Die Ahnen von Avalon - Diana L. Paxson / Marion Zimmer Bradley

  • “Die Geheimnisse werden dereinst verloren sein, das Wissen vergeht. Atlantis wird zur Legende, es bleiben eine überlieferte Sage von Ruhm und Größe und eine Warnung an jene, die sich Kräfte zu Eigen machen wollen, die nicht für Menschen bestimmt sind.“ (Seite 587)


    608 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag und Lesebändchen
    Originaltitel: Ancestors of Avalon
    Übersetzt aus dem Amerikanischen von: Irene Holicki und Irene Bonhorst
    Verlag: Diana Verlag, München, 2004
    ISBN-10: 3-453-26500-9
    ISBN-13: 978-3-453-26500-4


    Die „Avalon-Bücher“ von Marion Zimmer Bradley in der chronologischen Reihenfolge: (Sobald Rezis vorliegen, ergänze ich die Links hier.)
    - Das Licht von Atlantis (Die „Vor-Vorgeschichte“); (Eulenrezi)
    - Die Ahnen von Avalon
    - Die Hüterin von Avalon; (Eulenrezi)
    - Die Wälder von Albion; (Eulenrezi)
    - Die Herrin von Avalon; (Eulenrezi)
    - Die Priesterin von Avalon
    - Die Nebel von Avalon; (Allerlei Buch Thread)



    Kurzinhalt / Klappentext


    Schon in den „Nebeln von Avalon“ wird die Erinnerung an einen Feuer speienden Berg, ein versunkenes Inselreich und dessen Hohe Priester, die einst die heiligen Stätten Britaniens erbauten, heraufbeschworen. Noch weiß niemand, daß sie die letzten Überlebenden des zaubermächtigen Atlantis sind.
    Tiriki, einst Prinzessin und Priesterin von Atlantis, ist es bestimmt, die erste Hohe Priesterin des Nebelreichs zu werden. Doch der Preis ist hoch: Nach der Flucht von der todgeweihten Insel bleibt ihr Gefährte und Vertrauter Prinz Micail verschollen. Auf sich allein gestellt, muß Tiriki entscheiden, welchen Weg sie und die vermeintlich letzten Überlebenden ihres Volkes einschlagen sollen. Das Leben in ihrer neuen Heimat ist von Kummer und Entbehrungen gezeichnet. Und doch wohnt dem Land eine eigene Magie inne. Tiriki erkennt, daß es ihre Aufgabe ist, hier ein Heiligtum für den alten Glauben an die Große Mutter zu errichten.
    Eine andere Gruppe Überlebender hat es in die alte Handelsstadt Belsairath verschlagen, unter Ihnen Prinz Tjalan und Prinz Micail. Während Micail seiner Gefährtin nachtrauert und erst langsam wieder zu Kräften kommt, spinnt Tjalan ganz eigene Pläne.
    Das Schicksal von Morgaines Ahnen erfüllt sich so im alten Britannien. Zwei völlig verschiedene Heiligtümer entstehen, von denen aber nur eines Überleben kann.
    Zum ersten Mal nimmt die Geschichte des Avalon-Zyklus ihren Anfang im sagenumwobenen Atlantis.



    Über die Autorin (Aus Angaben der Verlage, der Homepage des Literary Work Trust, Diana L. Paxsons Homepage sowie Wikipedia zusammengestellt)


    Marion Zimmer Bradley wurde 1930 als Marion Eleanor Zimmer geboren und begann bereits mit elf Jahren, Romane zu schreiben. 1949 heirate sie den viele Jahre älteren Robert Alden Bradley, mit dem sie einen Sohn (David) hat. Nach einer Unterbrechung beendete sie ihr Studium im Jahre 1965.


    Im Jahre 1953 erschien ihr erster Roman; sie hatte begonnen zu schreiben, um zumindest im Kopf der Ehe mit ihrem Mann entfliehen zu können, und veröffentlichte zunächst vor allem in Zeitschriften und Anthologien. 1964 schließlich wurde sie geschieden. Bald darauf heiratete sie Walter Henry Breen, mit dem sie zwei weitere Kinder hat. Von ihm trennte sie sich 1979, jedoch wohnten sie bis zu Marions Tod weiter in der gleichen Straße. Zusammen mit ihm wurde sie 1980 zu Priestern der „Holy Apostolic-Catholic Church of the East (Chaldean-Syrian)“ geweiht.


