Thematik Hartz IV

  • Zitat

    Original von Tom
    BTW: Daß die PDS von einer "Gefährdung der Demokratie" redet ist in etwa so glaubhaft und nachvollziehbar, als würde eine Hyäne zum Vegetariertum auffordern. Die Jungs sind und bleiben die Erben der SED.


    das haben erstaunlicherweise im osten sehr viele vergessen.


    bo

  • Hallo Tom,
    du hast im großen und ganzen Recht. Allerdings fehlte noch der Hinweis, daß ein Gesetz, das nicht der Realität Rechnung trägt, die Lage nur noch verschärfen wird. Es paßt aber in die ganze "Reformwut", die reformiert, ohne auf die tatsächlichen Gegebenheiten Rücksicht zu nehmen. Wenn du dir mal bei allen Maßnahmen der Regierung in den letzten paar Jahren die Kontrollfrage stellst "Cui bono" (Wem nützt das), dann geht dir plötzlich ein Licht auf. Die gesamte Gesetzgebung nützt unter dem Strich den globalisierten Großkonzernen. Hier wird deutlich, daß deren Lobby mehr oder weniger die Regierung übernommen hat. Dazu paßt auch der Bericht von Frontal21 anfang des Jahres, daß viele Wirtschaftsgesetze von den Juristen der Firma Siemens erstellt und durch den Bundestag geschleust werden. :fetch


    BTW: Ich mag zwar die PDS nicht (genauso wenig, wie sonst eine Partei), aber hier hat sie teilweise recht. Teilweise deshalb, weil etwas, das gar nicht existiert, auch nicht gefährdet werden kann.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • ich finde das alles voll übel!
    zukunftsängste!?!
    ja, davon kann wohl jeder im moment ein Lied singen.
    Dann dieses: "alle arbeit ist zumutbar!!"- ja hallo?!...sicher kann ich ALLE arbeit verrichten, aber warum mache ich dann abi, geh zur uni und werd akademiker wenn ich später an ner kasse von aldi sitze oder in nem altenheim bei betten rumkutschieren darf.
    warum denn überhaupt noch eine ausbildung anfangen?
    und wenn alle stricke reißen, dann dürfen wir unser gesamtes ersprates offenlegen und falls wir ein haus ect haben das auch abgeben?!
    da hört sich aber doch alles auf!...
    hartz 4 macht mich nur wütend!
    klar, gut gedacht, dass fallmanager oder so, einem einen "passenden", auf die fähigkeiten des einzelnen zugeschnittenen job zuteilen sollen, aber wenn es da keine plätze mehr gibt?!
    ....
    und schön, dass die jugend gefordert und gefördert wird!
    was ist mit den alten?!
    "ups, gekündigt!-hmm, ja sorry, sie sind leider zu alt, zu teuer...wir nehmen lieber einen für 1 euro! danke sie können wieder nach hause gehen...ach sie haben keins mehr, tut uns leid, aber das ist ja ihr pech."


    jeder ist sich hier wohl selbst der nächste.


    warum macht die regierung bloß sachen, die dem volk nicht schmecken? und die viel bewegendere frage: warum lässt das volk sich das gefallen. scheint ja noch nicht so schlimm zu sein für viele, sonst wären mehr leute auf der straße zum demonstrieren (aber bitte friedlich)
    aber es wird darauf hinauslaufen, dass es auf der einen seite die reichen und auf der anderen die armen gibt. die mittelschicht verschwindet und die spd wird überflüssig. so ist das wohl geplant.
    wird bald so wie in frankreich, wo die clochardes ganze viertel bevölkern.


    hartz 4 ist außerdem gesundheitsgefährdend: sooo viele leute leiden derzeit an depressionen, wie schon lange nicht mehr ( kanzler schiebt das wohl aufs wetter und heimst obst- und blumenkörbe bei gut situierten personen ein)...
    ich finde das echt äztend!
    falls ich arbeitslos werde und die mir einen job (in dem von von mir erlernten beruf) in buxtehude anbieten, werde ich mir wohl überlegen müssen den anzunehmen, sollten die mir aber irgendwas anbieten, was ich absolut nicht machen will, dann werde ich ablehnen und auswandern oder so.... ich lasse mir doch nciht irgendwas aufzwingen was ich nicht will.


