Autorenportrait
Gudrun Pausewang wurde am 3. März 1928 in Wichstadtl in Böhmen geboren. Sie wurde Lehrerin, unterrichtete an deutschen Schulen in Chile, Venezuela und Kolumbien und war seit ihrer Rückkehr aus Lateinamerika im Jahre 1972 bis 1989 als Lehrerin in der Nähe von Fulda tätig.
Inhalt
Andere Mädchen haben mit 17 Jahren den Kopf voller rosa Wolken, mit Mimi hingegen erprobt das Leben gleich den Härtetest. Bei einem Autounfall verliert sie ihre Eltern. Leonhart, der Freund ihrer Mutter, wird Mimis Vormund und über finanzielle Sorgen braucht sie sich in nächster Zeit keine Sorgen zu machen, doch zu gerne würde Mimi mehr über ihre eigene Familie wissen, die so schnell zusammengeschrumpft ist.
Oft hat ihre Mutter davon gesprochen, dass sie selbst als Säugling zur Adoption freigegeben wurde. Wer ist diese Großmutter, die zu einem solchen Verhalten fähig war und welche Gründe hatte sie?
Um nicht in ihrer Trauer zu versinken schwingt sich Mimi auf ihren Roller und steht am nächsten Tag vor dem verstaubten Devotionalienladen von Fräulein Else Flieder. Sie stößt die Ladentür auf und konfrontiert die alte Dame mit ihrer Geschichte. Das Familientreffen verläuft ganz anders, als sich Mimi das ausgemalt hat, doch Ötzchen, so nennt sie ihre Oma, und sie, raufen sich in den kommenden Wochen ganz schön zusammen. Dass dabei die Fetzen fliegen, ist klar.
Meine Rezension
Mimi ist 17 und leidet noch ziemlich unter dem Tod ihrer Eltern. Obwohl sie eigentlich einen sehr lieben und fürsorglichen Vormund hat, macht sie sich dennoch auf die Suche nach ihren Wurzeln, der Oma die einst ihre Mutter zur Adoption freigegeben hat und vielleicht auch nach ihrem Opa.
Sehr schnell hat sie das Fräulein Else Flieder gefunden, das so ganz anders zu sein scheint als ihre Mutter. Was ist passiert – warum hat sie damals ihre Mutter zur Adoption freigegeben und wer ist eigentlich der Vater ihrer Mutter? Diesen Dingen will Mimi unbedingt auf den Grund gehen und vor allen Dingen sucht sie erst einmal ein neues Zuhause.
Widerwillig lässt Else Mimi bei sich logieren. Doch nach und nach genießt sie Mimis Anwesenheit immer mehr, denn Mimi bringt eindeutig Leben in die Bude. Und auch wenn Else Mimis Freunden, sie sie sehr schnell findet, anfangs erst sehr skeptisch und beladen mit Vorurteilen gegenübersteht, öffnet sie sich langsam auch diesen. Im Gegensatz beginnt Mimi, sich ein wenig mit Elses Glauben an „Dschieses“ zu befassen.
Stück für Stück findet Mimi auch heraus, woher sie kommt und was es mit ihrer Vergangenheit auf sich hat.
Fazit
Ein Jugendbuch von dem es heißt, dass die Autorin es schrieb, weil sie einmal eine nicht so ernste Geschichte schreiben wollte. Es ist leicht und unterhaltsam geschrieben und liest sich flott weg. Es ist auch nicht schlecht, aber ich muß zugeben, dass mir die ernsteren Bücher der Autorin weitaus besser gefallen. Sie wirken einfach intensiver.
Hier bleibt mir einfach zuviel an der Oberfläche und einiges hat mir auch nicht so gut gefallen. Ich fand z,B. den Protagonisten Oskar viel zu eindimensional angelegt und die Wandlung von Else von der verknöcherten Alten zur lebensfrohen Seniorin kommt zu unglaubwürdig rüber (außerdem würde kein Mensch Ötzchen zu seiner Oma sagen. Da bricht man sich doch jedes Mal die Zunge ab, auch wenn der Hintergedanke dabei – Ötzi – ebenso fies wie zutreffend war).
Ein Punkt allerdings hat mich bei diesem Buch so aufgeregt, dass ich dazu noch einen separaten Diskussionsthread eröffnen werde. ---> siehe hier