Wie erklärt ihr euch das wenige Jugendliche noch Bücher lesen?

  • Ich bin 15 und lese schon immer gerne und habe auch nicht vor jetzt damit aufzuhören.
    Warum auch?
    Freunde treffen, feiern und so weiter kann man doch mit dem Lesen vereinbaren.


    Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, wieso genau man nicht lesen sollte.
    Vielleicht weil es im Allgemeinen eher als langeweilig abgetan wird?


    Wie Dany-Maus schon gesagt hat ist es ja vielleicht auch so, dass jeder erst einmal seine Art von Buch finden muss.


    Zitat

    Original von Lucy1987
    Mittlerweile ist es auch soweit, dass ich garkeine Lust mehr auf fernsehen habe und stattdessen lieber auf ein Buch zurückgreife. So bleibt man wenigstens von nerviger Werbung verschont. :grin


    Fernsehen ab un dzu ist für mich in Ornung, aber im Augenblcik reizt es mich gar nicht und ich schau vielleicht einmal die Woche irgendetwas.



    zum off-topic:
    Soziale Kontakte sollte man haben, nur wie man sie hat ist ja jedem selber überlassen.
    Die einen schreiben eben lieber Briefe und die anderen gehen lieber feiern...
    Es kann doch jeder das machen, was er/ sie gerne möchte.

  • Hallo zusammen :wave
    Ich möchte zu diesem Thema nur folgendes sagen: Jedem das seine!


    Ich lese auch sau gerne, aber habe es als Leidenschaft erst spät für mich entdeckt, mit ca.17 Jahren.

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

  • In meiner Familie liest jeder. Ob nun die Großeltern beiderseits, Geschwister oder deren Kinder. Nur mein Kleiner nicht - er kann noch nicht lesen. ;-)
    Und mein Mann liest wenn ich Bücher, die ihn interessieren könnten ins Regal stelle. :-]

    "Das Schicksal macht Fehler. Eigentlich sogar ziemlich oft. Es kommt nur selten vor, dass jemand in der Lage ist, es auch zu bemerken."
    aus Eine Hexe mit Geschmack von A. Lee Martinez

  • @topic: Eine interessante Frage. :gruebel
    Ich würde sage, da spielen mehrere Faktoren zusammen. Zum einen kann man sich heutzutage sehr vielfältig beschäftigen und Bücher sind da wahrscheinlich oft eher die zweite Wahl. Dann glaube ich auch an die Elterntheorie (zumindest teilweise - Ausnahmen gibt es immer), dass Kinder Lesen nicht genug vorgelebt bekommen oder nicht mehr soviele Eltern bereit sind, ihren Kinder (viel) vorzulesen (Obwohl ich sagen muss, dass es gewiss auch Kinder gibt, die trotz Vorlesen und allem drum und dran zu Lesemuffeln werden.)


    @off-topic: Naja, ein Partymuffel bin ich auch. Ich mag lieber gemütliche Abende mit wenigen guten Freunden. Aber ich denke jeder hat einen anderen Geschmack, wenn es um Kontaktfreudigkeit geht.

  • Hm. Ich kann das eigentlich gar nicht erklären. Mir ist auch schleierhaft wieso man als Jugendlicher/Erwachsener nicht gerne liest.


    Aber als Bücherwurm hat man wahrscheinlich dann das Image als Langweiler - hat mich aber eigentlich nie gestört. Ich wurde auch von meinen Freunden schräg angeschaut wenn ich so von meiner Leseleidenschaft erzählt habe. Ganz unabhängig von meinem Alter, sie fanden das mit 14 schon komisch und jetzt mit 18 immer noch.


    Wahrscheinlich testet man als Jugendlicher auch gerne die Grenzen aus - jenseits der Buchdeckel.

