Schreibwettbewerb April 2008 - Kommentare

  • In diesem Thread könnt Ihr in der Zeit vom 25. - 28.04.2008 Eure Kommentare und Meinungen zu den Beiträgen des Schreibwettbewerbs April 2008 schreiben.


    Hier geht es noch einmal zu den Beiträgen des Schreibwettbewerbs: klick


    Die Punkte und Autoren werden dann am 29.04.2008 bekannt gegeben!

  • Nachstehend meine Kommentare zu den Beiträgen dieses Schreibwettbewerbs. Sie geltend ausschließlich den Beiträgen und nicht den Verfasserinnen bzw. den Verfassern. Wer sich trotzdem auf den Schlips getreten fühlt, der hat halt Pech gehabt; mit Kritik, auch mit harter Kritik muss man leben wenn man hier teilnimmt.



    Der Highlander
    Da wird offensichtlich der Traum einer frustrierten Ehefrau zur Realität. Leider ein vorhersehbares Ende. Zudem wurde bei manchen Beschreibungen ein wenig zu dick aufgetragen. Vielleicht sollte der Text als Grundlage für eine Diskussion im engeren „Feministinnen-Azubi-Kreis“ dienen. Der Text ist sexistisch und wertet den Mann lediglich als Sexobjekt! Das haben die Männer nicht verdient! Ganz im Gegenteil! Sensible Männer wären arg betroffen von solchen Frauen an ihrer Seite. Männer aller Länder vereinigt Euch, stoppt den Frauenpower-Wahn.


    Nur noch bergauf
    Leider nicht mehr als Betroffenheitssoße, oder sollte ich besser sagen Betroffenheitsklamauk? Wie oft wurde eine solche Geschichte schon geschrieben? Aber was wäre ein Eulenschreibwettbewerb ohne diesen Betroffenheitseinheitsbrei? Unabhängig davon aber wurde die Geschichte in stilistischer Hinsicht durchaus ordentlich erzählt, da gibt es kaum etwas zu meckern. Aber der inhaltliche Aspekt……


    Zukunft
    Sehr schön erzählt, anfangs auch inhaltlich sehr interessant, wurde dann aber zunehmend doch etwas langweilig ohne jedoch völlig zu enttäuschen. Gut gelungen empfand ich den Eingangsdialog, männliche Dominanz contra weibliche Unentschlossenheit. Von dieser Geschichte hätte ich mir schon eine Fortsetzung gewünscht.


    Drachenfeuer
    Als ich den Titel las dachte ich nur: „Nicht schon wieder dieses „Fantasie-Gelangweile“. Missmutig machte ich mich an die Lektüre dieses Textes und wurde dann aber wirklich angenehm überrascht. Der Drache als Synonym für „Schmerz“. Ohne hier wieder „Betroffenheits-Mainstream“ lesen zu müssen, konnte man als Leser die Trauer und den Schmerz nachempfinden. Ein Text, klar, sachlich und trotzdem sehr emotional. In meinen Augen wirklich gut gelungen.


    Leer
    Sehr ordentlich und flüssig erzählt, transportiert eine etwas aufgesetzte Message an die Leser, aber wie sollte man sonst sein Ansinnen rüberbringen? Keine Ahnung. Den Schluss fand ich durchaus interessant und nicht unbedingt vorhersehbar. Für mich ein gelungener Beitrag der ab nicht zu irgendwelchen Euphoriekundgebungen verleitete. Solide.


    Bernie
    Da hat jemand aber was auf die Schnelle zusammen gestoppelt. Okay, dann wollen wir mal nicht allzu hart mit diesem Beitrag ins Gericht gehen. Ein „mangelhaft mit Pluszeichen“ scheint mir eine angemessene Benotung, natürlich nur mit der gebührenden Rücksicht auf die Eltern. Konstruierte Story (da schaut wohl jemand zu viele amerikanische Krimiserien) und ein wirklich vorhersehbarer Schluss. Wie komme ich jetzt aber bloß mein Gähnen wieder unter Kontrolle?


    Lebensfaden
    Irgendwie hat mich dieser Beitrag angesprochen. Warum? Genau weiß ich das nicht. Wahrscheinlich liegt es an der etwas zurückhaltenden Erzählweise, das vorsichtige Abwägen der Wörterzusammenstellung, das vorsichtige Herantasten an die Geschichte selbst. Unaufgeregt erzählt, trotzdem aber mit einer sehr klaren Aussage. Gefühlvoller, nicht gefühlsduseliger, Realismus.


    Geheime Pläne
    Hat mir ausgesprochen gut gefallen. Schnell ist man als Leser gefesselt. Gut und spannend erzählt, stilistisch nicht zu beanstanden. Und auch der Schluss überzeugt. Ein rundum gelungener Beitrag. Daumen nach oben!


