CIA - Tim Weiner

  • CIA - Die ganze Geschichte
    Tim Weiner


    Originaltitel: "Legacy of Ashes. The History of the CIA"


    Inhalt:
    Nach 20jähriger Recherchearbeit und Einsichtnahme in über 50 000 Dokumente liegt Tim Weiners Geschichte der CIA von ihrer Gründung im Jahre 1947 bis ins Jahr 2007 vor.
    Entstanden ist die Organisation aus der Sorge der Amerikaner vor einer Übernahme Europas durch den Kommunismus nach dem 2. Weltkrieg. Der Autor beschreibt auf 664 Seiten die wechselvolle Geschichte der CIA, die mit dem Ende des Kalten Krieges beinahe ihre Existenzberechtigung verlor.
    Es ist eine spannende Darstellung der gefährlichen Arbeit des amerikanischen Geheimdienstes in allen Ländern, die für die USA von Interesse waren, oft ohne grundlegende Kenntnis der jeweiligen Sprache und Kultur. Es wird über die CIA-Direktoren und ihr Verhältnis zu den jeweiligen US-Präsidenten berichtet, und der Leser erfährt auch eine Menge schockierender Details über Geheimdienstoperationen, die bei weitem nicht alle von Erfolg gekrönt waren, wobei weder Geld noch Menschenleben eine Rolle spielten.
    Schließlich erörtert der Autor auch die Frage, ab der 11. September 2001 durch eine bessere Analyse der Informationen, über die die CIA verfügte (oder auch nicht verfügte) zu verhindern gewesen wäre.


    Der Autor:
    Tim Weiner ist Journalist bei der New York Times und gilt als einer der intimsten Kenner des amerikanischen Geheimdienstsystems.
    Er berichtete als Korrespondent u. a. aus Afghanistan, Pakistan, dem Sudan und weiteren 15 Staaten, in denen er auch CIA-Operationen recherchierte.
    Für seine Berichterstattung erhielt er 2 Pulitzer-Preise und für sein Buch über die Geschichte der CIA wurde er mit dem National Book Award 2007 ausgezeichnet.


    Eigene Meinung:
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, stellenweise ist es spannend wie ein Krimi, und auch in einem sehr gut lesbaren Stil geschrieben, obwohl sich Tatsachen auf Tatsachen häufen.
    Auch vom Umfang her ist das Buch (zu den 664 Textseiten kommen etwa 200 Seiten Anmerkungen) noch durchaus im Rahmen dessen, was man einem interessierten Laien zumuten kann.
    Zwei Kritikpunkte muß ich dennoch anbringen.
    Einerseits habe ich mich während der Lektüre des öfteren gefragt, ob die Erwähnung so vieler Namen einschließlich sämtlicher Funktionen dieser Personen zum Verständnis unbedingt notwendig ist. Meinen Lesefluß hat das jedenfalls etwas behindert. Statt dessen hätte ich mir mehr allgemeine Informationen gewünscht, zumal Tim Weiner auch Erzähltalent besitzt und aus einem reichen Erfahrungsrepertoire schöpfen kann.
    Und zum anderen hatte ich ziemlich von Anfang an das Gefühl, dass er vor allem eine Geschichte der Mißerfolge der Agency geschrieben hat. Wenn das auch den Tatsachen entsprechen mag, hätte ich mir hier doch mehr Ausgewogenheit gewünscht.
    Insgesamt gesehen ist es jedoch ein ausgesprochen lesbares und informatives Buch.

  • Etwa in der Mitte habe ich das Buch weggelegt. Genau wegen diesen vielen Namen. Es war mir zu anstrengend. Das Buch liegt allerdings immer noch auf meinem Nachttisch. Ich werde es irgendwann noch fertiglesen.

  • Wenn man über diese unliebsamen Einzelheiten, wie die Erwähnung der allzu vielen Namen, hinwegsehen kann, ist es aber eine durchaus lohnenswerte Lektüre.
    Falls Du es schaffst, Dich dem Buch nochmals zu widmen, bekommst Du trotzdem einen sehr guten Überblick über ein interessantes und nicht alltägliches Thema.


    Und ein Bücherwurm frißt sich da bestimmt durch.


    Viel Spaß und liebe Grüße


    Sylli

  • Zitat

    Original von Bücherwurm1973
    Etwa in der Mitte habe ich das Buch weggelegt. Genau wegen diesen vielen Namen. Es war mir zu anstrengend. Das Buch liegt allerdings immer noch auf meinem Nachttisch. Ich werde es irgendwann noch fertiglesen.


    Genauso ging es mir auch. Erschwert wurde das noch dadurch, dass ich eine Weile keine Zeit zum Weiterlesen hatte und danach war natürlich jegliche Erinnerung an die ganzen Namen verschwunden. Ich habe mir aber auch vorgenommen die Lektüre nochmal fortzusetzen. Interessant war es auf jeden Fall!

    "Es gibt einen Fluch, der lautet: Mögest du in interessanten Zeiten leben!" [Echt zauberhaft - Terry Pratchett]

  • saz und bücherwurm!


    Ihr habt natürlich Recht; das Buch ist relativ anstrengend, sicher keine Lektüre für zwischendurch.
    Wenn man etwas daraus mitnehmen möchte, gibt's nur eine Möglichkeit: Dranbleiben!
    Deshalb habe ich es ganz bewußt im Urlaub gelesen, und es schon vorher in Abschnitte eingeteilt. Das war dann mein Tagespensum, das ich schaffen wollte, und so geht es dann auch ganz gut voran.
    Wenn man den Faden verliert, ist es schwierig, sich wieder einzulesen. Mir ist es bei ähnlicher Thematik auch schon oft so ergangen.
    Deshalb lese ich solche Bücher nur, wenn ich auch durchgehend genügend Zeit aufbringen kann.


    Hoffentlich könnt Ihr Euch zu einem Neustart nochmals aufraffen.


    Viel Erfolg und Durchhaltevermögen


    wünscht Euch Sylli

  • ich liebe sowas^^
    das kommt direkt auf meine liste der bücher die ich noch in den nächsten 50 jahren lesen möchte wenn es bis dahin noch bücher geben sollte und wir nicht alles als ebook am rechner lesen müssen :-] :-]



    :wave :wave

  • Ob das Buch in 50 Jahren noch aktuell sein wird?
    Sachbücher haben ja den Nachteil, dass sie durch neue Forschungsergebnisse oft recht schnell veralten.


    Willst nicht doch schon eher damit anfangen, shaggymania? Dann könnte ich Deinen Kommentar auch noch lesen. In 50 Jahren wäre ich 97. Ob ich da noch meinen Laptop einschalten und irgendetwas lesen kann, möchte ich bezweifeln.

  • Schön das es nicht nur mir so ging.


    Die vielen Namen haben mich auch nach etwa 250 Seiten zum aufhören gebracht.


    Auch scheint es mir nicht ganz objektiv zu sein. Es hat nunmal einen starken Hang zum "schlecht machen".


    Sicherlich ist die CIA nicht das gelbe vom Ei, aber so schlecht????!!!!????