Bora Cosic - Die Rolle meiner Familie in der Weltrevolution

  • Titel: Die Rolle meiner Familie in der Weltrevolution
    Originaltitel: Uloga moje porodice u svetskoj revoluciji
    Autor: Bora Cosic
    Verlag: Suhrkamp
    Erschienen: Oktober 2007
    Seitenzahl: 117
    ISBN-10: 3518399225
    ISBN-13: 978-3518399224
    Preis: 8.00 EUR


    Ein wunderbares Buch von einem grandiosen Schriftsteller. Bora Cosic wurde 1932 geboren und schloss sich Mitte der fünfziger Jahre den Dichtern und Künstlern der serbischen Avantgarde an. Sein umfangreiches Werk wurde erst teilweise übersetzt.


    „Die Rolle meiner Familie in der Weltrevolution“ gilt bereits heute als Klassiker der europäischen Literatur. In Jugoslawien wurde diesem Buch sogar das Prädikat „Kultbuch“ verliehen. Aus der Perspektive eines Kindes wird die Welt erklärt. Es wird erklärt was Krieg, Faschismus und Kommunismus eigentlich ist, es wird erklärt wie sich diese drei Begriffe auf das Leben der normalen Menschen auswirken. Diese Erklärungen sind in der Regel an Schlichtheit und Einfachheit kaum zu überbieten; in ihnen wohnt eine innere Logik die oftmals wirklich verblüfft, obwohl man durchaus zu der Annahme kommen könnte, hier versucht ein Simpel anderen Menschen etwas zu verdeutlichen. Wo andere endlos viele Worte gebrauchen werden hier komplexe Zusammenhänge manchmal mit nur einem Halbsatz erklärt. Und in allen dieser schlichten Erklärungen spielen die konkreten Lebensbeispiele eine große Rolle.


    Teilweise ist dieses Buch umwerfend komisch, teilweise ist es aber auch böse, schadenfroh und scheut sich auch nicht davor, seine Protagonisten der Lächerlichkeit preiszugeben.


    Ein Highlight der europäischen Literatur. Der naive, unschuldige Kommentar eines Kindes zu den Vorkommnissen dieser Welt, reduziert auf den ganz eigenen Mikrokosmos macht die Lektüre dieses Buches so unheimlich reizvoll. Da wird beispielsweise Lenins Werk „Ein Schritt vor, zwei zurück“ für ein Lehrbuch zum Thema „Tango“ gehalten.


    Grandios und sehr lesenswert.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.