12. Fall von Inspector John Rebus
[Serienübersicht]
OT: The Falls
Kurzbeschreibung:
In Edinburgh verschwindet eine Studentin. Inspector Rebus ahnt, dass man Philippa Balfour nicht mehr lebendig finden wird. Die Befürchtung scheint sich zu bestätigen, als in der Nähe ihres Heimatorts ein kleiner Holzsarg mit einer geschnitzten Puppe gefunden wird. Denn seit 1836 gab es in Schottland immer wieder rätselhafte Todesfälle, die mit ähnlichen Funden verbunden waren. Allerdings verfolgt Rebus auch noch eine weniger geschichtsträchtige Spur: ein mysteriöser "Quizmaster" hatte über das Internet mit Philippa Balfour Kontakt aufgenommen ...
»Wäre Ian Rankin bloß in Schweden geboren. Hach, hätte er dann Erfolg. Rankin ist der beste Nicht-Schwede, der beste Brite seit langem. Rule Britannia!«
Die Welt
Über den Autor:
Ian Rankin, geboren 1960, gilt als Großbritanniens führender Krimiautor, und seine Romane sind aus den internationalen Bestsellerlisten nicht mehr wegzudenken. Rankin wurde unter anderem mit dem "Gold Dagger" für "Das Souvenir des Mörders", dem "Edgar-Allan-Poe-Award" für "Tore der Finsternis" und mit dem "Deutschen Krimipreis" für "Die Kinder des Todes" ausgezeichnet. "So soll er sterben" wurde als bester Spannungsroman des Jahres mit dem "British Book Award" ausgezeichnet. Von der englischen Königin wurde ihm für seine Verdienste um die Literatur der "Order of the British Empire" verliehen. Der Autor, mittlerweile auch mit dem "Diamond Dagger" für sein Lebenswerk geehrt, lebt mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen in Edinburgh.
Linktipp:
Die Random House Verlagsgruppe hat eine deutschsprachige [Homepage] über Ian Rankin gestaltet. Dort finden sich u.a. zu allen Romanen Leseproben, interessantes Hintergrundwissen zu Edinburgh und Vorworte zu allen Romanen, die eigenartigerweise in den Büchern nicht mitabgedruckt wurden.
Eigene Meinung:
Was soll ich noch großartig zu einem neuen John Rebus Roman sagen? Es ist zwar schon erstaunlich, dass es Ian Rankin erneut gelungenen ist, ein Schaufelchen drauf zu legen und sich noch weiter zu steigern. Puppenspiel erreicht eine neue Ebene der Genialität auch in Rankin’schen Maßstäben, dem mittlerweile kein anderer Krimiautor in meinem Regal mehr das Wasser reichen kann.
In Puppenspiel ist wieder alles da, was ein perfekter Krimi braucht. Ian Rankin hat ein interessantes Verbrechen zum Hintergrund gewählt. Eine Verbindung aus alten Legenden der Edinburgher’ Stadtgeschichte mit den kriminellen Möglichkeiten des Internet. Vor allem Rollenspiele, die ins reale Leben eingreifen, spielen dabei eine zentrale Rolle.
Trotz Hochspannung, ist es ein ruhiger Krimi. Rankin muss kein Skurrilitätenkabinett bedienen oder sich in detailreichen Schilderungen von Verbrechen ergehen, um Spannung aufzubauen. Sehr angenehm zu lesen und man will trotzdem am liebsten ununterbrochen weiterlesen.
Im nunmehr zwölften Roman rund John Rebus, hat sich ein kleiner eigener Mikrokosmos der Edinburgher Polizei entwickelt. In den einzelnen Fällen erscheinen immer wieder neue Polizisten, die eigene Charaktereigenschaften mitbringen. Rankin arbeitet mit diesen Figuren und nutzt sie immer wieder, für kurze Auftritte.
Gerade in Puppenspiel entsteht dadurch ein eigener Nebenaspekt. Auch das Spiel mit der Presse wird immer wieder interessant eingebaut.
In vielen Kommentaren, gerade auch zu diesem Band, wird immer wieder der Vergleich Rebus – Wallander bzw. Rankin – Mankell angestellt. Eine gewisse Ähnlichkeit mag zwar bestehen, allerdings erscheint mir der Vergleich nicht sonderlich glücklich. Vor allem die Schreibweise eines Rankin unterscheidet sich von der Mankells deutlich. Rebus zwar in einem gewissen Sinne auch ein Antiheld, die düstere Atmosphäre Schonens zeigt sich aber nicht, bei den Romanen Rankins.
Ich vergebe 10 Punkte. Eine wirklich höchst empfehlenswerte Krimireihe, an der man nicht vorbeigehen sollte. Aber unbedingt mit Band 1 beginnen.