Wie erklärt ihr euch das wenige Jugendliche noch Bücher lesen?

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    Original von Phantasia09
    Bin in der Plauderecke auf das Thema gestoßen und möchte - auch wenn der Thread schon älter ist - noch einmal etwas dazu sagen.
    Ich sehe das auf der Arbeit - arbeite im Moment in der Ganztagsbetreuung an einem Gymnasium - das die Kids absolut keinen Bezug mehr zum Lesen haben. Die meisten zumindest.
    Ich finde das wirklich schade.


    Es scheint mir relativ unwahrscheinlich, das die Kinder während Deiner Betreuungsstunde aus eigener Motivation anfangen zu lesen - das würde ich auch eher befremdlich finden.


    Ansonsten denke ich, das es noch relativ viele Kinder gibt, gerade auf den Gymnasien, die lesen. Vielleicht lesen sie nicht so viel, wie wir Erwachsenen das gerne hätten, aber frag mal die 5/6/7/8 Klässler, viele können aus dem Stand ein Buch beschreiben, das sie kürzlich gelesen haben. Mädchen in der Regel häufiger als Jungs, aber das war auch schon so, als wir Kinder waren.


    In den letzten Tagen war ich bei vielen Familien, deren Geschenke noch unter dem Weihnachtsbaum lagen - es waren immer mehrere Bücher für die Kids dabei - neben einer Wii, Lego, Sportutensilien, Musikinstrumenten, Schmuck, Gesellschaftsspielen usw.


    Letztlich muß jede Familie selber ihre Kinder zum lesen motivieren. Wenn es Dir wichtig ist, wirst Du es Deinen Kindern beibringen, wenn nicht, dann nicht. Das war allerdings noch nie anders.


    Bei uns wird bereits in der Grundschule regelmäßig die Bibliothek aufgesucht und Bücher ausgeliehen und besprochen.


    Ich kann mich nicht daran erinnern, das mir während meiner Schulzeit das Lesen derart schmackhaft gemacht wurde. Meine Mutter hat viel gelesen und uns mit vielen Büchern versorgt. Mein Bruder hat nie gelesen und ich immer. An unseren Lesegewohnheiten hat sich bis heute nichts geändert.

  • Ich lese leidenschaftlich gerne.
    Und ich bin in der 7. Klasse, zwölf Jahre alt und habe trotz dem Lesen Zeit zu Fernsehen, Computern, Singstar spielen, singen, tanzen, lachen ...
    Man bekommt sein Leben mit Lesen noch besser in den Griff, als ohne, finde ich jedenfalls.

  • Zitat

    Original von BunteWelt
    Ich lese leidenschaftlich gerne.
    Und ich bin in der 7. Klasse, zwölf Jahre alt und habe trotz dem Lesen Zeit zu Fernsehen, Computern, Singstar spielen, singen, tanzen, lachen ...
    Man bekommt sein Leben mit Lesen noch besser in den Griff, als ohne, finde ich jedenfalls.



    Erstmal zu dir ne Frage hast du von deinen Eltern das Lesen in die Wiege gelegt bekommen. Weil meine Theorie ist das, das Elternhaus oft ein wichtiger Faktor ist was das Lesen angeht. Achso zähle jetzt Großeltern mit rein.

  • ICh habe es von meiner Oma. Weil ich finde wenn die Eltern nur vorm Fernseher sitzen und immer wieder den selben Scheiß ansehen und immer dümmer werden. Dann werden sich die Kinder nicht anders entwickeln. So meine Theorie.

  • Diese Theorie hört man immer wieder, ich finde sie allerdings nicht allgemeingültig. Meine Eltern lesen zB überhaupt keine Erzählliteratur, meine Mutter interessieren lediglich Kochbücher, meinen Vater sah ich nie mit einem Buch. Daraus allerdings den Schluß zu ziehen, sie seien dumm, finde ich präpotent. Nicht jeder Leser ist automatisch klüger als jemand, der nie ein Buch zur Hand nimmt.

