'Die Hüterin der Gewürze' - Kapitel 05 - 06

  • Ich habe nun doch noch das Kapitel Asafötida zu Ende gelesen. Ich dachte als Initiatorin muss ich ein wenig Disziplin an den Tag legen ;-)


    Nun ist wenigstens schon mal der mysteriöse Amerikaner aufgetaucht, in den sie sich scheinbar auf den ersten Blick verliebt!?
    Naja, sympathischer ist sie mir noch nicht geworden, aber ich werde morgen zumindest noch diesen Abschnitt fertig lesen und dann entscheiden, ob ich abbreche oder nicht.


    Das Leben ist zu kurz für schlechte Bücher.

  • Ich habe diesen Abschnitt beendet. Tilo entwickelt sich weiter, entfernt sich von ihrer Bestimmung, weil sie sich verliebt. Die alte Heilerin hatte wohl so etwas schon voraus gesehen. Ich finde es durchaus spannend, ob Tilo zurück findet und ob sie bestraft wird. Ich finde die Empfindungen, die sie bei verbotenen Berührungen mit anderen hat, sehr gut beschrieben.

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Zitat

    Original von Nachtgedanken
    Ich finde die Empfindungen, die sie bei verbotenen Berührungen mit anderen hat, sehr gut beschrieben.


    Da stimme ich dir zu.


    Ich habe mich entschlossen weiterzulesen, aber ich habe es zum Drittbuch degradiert ;-)

  • Hmm... ich verstehe die Abneigung gegen die Protagonistin immer noch nicht. Ich find sie recht nett.


    Wen ich nicht mag, dass sind die Kräuter und diese eher starren indischen Ansichten.
    Gut, das gibt es in solchen Geschichten häufiger, dass man für irgendwelche Gaben auf "Irdisches" verzichten muss, damit könnt ich mich abfinden.
    Aber dass die Macht der Kräuter auch nur für Leute indischer Abstammung gelten soll, und Weiße nicht davon profitieren dürfen - nun ja.
    Ich hätte gedacht, dass die Hüterinnen allen, gleich welcher Abstammung und Hautfarbe, helfen sollten - aber so bekommt das für mich einen leicht schalen Beigeschmack.


    Auch die Rache der Kräuter, die trifft Tilo zwar, aber irgendwie kommt es mir so vor, als ob die Gewürze störrisch wie kleine Kinder sind und um ein wenig Rache zu nehmen, sich gegen ihre Ziele richten und jemanden ins Unglück schicken.


    Ich war richtig sauer, da ich mich in dem Kapitel richtig gefreut hatte, dass dem Jungen geholfen werden konnte. Mal schauen, wer noch alles ins Unglück gestürzt wird...


    Bei Tilo sehe ich nur freundliche Absichten, wenn auch nicht die, die sie als Hüterin haben sollte. Ich hoffe mal, dass sie die Gewürze ein wenig besänftigen kann.

  • Im Gegensatz zum letzten Abschnitt habe ich hier mehr das Gefühl, das Tilo aus ihrer Gegenwart erzählt und der Haupterzählstrang mit "ihrem einsamen Amerikaner" hier deutlich wird. Außerdem entfernt sie sich immer mehr aus ihrer Rolle als Hüterin der Gewürze. Ob das schon auf das Ende deutet? Ich würde jetzt soweit spekulieren und sagen, dass sie sich letzten Endes doch für das normale Leben und die Liebe entscheidet, aber geht das überhaupt noch?


    Im Gegensatz zu vielen hier ist mir Tilo sympathisch, ich finde mich in vielen Punkten ihres Lebens, Verhalten und ihrer Gedanken wieder.


    Wenn nicht ich für mich eintrete, wer dann?
    Wenn ich nur für mich selbst eintrete, was bin ich?
    Wenn nicht jetzt, wann dann?



  • Hier fing das Buch an, mir besser zu gefallen.


    Die Regeln für die Hüterinnen, die Macht der Gewürze, das ist schon sehr willkürlich und starr, oft weltfremd. Aber wenn Tilo sich an alle Regeln halten würde, hm, das würde nicht zu ihr passen.