    wenn die das wirklich alles so durchziehen, dann haben wir bald entweder n haufen arbeitsloser penner (davon viel ehemalig gut verdienende mit haus ect.) oder tausend unglücklich depressive, die nicht mit dem neuen verhassten job klarkommen....irgendwann in die klinik kommen und dann dem staat sowieso wieder zur last fallen....
    juhu!
    d. ist toll! :wow :rolleyes


    PS: wo soll man arbeit schaffen, wenn maschinen, die nur eine einmalige anschaffung bedueten, diese für den menschen erledigen. im großen und ganzen sind die meisten menschen nämlich im heutigen system überflüssig.
    und ja, an den steuern sollte man besser mal arbeiten...hatte hier glaub ich einer schon ziemlich am anfang geschrieben.


    aber wer hat schon eine gute lösung, die auch die reichen zufreidenstellt??!...den politikern kann ja am a*** vorbeigehen was mit unserem geld und unserer zukunft ist. die wissen doch nicht wie wir uns fühlen.... die sind doch alle bis zu ihrem lebensende abgesichtert....
    dabei sollte der kanzler einfach mal ins eine familie schauen...sein bruder (arbeitsloser) wird bestimmt nciht so begeistert sein von diesem hartz 4)...obwohl, der hat bestimmt kein gespartes auf der kante...

    "Finde heraus, was du nicht gut kannst - und dann lass es bleiben!" (ALF)

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Sisia ()

  • Hallo Sisia,
    Das mit den Maschinen ist gar nicht so daneben. Viel interessanter ist in diesem Zusammenhang, daß wir alle, also auch du und ich die Investitionen der Betriebe in neue Maschinen (die dann Arbeitsplätze ersetzen) mit unseren Steuergeldern über horrende Abschreibungen mitfinanzieren. Die freigewordenen Arbeitslosen finanzieren wir dann natürlich auch. Das soll sich mal reimen. :grin

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Warum ist der Staat für Euch Deutsche für alles verantwortlich zu machen?
    Er kann nicht mehr ausgeben, als er einnimmt und in D sind 90% der Staatsausgaben für Soziales bestimmt.


    Die Leute, die in Europa keine Arbeit finden sind oftmals leider nicht oder am Bedarf vorbei qualifiziert, man kann sich nach einer Ausbildung oder einem Studium nicht auf dem Erlenten ausruhen, sondern muss mobil, flexibel sein und vor allen Dingen Leistung erbringen wollen.


    Ein wenig Kampfgeist gepaart mit Realitätssinn kann da schon einiges bewirken. Ich weiss, dass Beziehungen weiterhelfen können, aber ohne Leistung werden auch diese Leute nicht in Betracht gezogen.


    Leicht off topic:


    Mein Vater ist mit 68 eigentlich schon in Rente, aber er reist heute noch als Berater durch die halbe Welt, weil er in seinem Bereich immer aktualisiert war und er anderen Leuten noch etwas beibringen kann. Die Leute empfangen ihn mit Freuden und erwarten manchmal sogar Wunder, weil er in seinem Fach relativ bekannt ist. Wer aussergewöhnliches leistet und sich dadurch einen Namen macht, wird einen Job finden.


    Manchmal muss man dazu in ein anderes Land ziehen, so wie ich eben
    auch im Ausland arbeite, weil zuhause dafür kein Bedarf, bzw. keine Installationen existieren.