    Die Überraschung
    Wirklich gut gelungen. Eine Geschichte die die Dinge beim Namen nennt („Strammer Max“). Einfühlsam erzählt. Als Leser freut man sich an der leicht knisternde Erotik. Nicht ganz einfach darüber schreiben, ohne in irgendwelche primitiven Sphären abzugleiten. In jedem Fall aber ein echter Anreiz mal wieder ein Schwimmbad aufzusuchen. Gut gelungen, ein sehr schwieriges Erzählfeld sehr ordentlich beackert.


    Bamako
    Ein sehr starker Beginn, zum Schluss leider eine etwas hastige Erzählweise. Ungeachtet dessen eine wirklich sehr schöne Idee die auch – mit Einschränkungen – wirklich gut umgesetzt wurde. Eine originelle Geschichte mit sehr schön gezeichneten Protagonisten. Diese Geschichte bekommt von mir ein „befriedigend“ mit der Tendenz zum „gut“.


    Rote Gardinen
    So leid es mir tut, aber mit dieser Geschichte konnte ich leider nicht viel anfangen. Durchaus ordentlich erzählt habe ich für mich aber keinen Zugang gefunden. Die Seelennöte der „Rote-Gardinen-Frau“ werden allzu routiniert abgehandelt, eine klischeehafte Handlung lässt das Lesen leider nur zu einer Pflichtübung werden. Man erfährt nichts Neues, man bekommt stattdessen Seelenpein, zum wiederholten Male aufgewärmt.


    Die Angst des Bassisten vor der ersten Reihe
    Sehr locker und sehr anschaulich erzählt ohne dabei aufgesetzt zu wirken. Denn manchmal verkehren sich Geschichten die betont locker sein wollen in ein peinliches Gegenteil. Hier jedoch wirkt die Sprache der Geschichte angemessen, das passt Nut auf Feder. Zudem eine glaubwürdige Handlung, ohne große Höhepunkte, aber durchaus glaubwürdig und lesenswert. Ordentlich gelungen.


    Betrachtungen
    Direkt, sarkastisch und manchmal auch böse, sehr böse sogar. Gefällt mir dieses Gedicht. Da hätte auch ein Charles Bukowski seine Freude dran gehabt. Für mich klar der Kandidat für den Ehrenpunkt. Manchmal muss man die Dinge ganz einfach beim Namen nennen, manchmal muss man ganz einfach auch verletzen – manchmal muss man eben so sein wie die Autorin/der Autor in diesem ganz speziellen Fall. Ein herrlicher, sehr tückischer und gemeiner Schluss.


    Kurz vor der Sportschau im Folterkeller der Inquisition
    Bei den ersten Sätzen denkt man als Leser schon an eine SM-Szene. Dann stellt sich aber heraus, dass das Objekt der Begierde eine Glühbirne ist. Ein wenig platt fand ich die Pointe schon, obwohl der Einfall als solcher ganz originell war. Vielleicht hätten hier die 500 Wörter ausgenutzt werden sollen, vielleicht wäre es besser gewesen den Leser noch ein kleines Weilchen länger im Unklaren zu lassen.


    Das Fotoshooting
    Was war das denn? Die Lockerheit wirkt dermaßen aufgesetzt das es fast schon peinlich ist. Mit diesem Beitrag kann ich so gar nichts anfangen. War das jetzt ein Plädoyer für die gleichgeschlechtliche Liebe? Oder war es jetzt ein Beispiel dafür wie man es auf keinen Fall machen sollte? Unglaubwürdig, platt und in meinen Augen eine echte Zumutung.


    Die nackte Wahrheit
    Wunderbar direkt. Und dabei wirklich so richtig herrlich böse. Leider knapp an den Punkterängen vorbei. Bekommt von mir aber in jedem Falle den Ehrenpunkt am Bande. Mir gefiel, dass dieser schnoddrige Ton durchgehalten wurde, die Geschichte bricht zum Ende hin nicht ab, die Autorin/der Autor schafft das Niveau auch durchzuhalten. Der Schluss war originell.


    Keine Panik auf der NichtTitanic
    Bei dieser Geschichte habe ich deren Sinn eigentlich nicht so ganz begriffen. Das mag aber sicher ausschließlich bei mir liegen. Die Geschichte ist einfach so an mir vorbeigeflossen ohne das irgend etwas hängen geblieben ist. Mehr ein Neutrum auf der Geschichteneinordnungsskala.


    5 Minuten
    Ein Schaf spricht zu uns. Wenig originell. Kein Flop aber eben auch kein Top. Mehr so angenehmer Durchschnitt. Ganz nett das sie da ist, die Geschichte. Aber ihr Fehlen hätte auch niemanden gestört. Routiniert, offensichtlich mit einem kleinen Lächeln geschrieben.


    Der Springbrunnen
    Sehr routiniert geschrieben, sprachlich sicher nicht zu beanstanden, sie Geschichte wirkt aber trotzdem ein wenig „seelenlos“. Etwas zu glatt mit vorhersehbarer Pointe.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Hier meine Kommentare zu den Texten im Monat April:


    Der Highländer
    Dieser Text hat mich nicht so sehr begeistert. Die Erotik kommt bei mir nicht an, vielleicht weil ich nicht so auf muskelbepackte schwarzhaarige Highländer stehe. Die Sprache ist ganz okay, ansonsten aber etwas tief in die Klischekiste gegriffen und die Pointe hat mich auch nicht gerade vom Hocker gehauen.


