernsehen.


    Kurzbeschreibung:
    Die DDR Ende der siebziger Jahre: Jörg Berger, jung, charmant, gutaussehend, gehört als erfolgreicher Fußballtrainer zu den Privilegierten des Systems. Es scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis er die Nationalmannschaft seines Landes übernehmen wird. Allerdings wächst sein Unwille darüber, dass sich die Stasi ständig in sein Leben einmischt. Im März 1979 nutzt er ein Länderspiel in Jugoslawien, um zu fliehen. Nur mit Glück gelangt er in die Bundesrepublik. Hier muss er ganz von vorn beginnen. Aber er kämpft sich durch und wird zu einer der prominentesten Figuren der Bundesliga. Bis er 2002 mit seiner größten Herausforderung konfrontiert wird: der Diagnose Krebs.
    Bergers Buch schildert ein Leben in zwei Deutschlands. Offen und ohne Bitterkeit, lebendig und voller Anekdoten. Von lockeren Sitten in der DDR berichtet er ebenso wie von den Tücken des bundesrepublikanischen Alltags. Und er beschreibt, was schlimmer war als die Ignoranz westdeutscher Fußballgrößen: die beklemmende Erfahrung zu machen, dass der lange Arm der Stasi bis in den Westen reichte.


    Geplanter Erscheinungstermin: 16.1.2009

  • Über den Autor: Prof. Karl Lauterbach, geboren 1963 in Düren, studierte Medizin und Gesundheitsökonomie in Deutschland und den USA. Er ist der Direktor des Instituts für Gesundheitsökonomie und Epidemiologie (IGKE) an der Universität zu Köln und lehrt darüber hinaus an der Harvard School of Public Health. Der SPD-Politiker und Bundestagsabgeordnete war Mitglied der Rürup-Kommission, des Sachverständigenrats zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen und gehörte der Verhandlungskommission zur Gesundheitsreform an. Sein Buch «Der Zweiklassenstaat. Wie die Privilegierten Deutschland ruinieren» wurde zum Bestseller.


    Kurzbeschreibung: Das deutsche Gesundheitssystem gilt weltweit als vorbildlich. In Wahrheit herrscht die rücksichtslose Zweiklassenmedizin: Privatpatienten erhalten bessere Medikamente und genießen fast exklusiven Zugang zu Spezialkliniken und Spitzenärzten. Ein Kassenpatient, der an einer chronischen Krankheit wie Asthma, Diabetes oder Krebs leidet, hat eine weitaus geringere Chance, optimal versorgt zu werden. Zudem ist das System nicht nur ungerecht, sondern auch ineffizient: Prävention spielt eine erschreckend geringe Rolle, viele Ärzte sind schlecht ausgebildet, es gibt unzählige Beispiele von Über-, Fehlund Unterversorgung. Karl Lauterbach, selbst Mediziner, beschreibt den verheerenden Zustand des deutschen Gesundheitswesens: von der Ignoranz vieler Ärzte bis zur Ohnmacht der Kassenpatienten. Aber er unterbreitet nicht nur Lösungsvorschläge, sondern zeigt auch, wie die Betroffenen sich selbst helfen können: Wie schütze ich mich wirkungsvoll vor Bluthochdruck und Übergewicht? Woran erkenne ich einen guten Arzt oder ein gutes Krankenhaus? Und was tue ich, wenn ich schwer chronisch erkranke? Eine Anleitung, wie man im kranken System gesund bleiben kann, und zugleich ein provokantes, exzellent recherchiertes Debattenbuch - mit vielen Beispielen aus der Praxis.



    Geplanter Erscheinungstermin: Januar 2009

  • Über den Autor:
    Karl Schlögel, 1948 geboren, lehrt an der Universität Viadrina in Frankfurt / Oder Osteuropäische Geschichte. Er erhielt zahlreiche Preise, darunter 2005 den Hamburger Lessing-Preis. Bei Hanser erschienen u. a. Im Raume lesen wir die Zeit (Über Zivilisationsgeschichte und Geopolitik, 2003) und Das russische Berlin (Ostbahnhof Europas, 2007).


    Kurzbeschreibung:
    Moskau 1937


    Moskau 1937: Die sowjetische Metropole auf dem Höhepunkt der stalinistischen Diktatur. In einem Orkan der Gewalt geht eine Gesellschaft vollständig zugrunde. Karl Schlögel rekonstruiert Monat für Monat, wie sich der Terror eines Notstandsregimes zum "Großen Terror" steigerte, dem binnen eines Jahres anderthalb Millionen Menschen zum Opfer fielen. Doch damit ist noch nicht die ganze Geschichte erzählt: Im Schatten des Terrors will das Regime um Stalin eine neue Gesellschaft aufbauen. Gestützt auf zahllose Dokumente, vergegenwärtigt Schlögel in seinem historischen Meisterwerk eine Zeit, in der Terror und Traum fließend ineinander übergingen.



    Geplanter Erscheinungstermin: September 2008

  • Über den Autor:
    Manfred Geier, geb. 1943, lehrte viele Jahre Sprachund Literaturwissenschaft an der Universität Hannover. Jetzt lebt er als freier Publizist und Privatdozent in Hamburg. Zahlreiche Buchpublikationen, unter anderem: «Kants Welt. Eine Biographie» (2003) und «Worüber kluge Menschen lachen » (2006), außerdem die Rowohlt-Monographien über Karl Popper, den Wiener Kreis und Martin Heidegger.


