Goldmann, 350 Seiten, 1982 geschrieben
Handlung:
Es um eine Frau, Brenda Forrest , die sich von ihren gewalttätigen Mann scheiden lassen will. Sie verlässt ihn und flieht vor ihm zusammen mit ihren 10jährigen Sohn Toby nach Florida.
Doch der charmante, aber skrupellose Donald gibt nicht auf. Er ist besessen von seiner Frau, die er seinen Besitz betrachtet und verfolgt sie. Er terrorisiert jeden, der etwas von ihr weiss um sie zu finden: ihre Eltern, ihren Anwalt und Freunde.
Zum Autor:
Joseph Hayes (1918 – 2006) ist der Altmeister des psychologischen Thrillers.
Bekannte Romane von ihm sind: Sonntag bis Mittwoch, Zwei auf der Flucht, Eine lange, dunkle Nacht, Morgen ist es zu spät, Bongo Bongo Bongo, Sekunde der Wahrheit, An einem Abend im Herbst u.a.
Der dritte Tag und „An einem Tag wie jeder andere“ sowie weitere wurden auch verfilmt.
Meine Rezension:
Die Stärke dieses psychologisch geschickt ausgeklügelten, sehr amerikanischen Romans ist seine Intensität, die im Verlaufe der Handlung immer mehr zunimmt. Anfangs kann man Donald fast noch irgendwie verstehen, dass er seine Frau, die er als seinen Besitz ansieht, nicht verlieren will, da sie sich wirklich geliebt haben. Aber er verliert immer mehr die Kontrolle. Als Leser lässt einen der Autor sowohl an den Gedanken des Opfers als das des Täters teilhaben.
Wie Donald dabei immer mehr den geistigen Halt verliert und psychotisch wird, beschreibt Joseph Hayes glaubwürdig. Auf der Suche schreckt er vor nichts zurück, terrorisiert Brenda Eltern, ihren Anwalt und Freunde.
Als Donald seine Frau in Florida wirklich findet und den 10jährigen Toby entführt, ist Brenda zum ersten Mal gezwungen sich zu wehren. Sie ist im Laufe ihrer Ehe eher der passive Charakter gewesen, aber jetzt entwickelt sie mit Hilfe von Freunden, die sie in Florida kennen gelernt hat, neue Hoffung und Kräfte. Ein aufregendes Finale steht am Ende.
Trotz Psychoterror und auch einigen brutalen Szenen, lässt der Autor den Leser nahe an die Figuren herankommen. Das Buch lässt sich flüssig und schnell lesen. Es ist schwer, sich von der soghaften Wirkung der Handlung zu lösen. Mich hat der spannende Roman gleichermaßen fasziniert wie gefesselt. Ein Roman, den man auch mehr als einmal lesen kann.