Hörst du den Fluss, Elin?
von: Gudrun Pausewang
Altersempfehlung (amazon.de): ab 10 J.
Sie sind in ein neues Haus gezogen, Elin, Mario und ihre Eltern, eines, das perfekt auf sie zugeschnitten ist und dessen Raten sich auch bezahlen lassen würden, wenn Mami den Job verlieren würde. Denn Papis Job ist sicher. Dachte er.
Aber Pustekuchen. Die Arbeitslosigkeit greift um sich. Papi verliert seinen Buchhalterjob, weil die Möbelfirma pleite geht, Mami hält sich mit kleinen Jobs über Wasser.
Damit verbunden sind auch Unannehmlichkeiten für die Kinder. Markenklamotten o.ä. können sie abschreiben, Mitschüler ziehen sich zurück - entweder aus eigenem Antrieb oder weil deren Eltern befinden, das Ausländer-, Sozialhilfe- und Arbeitslosenkinder kein Umgang seien.
Doch Elin und Mario versuchen zu helfen. Elin zieht zu ihrem Bruder, ihr Zimmer wird an eine Studentin vermietet (über deren Spitznamen ich mich sehr amüsiert habe :grin) Sie führen Hunde aus, geben nicht auf.
Anders ihr Vater: Der aktive Jochen hat sich in einen Menschen verwandelt, der Flussspaziergänge macht und sich am liebsten treiben lassen würde, stundenlang im Bett liegt.
Doch irgendwann stoßen dien beiden Kinder auf eine rettende Idee, hoffentlich ist dann noch nicht alles zu spät.
Das Buch befasst sich kindgerecht mit der Problematik der Arbeitslosigkeit, mit den Folgen, die diese hat, den Problemen, die sich der Familie stellen.
Beeindruckt war ich von den Kindern, die sich durch nichts wirklich aus der Bahn bringen ließen, die konstruktive Vorschläge hatten und mit dieser durchaus nicht einfachen Situation fertig werden.
Leider blieben Mario und vor allem dessen Kumpel Ismail im Gegensatz zu Elin zu blass.
Die Situation wirkt bis kurz vor dem Ende absolut realistisch geschildert und vor allem die Entwicklung des Vaters ist gut dargestellt. Ich hätte mir aber noch mehr Reaktionen von anderen Leuten gewünscht, da wurde einiges nur angedeutet.
Das Ende hingegen ist mir viel zu sehr Happy End, da sich vieles und dann auch noch sehr schnell in Wohlgefallen auflöst. Das liegt wohl am Kinderbuchcharakter, mir gefällt es aber nicht.
Sprachlich fand ich es okay, aber nicht herausragend.
Edit: Da vergesse ich doch einfach Wichtiges
Ich war auch enttäuscht, weil ich aufgrund des Titels andere Erwartungen bzgl. des Inhalts hatte. Die Stellen, auf die sich der Titel bezieht, waren mir zu kurz und zu nebensächlich, da der Titel ausschlagebend dafür war, dass ich das Buch lesen wollte.
Zur Autorin (amazon.de)
Gudrun Pausewang wurde am 3. März 1928 in Wichstadtl in Böhmen geboren. Sie wurde Lehrerin, unterrichtete an deutschen Schulen in Chile, Venezuela und Kolumbien und war seit ihrer Rückkehr aus Lateinamerika im Jahre 1972 bis 1989 als Lehrerin in der Nähe von Fulda tätig.
Fazit
Alles in allem ein annehmbares Buch, wenn mir auch das Ende nicht wirklich gefiel.
6/10 Punkten
bartimaeus