  • Ich selbst habe auch schon immer gerne gelesen, bereits in der Kindheit, hatte aber immer mal größere Lesepausen dazwischen, wo ich halt mal etwas weniger geschmökert habe.
    Meine Tochter ist 16 und liest sehr gerne, wenn's nicht gerade eine Pflichtlektüre für die Schule ist :rolleyes. Seit einiger Zeit greift sie aber weniger zu Jugendbüchern, sondern bedient sich immer öfter an meinem SuB. :grin Naja, der ist groß genug für die ganze Familie. :lache
    Das Lesen schließt allerdings das Feiern nicht aus, denn das tut meine Tochter trotzdem öfters und ausgiebig. Neben dem Lesen hat sie Hobbies, die quasi ein Kontrastprogramm bieten, sie geht gerne tanzen und im Sommer Rad fahren (und mit dem Einrad üben). Man kann also nicht sagen, dass sie sich durch's Lesen abkapseln würde, die sozialen Kontakte pflegt sie trotzdem immer. An den Medien kann's auch nicht liegen, wenn heutzutage immer weniger Jugendliche lesen. Denn Zeit für den Computer oder Fernsehen hat meine Große auch noch nebenbei.

  • topic
    Ich habe schon immer gerne gelesen und meine Kinder tun das auch bereits.


    off topic
    Partygänger war ich eher nicht. Mir standen die Pferde näher (auch heute noch). Ausserdem: In den Discos und an Partys ist es meist so laut, dass man sich nicht mal schreiend miteinander unterhalten kann. Von sozialen Kontakten kann man da nicht reden.
    Lieber sitze ich in gemütlicher Runde zusammen und kann mich in normaler Lautstärke und mit allen Anwesenden unterhalten.


    Brieffreundschaften sind übrigens sehr wohl soziale Kontakte. Ausserdem fördern sie die "Schreib- und Ausdrucksfähigkeit", um es mal salopp zu sagen. Wir hatten in der Schule genau deshalb Brieffreundschaften mit einer Austauschklasse.

  • Diese Elterntheorie kann ich nichts abgewinnen. :nono


    Meine Mutter hat mir nie vorgelesen sie hat mir nie Bücher gekauft. Selbst las sie nur diese Schmöker auch Groschenromane (ich las die auch :lache) aus dem Westen wenns denn welche im Paket gab ansonsten hab ich sie nie ein Buch lesen sehen und meinen Vater auch nicht. Meine Omi selig hat auch nur Schmöker gelesen.


    Ich bin irgenwann mal als ich des lesens mächtig war in die Kinderbücherrei gegangen und damit wars um mich geschehen. :wave

  • In meiner gesamten Familie wurde schon immer viel gelesen. Meine Schwester und ich lesen auch sehr viel. Ihr Sohn (9) liest auch gerne, mal mehr mal weniger.


    Im Bekanntenkreis sind einige Kinder (8-15), die freiwillig kein Buch in die Hand nehmen, egal ob ihre Eltern lesen oder nicht. Die Kinder sagen meist, dass Lesen zu langweilig wäre und sie spielen ausnahmslos lieber Computer bzw. PS/Xbox oder sind bei gutem Wetter draußen. Die Ausdauer kommt bei ihnen vielleicht *wunschdenk* später noch, denn Hörbücher mögen sie alle gerne. :-)

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

  • On


    Zur Zeit schöpft das Lesevergnügen immer noch Kraft aus den HP-Büchern (und anderen), die die Jugend ermutigt sich auch mal freiwillig ein Buch zu schnappen. Aber es stimmt tatsächlich, dass viele einfach ganz andere Gedanken im Kopf haben, wenn man sich in diesem gewissen Alter befindet. Wichtig finde ich nur, dass die Schule den Schülern das Lesen nicht verderben darf. Mit dem Druckmittel 'gute Note' kann man so einiges mies machen und eine schlechte Erinnerung erzeugen - wie im Sportunterricht. :grin