  • Du tust ja jetzt so, als ob wir alle im Grunde nur Faulenzer wären und kräftig auf die Regierung schimpfen, weil uns die gebratenen Tauben halt nicht in den Mund fliegen.
    Aber Fakt ist, dass es auch für die Arbeitswilligsten keine Stellen gibt, wenn sie auf Suche gehen müssen. Erst neulich stand ein Artikel in der Zeitung: Ein arbeitsloser Akademiker, der wirklich zu allen Jobs bereit wäre (also nix mit auf dem Erlernten ausruhen), findet nichts. Es gibt schlicht und einfach keine Stellen, da hilft es also nichts, zu erwarten, dass jeder jede Arbeit annimmt.
    Hinzu kommt, dass persönliche Eignungen/Defizite ja auch eine Rolle spielen, Menschen sind halt nun mal keine Maschinen. Jemand, der gravierende Rückenprobleme hat, kann eben nicht ohne weiteres jede körperliche Arbeit verrichten, obwohl er vielleicht sonst flexibel wäre und auch die Bereitschaft mitbringt, eine Tätigkeit außerhalb seiner Qualifikation/Ausbildung zu verrichten.
    Es ist also ein bisschen zu leicht gesagt, dass man halt einfach Kampfgeist und Flexibilität braucht und dass man eben Leistungen erbringen muss.


    Hundefreund

  • Zitat

    Original von Hundefreund
    Es gibt schlicht und einfach keine Stellen, da hilft es also nichts, zu erwarten, dass jeder jede Arbeit annimmt.
    Hinzu kommt, dass persönliche Eignungen/Defizite ja auch eine Rolle spielen...
    Es ist also ein bisschen zu leicht gesagt, dass man halt einfach Kampfgeist und Flexibilität braucht und dass man eben Leistungen erbringen muss.


    Das kann man nur unterstreichen. So leicht, wie das von denen, die Arbeit haben, dahingesagt wird, ist es im Moment leider wirklich nicht. :-(


    Gruss,


    Doc

  • Hinzu kommt, daß besagter Staat durch eine Gesetzgebung in den letzten 3 Jahrzehnten die Menschen so eingeengt hat, daß jede Eigeninitiative unweigerlich bestraft wird.
    Wenn du deinem Nachbarn beim Renovieren hilfst, mußt du schon acht geben, daß du nicht im Knast landest wegen Schwarzarbeit. Schaust du dir in alten Klamotten einen Neubau an -kleiner Ideenklau oder so - hast du einen riesen Ärger wegen vermuteter Schwarzarbeit. Die Reihe kannst du fortsetzen. Wenn ich nur daran denke, welchen Ärger HaRa in unserem Lande hatte, bis er nach Lichtenstein ging. Seitdem hilft er anderen Firmen hier abzuhauen. Das hat in den letzten Monaten über 2500 Stellen im kleinen Saarland gekostet. Und alles nur, weil eine Gemeinde den Rachen nicht vollbekam und Steuerbescheide fälschte.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Nein, Hundefreund, auch in den USA sind letztes Jahr 2,3 Millionen Arbeitsplätze verlorengegangen, weil die Firmen in die "emerging markets" ziehen. Brasilien hat ein enormes Wirtschaftswachstum in einigen Sektoren zu bieten, von China will ich erst gar nicht reden. Selbst Australien und Südafrika wachsen.


    Automatisierungen gibt es in jedem Land und selbst Entwicklungsländer haben teilweise das technische Knowhow der entwickelten Länder, der "human factor", die Umweltvorgaben und die Steuersituation machen den Unterschied aus. Das kostet den meisten Firmen zuviel Geld und daher ziehen sie woanders hin, solange die Qualität bzw. das Preis-Leistungsverhältnis stimmt.


    Allerdings kann man nicht erwarten, dass die Politik dies verhindern kann, solange sie nicht neue, attraktive Rahmenbedingungen schafft.


    Das ist momentan in Europa ein Problem und besonders in Deutschland.
    Es gibt in D kaum Binnennachfrage, während es trotzdem wieder Exportweltmeister wurde, aber dazu zählen eben auch deutsche Firmen, die teilweise im Ausland fertigen.


