Thalia darf Buch Kaiser übernehmen

  • Soeben in der Online-Ausgabe des Börsenblattes entdeckt:


    < Meldung vom 30.04.2008 > Das Bundeskartellamt hat grünes Licht für die Übernahme der Buch-Kaiser-Gruppe durch Thalia gegeben. Damit will Thalia "sein Engagement im Südwesten Deutschlands weiter ausbauen".

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich habe meine Bücher früher immer bei Buch Kaiser geholt und bin praktisch mit denen aufgewachsen.
    Da gab es aber in Karlsruhe und Umgebung noch kaum Konkurrenz. Mittlerweile gibt es ja zwei große Thaliafilialen, davon eine in 5min Gehentfernung im ECE Center und eine nur ein paar Geschäfte weiter.
    Gegen eine so große Kette wie Thalia kann sich ein Familienbetrieb mit insgesamt 4 Filialen in Karlsruhe, Rastatt und Landau nicht durchsetzen. ("Buch-Kaiser-Gruppe" klingt so groß... ist es aber nicht)
    Ich finde es schade... :-(


    Die Firmengeschichte auf deren Homepage liest sich übrigens ganz interessant: wen es interessiert klick

    Ich weiß nicht, was das sein mag, das ewige Leben.
    Aber dieses hier, das diesseitige, ist ein schlechter Scherz. (Voltaire)

  • Zitat

    Original von Eskalina
    :gruebel Kaiser scheint es hier im Norden gar nicht zu geben?


    Hier im Westen wohl auch nicht. :gruebel Ich kenne nur Kaisers, aber das ist eine Lebensmittelkette (oder war?). Schade, dass sich der Buchmarkt immer mehr konzentriert. Hier in der Stadt wird im gleichen Stadtteil die dritte Thalia-Filiale eröffnet. :rolleyes

  • Buch Kaiser ist keine Buchhandelskette wie Thalia, sondern ein Familienbetrieb mit insgesamt 4 Filialen in der näheren Umgebung von Karlsruhe.


    Da wundert es mich gar nicht, daß man im Westen, Norden, Osten oder sogar in weiten Teilen des Südens noch nie etwas davon gehört hat. :grin


    Edit: Rechtschreibfehler verbessert

    Ich weiß nicht, was das sein mag, das ewige Leben.
    Aber dieses hier, das diesseitige, ist ein schlechter Scherz. (Voltaire)

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  • Zitat

    Original von CathrineBlake
    Und ich kenne Thalia nur vom Hören-Sagen *schäm*


    Ich auch. :zwinker
    Ich wüßte nicht mal, wo die nächste Thalia-Filiale ist. :gruebel

    "Das Schicksal macht Fehler. Eigentlich sogar ziemlich oft. Es kommt nur selten vor, dass jemand in der Lage ist, es auch zu bemerken."
    aus Eine Hexe mit Geschmack von A. Lee Martinez

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  • Ich finde diese zunehmende Konzentration sehr bedauerlich. Nicht nur für die vielen Klein- und mittelständischen Buchhandlungen, die sich auf Dauer gegen die Filialisten nicht behaupten können, auch für den Kunden. Denn Beratungskompetenz und Freundlichkeit wird bei Thalia nicht grade großgeschrieben ...

  • Wir haben in der Stadt eine Thaliafiliale. Die Mitarbeiter sind immer freundlich und hilfsbereit. Ich gebe aber zu, dass ich trotzdem viel lieber in dem kleinen Buchladen hier im Ort einkaufe, weil mir das Ambiente besser gefällt und ich auch das Gefühl habe, dass die Verkäuferin die Bücher gelesen hat, die sie empfiehlt. :-)

  • Obwohl ich in einer kleinen Stadt wohne haben wir auch einen Laden von einer großen Kette hier (glaub jedenfalls das es eine große Kette is :gruebel )
    Ich geh da schon gern mal rein, die Auswahl ist auch super sortiert, aber mich zieht es immer wieder in den kleinen Laden den wir hier noch haben, den gibt es auch soweit ich weiß nur hier, also ist nen Familienbetrieb. Die unterstütze ich lieber, die Auswahl ist auch gut und wenn sie mal ein Buch nicht da haben wird es sofort bestellt. Die Verkäuferinnen sind dort total freundlich, wobei ich das von dem großen Laden nicht sagen kann, vielleicht hatte ich auch jedes Mal Pech und bin an die unfreundlichen Mitarbeiter gelangt.