    Off


    Durch emotionalen Missbrauch in der Familie (wenn du das nicht machst, rede ich nicht mehr mit dir) und Mobbing in der Schule, habe ich irgendwie mein Urvertrauen zu den Menschen verloren und war in meiner Jugend auch sehr wenig auf Partys und Feiern. Das Problem war nur, dass mir das nicht gefallen hat. Zu viele neue Menschen überfordern mich ganz einfach, daher blieb mir nichts anderes übrig. Manchmal habe ich mich dazu gezwungen, aber wirklich gefallen hat es mir nie, weil ich auch ein sehr energiegeladener Mensch bin, in einer neuen Gruppe aber nicht aus mir rauskomme. Da sitze ich immer da, innerlich bis zum Anschlag gespannt und muss es alles runterschlucken. Damit ist auch keinem geholfen. Heute, mit mehr Selbstbewusstsein stehe ich über solchen Dingen und schließlich ist mein Umfeld auch mit mir gealtert und hat auch ein wenig mehr Toleranz entwickelt. Aber ich weiß, irgendwann kommt die Zeit, wo meine innere Uhr behaupten wird 'Hey, das haben wir noch gar nicht erlebt, holen wir es doch nach'. Dann, wo die anderen in meinem Alter sich gemütlich mit einem Buch auf die Couch fletzen. :lache


    Ich wollte damit nur sagen, dass es mir schwer fällt, zu glauben, dass sich jemand ohne soziale Kontakte wohl fühlt. 2-3 Freunde (Aug in Aug und nicht schwarz auf weiß ;-) ) sind (fast) notwendig, um sein Leben wirklich zu genießen. Außerdem hat jeder das Recht darauf und verdient es gebraucht zu werden. *schnell in der Schublade für besonders schnulzige aber wahre Anhänge gesucht* :lache

  • Zitat

    Original von blackcat
    oemchenli : Ausnahmen bestätigen die Regel (?) ;-)
    Mhh, vielleicht sollten wir mal ne Studie zu der Theorie durchführen (vielleicht gibts die auch schon).


    Die Studie gibt es schon. Ob man sie online nachlesen kann, weiß ich nicht.
    Aber es war eine Studie zur Leseförderung, bei der heraus kam, daß das Elternhaus, das lesende Vorbild der Eltern und das Vorhandensein von Büchern den größten Einfluß darauf haben (übrigens wohl unabhängig vom Lesestoff der Eltern).
    Was - wie gesagt - nicht heißt, daß aus allen Kindern aus solch einem Haus, Leser werden...
    Aber unwahrscheinlicher schien zu sein, daß Kinder aus Familien, wo nicht gelesen wird und Bücher nicht vorhanden sind / keine Rolle spielen, zu Lesern werden.
    Aber auch da mag es Ausnahmen geben.



    Ich erinnere mich noch an eine Geschichte aus meiner praktischen Buchhändlerzeit:


    Ein Kind, so vielleicht 4 oder 5 Jahre alt, kommt in die Buchhandlung gerannt, zielstrebig zu den Bilderbüchern, setzt sich vors Regal und blättert vergnügt.
    Eine Mutter kommt kurz danach hinterher gestapft und zieht das Kind mit den Worten: "Was willst du denn da? Da gibts doch nur Bücher..." wieder aus dem Laden.
    Ja, ich würde mich wundern, wenn aus diesem Kind später eine Leseratte wird, wenn man von kleinauf eingetrichtert bekommt, dass Bücher und Lesen nichts wert sind.
    So Leute gibts auch.

    :lesend
    If you can read, you can empathize, luxuriate, take a chance, have a laugh, hit the road, witness history, become enlightened, turn the page, and do it all again
    Oprah Winfrey

  • Ich muss zugeben, dass es mir auch schon öfters aufgefallen ist, dass viele Jugendlich nicht mehr so viel lesen bzw. überhaupt nicht lesen. Kann schon sein, dass es an den Freizeitangeboten liegt, die vielleicht früher nicht so da waren.
    Viele sitzen einfach den ganzen vor dem PC um zu zocken.
    Ich glaube es hängt auf viel mit den Eltern zusammen, wie die zum Lesen stehen und die animieren etc.
    Im meinem Freundeskreis kann ich diese These jedoch nicht finden, d. h. da gibt es sehr viele, die viel und oft lesen.
    Ich glaube, um es mal vorsichtig auszudrücken, dass die Schulbildung auch eine Rolle spielt...

