Nennt mich nicht Ismael - Michael G. Bauer

  • Original-Titel: Don´t call me Ishmael
    Gebundene Ausgabe: 304 Seiten
    Verlag: Hanser Belletristik;


    Klappentext:
    Wenn es etwas gibt, worauf Ismael sofort verzichten würde, dann ist es sein Vorname. Ständig wird er deswegen verspottet. Wie konnten ihn seine Eltern nur nach der Figur aus Moby Dick benennen? Ismael steht mächtig unter Druck - bis James in die Klasse kommt. James sieht nicht gerade wie ein Held aus, aber im Gegensatz zu Ismael hat er keine Angst vor Klassenrowdys. Und er weiß, wie man seinen spottenden Feinden begegnet: mit geschliffener Sprache! Um sie zu trainieren, gründet er einen Debattierclub, bei dem auch Ismael mitmachen soll. Eine echte Horrorvorstellung für jemanden, den Panik befällt, wenn er vor Publikum sprechen soll. Aber tatsächlich wird er nicht nur das schrecklichste, peinlichste und verrückteste Vorhaben von Ismael, sondern auch die beste Zeit seines Lebens.


    Über den Autor:
    Michael Gerard Bauer, geboren 1955 in Brisbane (Australien) studierte an der dortigen Queensland-Universität Literatur, Wirtschaftswissenschaften und Pädagogik. Nach dem Studium arbeitete er viele Jahre als Englisch- und Wirtschaftslehrer und träumte davon, einmal ein Buch zu veröffentlichen. Sein Debüt, "Running Man" erschien schließlich 2004 in seinem Heimatland und in der deutschen Übersetzung 2007 im Verlag Nagel & Kimsche. Bauers zweites Jugendbuch, "Nennt mich nicht Ismael" bekam in Australien bereits den New South Wales Premier´s Award 2007.
    Er lebt mit seiner Frau und zwei Kindern am Stadtrand von Brisbane.


    Meine Meinung
    Mich hat das Buch positiv überrascht. Vor allem hat mich Ismael positiv überrascht. Der typische Anti-Held, der es trotz aller Widrigkeiten schafft seinen Weg zu finden und auch seinem Ziel näher zu kommen. Auf seinen Weg stehen ihm riesige Stein in Form vom Klassenrowdy Barry Bagsley. Dieser wird nicht müde immer wieder neue Gemeinheiten gegen Ismael zu finden. Ismael wird nicht müde untätig zu zusehen und nicht zu unternehmen. Zum Glück kommt James in die Klasse und leistet Ismael unerwartet Schützenhilfe.
    Ismael gefällt mir. Seine Gedanken triefen nur so vor Sarkasmus. Und manchmal hätte ich mir gewünscht, er hätte seine Gedanken einfach mal ausgesprochen.
    Die verbalen Auseinandersetzungen zwischen James und Barry sind intelligent und witzig gemacht. Das ein oder andere Mal musste ich schmunzeln.
    Ein intelligentes, witziges Jugendbuch. Ein Buch was zeigt, dass es nicht auf Muskelkraft und große Klappe ankommt, sondern auf Witz, Intelligenz und die richtigen Worte. Mit der richtigen Portion Wortwitz kann man den größten Rowdy zur Strecke bringen, auch wenn es ein mühsamer Weg ist.


    Von mir gibt es 9 Punkte.

    Bücher sind fliegende Teppiche ins Reich der Phantasie. (James Daniel)

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  • Danke für die Rezi, das Buch schaut mich auch schon eine Weile an.... und morgen ist hier verkaufsoffener Sonntag :-) Vielleicht gehe ich ja mal in die Buchhandlung, dort gibt es morgen nämlich auch Taschenbücher :-)


    :wave

  • Zitat

    Original von hestia2312:
    Ismael gefällt mir. Seine Gedanken triefen nur so vor Sarkasmus. Und manchmal hätte ich mir gewünscht, er hätte seine Gedanken einfach mal ausgesprochen. Die verbalen Auseinandersetzungen zwischen James und Barry sind intelligent und witzig gemacht. Das ein oder andere Mal musste ich schmunzeln.
    Ein intelligentes, witziges Jugendbuch. Ein Buch was zeigt, dass es nicht auf Muskelkraft und große Klappe ankommt, sondern auf Witz, Intelligenz und die richtigen Worte. Mit der richtigen Portion Wortwitz kann man den größten Rowdy zur Strecke bringen, auch wenn es ein mühsamer Weg ist.


