Die Eleganz des Igels - Muriel Barbery

  • Zitat

    Original von Vandam
    Ja, lohnt sich wirklich!


    Ich gehöre ja zu den Banausen, die alles Philosophische stets für abgehobenes, unnützes Gedöns gehalten haben. Aber so, wie die zwei da sich über die Menschen, die Kunst, das Leben und den Tod Gedanken machen, ist das wirklich mitreißend.


    :lache


    DANN kommt es doch auf meine Wunschliste...schleiche schon eine ganze Weile drumherum...und befürchtete, dass es sich um solches Gedöns handeln würde, worauf ich absolut keinen Bock gehabt hätte...aber nu: ab damit auf die WL :-]


    :wave

  • Nach diesem Buch ist der Eleganz eines Igel's, viel mehr abzugewinnen als dieses stachlige kleine Tier vermuten lässt.


    Die Protagonistinnen erstaunen einen mit ihren Gedanken und Philosophie'n, denen ich zugegebener Maßen nicht immer leicht zu folgen vermochte. Wir begleiten sie ein Stück auf ihrem Weg aus der Unsichtbarkeit ins wahre Leben.
    Angenehm zu lesen, mit einer Prise Humor und Traurigkeit.


    Ein empfehlenswertes Buch, für all jenen denen Worte wichtiger sind als reißerische Geschichten.

  • Meine Meinung
    Obwohl sie hoch intelligent ist, arbeitet die 54jährige Witwe Renée seit vielen Jahren in einem Pariser Wohnkomplex für die Schönen und Reichen und versteckt sich hinter der Fassade der unscheinbaren, dicklichen und dümmlichen Concierge.
    Die 12jährige Paloma, Tochter reicher Eltern, lebt nicht nur im selben Haus wie Renée, sondern ist ebenfalls mit überdurchschnittlicher Intelligent gesegnet. Oder gestraft, je nachdem, von welcher Seite man es betrachtet, denn Paloma meint die Welt der Erwachsenen durchschaut zu haben. Da ihr ein solches Leben nicht erstrebenswert scheint, beschließt sie, sich an ihrem 13. Geburtstag umzubringen.


    Der Einstieg in die Geschichte fiel mir verhältnismäßig schwer, denn die Charaktere waren mir anfänglich überhaupt nicht sympathisch. Paloma wirkt altklug und Renée’s Erzählton ist sehr frustriert. Hinzu kommen der verschachtelte Satzbau und die zu Beginn des Buches etwas zu stark im Vordergrund stehenden philosophischen Ausführungen, in denen sich zwar viel Wahres finden lässt, die aber sehr viel Konzentration erfordern und teilweise etwas aufgesetzt wirken.
    Dies ändert sich, als ein neuer Bewohner in die Rue Grenelle zieht. Mit ihm kommt nicht nur mehr Schwung in das Leben von Renée und Paloma, sondern auch in die Geschichte. Endlich haben die Beiden nicht mehr nur sich selbst und ihre Gedanken und fangen an, aktiver am Leben teilzuhaben, statt alles nur in der Theorie zu sehen. Indem sie sich weiterentwickeln und ihr Schneckenhaus nach und nach verlassen, werden sie wesentlich natürlicher und menschlicher, sodass es mir viel leichter fiel, mit ihnen mitzufühlen.
    Besonders Paloma’s Tagebuchauszüge und ihr schnippischer Tonfall haben mir sehr gut gefallen. Auch wenn ihre Abgebrühtheit und ihr Intellekt für ein Mädchen von gerade mal 12 Jahren etwas übertrieben scheinen, trifft sie den Nagel häufig auf den Kopf und brachte mich mit einigen Ausführungen richtig zum Lachen. Darüber hinaus gab es aber auch einige tragische Momente, sodass das Buch nicht nur meinen Kopf forderte, sondern mich auch emotional berührte.


    Etwas schade ist, dass Muriel Barbery es manchmal aber ein bisschen übertrieben hat. Nicht nur die Charaktere sind in ihrem Außenseiterdasein etwas zu extrem dargestellt, auch das Sprachniveau wirkt stellenweise unnatürlich gehoben. Zwar ist die Ausdrucksweise der Charaktere deren Intelligenz angepasst, sodass die Verwendung der vielen Fremdwörter durchaus legitim ist. Wenn aber der Kater den Sessel kolonisiert, statt einfach darauf zu liegen, finde ich das nur noch unnötig.