  • Zitat

    Original von Hasal
    Ich glaube es hängt auf viel mit den Eltern zusammen, wie die zum Lesen stehen und die animieren etc.


    Meine Eltern lesen gar nicht. Sie haben mir auch nie Bücher gekauft. Generell findet sich in meiner Familie niemand mit einem besonderen Interesse auf dem Gebiet. Ich bin wohl das schwarze Schaf der Familie... :gruebel :lache

  • Zitat

    Original von Vulpis


    Meine Eltern lesen gar nicht. Sie haben mir auch nie Bücher gekauft. Generell findet sich in meiner Familie niemand mit einem besonderen Interesse auf dem Gebiet. Ich bin wohl das schwarze Schaf der Familie... :gruebel :lache


    Ausnahmen gibts ja immer... :lache

  • hallo erstmal,


    ich bin 14 und lese auch, wie denke ich jeder in diesem forum, unheimlich gern. früher habe ich nur ab und zu mal gelesen, doch dann hat mein bruder(4jahre älter als ich)zum geburtstag den ersten harry potter gekriegt und irgendwie bin ich auch dazu gekommen und hab ihn gelesen. seit dem hab ich ein buch nach dem anderen verschlungen
    meine mutter, eine vielleserin, hat mir auch öfter mal ein buch aus ihrer kindheit gegeben, aber mit denen konnte ich mich überhaupt nicht anfreunden.
    mein vater liest eigentlich nur die zeitung und aus meinem bruder ist nach hp4 auch ein nichtleser geworden. sowieso die familie meines vaters findet nich sehr viel am lesen, die familie meiner mutter allerdings sehr viel.

  • ich denke das es auch u.a mit daran liegt das eltern beide arbeiten müssen, oder alleineerziehende arbeiten müssen und nicht mehr so die zeit und lust haben den kindern was vorzulesen. denn das ist auf jeden fall der vorreiter zum selberlesen. außerdem finde ich auch das es mit an pc,s liegt. die jugendlichen spielen lieber daran, als das sie lesen.

  • Zitat

    Original von Seestern
    Bezieht sich die Frage auf irgendwelche Statistiken oder auf das reine Bauchgefühl?
    Ich könnte jedenfalls nicht behaupten, dass Jugendliche weniger lesen als früher.


    Das gleiche hab ich auch gedacht. Ich selber habe als Teenager viel gelesen und kannte andere in meinem Alter, die viel lasen, und genauso gut welche, die nichts lasen.


    Auch heute seh ich Jugendliche, die lesen (z.B. meine Toechter, meine Nichte) und Jugendliche, die nichts lesen (z.B. mein Neffe). Natuerlich sind das alles nur anekdotische Erfahrung, nichts aus dem ich allgemein schlussfolgern koennte heute laesen Jugendliche mehr oder weniger als frueher. Hab dazu auch keine Studie in der letzten Zeit gesehen.


    Allerdings gibt es schon Studien, dass Jugendliche weniger Zeitung lesen als es frueher der Fall war. Das gilt aber auch fuer Erwachsene! Da macht es sich bemerkbar, dass andere Medien zur Informationsbeschaffung den Vorrang bekommen.


    Beim Buecher lesen scheint so eine Verschiebung aber wohl nicht wirklich sichtbar zu sein.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

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  • So eine richtige Leseratte wurde ich mit ca. 13. Vorher habe ich lieber selbst Kurzgeschichten geschrieben bzw. mich an einem Buch versucht. Schließe mich im Großen und Ganzen Leseratte87 an. Parties und dergleichen haben mich seit jeher angeödet, ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich das letzte Mal auf einer war, wird wohl an die zehn Jahre her sein. Da guck ich lieber Löcher in die Wand. Soll halt jeder tun was er möchte. :-)

    LG, Uhu :katze


    Bücher bergen mehr Schätze als jede Piratenbeute auf einer Schatzinsel... und das Beste daran ist, daß man diese Reichtümer an jedem Tag im Leben aufs neue genießen kann. (Disney, Walt)