    Ihre letzten Jahre wohnte sie zusammen mit ihrer Schwägerin Diana L. Paxson, Tracy Blackstone und ihrem Bruder Paul Edwin Zimmer in einem Schriftstellerhaushalt, den sie „Greyhaven“ nannten.


    Ihr größter Erfolg war der Roman „Die Nebel von Avalon“, welcher 1982 erschien.


    Sie verstarb am 25. September 1999 an den Folgen eines Herzanfalls.


    Informationen im Internet
    - < Klick > Eulenbiographie
    - < Klick > Homepage des „Marion Zimmer Bradley Literary Works Trust“, der Gesellschaft, die die Urheberrechtes ihres Werkes verwaltet (in englischer Sprache)
    - < Klick > Informationsseite der Verlagsgruppe Randomhouse (deutsch)
    - < Klick > Informationsseite des S. Fischer Verlages (deutsch)
    - < Klick > Informationsseite der Verlagsgruppe Droemer-Knaur (deutsch)
    - < Klick > das sagt Wikipedia
    - < Klick > hier die englische Wikipedia-Seite
    (Google ergibt auf eine Eingabe des Namens „Marion Zimmer Bradley“ ca. 586.000 Ergebnisse. Ich verzichte, die hier alle aufzuführen. ;-))


    Sonstige Angaben
    Ihr Werk ist geprägt von starkem Feminismus und dem Konflikt zwischen Tradition und Fortschritt. Immer wieder klingt auch ihre Faszination für keltische Musik und Kultur an; auch ihre Sympathie für alte (heidnische) Religionen ist unverkennbar. (Wobei, diese Anmerkung sei mir gestattet, sie diese am Ende der „Nebel von Avalon“ in sehr nachdenklicher Weise miteinander in Beziehung setzt, um nicht zu sagen verbindet. Aber das ist meine ganz eigene, subjektive Einschätzung.)


    Diana L. Paxson wurde am 20. Febr. 1943 in Detroit geboren, wuchs jedoch in Californien auf. Sie studierte u. a. in Berkeley, wo sie auch ihren Abschluß in Literaturwissenschaft, Schwerpunkt Mittelalter, machte. Sie heiratete Donald Studebaker, mit dem sie einen Sohn hat. Sie ist die Schwägerin von Marion Zimmer Bradley und hat nach deren Tod die Avalon-Saga zu Ende geführt. Daneben hat sie eine Anzahl eigener Fantasy-Bücher veröffentlicht. Noch immer wohnt sie in Greyhaven, dem Haus, in dem bis zu deren Tod auch Marion Zimmer Bradley lebte.


    Informationen im Internet
    - < Klick > Die Homepage der Autorin (in englischer Sprache)
    - < Klick > Ihre zweite Homepage (in englischer Sprache)
    - < Klick > Das sagt Wikipedia
    - < Klick > Das sagt das englische Wikipedia



    Meine Meinung


    „Die Ahnen von Avalon“ schließen, einige Jahre später, nahtlos an die Begebnisse aus „Das Licht von Atlantis“ an. Die Anzeichen für den Untergang von Atlantis werden immer deutlicher, und schließlich läßt es sich nicht mehr leugnen: die Zeit ist da. So gut man eine Evakuierung auch planen kann, letztlich verläuft es doch anders. Und so werden die Flüchtlingsgruppen getrennt, kaum eine Familie kommt zusammen auf ein Schiff, es heißt für immer Abschied nehmen von einigen vertrauten Gestalten.


    Tiriki und Micail überleben, besagt doch die alte Prophezeiung, daß sie beide einen neuen Tempel in einem fremden Land begründen werden. Nur wann das sein wird, sagt die Kunde nicht. Sie werden getrennt, jeder glaubt, der andere habe die Flucht nicht überlebt, und muß nun sehen, wie er/sie mit dem Schicksal fertig wird. Müßig zu erwähnen, daß bei MZB die Frauen die starken Gestalten sind. ;-) Micail ist schwer krank, verfällt in eine Art Apathie und trauert seiner verlorenen Gattin nach. Lange wird es dauern, bis er daraus erwacht. Und fraglich wird der Anlaß sein, der ihm die Lebensgeister zurück gibt.