    Ich war in Braunschweig mal in einem Thalia mit Cafe und so, weiß nich ob das in jedem so ist, aber ich habe echt gestaunt. Die Auswahl war riesig, waren glaub ich 2 Stockwerke, ein reines Paradies ( man merkt das ich sone großen Läden nicht kenne :lache ) Hab dann auch bei einem Buch zugeschlagen, aber ich bleibe lieber bei den kleinen Läden

    Ich wünschte mir an meinem eigenem Grab stehen zu können, nur um die Trauernden zu fragen wo sie in meinem Leben waren


    Gelesene Bücher 2011: 14


    /Buchkaufverbot/

  • Zitat

    Original von Seestern
    @ Idgie: Bestimmt sind nicht alle, die bei Thalia arbeiten inkompetent und unfreundlich. So meinte ich das nicht ...


    [SIZE=7]Aber viele ...[/SIZE] :grin


    Ist schon richtig angekommen. ;-)



    Mit der persönlichen Beratung in meinem kleinen Laden, in dem die Verkäufer mich schon kennen, kommen die aber auch nicht mit. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass es in den großen Ketten Stammkundschaft gibt, die nach ihren Lesevorlieben perfekt beraten werden kann. Wenn ich richtig überlege, nutze ich die Ketten meist nur für Wühltischangebote.

  • Zitat

    Original von grottenolm
    Buch Kaiser ist keine Buchhandelskette wie Thalia, sondern ein Familienbetrieb mit insgesamt 4 Filialen in der näheren Umgebung von Karlsruhe.


    Da wundert es mich gar nicht, daß man im Westen, Norden, Osten oder sogar in weiten Teilen des Südens noch nie etwas davon gehört hat. :grin


    Edit: Rechtschreibfehler verbessert


    Interessant ist aber, wie erfolgreich BuchKaiser war. Sie gehörten trotzdem zu den Top 50 Buchhandlungen in Deutschland laut Harenberg (weiß nicht mehr, wo ich das im Net gefunden hatte).

  • @ grottenolm
    Danke für die Information! :wave Ich dachte, ich hätte wieder von einer großen Buchhandelskette nicht gewusst. Bis vor ein paar Monaten kannte ich Meyersche nicht mal dem Namen nach. :rolleyes


    Zitat

    Original von Seestern
    Ich finde diese zunehmende Konzentration sehr bedauerlich. Nicht nur für die vielen Klein- und mittelständischen Buchhandlungen, die sich auf Dauer gegen die Filialisten nicht behaupten können, auch für den Kunden. Denn Beratungskompetenz und Freundlichkeit wird bei Thalia nicht grade großgeschrieben ...


    :write So sehe ich es auch. Gerade bei mir in der Stadt ist jetzt ein regelrechter Kampf um die Buchkunden entbrannt: Thalia will die 3. Filiale (eine richtig große) eröffnen, Meyersche seine zweite. Die kleinen Buchhandlungen weichen oder werden übernommen.
    Meine Lieblingsbuchhandlung wurde von Thalia übernommen. :cry Das finde ich einfach nicht gut. Wo soll das hinführen? Es kaufen doch nicht mehr Leute Bücher, nur weil es mehr große Buchhandlungen gibt.

  • Seit sich Hugendubel und Weltbild mit Weiland und Habel vereint haben, ist das große Rennen eröffnet.


    Thalia will zurück an Platz 1. Und beide Firmen kaufen nun fleißig an.
    Nachdem mit Gondrom und Buch & Kunst hat sich Thalia vor einiger Zeit einverleibt. Buch Kaiser sind die nächsten.


    Man darf gespannt warten, welche Kette es nun als nächstes "erwischt".


    Ich muß ganz ehrlich sagen, daß mich die Konzentration nicht so sehr stört.


    Meine Erfahrung ist, daß die großen Läden gewisse Qualitätsstandards in der Präsentation und im Service haben, die ich sehr zu schätzen weiß.


