Hallo Ihr Lieben,
ich habe nun das Buch "Steppenkind" von Wolfgang Jaedtke fertig gelesen und möchte hiermit meine Rezi abgeben.
Vorerst der Klappentext dazu:
Ein namenloser Junge soll von der Hohepriesterin des Dorfes den Göttern geopfert werden, doch er kann sich retten. Als Sklave und später als Schmied lebt er fortan bei den Skythen, den legendären Reiternomaden, die im Begriff sind, aus den Steppen Mittelasiens nach Europa vorzustoßen. Dank seiner außergewöhnlichen Begabung steigt er schließlich zum Anführer einer skythischen Armee auf und kehrt in sein Heimatdorf zurück, um Rache zu nehmen für das, was man ihm als Kind angetan hat. Dort aber stürzt ihn die Liebe zu Arinai in einen tragischen Konflikt ... Mit bravouröser erzählerischer Dramatik zieht Wolfgang Jaedtke den Leser in den Bann der sagenumwobenen Reiternomaden, die um 700 vor Christus die südrussische Steppe unsicher machten.
Meine Meinung:
Ich hatte am Anfang Mühe mich in der Geschichte einzufinden, da man gleich zu Beginn mit vielen Figuren und Namen konfrontiert wird, auch den Erzählstil fand ich am Anfang einbißchen mühselig. Der Autor erzählt nämlich dem Leser für meinen Geschmack zuviel im Voraus und die Hauptfigur erlebt es im Nachhinein, so dass zum Zeitpunkt des Erlebens die Spannung rausgenommen wird, da man schon weiß was passieren wird. Durch weniger erzählen und mehr Raum für Dialoge bieten hätte man die Spannung des Buches um einiges erhöht.
Das alles dachte ich mir zumindest am Anfang des Buches, doch dann kam irgendwie für mich die Wendung. Die Geschichte wurde sehr packend und ich musste das Buch in einem Rutsch zu Ende lesen.
Es handelt ja von den Skythen, die noch gar nicht mal so lange entdeckt worden sind und ich finde Wolfgang Jaedtke erzählt die Skythen sehr anschaulich und sehr detailiert, so daß man Einblicke in das Leben der Skythen bekommt, als ob man geradezu dabei wäre. Das fand ich sehr faszinierend.
Auch die mir am Anfang fehlende Spannung kam dann im Verlauf der Geschichte um so mehr.
Ich finde neben dem näher Kennenlernens einer Kultur kann man auch viel aus dem Buch ziehen, da es auch viele gesellschaftlilche Probleme anspricht. Ich konnte zumindest herauslesen, daß die Menschheit sich vielleicht technisch weiter entwickelt hat, aber dass wir uns im Kern kein bißchen geändert haben. Wir streiten uns auch heute noch um die selben Sachen, ob um Land oder um Glaube, lediglich die Methoden haben sich geändert. Das Buch regt zum Nachdenken an, auch wenn es vielleicht gar nicht dazu gedacht war
Von mir bekommt das Buch 10 von 10 Punkten, weil es geschafft hat, mich in eine andere Welt zu versetzen, die doch irgendwie trotzdem vertraut ist.
Viel Spass beim Lesen und viele Grüße
Sibel
PS: ich werde noch ausführlicher an anderer Stelle über das Buch berichten, zumindest was es in mir geweckt hat möchte ich gerne unter der Rubrik "Bücher, die mich beeindruckt haben" einstellen. Desweiteren werde ich das Buch als Wanderbuch anbieten.
Edit: ich habe dem Text ein "r" geschenkt