    Tiriki landet mit ihrem Schiff an einer anderen Stelle, wo sie von den „Eingeborenen“ freundlich empfangen werden. Diese haben selbst wenig zum Leben, teilen aber dennoch mit den Ankömmlingen. Während in Belsairath Prinz Tjalan und die Seinen deutlich Distanz zu den Einheimischen halten, nehmen Tiriki, unterstützt von dem weisen Chedan, mehr und mehr Lebensformen der Ureinwohner an. Erinnern wir uns kurz: im „Licht von Atlantis“ wurde sie, noch im Mutterleib, von Domaris und Deoris der Großen Mutter geweiht. Hier nur erfüllt sich diese Weihe. Sie kommt in Verbindung mit den Alten Mächten dieses Landes, wird von diesen angenommen und willkommen geheißen, und wird mehr und mehr von einer Priesterin des Lichts zu einer von Caratra, der Großen Mutter.


    So nimmt das Schicksal seinen Lauf. Tjalan träumt von der Neuerrichtung des atlantidischen Reiches (mit ihm als Kaiser natürlich), Micail in seinem Schmerz erkennt über lange Zeit nicht die wahren Absichten Tjalans und mißdeutet die Rolle, die ihm die Prophezeiung zuweist. Tiriki, mit Hilfe von Chedan, errichtet im Einklang mit den Kräften des Landes ein neues Heiligtum an einer Stelle, die uns über etliche Bücher und Jahrhunderte hindurch vertraut werden wird. Aber zunächst stehen sich beide Gruppen mehr oder weniger unversöhnlich gegenüber und irgendwann muß es zu einer letzten Konfrontation kommen.


    Das Buch verläuft hier in zwei Erzählsträngen: einer bei Tiriki, der andere bei Micail. Nicht ganz leicht zu bewältigen, doch bereitete mir diese Trennung recht wenig Probleme. Meist zeigt ein neues Kapitel den Wechsel des Handlungsortes an, und auch, wenn es mitten im Kapitel wechselt, merkt man es recht schnell.


    Darin besteht das Mysterium. Alle Götter sind ein Gott, und alle Göttinnen sind eine Göttin, und es gibt Einen, der alles in Gang setzt. (Seite 218) In einem Buch, in dem es viel um Magie, Tempel geht, viele der Protagonisten Priester sind, bleibt es nicht aus, daß religiöse Fragen immer wieder eine Rolle spielen. Die Vorliebe MZB’s für die heidnischen Religionen ist bekannt, desgleichen ihr starker Feminismus. Beides findet sich auch in diesem Buch. Andererseits kann man natürlich in einer Handlung, die über zweitausend Jahre vor unserer Zeitrechnung spielt, keine christliche Kirche erwarten. ;-) Doch manche Dinge ändern sich nie. Würden die heutigen Menschen den oben zitierten Satz einer alten Priesterin aus Belsairath akzeptieren, würde so mancher Krieg nicht geführt, den Menschen so manches Leid und Schmerz erspart werden. Doch das wird wohl ein frommer Wunsch bleiben.


    Ganz am Ende der „Nebel von Avalon“, wenn alles vorbei ist, kann man eine Ahnung erhaschen, daß eine Art Synthese des „alten“ und des „neuen“ Glaubens möglich ist / wäre. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Während in vielen Religionen und Gesellschaften ein „Patriarchat“ herrscht, redet MZB sehr deutlich dem „Matriarchat“ den Weg. Überspitzt gesagt, von einem Extrem ins Andere. Wir leben in einer dualen Welt. Vielleicht wäre ein Ausgleich, ein gleichberechtigtes Neben- und Miteinander der bessere, der richtige Weg. Nicht nur auf dem Papier, sondern in täglichen Leben, auf allen Ebenen. Ein Gedanke, der mir immer wieder kam, wenn es zu sehr in eine Richtung ausschlug. Doch auch das wird wohl für lange Zeit ein frommer Wunsch bleiben.