    Nur noch bergauf
    Ich habe mich oft gefragt, wie ein Mensch mit dem Leben umgeht, der eine solche seelische Last zu bewältigen hat. Ich glaube dieses rationale Verhalten, wie es in diesem Text skizziert wird, ist eher unglaubwürdig - insbesondere bei so einem so schwachen Charakter wie Georg.


    Zukunft
    Ganz schön geschrieben. Aber leider berührt mich das Geschehen nicht sonderlich. Im Gegenteil, irgendwie ärgert es mich, dass die Protagonistin sich von einer Freundin bequatschen lässt und wegen einer Zeile aus dem "Schleswig-Holstein-Lied" ihren Grundsätzen untreu wird. Da hätte ich es sogar lieber gesehen, wenn es aufgrund irgendeiner kitschigen Liebeserklärung des Lovers geschehen wäre.


    Drachenfeuer
    Also die Drachen-Metapher funktioniert bei mir nicht wirklich. Ansonsten ein Text der zum Nachdenken anregt, aber eine Spur zu akademisch und zu wenig emotional um zu berühren.


    Leer
    Ein sehr guter Text: Bildhafte Sprache, brennendes Thema, überraschendes Ende. Punkte.


    Bernie
    Irgendwie kann er einem schon Leid tun, der Bernie. Auch hier gibts nicht viel auszusetzen. Schöne schräge makabere Komik, sauber umgesetzt. Auch Punkte.


    Lebensfaden
    Irgendwie beunruhigend diese Geschichte. Ich weiß nicht, ob ich sie richtig interpretiere, aber ich habe das Gefühl die Protagonistin betrügt sich irgendwie selbst. Die Macht, die sie mit der Schere und dem bedrohten Lebensfaden zu haben glaubt ist reine Selbsttäuschung. Irgendetwas fehlt dem Text, um bei mir zu punkten.


    Geheime Pläne
    Mag sein, dass ich hier etwas voreingenommen bin, aber diese Datenschutz-Paranoya geht mir auf den Geist. Ebenso solche Horrorszenarien. Aber gut geschrieben, da kann man nichts sagen.


    Die Überraschung
    Diese Geschichte versprüht für mich etwas von der Erotik des Schulmädchenreports aus den 70er Jahren. Richtig prickelnd geht anders.


    Mutter Bamako
    Hat mir gut gefallen. Für eine Kurzgeschichte ist das Geschehen, allerdings etwas bruchstückhaft. Der Lebenslaauf von Mutter Bamako und ihrem Sohn liest sich wie der Plot zu einem oppulenten Roman. Deshalb kann der Text auch nicht so richtig anrühren.


    Rote Gardinen
    Ein eigenartiger Text. Irgendwie berührt er mich, aber es holpert doch an der einen oder anderen Stelle. Ich weiß nicht wirklich, ob das gelungen ist.


    Die Angst des Bassisten vor der ersten Reihe
    Recht komisch, der Text, aber eine Kleinigkeit fehlt um so richtig durchzuschlagen. Vielleicht ein wenig Esprit oder mehr Vergleiche von der Sorte wie der mit dem hühnervögelnden Papst.


    Betrachtungen
    Ich hege die höchste Bewunderung vor der Fähigkeit solche Gedichte zu fabrizieren. Wahrscheinlich, weil ich mir sicher bin, dass ich so etwas nie hinkriegen würde, so sehr ich mich auch anstrenge. Warum trotzdem keine Punkte? Ich weiß nicht, die anderen Texte waren einfach zu gut.


    Kurz vor der Sportschau im Folterkeller der Inquisition
    Ja das war mal eine echte Überraschung. Dafür musste ich einfach Punkte geben. Auch wenn ich solche selbstbezüglichen Wendungen eigentlich überhaupt nicht mag. Aber die Nackte, die an der Wand hing zur Glühbirne werden zu lassen, war nicht ohne.


    Das Fotoshooting
    Ja, so ein bischen Softporno ist bei dem Thema vielleicht nicht ganz fehl am Platze. Irgendwie könnte der Text auch funktionieren, aber die primitive Sprache "Klasse Hütte und richtig feudal", die Schreibfehler und vor allem diese grauenhaften Leerzeichen vor den Interpunktionszeichen (davon abgesehen, viel zu viele Ausrufezeichen!) lassen mich innerlich schütteln.


    Die nackte Wahrheit
    Dieser Text bemüht so sehr provokant zu sein, dass er mir keinen mehr Spaß macht. Ich weiß nicht, aber das wirklich Provozierende ist für mich nicht etwas, was am laufenden Band vermeintliche Tabus bricht, sondern das, was im Gewand der Alltäglichkeit daherkommt, um dann ohne Vorwarnung seine hässliche Fratze zu entblößen. Nein, das hat hier nicht funktioniert. Auch nicht das Spiel mit den Leerzeilen.