  • Ehem, ich bitte dich mal nicht immer meine Worte in andere Gedanken zu bringen als wies gemeint ist. Aber es ist bewiesen das die Fähigkeit zu lesen immer weiter nach unten geht und die Fantasie über die muss man garnicht reden.MIt den verdummen meine ich sowas wie Hold Salech GZSZ usw. das ist Volksverdummung so war das gemeint und nicht das jeder der nicht liest dumm ist.

  • Entscheidend finde ich, daß Kindern die Möglichkeit geboten wird, die Welt der Bücher für sich zu entdecken. Bei mir spielte es keine Rolle, daß meine Eltern ihre Nasen nicht in Bücher stecken, es reichte, daß sie es mir ermöglichten. Nie wurde negativ über Leseratten gesprochen, ich durfte mir als Kind regelmäßig Bücher aussuchen, die mich interessierten und wurde auch des öfteren in die Bibliothek begleitet. So rutschte ich von klein auf (also als ich selbst in der Lage war zu lesen, das Vorlesen habe ich jetzt mal überhaupt weggelassen) immer mehr in die Bibliophilie rein.
    Vorbildlich waren auch die Lehrerinnen in der Volksschule; immer wieder mal gab es einen Lesetag in Zusammenarbeit mit der Bibliothek, an dem verschiedene altersgerechte Bücher zum Reinschnuppern bereitgelegt wurden - frei von jedem Zwang, jeder durfte, wie er mochte.

  • Zitat

    Original von Basti11989
    Ehem, ich bitte dich mal nicht immer meine Worte in andere Gedanken zu bringen als wies gemeint ist. Aber es ist bewiesen das die Fähigkeit zu lesen immer weiter nach unten geht und die Fantasie über die muss man garnicht reden.MIt den verdummen meine ich sowas wie Hold Salech GZSZ usw. das ist Volksverdummung so war das gemeint und nicht das jeder der nicht liest dumm ist.


    "Nicht immer"? Wann habe ich denn jemals?
    Wenn die "Fähigkeit zu lesen" immer weiter nach unten ginge, hieße das dann nicht, daß es immer mehr Analphabeten geben würde?
    Daß es unsägliche Fernsehformate gibt, ist unbestritten, aber zum Glück muß man ja nicht einschalten - ich habe diese Entscheidung schon vor längerem für mich getroffen und bin ganz glücklich damit.

  • Zitat

    Bibliophilie


    Wat ist das. Ja aber es giebt Eltern und ich spreche aus beruflicher Erfahrung die dann ihre Kinder wegschleifen und sagen komm lass das such dir lieber nen film raus. Jop habe ich erlebt.

  • Zitat

    Original von Basti11989


    Wat ist das. Ja aber es giebt Eltern und ich spreche aus beruflicher Erfahrung die dann ihre Kinder wegschleifen und sagen komm lass das such dir lieber nen film raus. Jop habe ich erlebt.


    Bibliophilie


    In welchen Bereich arbeitest du denn?


    Eltern können lediglich die Saat legen, ob sie aufgeht ist auch eine Charaktersache.


    Mein Sohn müsste ne Leseratte vor dem Herrn sein. Seine Mutter sieht er immer mit einem Buch. Das Wohnzimmer wird von Büchern dominiert. Ich hab vorgelesen, Ihm gezeigt, wo man Wissen herbekommt bzw. wie man es sich abgesehen von Wikipedia aneignet. Er war Stammkunde in der Bücherei (arbeite nebenbei in einer kleinen). Und was ist? Ab und zu liest er, aber sein Hobby ist es nicht. So viel zum Thema Vorbild.

  • Tja hestia da warst du ja genauso erfolgreich wie ich. Meine Tochter greift auch höchstens mal im Urlaub zum Buch( Bj 1990)im Moment sind eben andere Sachen wichtiger. Aber das wird sich bestimmt wieder geben. War bei mir in dem Alter ähnlich.

    Diese Eintrag wurde bisher 47 mal bearbeited, zultzt gerade ebend, wegen schwere Rechtsschreipfeler.