    Wusstest Du, dass D mehr Käse nach Frankreich exportiert als Frankreich nach D?

  • oryx,


    ich stimme dir zu. in vieler hinsicht sind die deutschen vielleicht auch bequem geworden. die erwartungshaltung, die in den letzten jahrzehnten in unserem sozialstaat aufgebaut wurde, ist hoch.


    aber das sind ja auch errungenschaften, auf die man stolz sein kann. und nenne mir das land auf dieser welt, dessen bevölkerung nicht froh wäre, so viel erreicht zu haben. und - wie oben schon einmal erwähnt - dazu haben ja auch die letzten beiden generationen aktiv beigetragen.


    nun haben wir veränderte bedingungen - das das nicht so alles weiterläuft wie bisher, sollte inzwischem jedem klar geworden sein.


    ABER - und das frage ich mich ernsthaft - warum werden nur die kleinen leute in die pflicht genommen, warum gibt der staat milliarden für sinnlose subventionen aus statt vernünftige rahmenbedingungen für ein verbesserte binnennachfrage zu setzen. warum verdienen die konzerne immer mehr, die gehälter der manager passen sich den amerikanischen bedingungen an, währen den leuten auf der strasse erzählt wird, wir sollten mal schauen, was der pole nebenan für dieselbe arbeit bekommt.


    da stimmt doch was nicht!


    ich bin flexibel - und viele andere auch! ich würde sicher auch ins ausland gehen.


    aber warum werden nur die kleinen leute ohne lobby gefordert?


    bo


    PS: für alle, die glauben, der wirtschaft in unserem lande ginge es so schlecht: Steuerparadies BRD (etwas polemisch - aber es sind ja auch alle michael-moore-fans ;-))

  • Hallo Bogart,
    allen fällt auf, daß die Binnennachfrage so drastisch gesunken ist. Man vermutet eine Zurückhaltung der Leute wegen Verunsicherung - so jedenfalls der offizielle Tenor.
    Wenn ich aber die Menschen in meiner Umgebung frage, resp. beobachte, dann fällt mir auch auf, daß sie weniger aus Verunsicherung denn mangels Masse weniger kaufen. Die Leute haben tatsächlich weniger im Geldbeutel als früher. Hinzu kommt, daß die Lebenshaltungskosten allen Aussagen zum Trotz sich verdoppelt haben. Vor dem Euro habe ich meinen Wocheneinkauf im Supermarkt für 300 DM bestritten, heute für 300 Teuronen, ohne die Warenmenge zu erhöhen. Ich kaufe immer noch die gleichen Artikel ein.
    Unter diesen Voraussetzungen können die Leute ja gar nicht mehr die Nachfrage steigern. Die Formel ist dabei einfach: weniger Geld, weniger Nachfrage, weniger Arbeitsplätze. Das gibt aber keiner unserer teuren Politiker zu.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Ja, der Euro hat in ganz Europa eine ziemlich hohe, aber versteckte Inflation mit sich gebracht. In Deutschland ist es sogar weniger auffällig als beispielsweise in Griechenland oder Portugal.


    Das ist aber nicht der Grund, weshalb die EU eine so hohe Arbeitslosigkeit hat und weshalb viele EU-Länder (und vor allen Dingen Deutschland) gravierende Einschnitte im sozialen Bereich machen müssen.


    Was im letzten Jahrzehnt in D geflissentlich vor sich hergeschoben wurde, muss nun durchgesetzt werden, so wie in GB in den 1990s, und dass dies eine signifikante Umstellung ist, ist mir klar.


    Denkt ihr nicht, dass Politiker der Regierungsparteien viel lieber populäre Massnahmen ergreifen würden, wenn dies machbar wäre?
    Die UMTS-Lizenzgelder wurden hauptsächlich für das Abtragen von Schulden der Vorregierungen benutzt, und diese entstanden hauptsächlich durch das Bezahlen von Arbeitslosengeld.


    Wieso investieren die multinationalen Firmen ungern in Europa?
    Das ist vielmehr die Frage, die sich jeder stellen sollte.