    Das Buch wurde von Diana L. Paxson nach Aufzeichnungen von MZB sowie mit Hilfe von David (MZB’s Sohn) fertiggestellt. Es ist schon etwas schwächer als die Originalwerke von MZB. Bisweilen erschienen mir die Figuren etwas blaß, farb- und konturlos, nur Andeutungen, wo genauere Beschreibungen wünschenswert gewesen wären. Vieles über den Charakter der Protas muß man sich aus der Handlung „zusammensuchen“ bzw. daraus schließen, manchmal habe ich die Zeitsprünge nicht gleich bemerkt. Auch die Namen waren bisweilen etwas verwirrend, trotz des umfangreichen Personenverzeichnisses. Das hat mich allerdings nicht daran gehindert, das Buch jetzt zum zweiten Mal zu lesen. Es ist eine Fortführung des „Lichts von Atlantis“ und erzählt die Gründung von Avalon. Die Brücken von einem mythischen Reich zum anderen ist geschlagen. Aus den Trümmern des einen entsteht das andere und führt das Erbe, wenn auch in veränderter Form, durch die Zeiten fort.


    Am Ende habe ich das Buch wehmütig und etwas traurig geschlossen. Nicht nur umspannt die Handlung mehrere Jahre, ich hatte auch das Gefühl, etliche Jahre mit den Protagonisten verbracht zu haben. Denn nun heißt es endgültig Abschied nehmen von lieb gewordenen Gestalten. Tiriki und Micail, Reidel, Damisa, Chedan, Taret und wie sie alle hießen. Sie sind lange von uns gegangen, ihre Namen, ihre Taten vergessen, wenn das nächste Kapitel der Saga aufgeschlagen wird. Im Jahre 43 n. Chr., über zweitausend Jahre nach den Ereignissen dieses Buches.


    Nur weniges Sichtbare hat bis in unsere Tage überdauert. Dieser - Klick - führt zu einem Monument aus jener Zeit, das im Buch eine Rolle spielt. Wir, die wir doch vorgeben, alles zu wissen, haben kaum eine Ahnung davon, wie diese Anlage vor Tausenden von Jahren erbaut wurde. Vielleicht gibt es doch mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als der Mensch mit seinem beschränkten Verstand erklären kann.


    In einer Zeit, die dem Mythos so abhold ist wie die unsere, werden drei uralte verbunden und in Beziehung gesetzt, und können so eine neue Kraft entfalten.


    Übrigens: Tiriki wird ein den Einheimischen oft Mor-gan genannt, „Die Frau, die aus dem Meer kommt“, während Chedan nach einer dortigen Falkenart „Sonnenfalke“ - oder auch Merlin gerufen wird.


    “Atlantis ist verloren, aber die Mysterien bleiben. Es gibt hier viel für uns zu tun.“ (Seite 409)



    Kurzfassung


    Von Atlantis nach Avalon. Die Überlebenden des untergegangenen Seereiches gründen in Britannien unter großen Schwierigkeiten ein Heiligtum, das fortan für Jahrhunderte bestehen und seine eigene Magie entfalten wird.


    Edit. 21.06., 18.07.2008 Link ergänzt

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

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  • Hier die amerikanische Originalausgabe. Verlinkt habe ich die gebundene Ausgabe. Es gibt jedoch verschiedene TB-Ausgaben:


    ISBN 0007138458 Harper Collins Paperback


    ISBN 0451461142 Penguin Group (Paperback)
    .

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • SiCollier, eine wirklich beeindruckende Buchvorstellung! Da kann meine knappe Meinung nicht wirklich mithalten. ;-) Ich habe das Buch im März 2005 gelesen und hab da gerade erst begonnen, Rezis zu schreiben. Dennoch, hier meine kurze Meinung zu diesem Roman:


    Selbstverständlich musste ich auch das letzte Buch* der Avalon-Reihe haben, nachdem ich schon alle anderen mit Begeisterung gelesen habe.
    Wie entstand Avalon? Eine interessante Frage, die in diesem, letzten Buch von Marion Zimmer Bradley beantwortet wird.