    Keine Panik auf der NichtTitanic
    Vom Ansatz her entspinnt sich hier eine skurrile Szenerie. Leider geht der Idee dann plötzlich die Luft aus. Da bleibt einem nichts weiter übrig, als sich auszumalen, wie man die Situation mit einem fremden Nackten, der behauptet er sei ein Außerirdischer selbst fortgeführt hätte.


    5 Minuten
    Das hätte funktionieren können, wenn man den Leser bis zu Pointe darüber im Unklaren gelassen hätte, dass es hier um Schafe geht. So weiß ich nicht wirklich, was der Text von mir will.


    Der Springbrunnen
    Dieser Dialog war für mich ziemlich anstrengend. Irgendwie wirkt er gestelzt, man kann sich in das Geschehen nicht wirklich hinenversetzen, Zuviel gewollt mit so wenigen Wörtern.

  • Die folgenden Beurteilungen repräsentieren meine subjektive Meinung, die niemand zu teilen gezwungen ist.


    Der Highlander
    Wäre diese Geschichte noch einen Tick trivialer, wäre sie eine 9Live-Rateshow. Mehr Klischee geht nicht! Eine Metapher mit Wiedererkennungswert reicht nun mal nicht, um einen komplette Geschichte zu tragen.


    Nur noch bergauf
    Mutiges Thema und gute Ansätze, aber wenig originell. Und ein Text dieser Länge dürfte ruhig auch mal ohne orthografische Fehler auskommen.


    Zukunft
    Eine Alltagsbeschreibung, mitten aus dem Leben. Geschickt eingefangen und sympathisch erzählt. Knapp an den Punkterängen vorbei.


    Drachenfeuer
    Hm, psychologisch angehauchte Metaphorik ohne Kompromisse. Etwas gewöhnungsbedürftig, aber mir hat’s dank der ausgefeilten und dennoch lockeren Sprache gefallen. Ein Text, der trotz mehrmaligen Lesens nicht an Substanz verliert. Einziges Manko: „Schließlich“ mit Doppel-S zu schreiben, wie unschön! Dennoch mein Favorit. Drei Punkte!


    Leer
    Unterhaltsames Fabulieren. Allerdings nicht schnörkellos genug, es wirkt ein wenig unstrukturiert und die Moral bleibt schwammig.


    Bernie
    Was sind das bitte für Formulierungen? In der Emotionslosigkeit spiegelte sich die „Interessenlosigkeit“ (Hä?) wieder? (Oder doch „wider“?) Ja nee, ist klar. Und was soll das am Ende sein? Das geht noch nicht mal als Karikatur einer Pointe durch. Dazu Kommafehler en masse. Sorry, aber das ist ein lächerlich amateurhafter Text, das Lesen hat mir überhaupt keine Freude bereitet.


    Lebensfaden
    Brillant geschrieben, keine Frage. Das reicht auf jeden Fall für’s Treppchen. Lediglich für meinen Geschmack zu sehr auf emotionale Dramatik gemünzt, es fehlt ein wenig der Rahmen. Daher nur Rang drei.


    Geheime Pläne
    Ach nee, wie possierlich, ein Plädoyer wider den gläsernen Bürger. Mir ist das alles ein wenig zu dick aufgetragen. Sprachlich aber nicht übel.


    Die Überraschung
    Knapp, aber gut geschilderte Erotik. Das ist zumindest unterhaltsamer als die Pseudoerotik im ersten Text. Aber warum keine Absätze?


    Bamako
    Zweifellos ist dies die Geschichte mit der meisten vordergründigen Handlung. Leider bleiben die Charaktere dadurch Schablonen. Was sich mir nicht erschließt: Warum tritt Mutter Bamako die Reise überhaupt an, wenn sie selbst nicht an ihre Weissagungen glaubt? Klar, Guinea ist ein armes Land, aber es kann nicht Aufgabe des Lesers sein, Zusatzinformationen einzuholen. Im Text müsste zumindest ein Hinweis auf die schlechten Lebensumstände vorhanden sein, um die Motivation der Figuren zu erklären.


    Rote Gardinen
    Schwierig zu beurteilen. Sprachlich eher unbeholfen, inhaltlich zunächst klischeehaft. Aber der Twist am Ende ist äußerst gelungen. Dafür Daumen hoch!


    Die Angst des Bassisten vor der ersten Reihe
    Joa. Ganz nett. Ein alter Hut mit neuer Krempe. Mehr fällt mir dazu irgendwie nicht ein.


    Betrachtungen
    Witzig und frech! Das nenne ich charmanten Zynismus, das bringt Spaß. Rhythmisch nicht immer perfekt, daher kann ich keine Bestwertung vergeben. Zwei Punkte sind jedoch angemessen!


    Kurz vor der Sportschau im Folterkeller der Inquisition
    Ich habe wahrlich nichts gegen skurrile Geschichten, aber das hier ist wirklich nur noch Blödsinn. Wie soll ich auf solch ein Geschreibsel angemessen reagieren? Debil grinsen? Resigniert wimmern? Cremefarbene Kartoffeln verbrennen? Den Nachbarshund treten? Oder doch lieber den Verfasser dieses Textes einweisen lassen?