    Das kann ich so nur :write


    Dem ist von meiner Seite aus auch nicht mehr viel hinzuzufügen. Der Autor nimmt das Thema Mobbing unter Schülern durchaus ernst und zeigt auch deren Auswirkungen, dennoch kommt er auf intelligente und humorvolle Art ohne einen moralischen Zeigefinger aus.
    Ismael ist ein sympathischer Typ, ein klassischer Anti-held, über den ich das eine oder andere Mal schmunzeln musste (insbesondere sein Auftritt bei der Debatte).


    Insgesamt kann ich nur sagen: die Geschichte ist wirklich klasse erzählt, ich habe sie mit Genuß gelesen.

    Ich weiß nicht, was das sein mag, das ewige Leben.
    Aber dieses hier, das diesseitige, ist ein schlechter Scherz. (Voltaire)

  • Ishmael Leseur leidet unter seinem Namen, denn er ist, seit er in der neunten Klasse ist ein ständiger Quell des Hohns von Seiten des Klassenbullys Barry Bagsley. Ishmael ist ein typisches Opfer, bis James Scobie in die Klasse kommt, ein kleiner gedrungener Junge mit auffälligen Ticks, einer irritierenden Ordnungsmanie und einer messerscharfen Sprache. Und: Er kann seit einer Operation, bei der ihm ein Gehirntumor entfernt wurde, keine Angst mehr fühlen. Mit James Hilfe gelingt es Ishmael, sich aus seiner Außenseiterposition herauszuarbeiten, doch als James eines Tages nicht mehr im Unterricht erscheint, schikaniert Barry Bagsley seine Lieblingsopfer wieder schlimmer als jemals zuvor. Und Ishmael ist in der Lage, Angst zu spüren. Hat er von seiner Zeit mit James auch gelernt, wie man diese Angst ohne Hirn-OP überwinden kann?


    Michael Gerard Bauer gehört zu einer ganzen Reihe sehr geschickter und literarisch durchaus anspruchsvoller australischer Jugendbuchautoren. Nach einigen begeisterten Rezensionen und ein paar enthusiastischen persönlichen Tipps, musste ich einfach sehen, was an ihm dran ist.
    "Don't call me Ishmael" ist ein ausgezeichnetes Jugendbuch, der Zeigefinger bleibt auch in brenzligen Situationen unten, die Sprache ist heutig, aber nicht aufgesetzt jugendlich, die Charaktere sind liebenswert mit all ihren Schwächen. Inhaltlich ist das Buch in den großen Linien zwar recht erwartbar, den Unterschied machen aber dessen Aufteilung und die Fähigkeit Bauers, Ishmaels Entwicklung glaubwürdig, das heißt nicht zu glanzvoll darzustellen und trotzdem ein fast vollkommenes Happy End hinzulegen. Vielleicht wäre das - auch in einem Jugendbuch - nicht ganz so vollständig nötig gewesen, insgesamt hat es mich allerdings nicht gestört. Ein Autor, den man im Auge behalten muss, dieses zweite Buch war sicher noch nicht sein letztes Wort.


    Edit: ISBN-10 versucht
    *

  • Ich habs diese Woche im Laden liegen sehen und dachte mir: Oh super, da bestellst du dir gleich das englische wenn du heimkommst (hab das erste auch auf englisch und möchte das dann schon durchgängig so haben). Und was is? Nirgendwo krieg ich das Ding, weder amazon noch ebay, weil es scheinbar in UK und USA noch nicht erschienen ist, und australisches Sortiment wird halt nicht geführt. :cry Naja, irgendwann wirds da ja wohl (hoffentlich) auch erscheinen, ansonsten bleibt mir wirklich bloß die deutsche Fassung.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