    Allerdings darf man nicht vergessen zu erwähnen, dass dieser Roman nach dem Tod von Marion Zimmer Bradley entstand. Aus detaillierten Aufzeichnungen schuf Diana L. Paxson mit Hilfe des Sohnes der verstorbenen Autorin, David Bradley, diesen faszinierenden Roman mit der Theorie, die Bewohner des versunkenen Atlantis bauten im fernen Britannien eine neue Zivilisation auf, um ihre Religion und ihre Mysterien zu erhalten, aus der schließlich das uns „bekannte" Avalon entstand.


    Die Beschreibung Atlantis', sowie der neuen Heimat auf den „Zinn-Inseln" ist wie immer farbenfroh und eindrucksvoll beschrieben. Die Handlung ist ergreifend, die Hauptpersonen liebenswert und engagiert. Allerdings macht es sich sehr bemerkbar, dass Marion Zimmer Bradley diesen Roman nicht allein geschrieben hat, denn die Faszination, die mich sonst bei all ihren anderen Romanen ergiffen hat, ist dieses Mal leider nicht so zu spüren.


    Für alle, die die Avalon-Reihe gelesen haben oder lesen wollen, ist dieses Buch ein Muss. Mich hat die Lust gepackt, jetzt nach Beendigung des Romans mit „Die Wälder von Albion" von neuem den Zyklus zu beginnen....


    Meine Bewertung


    7/10


    ______________
    * 2005 dachte ich noch, es wäre das letzte Buch. Mittlerweile ist ja noch ein weiterer Roman des Zyklus erschienen: "Die Hüterin von Avalon".

  • Tolle Rezi, SiCollier. :wave


    Ich hab es auch gelesen, ist schon länger her, halt direkt beim Erscheinen der deutschen hardcover-Ausgabe. :-)


    Mich hat das Buch ein wenig enttäuscht. Es war zwar schön, dass die Geschichte aus Das Licht von Atlantis weiter geht und auch einige der Figuren vorkommen und der Bogen zu den anderen Büchern geschlagen wird, aber es fehlte mir einfach dieses Besondere, dass das Licht oder auch die Nebel haben.


    Ganz nett zu lesen zwar, aber im Vergleich zu MZBs eigenen Werken der Avalon-Reihe fällt es meiner Meinung nach leider sehr ab.

  • Danke sehr. :-)


    Ich habe die bevorstehenden Avalon-Leserunden zum Anlaß genommen, endlich, endlich einmal alle Bücher in der chronologischen Reihenfolge zu lesen. Auch wenn ich die Bände schon sehr lange habe, traue ich mich kaum zuzugeben, daß ich ab der „Hüterin von Avalon“ bis einschließlich „Die Priesterin von Avalon“ die Bücher zum ersten Mal lese. :rolleyes


    Mit den „Nebeln“ ist ohnehin nichts vergleichbar. Daß „Die Ahnen von Avalon“ an diese, aber auch an „Das Licht von Atlantis“, nicht herankommen, bedarf eigentlich keiner gesonderten Erwähnung. Ich kann mir nicht vorstellen, bei den „Nebeln“ (schon mehrfach gelesen) für die Protagonisten Worte wie „etwas blaß und konturlos“ zu verwenden, oder nicht gleich bemerkte Zeitsprünge zu vermerken.


    Tiriki und Micail waren mir schon im „Licht von Atlantis“ ans Herz gewachsen, und ich bin froh, etwas über ihren weiteren Weg erfahren zu haben. Schade, daß die nie mehr auftauchen.


    Wie ich das Buch im Vergleich zu den anderen Original-MZB-Avalonbüchern bewerten würde bzw. werde, weiß ich noch nicht. Nach den Leserunden bin ich schlauer. Sollte ich meine Meinung revidieren müssen, schreibe ich das dann auch hier in diesem Thread.


    Allerdings habe ich schon öfters bemerkt, daß für mich bei einem Buch vor allem zählt, ob mich die Geschichte „packt“, ob sie (in sich) schlüssig ist und - vor allem - mich emotional anspricht. (Dieses Buch hatte mich sehr „gepackt“, ich hätte noch „ewig“ weiterschreiben können, habe es dann aber irgendwann bei bloßen Andeutungen belassen.) Wenn dieses der Fall ist, bin ich gerne bereit, über manche Schwächen hinwegzusehen, weil die genannten Punkte für mich wichtiger als geschliffene Sprache oder bis ins letzte ausgearbeitete Charaktere sind. Ausnahmen bestätigen die Regel; das schreibe ich dann aber auch recht deutlich.