    BTW: Ich habe nichts dagegen, wenn jemand gut verdient, solange er dafür auch viel leistet. Mich ärgern die Gehälter von Schremp oder Pietschesrieder nicht, da diese Herren mindestens 16 h/Tag arbeiten.
    Ausserdem haben auch sie einer Nullrunde zugestimmt (und nicht nur dieses Jahr).

  • Zitat

    Original von Oryx
    Wieso investieren die multinationalen Firmen ungern in Europa?
    Das ist vielmehr die Frage, die sich jeder stellen sollte.


    die frage muss ich mir nicht stellen!


    das liegt sicher nicht daran, dass hier nur faulenzer und idioten leben.


    Zitat

    Original von Oryx
    BTW: Ich habe nichts dagegen, wenn jemand gut verdient, solange er dafür auch viel leistet. Mich ärgern die Gehälter von Schremp oder Pietschesrieder nicht, da diese Herren mindestens 16 h/Tag arbeiten.
    Ausserdem haben auch sie einer Nullrunde zugestimmt (und nicht nur dieses Jahr).


    wow! ich bin beeindruckt! eine nullrunde! :-)


    du hast vollkommen recht! sie arbeiten garantiert gut - für die aktionäre, die gewinnmaximierung, und dafür, dass das finanzamt so gut wie nichts davon bekommt.
    und sie arbeiten hervorragend daran, unsere regierung immer mehr unter druck zu setzen, um noch mehr arbeitnehmerfreundliche gesetze abzubauen.

  • Hallo zusammen,


    ich lese Euren Thread schon eine Weile still und heimlich mit, jetzt muss ich doch auch meinen Senf dazu abgeben.


    Zuerst zu meinem Lieblingsthema: Die Gehälter unserer Manager


    Es stimmt schon, dass die Herren in den oberen Etagen einem größeren Druck ausgesetzt sind, als wir. ABER rechtfertigt das trotzdem eine solche Diskrepanz der Entlohung (die kochen auch nur mit Wasser) UND was mich am meisten ärgert: Geht es den Unternehmen vermeintlich schlecht (ob es ihnen tatsächlich finanziell schlecht geht, wage ich zu bezweifeln), dann müssen wir die Herren schon loben, weil sie eine Nullrunde hinnehmen? Hallo???? Ist da jemand zu Hause?? Ich bekomme seit drei Jahren nicht mehr Geld und Vergünstigungen werden gestrichen. Soll ich jetzt applaudieren??
    By the way: Ich arbeite im Durchschnitt auch 11 Stunden/Tag, das sind auch gerade mal 5 weniger als Pitschetsrieder und Konsorten.


    Geht es den Unternehmen wirklich schlecht?
    Hewlett-Packard hat mächtig schlechte Presse wegen ihren Quartalszahlen bekommen. Der Gewinn hat sich verdoppelt!!! Muss ich das verstehen??


    Jetzt das Thema, das ich überhaupt nicht verstehe!
    Was erzählen uns Unternehmen: Wir sind nicht konkurrenzfähig, die Kosten sind zu hoch, zu viel Urlaub blablaba.
    Bitte warum sind wir dann jedes Jahr wieder und wieder Exportweltmeister?? Unsere Produkte können dann doch nicht so schlecht sein, oder sehe ich das falsch?


    Gesunkene Binnennachfrage
    Klar, ist doch logisch. Der Mann auf der Straße hat tatsächlich immer weniger in der Tasche, soll für immer mehr selbst vorsorgen. Da ist man doch verunsichert.
    Zudem, der Handel überschlägt sich ja auch mit Rabatt-Aktionen. Logische Reaktion (hatten wir in Japan jahrelang): Man zögert Investionen immer weiter raus. Nach dem Motto: vielleicht wird der Flachbild-TV nochmal billiger.


