Kurzbeschreibung
Der Klavierlehrerin Erika Kohut, von ihrer Mutter zur Pianistin gedrillt, ist es nicht möglich, aus ihrer Isolation heraus eine sexuelle Identität zu finden. Unfähig, sich auf das Leben einzulassen, wird sie zu Voyeurin. Als einer ihrer Schüler mit ihr ein Liebesverhältnis anstrebt, erfährt sie, daß sie nur noch im Leiden und in der Bestrafung Lust empfindet.
Kritik:
Die Klavierspielerin ist eine der wenigen neueren Bücher, die man als Klassiker bezeichnen kann. Oft wird sie im Unterricht neben Goethe und Böll gelesen.
Jelinek, nicht nur vielausgezeichnete Autorin sondern auch Gesellschaftskritikerin, schuf mit diesem Werk eine gigantische Geschichte über das Leben.
Das verliebte Spiel mit der Sprache führt während des Lesens zu Erstaunen, Überraschen, und zum jauchzen: Vor Begeisterung. Denn die Spannung lässt vom ersten Wort bis zum letzten nicht ab.
Jelinek beschreibt eine Frau, die in gewissen Weisen Neurosen entwickelt, aufgrund ihrer Kindheit. Jelinek thematisiert die Wichtigkeit des Elternhaus für die gesunde Menschwerdung. Sie thematisiert die Rolle der Familie, kritisiert alles hart und jeden - ein zynischer Genuss!
Zur Information: Jelinik ist in Österreich sehr umstritten. Vom Machtmedium Kronenzeitung gehasst, bekommt sie allerlei schlechte Presse, weil sie es wagt, Österreich regelmäßig in Texten und Büchern zu kritisieren.
Sehr interessant, diese Person.
mfg