Victorine - Catherine Texier
Achtung: preisreduzierte gebundene Ausgabe!
Klappentext
Mit 16 ist Victorine die jüngste Lehrerin Frankreichs und verliebt in den blonden, blauäugigen Antoine, den sie am Atlantik kennenlernt und der mit ihr von Reisen in ferne Länder träumt. Nicht viel später ist sie mit einem Schullehrer verheiratet, hat zwei Kinder und führt in der beschaulichen Vendee das Leben einer respektablen Frau, wie es im 19. Jahrhundert in einer ländlichen Gegend erwartet wird. Ist sie glücklich? Als plötzlich Antoine wieder auftaucht, wirft sie alle Konventionen über Bord, und als er sie fragt, ob sie mit ihm in die französischen Kolonien nach Indochina gehen will, tut sie das Undenkbare: Ohne eine Nachricht zu hinterlassen, verlässt sie Mann und Kinder und beginnt ein neues Leben mit ihrer großen Liebe.
An einem Tag im September 1940, als die deutschen Besatzer am Atlantikstrand patroullieren, läßt eine altgewordene Victorine ihr Leben noch einmal an sich vorüberziehen, das Leben einer"aufgehakten" Frau, einer, die ihr Korsett ablegt, im wörtlichen wie im übertragenen Sinn. Die Lust und Leidenschaft wählte, in der lärmenden und exotischen Stadt Saigon mit ihrer schwülen, tropischen Hitze und den Opiumhöhlen lebte - und wieder zurückkehrte.
Über die Autorin
Catherine Texier, in Frankreich geboren und aufgewachsen, lebt in New York City. Sie hat bisher drei Romane und ein Buch über ihre Ehe veröffentlicht, sowie eine Literaturzeitschrift herausgegeben. Ihre Werke sind in zehn Sprachen übersetzt.
Meine Meinung
Ein sehr schön zu lesender Roman über eine mutige Frau zwischen zwei Welten. Vom kleinbürgerlichen Dorf in Frankreich und der Kolonie in Indochina.
Die alte Victorine denkt rückblickend im Jahre 1940, während die "Boches" Frankreich besetzen, über ihr Leben nach.
Das Buch beginnt im Jahre 1882. Victorine ist fünfzehn. Sie erfährt Halt durch ihre Familie in der Provinz. Alles läuft immer nach dem gleichen Muster.
Die frühe Ehe mit Armand entspringt der Vernunft.
Trotz allem fühlt sie sich unausgefüllt und sucht Flucht in ihrer Arbeit als Lehrerin, was für ihren Ehemann eine Art von Revolte bedeutet.
Sie verleugnet ihre Wünsche und ergibt sich ihrer Ehe mit dem autoritären Armand.
Als sie ihre Jugendliebe wiedertrifft wackelt ihre kleine Welt. Und als er sie bittet ihm nach Indochina zu folgen, bricht sie mit allen Konventionen und verlässt Mann und Kinder.
Nun lebt sie in einem fremden Land, dass sie nur oberflächlich begreift.
Eine ständige Zerrissenheit folgt, die den Roman mit den Gedanken und Empfindungen Victorines füllen.
Sehr lesenswert!