    Was die Politik da tun kann??
    Ich arbeite im Marketing (bitte nicht so laut drüber schimpfen :grin ), ich bin fest davon überzeugt, dass es viel Psychologie ist, die hier mit reinspielt. Wir würden uns bestimmt alle besser fühlen, hätten wir das Gefühl (ich habe es selber nicht), dass das alles wohl durchdacht ist (was ich einfach immer noch hoffe...).
    Schon allein einen Begriff wie 1Euro-Job. Ich bitte Euch, das klingt doch einfach unheimlich menschenverachtend.


    So genug :write


    Liebe Grüße, Elke



  • nur mal so: bist du von der spd?!?! :lache
    ne, shcerz...also, mal im ernst nicht jeder ist mir 68 noch so fit. willst du mir sagen, dass du deni komolettes leben mmit arbeiten zubringen willst?!
    oder willst du mir sagen, dass du von dienen eltern, vrwandeten, freunden wegziehen toll war??! einfach, weil man sagt, du könntest doch auch am adw eine stelle annehemen, du bist doch flexibel....
    flexibel sein und seine heimat aufgeben ist gleich zu setzen?!.... ich sage nciht, dass man sich nciht mal ne stunde in den zug setzten könnte für einen job oder sogar mehr im notfall.... aber wenn ich 10 stunden unterwegs sein soll (nciht möglich;-) ), muss ich umziehen und gebe alles auf was ich liebe.... umziehen muss ich nur, wenn die stadt weiter als 1 stunde entfernt liegt (imho).... und wo man in einer stunde schojn sein kann mit auto oder zug??!...
    und warum bestezten die nciht leute aus der stadt oder deren umgebung mit diesen jobs??!
    alles sehr seltsam!
    warum sollen wir (das volk, so gesehen der staat) für etwas leiden, was politiker verzapfen? die sind doch nicht davon betroffen. erstmal gedanken machen, befragen wie die leute das sehen für die es gemacht wird/die davon betroffen sind!
    ....
    heute habe ich gelsen, dass dieses hartz 4 erstmal ausprobiert werden soll und nach einem jahr dann gesagt wird, was verändert werden soll...
    toll, macht man das jetzt so?!
    erstmal grob, auch mit fehlern, dann ändern?!
    - so: "hey, sorry, ich habe die wand da besprayt und ich wusste auch, dass es falsch ist und anderen nachteile bringt, aber erstmal ausprobieren, dann anders machen.
    wie war das noch mit " erst denken, dann handeln?"...
    und hey, sprayen schafft arbeitsplätze!!
    ab an die dosen leute!!:P
    (scherz)


    und@ elke: stimme dir zu, das marketing dieser hartz4 und der gesundheitsreform sind enkbar schlecht gelaufen! aber an wem mag das liegen??! vielleicht daran, dass man aus etwas so schlechtem nciht noch was gutes machen kann?!

    "Finde heraus, was du nicht gut kannst - und dann lass es bleiben!" (ALF)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Sisia ()

  • Zitat

    Original von Sisia
    und@ elke: stimme dir zu, das marketing dieser hartz4 und der gesundheitsreform sind enkbar schlecht gelaufen! aber an wem mag das liegen??! vielleicht daran, dass man aus etwas so schlechtem nciht noch was gutes machen kann?!


    Hi Sisia,


    hmmmh, ich hoffe, dass Du nicht Recht hast. Ich bin ein unverbesserlicher Optimist.


    Liebe Grüße, Elke

  • Hmm, also erstmal danke ich allen, die hier mit ihren Meinungen zu der Diskussion beigetragen haben. Mir hat es zumindest mehr Denkanstösse gegeben, was ja wohl auch der Sinn der Sache ist... :-)


    Aufgefallen ist mir, daß wir uns wohl alle ziemlich einig darüber sind, daß mit dieser Hartz IV Reform wieder die Falschen zur Kasse gebeten werden sollen, Deutschland ein Land der Großunternehmen geworden ist, die mit ihren einflußreichen Lobbys echte Reformen verhindern können und das auch tun, ob das nun bei der Gesundheitsreform oder der ewig und drei Tage nicht in die Füße kommende Steuerreform ist.