    Das Fotoshooting
    Weitere zwei Minuten meines Lebens die ich nie zurückbekomme. Tja, wie heißt es so schön: Niemand ist nutzlos, er kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen. Und das kann dieser Text in ausnahmslos allen Bereichen ganz prima. Deutlicher kann man nicht um einen letzten Platz betteln.


    Die nackte Wahrheit
    Ich habe die Augen zugemacht und sogar von 42 rückwärts gezählt, aber der Text war immer noch da. Schade. Spaß beiseite, der Schreibstil ist eigentlich ganz gut, aber wirklichen Unterhaltungswert vermögen diese Reflektionen eines halbgaren Racheengels in meinen Augen nicht zu entfalten. (Was ist eigentlich ein „Workoholic“?)


    Keine Panik auf der NichtTitanic
    Hätte witzig werden können, wenn die Schilderungen lebhafter ausgefallen wären und nicht so viele Schreibfehler den Lesegenuss schmälern würden. Bitte noch ein bisschen üben, Grundpotenzial ist erkennbar.


    5 Minuten
    Noch ein Text über Tiere, diesmal allerdings im heiteren Bereich. Erfrischend und lustig, wenn auch vermutlich von „Glennkill“ inspiriert. Ein paar Schreibfehler sind vorhanden. Geschmunzelt habe ich trotzdem, auch wenn’s leider nicht für die Punkteränge reicht.


    Der Springbrunnen
    Um es mal positiv auszudrücken: Sprache ordentlich, Inhalt annehmbar, Grammatik gewöhnungsbedürftig. Auch hier gilt: Bitte noch ein wenig üben.

  • Highländer:


    Ich finde die Geschichte kitschig und schwülstig. Das Thema wurde zu plakativ umgesetzt für meinen Geschmack.


    Nur noch bergauf:


    Diese Geschichte fährt mir zu sehr auf der Betroffenheitsschiene. Dass die "emotionale Nacktheit" explizit erwähnt werden musste, hat mich gestört. Als ob der Autor den Lesern nicht zutrauen würde, diesen Schluss selbst ziehen zu können.


    Zukunft:


    Irgendwie belanglos. Plätschert unmotiviert vor sich hin.


    Drachenfeuer:


    Mehr Betrachtung denn Geschichte gibt mir dieser Text rein gar nichts.


    Leer:


    Fabeln mochte ich noch nie besonders.


    Bernie:


    Die Geschichte ist mäßig originell und wirkt sehr aufgesetzt auf mich. Das Ende fand ich platt.


    Lebensfaden:


    Eigentlich sehr schön und poetisch. Allerdings auch etwas langweilig. Das Ende habe ich nicht kapiert.


    Geheime Pläne:


    Keine Ahnung, weshalb ich hierfür keine Punkte vergeben konnte.
    Flott erzählt, Thema gut umgesetzt. Aber so ganz abgeholt hat mich die Geschichte trotzdem nicht.


    Die Überraschung:


    Strammer Max? Klittie? :rofl
    Sorry, aber das geht gar nicht ...


    Bamako:


    Obwohl nicht schlecht erzählt, war das inhaltlich nicht mein Ding.


    Rote Gardinen:


    Hat mir nicht wirklich gefallen. Eine Geschichte, die man schon oft in anderer Form sehr viel besser erzählt bekommen hat und die mir arg auf das Thema hingebogen scheint.


    Die Angst des Bassisten ...


    Erstens mag ich die Anspielung im Titel und obwohl ich das Ende nicht verstanden habe, hat mich die Geschichte so überzeugt, dass ich Punkte vergeben habe.


    Betrachtungen:


    Toller Text, toller Inhalt, tolle Sprache, tolles Ende. Toll!


    Kurz vor der Sportschau ...


    Nee, mochte ich nicht.


    Das Fotoshooting:


    Tut mir leid, aber nach dem dritten Satz habe ich aufgehört zu lesen, da ich wusste, dass ich dieser Geschichte bestimmt keine Punkte geben werde ...


    Die nackte Wahrheit:


    Klasse! Zynisch, böse, ein Text ganz nach meinem Geschmack. Punkte!


    Keine Panik:


    Wieder ein Text, mit dem ich wenig anfangen konnte und der mich völlig kalt gelassen hat.


    5 Minuten:


    Ob der Autor Glennkill gelesen hat? Nicht mein Fall.


    Der Springbrunnen:


    Ganz nett, allerdings zu belanglos, um punkteverdächtig zu sein.

  • Der Highlander
    Die Geschichte ist schlüssig erzählt. Wäre der Mann rothaarig gewesen, hätte ich als Vorlage eine Geschichte von Diana Gabaldon vermutet.


    Nur noch bergauf
    Tiefer Fall nach Höhenflug. Trotzdem ist mir der „Zufall“ zu groß, angetrunken das eigene Kind zu überfahren.