    Insgesamt betrachtet ist ‘Die Eleganz des Igels’ ein anspruchsvolles, gesellschaftskritisches Buch, für das man sich Zeit nehmen sollte. Erst dann erkennt man, dass hinter der eher spröden Fassade viel mehr steckt, als es eigentlich den Anschein hat.
    Wer darauf allerdings keine Lust hat und die vielen gebotenen Ansätze nicht gedanklich weiterverfolgen mag, sondern nur eine spannende Geschichte lesen möchte, wird wahrscheinlich keine große Freude an dem Buch haben.


    Meine Wertung: 4/5


    Übrigens: Der Vergleich mit ‘Zusammen ist man weniger allein’ von Anna Gavalda hinkt nicht nur, der stinkt.

  • Ich fand das Buch super schön. Das Ende ist überraschend, aber kein anderes Ende hätte besser gepasst. Und mir kamen die Tränen, was mir bei einem Buch bisher noch nie passiert ist. -Zumindest nicht, soweit ich mich erinnern kann.


    Kann es nur jedem Empfehlen!

  • Ein großartiges Buch. Das lustvolle Philosophieren, das Sich-Verstecken vor den anderen, um seine Ruhe zu haben und das Beobachten und Analysieren von Alltäglichkeiten, all das fügt sich zu einem stimmigen Ganzen zusammen. An manchen Stellen habe ich lauthals gelacht, an anderen wurde ich sehr nachdenklich. Ein Buch, an das ich noch lange zurückdenken werde.

  • Zitat

    Original von niki
    ich habe es nach 70 seiten weg gelegt...konnte nicht wirklich etwas damit anfangen...und die vielen fremdwörter.... :gruebeldas störte den lesefluss erheblich


    Ich hab bis Seite 100 sogar durchgehalten, aber dann hatte auch ich die Nase voll. Es waren nicht mal die Fremdwörter, die mich störten, sondern ich fand es schlicht langweilig. Ich konnte auch weder Renee noch Paloma irgendetwas abgewinnen.
    Und dieses ausufernde Pseudogebrabbel der beiden las sich teilweise schlimmer als ein Fachbuch von der Uni. Ich mag es auch nicht, wenn mich die Autorin so oberlehrerhaft belehren will. :nono


    Nee, nicht mein Fall. Auch wenn ich mir wirklich Mühe gegeben habe, das Buch zu mögen! :rolleyes

  • Zitat

    Original von Anica


    Ich hab bis Seite 100 sogar durchgehalten, aber dann hatte auch ich die Nase voll. Es waren nicht mal die Fremdwörter, die mich störten, sondern ich fand es schlicht langweilig. Ich konnte auch weder Renee noch Paloma irgendetwas abgewinnen.
    Und dieses ausufernde Pseudogebrabbel der beiden las sich teilweise schlimmer als ein Fachbuch von der Uni. Ich mag es auch nicht, wenn mich die Autorin so oberlehrerhaft belehren will. :nono
    :rolleyes


    Der Anfang hat mich auch nicht umgehauen, aber letztlich bin ich froh, dass ich durchgehalten habe, denn mit dem Einzug des neuen Nachbarn kommt die Geschichte schon noch ordentlich ins Rollen und auch die Figuren wurden mir sympathischer. So ist es übrigens einigen Leuten ergangen, die ich kenne. Falls ihr es also doch noch mal versuchen wollt... ;-)


  • OK, ich hab es durch.
    Und tatsächlich wird es ab der Hälfte besser.
    Eigentlich ein schönes Buch.
    Allerdings etwas zu hoch für mich... :wow
    Einige der ausführlich philosophischen Stellen hab' ich überlesen, denn
    sonst wär' ich in 2 Wochen noch nicht durch damit.


    Für mich nicht ganz so leichte Kost, recht anstrengend
    und bisweilen lästig zu lesen.
    Aber dazwischen eine sehr schöne Geschichte mit sehr liebenswerten
    Figuren und so mancher amüsanter Situation.


    6 von 10 Punkten

  • Mir hat das Buch nicht so gefallen. Es ist zwar wunderschön geschrieben (dagegen kann man echt nichts sagen) aber für meinen Geschmack passiert einfach zu wenig. Deswegen habe ich mich leider auch etwas durchgequält.