    Der Staat sollte sich eigentlich in Zeiten von wirtschaftlicher Stagnation oder gar Rezession antizyklisch verhalten. Ich weiß, das ist nur eine von zwei Möglichkeiten, es gibt auch die Option, sich zyklisch zu verhalten, aber es läuft ja eben fast nur auf diese beiden Methoden hinaus, lenkend in das Wirtschaftsgeschehen einzugreifen, entweder zu sparen oder zu investieren.


    Die Stimmung im Lande zeigt meiner Meinung nach überdeutlich, daß der Sparkurs langsam aber sicher richtig weh tut und meistens wieder einmal die Falschen belastet.


    Ich finde, es kann doch nicht richtig sein, daß Menschen, die ihr ganzes Leben lang gearbeitet und dabei nicht über ihre Verhältnisse gelebt haben, jetzt aber durch den Konkurs ihres Betriebes auf der Strasse stehen, erstmal von den Ämtern aufgefordert werden, ihre Ersparnisse und das ihrer Kinder aufzubrauchen, bevor sie arm genug sind, um dann unter oder auf das Level zu fallen, daß der Staat ihnen zugesteht, von den geleisteten Einzahlungen auch mal zu partizipieren?


    Und andererseits unsere Firmen outsourcen bis zum Getnichtmehr, jede Steuerlücke ungestraft ausnützen dürfen und der einheimischen Betriebsbelegschaft auch noch in leuchtenden Farben vermittelt wird, mit wie wenig Geld Arbeitnehmer in anderen Ländern doch zufrieden sind?


    Von mir aus werft mir Polemik vor, aber ich finde, daß man von einem Sozialstaat nun wirklich nicht mehr reden kann bei uns und das nicht langsam, sondern mit galoppierender Geschwindigkeit.




    Gruß
    Baumbart

  • Zitat


    Von mir aus werft mir Polemik vor, aber ich finde, daß man von einem Sozialstaat nun wirklich nicht mehr reden kann bei uns und das nicht langsam, sondern mit galoppierender Geschwindigkeit.


    Das hat nichts mit Polemik zu tun, sondern ist lediglich eine logische Konsequenz aus einer Diskussion zu einem Thema. Sie deckt sich übrigens auch mit meiner Meinung.

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  • Sisia : Gut, ich bin vielleicht nicht so mit der Heimat verwurzelt, als dass ich denke, ich könnte nie ausser in meinem Zuhause glücklich werden. Mir macht es nicht viel aus, meine Familie in einem anderen Kontinent zu wähnen, wenn ich sie oft genug sehe - so wie jetzt.


    Mich hat keiner gezwungen und ich bin froh für die Chance, die ich habe. Ich arbeite mit wirklichen Topleuten vom Fach zusammen und lerne jeden Tag dazu, ausserdem ist es nur ein Katzensprung in die USA. Besser geht es kaum.


    Allerdings bin ich in einem Land grossgeworden, wo es kein Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe gibt und kann dieses Lamentieren eben nicht nachvollziehen.

  • Hallo Oryx
    dann kannst du dich glücklich schätzen. In unserem Land ist es mittlerweile, daß Millionen Menschen eine Arbeit suchen und keine finden. Sobald sie über die Lebensmitte mal raus sind, ist es mit Arbeitsuche zu Ende.
    Nicht jeder kann global arbeiten, denn in den meisten Fällen haben die Leute sich hier etwas aufgebaut, ein Haus, Freunde, Verwandte und all das übliche Umfeld, das ein Vagabundieren von vornherein ausschließt. Was du als Lamentieren siehst, ist in Wirklichkeit eine Situation, wie sie unerträglicher kaum noch sein kann. Stell dir vor, du bist 45 und findest weder in US noch in Mex oder Afr noch einen Job. Stell dir vor, jeder sagt dir, du seist zu alt. Was würdest du dann tun?

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.