literarische Weltreise: USA
eigentlich wurde hier ja schon alles gesagt, deshalb werde ich mich furz kassen:
Nachdem ich Easter Parade belanglos und ziemlich blutleer fand, war ich von "Zeiten des Aufruhrs" erstaunlicherweise von Anfang an fasziniert. Das mag an meinem zugegebenermaßen leicht voyeuristischen Interesse am Vorstadtleben liegen, aber es steckt wohl mehr dahinter. Es ist einfach so zwangsläufig, wie Yates Figuren, die zwar nicht perfekt sind, aber eben auch nicht über besonders eklatante Charakterschwächen verfügen, auf die Katastrophe zusteuern. Dabei ist das alles so banal, keine schweren Schicksalsschläge, keine schlimmen Lebensbedingungen, nur der ganz normale Wahnsinn, in dem paradoxerweise nur der Wahnsinnige kapiert, wie der Hase läuft.
Erstaunlich fand ich, wie dieser amerikanische Traum, wie Yates ihn schildert, im heutigen Deutschland noch gelebt wird: spätestens ab dem ersten Kind wird ein Haus auf dem Land gebaut, so teuer, wie man es sich gerade noch leisten kann und Mutti, auch wenn sie heute oft zumindest teilweise berufstätig ist, steckt einen Großteil ihrer Energie in die Verschönerung des Heimes.
Nun weder ich mir "Eine besondere Vorsehung" wohl auch noch vornehmen.