    Kurzbeschreibung:
    Die Brüder Wilhelm von Humboldt (1767 – 1835) und Alexander von Humboldt (1769 – 1859) haben Geschichte geschrieben – als Philosoph, Sprachforscher und preußischer Staatsmann der Ältere, als Naturforscher, Schriftsteller und Weltreisender der Jüngere. Jeder leistete auf seinen Gebieten Herausragendes. Vor allem Alexanders Leben und Werk sind in jüngster Zeit wieder neu in den Blickpunkt geraten: durch die Neuausgabe seines monumentalen Buches «Kosmos» und durch Daniel Kehlmanns Roman «Die Vermessung der Welt». Die Brüder Humboldt waren einander zeitlebens sehr verbunden, dabei aber grundverschieden in Temperament und Interessenlage. Bestsellerautor Manfred Geier schildert in seiner Doppelbiographie das Wirken der beiden Brüder und entwirft zugleich ein Bild der Epoche, in der sie lebten: Groß geworden im Zeitalter der Aufklärung, nahmen sie teil am Höhenfl ug der Klassik, um schließlich einen wissenschaftlichen Universalismus zu entwerfen, der hochgradig aktuell ist. Das Buch erscheint rechtzeitig zum 150. Todestag Alexander von Humboldts am 6. Mai 2009.


    Geplanter Erscheinungstermin: 16.1.2009

  • Über die Autorin:
    Daniela Dahn, geboren 1949 in Berlin, Journalistikstudium in Leipzig, danach Fernsehjournalistin. Seit 1981 arbeitet sie als freie Autorin; Mitglied des P.E.N. seit 1991, Gründungsmitglied des «Demokratischen Aufbruchs». Sie ist Trägerin des Kurt-Tucholsky-Preises für literarische Publizistik, der Luise-Schroeder-Medaille der Stadt Berlin und des Ludwig-Börne-Preises. Bei Rowohlt erschienen bislang acht Sachbücher.


    Kurzbeschreibung:
    Zwanzig Jahre nach dem Fall der Mauer steht für die ostdeutsche Publizistin Daniela Dahn fest: Der Westen ist der Verlierer der Einheit. Die meisten im Osten hingegen haben gewonnen: Rechtsstaat und Reisefreiheit, höhere Renten und besseres Wohnen, modernste Infrastruktur, Konsumvielfalt und eine sich erholende Umwelt. Doch auch ihnen vergeht allmählich der Spaß. Denn der Westen von heute hat mit dem Land der Verheißungen, von dem sie einst träumten, nicht mehr viel gemein. Ohne Mauer und Systemkonkurrenz ist er haltlos geworden. Werte und Ziele wie Wohlstand für alle, mehr bürgerliche Freiheiten, soziales Wirtschaften und eine intellektuelle Kultur, die auf Meinungsvielfalt setzt – sie schwinden dahin. Was bleibt vom Kapitalismus, so wie die Westdeutschen ihn einst kannten und die Ostdeutschen ihn sich erhofften? Daniela Dahn geht dieser Frage mit gewohnt präziser Recherche, spitzer Zunge und brillanter Sprache anhand vieler Beispiele aus dem Alltagsleben nach.


    Geplanter Erscheinungstermin: 16.1.2009

  • Über den Autor:
    Dr. med. Eckart von Hirschhausen studierte Medizin und Wissenschaftsjournalismus. Seit über 15 Jahren ist er als Kabarettist, Humortrainer, Redner und Autor in den Medien und auf allen großen Bühnen Deutschlands präsent. Sein Markenzeichen: intelligenter Witz mit nachhaltigen Botschaften. Unter dem Motto «Humor hilft heilen» gründete er «Rote Nasen-Deutschland e.V.» und bringt Clowns in Krankenhäuser.


    Kurzbeschreibung:
    Jeder ist seines Glückes Schmied. Und so sieht es auch aus: reichlich behämmert. Beim Zimmern unseres Glücks hauen wir uns oft genug mit dem Hammer auf den Daumen. Und vergessen dann, darüber zu lachen. Wenn aber Dr. Eckart von Hirschhausen humorvoll über das Glück schreibt, lässt der Schmerz nach. Endlich spricht jemand das aus, was wir schon immer ahnten, aber nicht wahrhaben wollten: Glück ist nicht das Ziel, sondern ein Abfallprodukt der Evolution, Glück geht zum Glück vorbei, und eine Bronze- ist besser als eine Silbermedaille. Die positive Psychologie zeigt: Erfüllung und Zufriedenheit sind keine Frage des Schicksals, sondern die Summe der täglichen Gedanken und Handlungen. Glück ist machbar. Dr. Eckart von Hirschhausen verbindet Wissen mit Witz, aktueller Forschung, alten Weisheiten und Tiefgang und schafft so neben «Haha»- auch «Aha-Effekte». Übungen, Selbsttests, inspirierende Illustrationen und konkrete Tipps stehen neben Neuestem aus der Hirnforschung. Ein Buch für Glückspilze und Pechvögel, für Optimisten und Pessimisten. Und wer lieber unglücklich bleiben will, kann nach der Lektüre weiter unglücklich sein – aber auf höherem Niveau.


    Geplanter Erscheinungstermin: 21.2.2009