'Solange du da bist' - Kapitel 09 - 11

  • Ups, ich bin die erste?! Das ist ja selten!!!


    Super spannend fand ich die Geschichte im Krankenhaus mit dem Herzflimmern eines Patienten.
    Und superklasse wie Paul sich noch mal umdreht und dem Studenten zuruft, wie unfähig er sei! - Ich musste herzlich lachen! :lache


    Die Briefe gehen einem zu Herzen.
    Das morgendliche Ritual mit der Mutter und Arthur fand ich wunderschön - Angeln und Sonnenaufgang. Soetwas bleibt in Erinnerung!


    Ich fragte mich auch die ganze Zeit, warum Lili schon so früh ihren Jungen "verlassen" musste. Heftig fand ich ihre eigene Begründung, dass sie nicht richtig glücklich war, sich zu sehr verstellt hätte im Leben und dann der Krebs kam. Das ging mir alles recht nahe.


    Das Buch hat in diesen Passagen, obwohl es anfänglich ja recht flott geschrieben ist, sehr viel Tiefe und lässt mich über vieles nachdenklich werden.


    Gefällt mir sehr gut!

    :lesend Ich lese: "Weit übers Meer" von Dörthe Binkert


    - Beständigkeit ist der Schlüssel zum Erfolg -

  • Das ist von gestern, habe ich vergessen zu posten. Und leider hatte ich Abends keine Zeit mehr zum Lesen (ich war so k.o, daß Lesen zu anstrengend war. Ging nur noch "in die Röhre glotzen") :rolleyes



    Dummerweise habe ich heute falsch geplant und war zu früh an der Schule, um meine Tochter abzuholen. Da blieb nichts anders übrig, als weiterzulesen, denn die Zeit sollte ja sinnvoll verbracht werden. ;-) :grin


    Das war allerdings insofern ungeschickt, als ich im Auto saß und laut lachte. Die Entführung des im Koma liegenden Körpers von Lauren war zu köstlich beschrieben. Vor allem an der Stelle: “Das ist ein Kammerflimmern, Sie sind unfähig.“ (Seite 147). Das habe ich mir bildlich vorgestellt - einfach klasse. Auch die Reaktionen der Beteiligten (Lauren, Arthur, Paul) sind einfach wunderbar. :-]


    Und jetzt ist er also im Haus in Carmel. Schade, daß ich erst heute Abend wieder Zeit zum Lesen habe.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Der Anfang des Abschnitts im KH war zu köstlich. Dr.Arthur :lache
    Paul ist wirklich ein guter Freund, ohne viele Fragen zu Stellen, außer ein paar Kommentaren(verständlich), macht er einfach alles für Arthur.


    Schön war auch Arthur´s ungewollte Liebeserklärung.


    Am schönsten/traurigsten fand ich Lilis Briefe an Arthur, da stellten sich beim lesen die Hährchen auf.


    Ich finde das Buch wird von Kapitel zu Kapitel emotionaler.


    Bin ja mal gespannt wie´s mit Arthurs Kindheitserinnerungen und den Beiden weitergeht.

  • Zitat

    Original von Dany
    Ich finde das Buch wird von Kapitel zu Kapitel emotionaler.


    Ja, mir gefällt das Buch auch immer besser.


    Die Entführung und Arthurs Rolle als Arzt fand ich auch sehr gut und amüsant beschrieben, vor allem die Dialoge sind herrlich. Die beiden sind aber auch sehr schlagfertig, z.B. gegenüber den Polizisten, denen sie auffallen.


    Die Geschichte mit Arthur und Lili ist sehr emotional. Manchmal gerät sie ein bisschen in die Nähe, kitschig zu sein, aber es gleitet (aus meiner Sicht) nie dahin ab. Ich finde das einfach wunderschön, welche Sicht auf das Leben Lilli ihrem Sohn vermittelt.
    .

  • Seite 166. Manchmal können wir einfach nicht tun, was wir möchten, was uns notwendig erscheint oder wozu es uns drängt, und das quält uns entsetzlich.
    Wie wahr.


    Die Briefe, die Arthurs Mutter ihm hinterlassen hat, sind wirklich von einer tiefen Weisheit durchdrungen. Ich glaube, die werde ich noch ein paar Mal lesen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Eine Reise in die Vergangenheit stellt dieser Ausschnitt hauptsächlich dar. Bisher wussten wir nicht sehr viel von Arthur, jetzt wird seine ganze Vergangenheit aufgerollt... Ich bin im Zwiespalt, warum das gerade zu der Geschichte gehört, aber es scheint passend zu sein. Im Leben passieren ja auch immer mehrere Dinge gleichzeitig und nicht nacheinander...


    Das Ende des 11. Kapitels kommt für mich keineswegs überraschend, ich habe nur gewartet, bis diese Szene endlich kommt.


    Den Krankenhausabschnitt fand ich auch sehr lustig. :lache


    Zitat

    Original von Keti_92
    Allerdings fand ich es zu unreal, dass Lauren am Ende des 11.Kapitels plötzlich ihre Bluse aufknöpfen konnte.


