Seine Frau. Hanne-Vibeke Holst

  • Kurzbeschreibung
    Eine Frau entkommt der Hölle - explosiv, verstörend, unvergesslich!
    Sie spürt, wie die Angst ihr langsam die Kehle zuschnürt, und sie weiß, niemand wird sie schützen können. Vor der Wut des Mannes, der sie längst nicht mehr liebt. Vor dem erfolgreichen Parteifunktionär, der mit ungeheurer Brutalität ihr Leben zerstört. Vor ihrem Mann. Aber Linda Jacobsen entkommt dieser Hölle. Und Rache ist immer gerecht ...


    Linda Jacobsen, die Frau des dänischen Finanzministers, verfolgt am Wahlabend die Niederlage seiner Partei einsam in ihrer Villa vor dem Fernseher. Das Gesicht ihres Mannes sagt ihr schon jetzt, was sich hinter der Fassade dieses so entgegenkommenden, rhetorisch gewandten Machtmenschen verbirgt. Sie weiß, dass Gert seine Frustration später, wenn er nach Hause kommt, an ihr auslassen wird. Und sie behält recht. Was nun folgt, ist die Geschichte einer Frau, die trotz vieler Zweifel und Rückschläge den Mut aufbringt, sich aus einer Ehe zu befreien, die für sie jahrelang die Hölle war. Noch wiegt sich Gert in Sicherheit, glaubt immer noch, er und Linda könnten weiterhin in der Öffentlichkeit das perfekte Paar spielen, damit er die Macht in seiner Partei zurückgewinnt. Doch Gert Jacobsen hat die Rechnung ohne seine Frau gemacht!



    Meine Meinung
    Ein starkes Buch, im wahrsten Sinne des Wortes stark! 621 lange Seiten.
    Macht in der Politik, Gewalt in der Ehe und zum Drüberstreuen noch ein bisschen Ausländerproblematik. Und das alles in einem Roman, der sich über mehr als 600 Seiten spannt.


    Fast zuviel des Guten, könnte man meinen. Ist es auch!


    Mehrere Aspekte haben mich im Vorfeld interessiert und letztlich war die Verquickung aus Frauenfrage, Politik und nicht zuletzt der Tatsache, dass das Buch längere Zeit auf den skandinavischen Bestsellerlisten stand, Anlass zum Kauf.


    Leider war es mir dann nach den ersten hundert Seiten doch zu viel der dänischen Innenpolitik, eine Protagonistin, mit der ich einfach nicht warm geworden bin und die mir in ihrem alkoholgetränktem Leiden unverständlich blieb. Daß Politik kein Spaziergang ist, ist wohl mittlerweile hinlänglich bekannt, aber dass eine Frau mittleren Alters, die von ihrem in der Öffentlichkeit stehenden Mann derart erniedrigt und misshandelt wird und sich das auch noch über einen viel zu langen Zeitraum hinweg gefallen lässt, scheint mir kein guter Ansatz zu sein, über dieses Problem zu diskutieren. Es gibt nicht einmal Kinder in dieser Ehe.


    Mir ist es zuviel geworden und ich habe gegen Ende das Buch nur noch großzügig überflogen.


    Jetzt habe ich gelesen, dass „Seine Frau“ verfilmt werden soll. Einer der seltenen Fälle, wo ich mich auf eine Verfilmung freue und überzeugt bin, dass mir der Film viel besser gefallen wird als das Buch es getan hat.


    Sicher ein spannendes Buch, aber manchmal ist weniger mehr!