Da wir dieses Buch vor kurzem in der Schule gelesen haben und es mir, bis auf ein paar Kleinigkeiten, gut gefallen hat, versuche ich eine Rezi darüber zu schreiben.
Inhalt:
--------
Es geht um den Studenten Nathanael, der von grausamen Kindheitserinnerungen geprägt wurde. Als Kind wurden er und seine Geschwister oft früh zu Bett geschickt und mit den Worten "Der Sandmann kommt" ermahnt, bald zu schlafen. Die Kinder bekamen aber mit, dass der Vater an diesen Abenden immer Besuch bekam und daher dachte Nathanael, dass nur der Sandmann zu Besuch sein könnte. Seine Kinderfrau erzählte ihm grausame Geschichten über den Sandmann, der Kindern Sand in die Augen streue, um sie ihnen dann zu stehlen und seinen Kindern zu füttern. Durch die Geschichte beängstigt, aber auch neugierig gemacht, beschloss Nathanael, den Sandmann einmal sehen zu wollen, er schleicht sich in das Zimmer seines Vaters und stellt fest, dass es sich bei dem "Sandmann" um den Advokaten Coppelius handelt, der offenbar alchemistische Versuche mit seinem Vater durchführt.
Bei einem dieser Versuche kam sein Vater ums Leben, Coppelius aber konnte rechtzeitig aus der Stadt fliehen, bevor er dafür zur Rechenschaft gezogen werden konnte.
Diese Kindheitserinnerung bilden die Grundlage der späteren Ereignisse. Nathanael lebt getrennt von seiner Mutter, seiner Verlobten Klara und deren Bruder Lothar in der Stadt um zu studieren, bei einem berühtem Professor namens Spalanzani. Dieser Professor stellt ihm eines Tages seine Tochter Olimpia vor, bei der es sich allerdings nicht um einen Menschen, sondern tatsächlich nur um eine Maschine handelt. Bevor Nathanael dies jedoch herausfindet, verliebt er sich in Olimpia und scheint durch sie jegliche Verbindung zur Realität zu verlieren. Gleichzeitig trifft er auf den Wetterglashändler Coppola, der ihn an Coppelius erinnert und so seine alten Ängste wieder weckt.
Die weiteren Ereignisse bauen stark auf Nathanaels Ängste und seine allgemein schlechte psychische Verfassung auf, viel mehr will ich an dieser Stelle allerdings nicht verraten.
Kurz zum Autor:
--------------------
Ernst Theodor Hoffmann wurde in Königsberg geboren und studierte dort Rechtswissenschaften. Seine große Leidenschaft war die Kunst und vor allem die Musik mit der er sich in den späteren Jahren immer intensiver beschäftige. So wurde der Vertreter der Hochromantik Komponist und Musikkritiker.
Den Sandmann schrieb er spontan nach seiner neuen Beschäftigung mit dem Wahnsinn. Alkoholexzesse und ein wirres Weltbild trieben ihn dazu, diese Novelle zu schreiben. Die alltägliche Wirklichkeit mußte in seinen Augen verändert werden und sollte nun phantastischer, lebendiger und gespenstisch wirken. Hinzukam die Weltsicht anderer Philosophen, Schriftsteller und Künstler, die diesen Wahnsinn hervorbrachten und unterstützten. Die Phantasie des Alltags war sein neues Leitbild.
Meine Meinung:
--------------------
Insgesamt finde ich das Buch sehr interessant, nicht nur als Schullektüre. Die Sprache ist recht leicht zu verstehen, der Handlungsstrang logisch und nicht zu voraussehbar oder berechenbar.
Ich kann dieses Buch also jedem nur empfehlen, da es wirklich sehr spannend zum Lesen ist. Allerdings sollte man sich auch genug Zeit für das Buch nehmen. Es ist zwar ziemlich kurz, aber man sollte es trotzdem genau lesen und auch darüber nachdenken, damit man es richtig versteht.