  • Kleiner Zwischenbericht: Ich höre ja zur Zeit das Hörbuch ( wirklich genial gelesen von den beiden Thalbachs :grin ) und irgendwie überlege ich, ob das Lesen des Buches nicht teilweise etwas langatmig sein könnte? :gruebel
    Gehört ist es ja sehr interessant - ob ich beim Lesen drangeblieben wäre, weiss ich nicht.

  • Gestern Nacht ausgelesen.


    Ich fand gegen Ende wurde es immer kitschiger und schnulziger, um dann in einer echten Kitsch-Klimax zu enden. Zwar ist mir dabei auch die eine oder andere Träne die Wange hinunter gerollt, trotzdem ist ein solches Ende eher ein Minuspunkt in meinen Augen....


    7 Punkte

    Unser Unglück erreicht erst dann seinen Tiefpunkt, wenn die in greifbare Nähe gerückte praktische Möglichkeit des Glücks erblickt worden ist. (Michel Houellebecq, Elementarteilchen)

  • wow, da scheine ich ja einen echten glücksgriff beim blindbuchkauf gemacht zu haben! :D


    Eigentlich wollte ich ja fragen, warum das Buch so heißt, wie es heißt. Aber anscheinend erklärt es sich noch und ich war stark genug, den spoiler nicht zu lesen :D


    bin auf Seite 36. Die Fremdwörter sind schon ein wenig anstrengend, aber mal etwas Anspruchsvolles kann ja nicht schaden :D


    Bis jetzt kann ich nur sagen, dass ich beide Figuren sehr gerne mag. Und das Cover ist echt wunderschön!


    Mal sehen wie's wird! bin schon sehr gespannt!

    "Leben, lesen - lesen, leben - was ist der Unterschied? (...) Eigentlich doch nur ein kleiner Buchstabe, oder?"


    Walter Moers - Die Stadt der träumenden Bücher

  • Mir fehlen noch knapp 50 Seiten bis zum Ende und ich bin noch ganz zwiegespalten. Einerseits ist die Geschichte zum Teil sehr witzig, aber dennoch stören mich die Vorurteile bzw. das Hineinpressen in Schablonen.


    Beide Erzählerinnen sind sehr schlau und beide gehen davon aus, dass alle Reichen so snobistisch und oberflächlich sind und beiden nehmen an, dass Reiche nicht davon ausgehen, dass Arme und Kinder Geist, Gefühle und Interesse an Kunst und Philosophie haben. Das finde ich doch recht ungerecht. Gleichzeitig muss man aber auch sagen, dass das Leben in Paris nicht mit dem normalen Leben in Frankreich einhergeht.


    Ich werde heute noch die restlichen Seiten lesen, um mir eine abschließende Meinung zu bilden.

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  • Jetzt habe ich die letzten Seiten auch hinter mir und bin total überrascht vom Ende. Wäre hätte das gedacht?


    Es erklärt sich auch ihre Denkweise und Handlungsweise.


    Insgesamt gesehen, ist das Buch nicht ganz einfach zu lesen. Manchmal muss man Wörter im Lexikon oder bei Wiki nachlesen, das ist aber eh recht witzig, weil man dann noch ein wenig mehr in den Begriffen versinkt. Die ersten 50 bis 70 Seiten sind gewöhnungsbedürftig aber dannach liest es sich sehr flüssig, ist zeitweise lustig. Es lohnt sich bis zum Ende durchzuhalten.


    Von mir gibts 8 von 10 Punkten

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  • Ich hab vor kurzem mit dem Lesen dieses Buches begonnen und ich komme nicht weiter. Ich verstehe die Hälfte der Fremdwörter nicht und auch so ist es stellenweise doch recht schwierig geschrieben. Es kann aber auch daran liegen, dass sich das Buch einfach nicht dazu eignet in der Bahn mit wenig KOnzentration zu lesen. Wenn ich es schaffe, werde ich es jetzt am Wochenende nochmal ganz in Ruhe zu Hause versuchen.

    :wave Gruß Dany


    Die Wirklichkeit ist etwas für Leute, die mit Büchern nicht zurechtkommen.
    Leserweisheit