    Zukunft
    Überwindung der Beziehungsangst, hier habe ich das Thema irgendwie nicht wieder gefunden. Nackt= viele Liebhaber? Und dann löst ein Spruch alles auf?


    Drachenfeuer
    „Damit man die unsichtbaren Wahrheiten erkennt, die sich hinter den Oberflächlichkeiten seiner glänzenden Schuppen und langen Fangzähne verbergen.“ Einfach treffen. Leider fehlen mir die Worte, es entsprechend auszudrücken.


    Leer
    Gut erzählt, auch von der Idee etwas ganz anderes.


    Bernie
    Das Thema ist sicher getroffen, aber die Geschichte hat mir nicht gefallen. Gemein für Herrmann den Kopf hinzuhalten.


    Lebensfaden
    Lebensfaden= Nabelschnur ? Zuerst dachte ich hier geht es um eine Mutter – Kindbeziehung, passt aber nicht. Was ist hier gemeint?


    Geheime Pläne
    Hat mir sehr gut gefallen. Der Mensch ist zwar anhand von Informationen total durchschaubar, aber den eigenen Partner kennt man nicht. Klasse.


    Die Überraschung
    Nicht meine Wellenlänge.


    Bamako
    Immigranten- Geschichte, die aufzeigen soll, dass sich ein schweres Schicksal letzten Endes zum Guten ( Erfolg?) wenden kann. Dennoch habe ich hier gemischte Gefühle und kann nicht behaupten, dass sie mir wirklich gefallen hat. Der Preis der Freiheit ist mir zu hoch.


    Rote Gardinen
    Nicht mein Geschmack, sie wirkt morbide.


    Die Angst des Bassisten vor der ersten Reihe
    Witzig und erinnert mich an den Spruch meiner Mutter vor Prüfungen. „Du musst dir die nur in Unterhosen vorstellen."


    Betrachtungen
    Die überraschende Wendung zum Schluss ist sehr gut gelungen.


    Kurz vor der Sportschau im Folterkeller der Inquisition
    Die Idee ist gut, aber der Anfang hat mich abgestoßen.


    Das Fotoshooting
    Nicht mein Fall



    Die nackte Wahrheit.
    Hätte auch Punkte verdient. Die Idee hat mir gefallen. Vermutlich gefällt den wenigsten Menschen die nackte Wahrheit.


    Keine Panik auf der NichtTitanic
    ???


    5 Minuten
    Nette, stimmige Geschichte.


    Der Springbrunnen
    Diese Art der Geschichtserzählung habe ich schon zu häufig gelesen. Aber grundsätzlich ist sie gut und witzig.

  • Der Highlander
    Nicht sehr neu, der Plot mit dem Traum.
    Die Darstellung von Erotik gehört wohl zu dem Schwierigsten in der Literatur. Allzu leicht gerät sie peinlich. Mir persönlich ist sie in diesem Fall zu explizit und plakativ dargestellt. Zu nackt. Zu klischeemäßig. Außerdem ist James McCullen nicht mein Typ und der würde wohl auch kaum in eine ganz normale Nachbarschaft ziehen.. ;-)


    Nur noch bergauf
    Auch Georgs Charakter und Lebensgeschichte scheint mir wenig individuell, mehr Klischeevorstellungen entsprechend gebaut. Schade.


    Zukunft
    Nette Beziehungsgeschichte, nicht schlecht geschrieben.


    Drachenfeuer
    Ich mag diese Geschichte sehr. Aus ganz persönlichen Gründen. Ich habe letztes Jahr einen Menschen verloren, der mir viel bedeutet hat. Ein im chinesischen Jahr des Drachens Geborener, ein sanfter weiser Drache mit starken beschützenden Flügeln. Es gibt immer noch Momente, in denen ich ihn wahnsinnig vermisse. Deshalb hat mich diese Geschichte sehr berührt.


    Leer
    Das Thema ist ein wichtiges, die Perspektive interessant, phantasievoll angegangen. Aber die Psychologie des Hais ist mir dann doch ein bisschen zu vermenschlicht dargestellt, irgendwie nicht Fisch, nicht Fleisch. Hm.
    Das Wort "kataklysmisch" gefällt mir.
    Das Ende ist schön: Wo die Nahrung knapp wird, bringt es die Lebewesen gegen einander auf, führt zu Kannibalismus – auch im übertragenen Sinne!


    Bernie
    Schön geschrieben.
    Warum sich Bernie allerdings vor dem Erschießen ausziehen muss, bleibt mir schleierhaft. Wenn die beiden Profikiller sind, warum haben die es nötig, ihm die Klamotten zu klauen? Das sind doch nur verräterische Spuren...


    Lebensfaden
    Ein geheimnisvoller, schön geschriebener Text! Sprachlich wunderbar! Gänsehaut! Hat mir sehr gefallen.


    Geheime Pläne
    Schöne Pointengeschichte! Die politische Aussage gefällt mir.