    Ihre langsame Wandlung gefällt mir. Wie sie merkt, dass ihr Verhalten in der Vergangenheit nicht immer nett war.


    Interessant, dass eine Person auftaucht, in der sie nicht lesen kann wie in einem offenen Buch, von der sie keinen Namen erfährt und die sie rein nach den Äußerlichkeiten (Aussehen + Verhalten) "den Amerikaner" tauft. Ausgerechnet diese Person kann aber wohl hinter ihre Fassade schauen und gibt nicht nur Tilo sondern auch dem Leser einiger Rätsel auf, sowie einige Möglichkeiten für ein Happy Ende... oder das genaue Gegenteil.


    Dass sie den Weißen nicht helfen darf, finde ich auch komisch. Passt irgendwie nicht zu der hilfsbereiten Einstellung. Aber die Regeln der Gewürze haben mit denen der Pfadfinder oder christlicher Kloster wohl nichts gemeinsam.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

  • Zitat

    Original von ottifanta
    Dass sie den Weißen nicht helfen darf, finde ich auch komisch. Passt irgendwie nicht zu der hilfsbereiten Einstellung.


    Man merkt hier ein bisschen die Intention der Autorin, finde ich. Tilo wurde ja nach Amerika geschickt, um den indischen Immigranten zu helfen. Die, die so von den Amerikanern diskriminiert werden... Klar wirft man hier alle über einen Haufen, aber die Aussage über die Diskriminierung ist hier recht deutlich geworden.


    Wenn nicht ich für mich eintrete, wer dann?
    Wenn ich nur für mich selbst eintrete, was bin ich?
    Wenn nicht jetzt, wann dann?



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  • Zitat

    Original von Veggie


    Man merkt hier ein bisschen die Intention der Autorin, finde ich. Tilo wurde ja nach Amerika geschickt, um den indischen Immigranten zu helfen. Die, die so von den Amerikanern diskriminiert werden... Klar wirft man hier alle über einen Haufen, aber die Aussage über die Diskriminierung ist hier recht deutlich geworden.


    Diese Einstellung der Gewürze hat mir nicht so gut gefallen. Ein Unrecht rechtfertigt in meinen Augen kein anderes Unrecht. In den anderen Büchern der Autorin geht es um ähnliche Themen, indische Einwanderer in den USA.


    Ich ging am Anfang davon aus, dass die Gewürze, hm, eher universal gütig / hilfsbereit / hilfreich wären und wäre nie auf die Idee gekommen, dass sich die besonderen Wirkungen nur auf Inder beschränken sollen. Der Hintergrund ist verständlich, zumal auch immer deutlicher wird, dass (von den Gewürzen) eine Integration der Inder in die amerikanische Gesellschaft unerwünscht ist.


    Es wird aber ja auch immer deutlicher, dass die vorgeschriebene Einigelung auf Dauer nicht umsetzbar ist.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

  • Zitat

    Original von ottifanta
    Der Hintergrund ist verständlich, zumal auch immer deutlicher wird, dass (von den Gewürzen) eine Integration der Inder in die amerikanische Gesellschaft unerwünscht ist.


    Warum von den Gewürzen? Das ist mir überhaupt nicht aufgefallen...


    Wenn nicht ich für mich eintrete, wer dann?
    Wenn ich nur für mich selbst eintrete, was bin ich?
    Wenn nicht jetzt, wann dann?



  • Zitat

    Original von Veggie


    Warum von den Gewürzen? Das ist mir überhaupt nicht aufgefallen...


    Ich würde es nicht so krass formulieren. Ich glaube nicht, dass die Gewürze oder die Macht, die die Hüterinnen leitet, gezielt Integration verhindern soll. Wahrscheinlich ist es positiv gemeint, Bewahrung von indischer Kultur in einer anderen Umgebung. Aber dieses "Dilemma" mit der Diskriminierung hat mich während des Lesens immer beschäftigt - ich finde es auf jeden Fall problematisch, einerseits Diskriminierung von Indern zu schilder, andererseits aber Nichtindern Hilfe zu verwehren ...