    Als ich hierher zog zum Beispiel, hatte ich die feste Absicht die kleinen Buchhandlungen zu unterstützen. Und es ist gescheitert, weil die die Bücher so unübersichtlich präsentieren, die Novitäten nicht zusammen usw., daß mir die Lust vergangen ist.
    Nun hat hier letztes Jahr die Mayersche eröffnet und ich bin glücklich!


    Das die kleinen Buchhandlungen und kleineren Ketten aufgeben müssen, hat oft einen Grund - es kommen nicht genug Kunden.
    Einfach ist oft zu sagen: die bösen, großen sind Schuld. Das es aber viele dieser Läden es ihren Kunden zu schwer machen und sie somit regelrecht selbst vertreiben, wird da auch übersehen.
    Es gibt ja auch kleine Läden, die überleben - und auch das hat einen Grund.

    :lesend
    If you can read, you can empathize, luxuriate, take a chance, have a laugh, hit the road, witness history, become enlightened, turn the page, and do it all again
    Oprah Winfrey

  • Zitat

    Original von Idgie


    Mit der persönlichen Beratung in meinem kleinen Laden, in dem die Verkäufer mich schon kennen, kommen die aber auch nicht mit. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass es in den großen Ketten Stammkundschaft gibt, die nach ihren Lesevorlieben perfekt beraten werden kann. Wenn ich richtig überlege, nutze ich die Ketten meist nur für Wühltischangebote.


    Nun, ich habe viele Jahre in einer großen Kette gearbeitet und ich kann dir versichern: es gibt Stammkunden, es gibt Buchhändler, die wissen was sie tun und es gibt persönliche Beratung.
    Ich habe in einer kleinen Buchhandlung gelernt und auch hier viele Jahre gearbeitet. Ich kann es ganz gut vergleichen, schätze ich.
    Und im persönlichen Umgang und in der Stammkundenzahl, geben sich die beiden Systeme nichts.
    Es gibt in den großen Ketten nur mehr Laufkundschaft zusätzlich, weil hier die Hemmschwelle bewußt niedrig gehalten wird und es einladend gestaltet ist (davon könnte sich so mancher Kleinladen eine Scheibe abschneiden.)


    In den Ketten arbeiten nicht nur Wühltischauffüller, sondern ausgebildete Buchhändler, die die gleiche Ausbildung genossen haben, wie die in den kleinen Buchhandlungen. Die Ausbildung in den bösen Ketten ist oftmals sogar ein bißchen besser. Das kann ich aus Erfahrung sagen.


    Ich finde die Vorurteile teilweise ziemlich seltsam.
    Es mag sein, daß andere Branchen da anderes vorleben.
    Aber im Buchhandel kann man die Marktmacht nicht durch den billigen Preis beim Kunden erreichen.
    Man kann es nur durch Service, Präsentation und durch die Läden selbst tun.
    Und da belegen die Zahlen, daß sie es so schlecht nicht machen können, würde ich sagen.

    :lesend
    If you can read, you can empathize, luxuriate, take a chance, have a laugh, hit the road, witness history, become enlightened, turn the page, and do it all again
    Oprah Winfrey

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  • @ Janda: Die Betonung liegt auf "Überleben", denn das tun die Kleinen mehr schlecht als recht. Kleine Buchhandlungen haben eben oft nicht die räumlichen Möglichkeiten, ihre Ware derart attraktiv zu präsentieren, wie die Filialisten ... Natürlich kann man die Schuld nicht NUR den Ketten in die Schuhe schieben, allerdings ist es doch so, dass der zentralisierte Einkauf den Ketten einen großen Wettbewerbsvorteil verschafft, vor allem, was den Non-Book-Bereich angeht. Von Werbekostenzuschüssen gar nicht zu reden ...
    Ich persönlich habe lieber kleine, von mir aus auch etwas chaotische, unübersichtliche Buchhandlungen mit Flair und Persönlichkeit, als standartisierte Filialen, in denen eh immer alles gleich aussieht ...


    Edit: Und alle Aussagen, die ich hier gemacht habe, beziehen sich auf Erfahrungswerte. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.

    Man muss ins Gelingen verliebt sein,
    nicht ins Scheitern.
    Ernst Bloch

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