    Ich habe bereits den nächsten Band „Die Hüterin von Avalon“ begonnen. Allerdings im amerikanischen Original. Um es mir leichter zu machen hineinzukommen, habe ich die deutsche Ausgabe daneben liegen und schlage nach, wenn mir was nicht ganz klar ist. Und was stelle ich schon auf den ersten Seiten fest? Namen ganz anders „übersetzt“, mit ganz anderem „Klang“ als im Original, bisweilen fehlen sogar ganze (sinntragende) Halbsätze. (In der deutschen Ausgabe meiner „Nebel“ fehlt auch der letzte Satz des amerikanischen Originals. Sind nur vier Worte, geben dem Buch aber ein ganz anderes Gewicht.) Was ich damit sagen will ist, daß vielleicht manches Problem erst durch die Übersetzung entsteht und die Bücher im Original besser sind, als sie in der deutschen Ausgabe scheinen.


    Zitat

    Leserättin
    aber es fehlte mir einfach dieses Besondere, dass das Licht oder auch die Nebel haben.


    Auch dies sei unbestritten. Ich muß die "Nebel" nur in die Hand nehmen, zwei, drei Sätze lesen - und bin völlig weg. Das passiert mir mit sonst kaum einem Buch, wenn überhaupt. Als ich die "Nebel" das letzte Mal ganz gelesen habe, dauerte es rund zwei Wochen, bis ich wieder den Weg aus den Nebeln heraus in die Welt gefunden hatte. :rolleyes Einen solchen Eindruck haben die "Ahnen" nicht hinterlassen.


    @ Cait
    Wie oben verlinkt, beginnen am 14. Juni die Leserunden zu den vier Avalon-Büchern. Das wäre doch gleich ein Anlaß, den Zyklus zu lesen, oder? :-) :wave

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Hallo SiCollier,


    Deine Ausführungen kann ich so gut nachvollziehen. Manche Bücher können trotz einiger Schwächen einfach überzeugen, da geb ich Dir absolut Recht!
    Vielleicht wäre mir das Buch näher gekommen, hätte ich "Das Licht von Atlantis" gekannt, aber ich muss gestehen, es subt nicht einmal bei mir.
    Ich würde so gerne den gesamten Zyklus in einem Rutsch lesen, aber leider bin ich dieses Jahr mit Leserunden so voll, dass ich mir da nichts mehr zwischen quetschen möchte, auch wenn es mich natürlich reizt. Aber ich danke Dir für den Link und wer weiß, vielleicht bekomm ich es ja doch noch in den Kopf...


    LG
    Cait

  • Nachdem ich "Die Nebel von Avalon" gelesen habe, habe ich auch dieses Buch zur Hand genommen.
    Es war schrecklich. Mir hat es gar nicht gefallen. Ich habe es, der Vollständigkeit halber, zu Ende gelesen.
    Ich bin so oder so kein Freund von Büchern mehrerer Autoren und würde es nicht nochmal lesen!

    Liebe Grüße
    Steffi


    Einen Menschen zu lieben bedeutet, ihn so zu nehmen, wie Gott ihn gemeint hat

  • Nach der restlichen Avalon-Reihe war das eine ziemliche Enttäuschung. Zu viel Paxon drin, meiner Meinung nach. Ich hab mich regelrecht durchgequält, was mir bei einem MZB-Buch noch nie passiert ist. Naja... Kann ja nicht alles gut sein. Leider :-(

  • Naja, wäre ja auch schlimm wenn jemand MZBs Lebenswerk besser oder genau so gut weiterführen könnte wie sie selbst. Das gilt auch für Darkover. Ich fand den Teil okay, nicht mehr, nicht weniger. Ich denke aber wenn ich irgendwann alle Avalon Bücher in einem Rutsch durchlesen sollte würde ichs wohl weglassen...


    auch wenn ich Paxsons Schreibstil eigentlich sehr mag, ihre eigenen Bücher lese ich gerne.