    Falsch, sie hat sein Hemd aufgeknöpft, ihre Kleider hat sie sich einfach weggewünscht. Ich finde es eigentlich nicht zu unrealistisch, denn sie konnte ja vorher schon immer mehr Dinge bewegen, über das Papier streichen, das sich unter ihren Fingern wellt usw.
    Außerdem kann man bei diesem Roman sowieso nicht wirklich von Realität sprechen. :gruebel


    Ja, gute Idee SiCollier, die Briefe werde ich mir ausschnittsweise auch irgendwo notieren.


    Wenn nicht ich für mich eintrete, wer dann?
    Wenn ich nur für mich selbst eintrete, was bin ich?
    Wenn nicht jetzt, wann dann?



  • Schöner Abschnitt!
    Einen Freund wie Paul sollte jeder haben! Er hilft ihm einfach ohne viel zu fragen. Und der Gefallen, den er ihm tut, ist ja nicht unbedingt ein kleiner.


    Besonders rührend fand ich auch die Briefe der Mutter! In der Szene als sie ihm sagt, wenn sie ins Wasser gehe, dürfe er sie keinesfalls retten, sondern solle an Land rudern, hatte ich ein bisschen Panik. Ich dachte nur, hoffentlich bringt sie sich nicht vor den Augen des Kindes um. Sowas ist ja ganz schrecklich. Ich war erleichtert, dass es anders kam!


    Über Logik mache ich mir bei diesem Buch keine Gedanken mehr. Von daher kann auch jeder Blusen und Hemden aufknöpfen wie er will. Ich meine, immerhin hat der Mann einen Zugang nach Anweisung gelegt und es lief perfekt. :pille :lache


    Schönes Buch, ich bin gespannt auf das Ende. Und noch gespannter auf "Zurück zu dir". :-]

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • Zitat

    Original von ninnie
    Ich dachte nur, hoffentlich bringt sie sich nicht vor den Augen des Kindes um. Sowas ist ja ganz schrecklich. Ich war erleichtert, dass es anders kam!


    Über Logik mache ich mir bei diesem Buch keine Gedanken mehr.


    Das war beim ersten Lesen auch meine Befürchtung.


    Über Logik denke ich bei Büchern, die Mystery-Elemente enthalten, Zeitreisegeschichten sind, dem Genre Science-Fiction oder Fantasy zugehören, grundsätzlich nicht nach, denn dann funktionieren die Bücher nicht. Die einzige Bedingung, die ich stelle, ist die, daß die Geschichten in sich logisch sein müssen. "Die Frau des Zeitreisenden" hat diese Bedingung erfüllt, genauso wie es mMn dieses Buch hier tut. Wobei mir trotz allem Marc Levys um viele Längen besser gefällt! :-]

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier


    Über Logik denke ich bei Büchern, die Mystery-Elemente enthalten, Zeitreisegeschichten sind, dem Genre Science-Fiction oder Fantasy zugehören, grundsätzlich nicht nach, denn dann funktionieren die Bücher nicht.


    So sehr "mystery" fand ich das Buch nun nicht. Man weiß definitiv nicht, was ein Koma-Patient erlebt. Es wäre also möglich, dass Laurens Geschichte so sein kann. :gruebel

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • Hmm, gut, gehen wir mal davon aus, dass sich Körper und Geist voneinander lösen können. Wieso kann Arthur dann die körperliche Hülle von Lauren sehen? Dann sind Körper und Geist doch nicht völlig voneinander getrennt. Wieso kann sie sprechen? Das ist auch eine körperliche Funktion.

  • Zitat

    Original von ninnie
    So sehr "mystery" fand ich das Buch nun nicht. Man weiß definitiv nicht, was ein Koma-Patient erlebt. Es wäre also möglich, dass Laurens Geschichte so sein kann. :gruebel


    Ja, mir ist nur grad kein anderes Wort eingefallen. Was diese Patienten erleben, weiß man nicht. Desgleichen bei altersdementen (was hat mein Vater in seinen letzten Wochen mitbekommen oder auch nicht - das wird sich niemals klären lassen). Diese Art der "Spekulation" habe ich mit dem Begriff "Mystery" gemeint, weil hier das Wort "mysteriös" (für mich im Sinne von "geheimnisvoll") mitschwingt.


    Was so ein Patient mitbekommt oder erlebt, habe ich mich während des Romans des öfteren gefragt. Schläft man einfach, ist der Geist auf einer langen Traumreise und meint, wirklich zu leben, bekommt man einfach alles um sich herum mit und ist nicht imstande, den Körper zu kontrollieren, oder ist man "außer sich" wie Lauren hier im Buch? Wenn dem so wäre, ist das ein Beweis für die Existenz einer "Seele", die getrennt vom materiellen Körper leben kann? Wie würde ich reagieren, wenn mir jemand so eine Geschichte erzählen würde mit der Prämisse, das erlebe er gerade? :gruebel Offen gesagt - keine Ahnung. Und vielleicht möchte ich es auch gar nicht so genau wissen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Und vielleicht möchte ich es auch gar nicht so genau wissen.