  • Zitat

    Original von Alexx61


    Jajajaja, dennoch ist Kontakt zu Mitmenschen wichtig, Leseratte


    Die Hobbies schließen doch den Kontakt mit Mitmenschen nicht aus! Alles zu seiner Zeit. Bei uns gab es damals die Ganztagsschule und anschließend noch Hausaufgaben. Ich fand immer noch Zeit zum Lesen und mit Freundinnen ins Kino zu gehen oder Party machen.
    Da kann ich nur Katja Recht geben. Eltern sind die Vorbilder. Wenn die Kinder sehen, dass die Eltern lesen, werden sie neugierig und schauen sich auch Bücher an.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Ich bin ein Bücherwurm durch und durch. Ich hatte schon als Kind viele Bücher und habe mich seit ich klein bin, mit dem Lesen beschäftigt.
    Abends, wenn ich ins Bett musste, dann haben meine Eltern mir immer eine Gute Nacht Geschichte vorgelesen.
    Mittlerweile bin ich 21, ich habe eine 16 jährige Schwester und 4 Patenkinder im Alter von 2-6 Jahren.


    Ich entdecke immer weniger Parallelen zwischen meiner Kindheit und deren Kindheit. Während ich meine Zeit mit lesen verbringe, sitzen meine Patenkinder und meine Schwester vor dem PC, oder Fernseher.


    Und mit dem abendlichen fernseh gucken geht es ja schon los.
    In der Werbung sieht man immer mehr, Laptops für Kinder mit Spielen wie Sponge Bob, oder aber PC Spiele oder den Nintendo DS oder aber die Wii.


    Klar, ich meine wir haben auch ne Wii und nen DS, nur hält sich unsere Zeit an den Konsolen arg in Grenzen.
    Die Medien beeinflussen die Kinder immer mehr. Bücherwerbung sieht man ja kaum.


    Mein Patenkind hat mit 6 Jahren den Kracher schlecht hin gebracht.
    Sie ist ziemlich schlau, die kleine. Konnte auch schon recht früh lesen.
    Ich frage sie also, was sie denn zu Weihnachten haben möchte.
    Ich wollte ihr von Walt Disney das Buch von "Die schöne und das Biest", "Arielle" und "König der Löwen" schenken.


    Ich habe die Walt Disney Bücher nämlich auch alle. Ich habe auch die Filme, das gleich mal vorab bemerkt.


    Da sagt die kleine zu mir:"Was soll ich mit den Büchern, wenn ich die Filme habe?"
    Also antworte ich ihr, dass sie dann abends lesen könnte....
    Da haut sie raus: "Ich lese nicht, ich gucke die Filme, das ist einfacher...."


    Und das mit 6 Jahren.
    Ich bin sprachlos

    Wenn man von dem getötet wird, den man liebt, hat man keine Wahl.Wie kann man fliehen,wie kämpfen, wenn man damit dem Liebsten wehtun würde? Wenn das eigene Leben das Einzige ist, was man dem Liebsten geben kann, wie kann man es ihm dann verweigern?

  • Ich arbeite in der Kinder und Jugendhilfe ok ist etwas krasse Version der Jugendlichen aber da sieht man viel. Aber dein Beispiel ist auch ganz schön krass.

  • Meine Kinder lesen beide gerne und viel und mein Sohn (12) ist oft gar nicht ansprechbar wenn er liest. Was das betrifft sind die Äpfel wohl nicht weit vom Stamm gefallen :lache
    Wir haben immer viel vorgelesen, vor dem Schlafengehen gehörte es zum festen Ritual. Mein Sohn konnte viele Kinderbücher auswendig. Ob sich die Prioritäten verschieben, wenn die Pubertät ihre Spitze erreicht, weiß ich natürlich nicht...
    Die Freundinnen meiner Tochter lesen auch (10 Jahre). Aber mein Sohn ist einer der wenigen in seiner Klasse ( Gymn.) und fühlt sich manchmal schon unverstanden.Das ist in dem Alter schon schwierig, da dagegenzuhalten.