    Ich würde es auch nicht als Co Produktion bezeichnen, das ist höchstens noch "Die Prieserin von Avalon" wo wenigstens die Idee noch von MZB stammt und sie es einfach vor ihrem Tod nicht mehr fertig schreiben konnte...
    Die "Ahnen" ist für mich ein reines Paxson Buch.

  • Zitat

    Selket
    Zu viel Paxon drin, meiner Meinung nach.


    Von Diana Paxson alleine habe ich noch kein Buch gelesen, von MZB etliche, allerdings vor sehr vielen Jahren, so daß ich kaum noch Erinnerung daran habe. Bin derzeit etwa in der Hälfte der „Hüterin von Avalon“. Um es mal so auszudrücken: im Vergleich dazu sind die „Ahnen“ aber reinste MZB-Lektüre mit vielleicht hie und da ein paar kleineren Schnitzern.


    Auch im Rückblick, nach Euren Posts, habe ich die „Ahnen“ in guter Erinnerung behalten und kann mir vorstellen, die nochmals zu lesen (zwei Mal habe ich es ja schon getan).


    Zitat

    Maharet
    auch wenn ich Paxsons Schreibstil eigentlich sehr mag, ihre eigenen Bücher lese ich gerne.


    Die „Hüterin von Avalon“ ist eher ... schwach, höflich ausgedrückt. Da quäle ich mich derzeit wirklich durch (mehr dann in der Rezi am Wochenende). Ich habe von ihr die vier Bücher „Die heilige Insel“, also ihre Artus-Interpretation, da und wollte die später im Jahr noch lesen. Nach Deinem Hinweis werde ich das doch versuchen, war mir schon unsicher geworden, ob ich von ihr überhaupt noch etwas lesen soll, denn die „Hüterin“ ist wohl weitgehend von ihr alleine geschrieben worden.


    Im Moment ärgere ich mich nur, daß ich mich zu so vielen Leserunden angemeldet habe, weil ich eigentlich viel lieber das Thema Kelten / Artus vertiefen würde. Ein Buch dazu liegt hier schon startbereit (nämlich dieses hier), ein zweites ist in den USA bestellt.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Die „Hüterin von Avalon“ ist eher ... schwach, höflich ausgedrückt. Da quäle ich mich derzeit wirklich durch (mehr dann in der Rezi am Wochenende). Ich habe von ihr die vier Bücher „Die heilige Insel“, also ihre Artus-Interpretation, da und wollte die später im Jahr noch lesen. Nach Deinem Hinweis werde ich das doch versuchen, war mir schon unsicher geworden, ob ich von ihr überhaupt noch etwas lesen soll, denn die „Hüterin“ ist wohl weitgehend von ihr alleine geschrieben worden.



    D.L. Paxsons Artus Bücher hab ich ehrlich gesagt noch nicht gelesen, irgendwie hab ich schon seit Jahren ne Artus Blockade und fasse solche Bücher gar nicht mehr an.
    Ich hab von ihr "Die Keltenkönigin" (7 v. 10 Punkten), "Der Zauber von Erin" (9 v. 10. Punkten) und die Nibelungen Trilogie (10 v. 10 Punkten) gelesen. Vor allem die Nibelungen Bücher sind wirklich absolut empfehlenswert, und sehr im Stil von "Die Nebel von Avalon" (natürlich nicht ganz so gut wie die Meisterin selbst, aber fast ;-) )

  • @ Maharet
    Danke für die Hinweise! :wave Die "Keltenkönigin" scheint recht gut zu sein, die werde ich mir mal besorgen. Und die "Nibelungen" werden wohl auch nicht zu lange auf sich warten lassen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Die Keltenkönigin habe ich auch gelesen, fand es sehr gut, noch einen Tick besser sind die Nibelungen, da schreibt Paxon wirklich toll.
    Auch Tochter des Lichts und Tochter der Finsternis sind wirklich spitze.

  • Ersteinmal muss ich an dieser Stelle ein großes Kompliment an SiCollier geben, deine Rezi ist wirklich klasse und sehr ausführlich!