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  • Bauer: Nennt mich nicht Ismael
    Deutscher Taschenbuch Verlag 2009. 304 Seiten
    ISBN-13: 978-3423624350. 7,95€
    Vom Verlag empfohlen ab 7 Jahre
    Originaltitel: Don't Call Me Ismael!
    Übersetzerin: Ute Mihr


    Verlagstext:
    Die perfekte Gebrauchsanweisung gegen Mobbing
    Es gibt ungewöhnliche, unaussprechliche und unerträgliche Vornamen - und es gibt den Vornamen Ismael. Das ist der schlimmste - findet Ismael. Doch Ismael hat gelernt, auf Spott und Angriffe zu reagieren: Abtauchen! Das ändert sich schlagartig, als James Scoobie in die Klasse kommt. Im Gegensatz zu Ismael hat er vor niemandem Angst. Gegen Klassenrowdys hat er seine ganz eigene Waffe: die Sprache. Um sie zu schulen, gründet er einen Debattierclub. Doch Ismael hat panische Angst, vor Publikum zu sprechen. Wären da nicht seine eigenwilligen Debattier-Kollegen, würde das vermutlich auch so bleiben. Aber weil sie sich wortgewaltig für ihn einsetzen, steht auch Ismaels verbalem Aufstand bald nichts mehr im Wege.


    Der Autor:
    Michael Gerard Bauer, geboren 1955 in Brisbane, Australien, studierte an der dortigen Queensland-Universität Literatur, Wirtschaftswissenschaften und Pädagogik. Nach dem Studium arbeitete er viele Jahre als Englisch- und Wirtschaftslehrer und träumte davon, einmal ein Buch zu veröffentlichen. Bevor er seinen ersten Roman beenden konnte, mussten sämtliche Schulferien dem Schriftstellerdasein geopfert werden. Dafür erhielt sein Debüt Running Man auf Anhieb zahlreiche Kritikerpreise, unter anderem als Book of the Year des Children's Book Council of Australia. Running Man war nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis und wurde mit dem Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis 2008 ausgezeichnet.


    Inhalt:
    Ismael ist nicht allein wegen seines Namens zum Gespött seiner Klassenkameraden geworden. Typen wie Barry Bagsley brauchen einfach jemanden, auf dem sie herum trampeln können. Als James Scobie neu in die Klasse kommt, stockt Ismael - und Michael Bauers Lesern - der Atem. James ist außergewöhnlich klein, adrett, er hat mehr als merkwürdige Angewohnheiten und macht so ziemlich alles falsch, das ein Schüler falsch machen kann, der nicht zur Zielscheibe eines überzeugten Mobbers werden will. Doch der Neue hat ein messerscharfes Mundwerk im Stil Gregor Gysis. "So lief das normalerweise nicht" denkt Ismael verblüfft; denn der Neue zeigt sich völlig furchtlos. Nachdem James eine Hymne zum Anfeuern der Schulmannschaft getextet hat, fliegen ihm alle Herzen zu; von Bagsley spricht niemand mehr. James dreht nun den Spieß um. Was ist das eigentlich für eine Schule, die nicht am Wettstreit im Debattieren gegen andere Schulen teilnimmt? Höchste Zeit, dass James sich dieser Sache endlich annimmt. Und so beginnt das peinlichste, schrecklichste und beste Schuljahr, dass Ismael je erlebt hat.


    Fazit:
    Michael G. Bauer lässt seine männlichen Hauptfiguren das Problem mit Barry Bagsley allein mit der Macht der Sprache lösen, ohne dass Eltern oder Lehrer eingreifen. Natürlich kommt eine winzige Portion Schadenfreude beim Lesen auf, wenn James Scobie seine Peiniger schlagfertig in die Schranken weist. Zum Schreien komische Dialoge, die üblichen Peinlichkeiten der Pubertät und eine größere Prise Gefühl sind die Zutaten zu diesem fesselnden Jugendroman.

  • Sehr schöne und informative Buchvorstellung. Ganz herzlichen Dank dafür. Das Buch wird dann auch sofort auf meine Wunschliste gesetzt. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.