    Die Überraschung
    Wie gesagt, Erotik ist schwierig. Diese ist nichts für mich. Spätestens Wörter wie "strammer Max", " Klittie" und " In Nullkommanichts" haben mich total rausgekickt. "Tief dringst du in mich ein, füllst mich vollkommen aus. Die Vorstellung, dass jederzeit noch jemand reinkommen könnte, macht mich rattenscharf." ist immerhin eine hübsche Stilblüte. :grin


    Bamako
    Wow! Gutes Thema. Schön geschrieben. Eine runde Shortstory mit allem, was dazugehört! Machmal wundert man sich wie viel manch ein Schreiber in 500 Wörtern unterzubringen vermag!
    "Joshua verachtete Menschen, die alles wussten und nie etwas erlebt hatten." Tolle Sätze!
    Für mich die beste Geschichte diesen Monat.


    Rote Gardinen
    Hm. Ich habs erst beim 2. Lesen verstanden. Eine Psychose also. Einiges ist sprachlich ein bisschen schief. Und was für ein weißes Pulver soll das sein?


    Die Angst des Bassisten vor der ersten Reihe
    Sprachlich nicht besonders. Thematisch nicht mein Fall.


    Betrachtungen
    Ein Gedicht, ein Gedicht! :freude
    Die Ästhetik des Hässlichen ist sprachlich schön zubereitet. Herrlich frech! Nackte und knallharte Aussagen. In jedem anderen Monat wahrscheinlich ein sicherer Punktekandidat...


    Kurz vor der Sportschau im Folterkeller der Inquisition
    Das Spiel mit dem Titel ist gelungen! Ich bin drauf reingefallen. Hübscher Trick.
    Ein paar sprachliche und orthografische Unsauberkeiten, solche Flüchtigkeitsfehler sind unnötig.


    Das Fotoshooting
    Wieder ein Erotik-Versuch. Auch dieser klappt für mich nicht. Zu viel Klischee, zu viel Banalität. Und dann "Schnittchen"! Meine Güte. Gibt es etwas Unerotischeres als das Wort "Schnittchen"?
    Sprachlich und orthografisch ist der Text eher ein Fall für die Anfängerecke als für den Schreibwettbewerb.


    Die nackte Wahrheit
    Noch einmal die Ästhetik des Hässlichen. Leider wirkt der Text etwas skizzenhaft und unfertig. Was mir gefällt ist der Schwenk am Ende von Schadenfreude zu eigener Gewissensschau. Ja, ich hab mich ertappt gefühlt...


    Keine Panik auf der NichtTitanic
    Geschichten, die mit "Liebes Tagebuch" anfangen, lese ich normalerweise gar nicht erst. Der Titel ist abtörnend. auch diese Geschichte wäre in der Anfängerecke vielleicht besser aufgehoben.


    5 Minuten
    Ich mag Schafe. Wirklich. Aber mit diesem hier habe ich dasselbe Problem wie mit dem Hai. Die Erzählung ist weder aus Tierperspektive glaubhaft noch ausreichend menschlich. Und im Gegensatz zu der Hai-Geschichte, die ja noch thematisch und philosophisch wertvoll ist, ist diese ein bisschen egal.


    Der Springbrunnen
    Auch schön geschrieben! Sprachlich wird hier eine Atmosphäre erzeugt, die mir gefällt. Leider waren es in diesem Monat einfach zu viele gute Texte, um jeden zu bepunkten, der es verdient hätte.

  • Der Highlander


    Die Geschichte ist sehr flüssig und angenehm zu lesen. Der Schluss ein bisschen vorhersehbar. Dennoch wäre die Geschichte bei mir unter den besten Sechs gelandet. Gelungener Aufbau, schöne Bilder. Sprachlich rund. Nur vom Thema eine Spur zu kitschig für mich.


    Nur noch bergauf


    Ganz ordentlich erzählt. Die Idee finde ich stark. Leider ist der Schluss einfach schrecklich. So eine Besserungsgeschichte geht mir immer quer runter. Aus dem Protagonisten hätte man wesentlich mehr herausschöpfen können. Insgesamt eine interessante Nummer.


    Zukunft


    Mir gefällt der Ansatz der Geschichte. Ein Wettbewerbsbeitrag, der ohne Albernheiten und kunstvolle Schwafeleien auskommt. Lakonisch wird hier eine kleine Story erzählt. Leider haut es in der Ausführung nicht ganz hin. Die Ich-Perspektive könnte der Grund dafür sein. Es kommen zu viele "falsche" Emotionen bei mir an. Das Gespräch mit ihrer Freundin ist schwach gewählt. Trotzdem eine Geschichte, die ich mag. Der Autor? Ich tippe auf das Bodenseesternchen.


    Drachenfeuer


    Sprachlich sehr ansprechend. Eine ausgezeichnete Idee- der Schmerz- der Drache. Ich muss dennoch gestehen, dass mich der Text überhaupt nicht berührt hat. Ich dachte zunächst an eine Fantasy Geschichte, durch diesen irrigen Bezug habe ich etwas den Faden beim Lesen verloren. Eigentlich eine typische Lotta Story, vom Schreibstil her, der meine Sache leider nicht ist.