    Ich habe das Buch von kanpp einer Stunde beendet und bin wirklich traurig, dass ich Tiriki und Co. nicht wieder in einem Buch lesen werde! Schade, denn die Charaktere sind mir wirklich ans Herz gewachsen!


    Das Buch hat mir insgesamt sehr gut gefallen... auch wenn ich bei machen Zeitsprüngen doch etwas verwirrt war und das manches Mal schon sehr seltsam war!


    Zu der Ähnlichkeit oder Nicht-Ähnlichkeit mit den anderen Büchern über Avalon kann ich nichts sagen, denn ich habe bis jetzt nur dieses und Das Licht von Atlantis gelesen und ich muss ganz ehrlich sagen, dass mir dieses hier doch besser gefallen hat! Das liegt vielleicht auch daran, dass ich kein wirkoicher MZB-Fan bin und die Bücher eigentlich nie wieder anrühren wollte, aber dann kam der Leserundenvorschlag und ich wollte den Büchern noch eine Chance geben! Ich habe vor ein paar Jahren mal mit den Nebeln angefange und das Buch nach 100 Seiten oder so genervt weg gelegt! Wenn es so weiter geht, dann bin ich zuversichtilch, dass ich diesmal wohl weiter komme!


    Diese Buch bekommt von mir auf jeden Fall 10 Punkte, denn mich hat es stark beeindruckt und auch der Schreibstil hat mich voll und ganz überzeugt und über die kleinen Fehler kann ich auch weg sehen, denn wichtger ist, dass mich das Buch komplett in seinen Bann gezogen hat!

    :wave Gruß Dany


    Die Wirklichkeit ist etwas für Leute, die mit Büchern nicht zurechtkommen.
    Leserweisheit

  • Dany : Naja, eigentlich kommen Tiriki und ihr Mann (wie heisst er noch gleich) in Die NEbel von Avalon ja auch wieder vor, zumindest in Rückblenden. Ich kann immer nur wieder sagen das ich die Nebel eigentlich mit das schwächste Buch aus der Avalon Reihe finde, deshalb lohnt es sich auf jeden Fall den Büchern nochmal ne Chance zu geben. Und ich denke wenn man die Lesereihenfolge einhällt kann man sich in die Nebel auch besser reinversetzen!

  • Zitat

    Original von Maharet
    Dany : Naja, eigentlich kommen Tiriki und ihr Mann (wie heisst er noch gleich) in Die NEbel von Avalon ja auch wieder vor, zumindest in Rückblenden.


    Micail ist sein Name. :-)


    Allerdings gehörten Igraine (Tiriki) und Uther (Micail) nie so recht zu meinen Lieblingsfiguren in den "Nebeln". Aber vielleicht lese ich die ja jetzt anders, da ich die ganze Vorgeschichte kenne.


    Derzeit hänge ich immer noch bei den Kelten (61 n. Chr.) fest und kann mir noch nicht so recht vorstellen, in der Zeit weiter nach vorne zu schreiten (nach der "Hüterin" lese ich derzeit das dritte Buch über die dortige Hauptgestalt Boudica. Und das vierte liegt schon starklar. :rolleyes )

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von Maharet
    Dany : Naja, eigentlich kommen Tiriki und ihr Mann (wie heisst er noch gleich) in Die NEbel von Avalon ja auch wieder vor, zumindest in Rückblenden.


    Und in die Herrin von Avalon, da gibt es auch noch solch eine Anspielung, wer es liest und vorher Das Licht von Atlantis gelesen hat, wird die Stelle sicher bemerken und wer von den Figuren dort die Reinkarnationen sind.

  • Danke für den Hinweis, Leserättin. :wave Da werde ich beim Lesen drauf achten . (Obwohl ich derzeit immer noch über Boudica - die aus "Die Hüterin von Avalon" - bin und schon wieder ein Buch über diese keltische Königin lese, noch eines da liegen habe, und mir noch nicht so recht vorstellen kann, diese Zeit - 61 n. Chr. - zu verlassen, um mit der Avalon-Geschichte weiterzumachen. Aber ein paar Tage habe ich ja noch Zeit für den "Sprung".)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")