Kurzbeschreibung:
Der Medienmagnat Lord Buford kreuzt mit seiner Yacht im Mittelmeer, da geschieht ein Mord. Weil sich auch ein Mitglied des Königshauses an Bord befindet, wird Chefinspektor Sir Phileas Fitzmorton zusammen mit seiner Freundin Lady Judith Crimpleby und seinem Assistenten Detective Sergeant John Miller per Hubschrauber an Bord gebracht. Dort treffen sie auf eine berühmt-berüchtigte Gästeschar – darunter eine koksende Prinzessin, hübsche Bodyguards, schweigsame Geheimdienstler und ein mausetoter Mafioso.
Über den Autor:
Peter Hardcastle, Jahrgang 1950, verbrachte seine Kindheit in Afghanistan und Indonesien, in dieser Zeit Reisen im gesamten Mittleren und Fernen Osten. Nach dem Studium (Jura, Geschichte und Literatur) Besuch der Deutschen Journalistenschule in München. Sammelte als Regieassistent Theatererfahrungen, arbeitete als Journalist und Autor, lebt heute als Fachzeitschriftenverleger in München. Zahlreiche Buchveröffentlichungen, darunter Krimi-Anthologien und die Kriminalromane „Fitzmorton und der lächelnde Tote“, „Fitzmorton und der sprechende Tote“ und „Fitzmorton und der reisende Tote“, die alle im Bookspot Verlag erschienen sind.
Meine Rezension:
Peter Hardcastle ist mir erst vor kurzem durch seinen Erzählband “Brennen sollst du”, der zahlreiche Kurzkrimis verschiedenster Couleur enthält, positiv aufgefallen. Gleichzeitig erschien jetzt auch der dritte Fall seines britischen Chefinspektors Sir Phileas Fitzmorton, der sich dieses Mal mit einem reisenden Toten auf einer Yacht im Mittelmeer beschäftigen darf. Die illustre Gästeschar, die der eigenwillige und bei seinem Vorgesetzten nicht besonders beliebten Inspektors, hier antrifft, hat es in sich.
Was Hardcastle so stark in seinen Kurzgeschichten macht, seine Präzision und seine fast schon sezierende Beobachtungs- und Erzählgabe, nutzt er hier ebenfalls, um die Atmosphäre dieses Falls greifbar zu machen. So muss er nicht viele Worte verlieren, um vor dem geistigen Auge des Lesers ein komplexes Bild der räumlichen und persönlichen Gegebenheiten zu schaffen. Dennoch hat dieses Prinzip bei mir persönlich hier nicht ganz so gut funktioniert, die von dem Autor geschaffenen Figuren boten zwar nicht zuletzt wegen ihrer Skurrilität genügend Raum für eine lebendige Vorstellung, doch fehlte mir das “Fleisch am Skelett”. Was in Kurzgeschichten funktioniert, ja sogar nötig ist, muss in einem knapp 190 Seiten starken Krimi nicht zwangsläufig so eng gesehen werden. So wirkte die Geschichte ein bisschen wie eine Aneinanderreihung von einzelnen Szenen und weniger wie ein rundes Ganzes.
Nichtsdestotrotz ist der Fall selbst sowie die handelnden Figuren und die Auflösung in sich schlüssig und glaubwürdig, so dass der dritte Fall Fitzmortons solide und kurzweilige Unterhaltung bietet und für alle, die ungern zu viele Worte verlieren und es mögen, direkt auf den Punkt zu kommen, zu empfehlen ist!