Theodor Fontane - Mathilde Möhring

  • Über den Autor:


    Heinrich Theodor Fontane (* 30. Dezember 1819 in Neuruppin; † 20. September 1898 in Berlin) war ein deutscher Schriftsteller und approbierter Apotheker. Er gilt als bedeutendster deutscher Vertreter des poetischen Realismus.


    Quelle: Wikipedia
    Weitere Informationen: Xlibris bzw. die Theodor-Fontane-Gesellschaft e.V.



    Inhaltsangabe / Klappentext


    Als ihr Mann stirbt, gibt Mathilde nicht auf, sondern besinnt sich auf die eigenen Fähigkeiten... Theodor Fontanes Geschichte vom verpaßten sozialen Aufstieg und der Emanzipation der lebenstüchtigen Mathilde Möhring ist eine meisterhafte Milieustudie des Berliner Kleinbürgertums.



    Eigene Meinung


    Allein der letzte Satz Vater Möhrings an seine Tochter Mathilde, bevor er verstirbt, ist ein Credo, welches man auf das gesamte Buch anwenden kann: "Mathilde, halte dich propper."


    Wir bewegen uns im Kleinbürgertum des Berlins um den Anfang oder Mitte des 19.Jahrhunderts. Mathilde und ihre Mutter leben zusammen, vermieten eines ihrer Zimmer an Untermieter, um ein wenig mehr Geld in die Kasse zu bekommen. Da tritt Hugo auf, ein Dauerstudent, mehr bequem und faul als fleißig und zielstrebig, in seinem Studium der Juristerei.
    Mathilde wittert ihre Chance auf einen sozialen Aufstieg, sieht sie sich doch, anders als ihre Mutter, nicht als schlechte, kleine Familie, sondern als eine aufstrebende, kluge Bürgerstochter. Und sie schafft es, sie erzieht Hugo, verlobt sich mit ihm, er tritt sogar eine Stelle als Bürgermeister in einer Kleinstadt (Woldenstein) an. Doch dann verstirbt Hugo.


    Dies ist alles, was auf den 120 Seiten des Romans passieren... nämlich genau genommen ziemlich wenig. Der Spannungsbogen ist nie bemerkbar, manchmal verliert sich Fontane in den Beschreibungen der Umgebung, so dass man sich immer wieder während der Lektüre fragt: "Ob jetzt vielleicht irgend etwas Unvorhersehbares passiert - diese Hoffnung wird enttäuscht. Auch für eine Milieustudie halte ich dieses Werk nicht; es vermittelt keinen Überblick über das Leben der Familie Möhring, sondern beschreibt nur die Suche nach neuem Aufstieg, nach einem besseren Leben.


    Für mich ist dieser Fontane-Roman entbehrlich. Er steigert sich nicht, bzw. stilistisch betrachtet auch nicht erbaulich - hier ist Fontane weit unter seinen Möglichkeiten geblieben.


    Fazit: Eine für mich eher anstrengende, als lohnende Lektüre.

    „Die Literatur greift immer dem Leben vor.
    Sie ahmt das Leben nicht nach, sondern formt es nach ihrer Absicht.”

    Oscar Wilde, irischer Schriftsteller und Aphoristiker