    Vielleicht ist es wirklich besser, solche Sachen bleiben ein Geheimnis. Allein die Vorstellung, als Komapatient alles mitzubekommen und keine Kontrolle über den eigenen Körper zu haben, ist erschreckend.

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • Zitat

    taki32
    Wieso kann Arthur dann die körperliche Hülle von Lauren sehen? Dann sind Körper und Geist doch nicht völlig voneinander getrennt. Wieso kann sie sprechen? Das ist auch eine körperliche Funktion.


    Aber nur Arthur kann diese sehen. Warum sollte Lauren als „Geist“ eine andere Form annehmen wie im „wirklichen Leben“ auch? Die Kleider kann sie durch Gedankenkraft wechseln; das Aussehen vielleicht auch, nur daß sie nie daran gedacht oder es probiert hat? Und richtig „sprechen“ tut sie ja nicht, nur Arthur kann sie hören, sonst niemand. Vielleicht hat er eine „Antenne“ dafür, andere Menschen nicht?


    Bei diesen Überlegungen ist mir eine Stelle aus dem Folgeband eingefallen, die das vielleicht alles erklärt. Doch darauf will hier hier nicht eingehen, weil das zu viel verraten würde.



    @ ninnie
    Ja, das ist so ein Bereich, wo man lieber die Augen verschließt und hofft, daß man nie selbst davon betroffen wird. Weil das ganz schnell zu schwierigen ethischen Fragen führt. (Ich kann mich noch gut an die Diskussionen vor einigen Jahren mit dem Arzt meines Vaters entsinnen. Der lag zwar nicht im Koma, war aber voller Pflegefall und sehr dement. Was macht man da medizinisch, was nicht? Was ist „unterlassene Hilfeleistung“, was ist „der Natur ihren Lauf lassen“? Sollte man alles, wozu man irgendwelche technischen Geräte hat, auch tun, also alle Geräte anwenden, alle möglichen Operationen durchführen, oder nicht?) Ich hätte nicht an Laurens Mutter ihrer Stelle sein wollen und eine Entscheidung fällen sollen / müssen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Für das Buch finde ich das alles recht logisch. Wenn es aber farum geht, was ich mir in der Realität vorstellen kann, dann muss ich für mich sagen, dass ich mir vorstellen kann, dass sich Körper und Geist voneinander lösen. Nicht aber, dass der Geist dann doch wieder eine körperliche Hülle hat, die von ausgewählten Menschen gesehen werden kann. Und auch nicht, dass dieser Geist mit Hülle dann mit einem anderen Menschen quasi zusammenleben kann. Aber natürlich, wer weiß....


    .

  • SiCollier :
    Für solche Situationen ist eine Patientenvefügung hilfreich. Einfach auch um den Angehörigen Entscheidungen zu ersparen, die man ein ganzes Leben mit sich herumträgt.
    Ich hoffe, das Buch hat dich nicht allzu sehr aus der Bahn geworfen. Es ist immer sehr schwierig, wenn man in der Literatur an das eigene Leben erinnert wird. Besonders an traurige Zeiten. :knuddel1

    Liebe Grüße,
    Ninnie



    Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.
    Sir Winston Churchill 1874-1965

  • Zitat

    Original von taki32
    Nicht aber, dass der Geist dann doch wieder eine körperliche Hülle hat, die von ausgewählten Menschen gesehen werden kann. Und auch nicht, dass dieser Geist mit Hülle dann mit einem anderen Menschen quasi zusammenleben kann.


    Nun ja, das fällt für mich unter die Rubrik "in sich logisch". ;-)



    @ ninnie
    Das ist nun schon einige Jahre her, und ich kann ganz gut damit umgehen (ich war damals der Betreuer und damit letztlich juristisch verantwortlich). Patientenverfügung ist gut und schön - nur gab es keine, das Thema war seinerzeit noch recht neu und mein Vater hatte ja gesagt, was er wollte. Daß das letztlich genau in die Zeit fiel, in der heftige Diskussionen zum Thema "Euthanasie" in Deutschland waren, und man bei einer "falschen Entscheidung" quasi mit einem Bein im Gefängnis stand, konnte niemand voraussehen. Am Ende fiel - um den Arzt zu zitieren - "die Entscheidung woanders", und es fand auf natürliche Weise sein Ende (auch der beste Arzt hätte nichts mehr ändern können).


    Mir fiel das nur im Zusammenhang mit unserer Diskussion wieder ein. Aus der Bahn wirft mich das nicht mehr, hoffe ich jedenfalls. Ohne jetzt genauer darauf eingehen zu wollen, gäbe es andere Konstellationen, in denen die Gefahr des "aus der Bahn werfens" erheblich höher wäre.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")