Vor einem wichtigen Gerichtstermin sinniert ein bekannter FIFA-Schiedsrichter über seine Arbeit und sein Leben. Er macht sich Gedanken über Gerechtigkeit und Unbestechlichkeit, über Fouls und Fehler, über Fluchtversuche aus der damaligen DDR, über Vorbilder und Helden. Und: Er vergleicht den Beruf des Schiedsrichters mit dem eines Chirurgen. Diese überraschende Gegenüberstellung fördert manch ungeahnte Erkenntnisse und Schlüsse zutage.
Schiri, wir wissen, wo dein Auto steht! In Thomas Brussigs „Litanei“, sehr gut gelesen von Cordt Berneburger, schimpft der Autor lange und ausgiebig über den undankbaren Job des Schiedsrichters. Schwadronierend und philosophierend kommt er vom Höckchen aufs Stöckchen, ist ungerecht und weise zugleich. Doch das emotionale Plädoyer ist mehr, als ein Lamento auf die Ungerechtigkeit des Fußballer-Lebens.
Es ist ein zynischer Blick auf das Dasein und den Tod. Auch wenn Brussig manchmal etwas ungerecht urteilt und über das Ziel hinausschießt - „Schiedsrichter Fertig“ ist ein interessantes Hörbuch, in dem man lernt: Fußball ist wichtig, aber es ist nur ein Spiel. Das wirkliche Leben ist oft sehr viel Ernster.