    Leer


    Hier taucht bei mir die Frage auf, welchen Bezug der Text zum Thema hat? Ich habe das Gefühl das "Leer" in einem völlig anderen Zusammenhang geschrieben worden ist. Eventuell habe ich etwas übersehen. Der Autor mag es mir nachsehen, bei der Flut der Einsendungen. Sprachlich über dem Durchschnitt. Schaumschlägerei, ohne Nachhall. Vor allem, weil der Dialog kindisch naiv klingt. Etwas schwerfällig zu lesen, weil viele Überflüssigkeiten ausgewalzt werden.


    Bernie


    Den Schluss fand ich abgehackt und albern. Die Anfangsphase durchaus unterhaltsam. Was mir fehlt ist ein interessanter Protagonist. Eine knalliges Ende. Nicht gelungen.


    Lebensfaden


    Gut geschrieben.


    Geheime Pläne


    Rätselhafter Beginn, laue Auflösung, auch hier. Dazwischen eine Story die nicht recht vom Fleck kommt.


    Die Überraschung


    Fand ich peinlich. Allerdings ganz ordentlich geschrieben.


    Bamako


    Eine schöne Geschichte, überhastet geschrieben. Aus dem Stoff kann man einen Roman machen.



    Rote Gardinen


    Ich habe einige Zeit gebraucht, bis ich durch die Geschichte durchgestiegen bin. Die Idee hat was. Die Geschichte wirkt nur leider schlecht strukturiert und zu harmlos, in ihrer Ausführung.


    Die Angst des Bassisten...


    Klasse! Das ist mit Abstand meine Lieblingsgeschichte in diesem Monat. Kurz und knapp erzählt. Alles wichtige rein, alles bedeutungslose raus. Eine sehr stimmige und dichte Geschichte. Atmo wird gut eingefangen. Realistisch. Nix zu meckern.


    Betrachtungen


    Knackiges Gedicht, voll ironischer Anspielungen. Hat mir gefallen. Churchill richtig?


    Kurz vor der Sportschau


    Albern


    Das Fotoshooting


    Eine völlig schwachsinnige Story. Miserabel geschrieben.


    Die nackte Wahrheit


    Schöne Idee. Habe ich gerne gelesen. In den vergangenen Monaten hätte die Geschichte Chancen aufs Treppchen gehabt. (Allerdings war da Qualität bedeutend schwächer)


    Keine Panik auf der NichtTitanic


    Fürchertliches Geschwafel. Schlecht geschrieben.


    5 Minuten


    Ich finde leider nichts erzählenswertes an dieser 5 Minuten Nummer. Wenn am Ende wenigstens eine Überraschung geschehen wäre. So ist es banaler Kitsch.


    Der Springbrunnen


    Ein sauberer Schreibstil. Eine gute Idee. Ich finde die Geschichte ein wenig zu kompliziert geschrieben. Für meinen Geschmack läuft inflationär Personal in den fünfhundert Worten auf. Gehört für mich zu den besten Sieben oder Acht Storys.

  • Vorab: ich lese die Geschichten alle etwa dreimal, danach vergebe ich meine Punkte relativ aus dem Bauch raus- Text- und Literaturkritik habe ich nicht studiert und Rechtschreibfehler stören mich erst ab einem auffälligen Grad. Heute ein paar Tage später weiß ich schon nicht mehr welchem Beitrag ich wie viel Punkte gegeben habe und es mag sein, dass ich an einem Sonntagnachmittag ganz anders punkten würde als z.B. am Mittwochabend- das geht mir mit dem Lesen von Büchern nicht anders.


    Der Highlander


    Soll das komisch sein? Satire? Mir sagt das gar nichts, vielleicht ein Text nur für Leserinnen?


    Nur noch bergauf


    Das ist - leider- keine Satire sondern gelebtes Leben. Alkoholiker schaffen es nur, wenn sie genau diesen Punkt erreichen. Tiefer gehts nimmer- und Realität ist nicht immer Klischee. Mir hats gefallen.


    Zukunft


    Nett, nichtssagend


    Drachenfeuer


    Fand ich nicht schlecht, hätte bei einer 10 Punktestaffel sicher was abbkommen, aber das bessere ist nun mal der Feind des guten. Der Schluß befriedigt mich dann eben nicht so, dass es für Punkte gereicht hat (glaube ich)


    Leer


    Gefällt mir sehr, die Kumpanei zweier Räuber, die zum erwarteten Ende führt..


    Bernie


    Ich hoffe das hat mir nicht nur wegen des gewählten Namens gefallen :grin


    Lebensfaden


    Sorry, nix compris


    Geheime Pläne


    Nun ja, so kann einem das leider heute schon gehen- aber was Susanne nun damit zu tun haben soll erschliesst sich mir nicht.


    Die Überraschung


    Hoffentlich geht der Autor beim Schwimmen nicht so unter, wie beim schreiben, das wäre lebensbedrohlich.


    Bamako


    Hat da jemand gerade die Märchensammlung von Nelson Mandela gelesen? Mein liebstes Stück diesen Monat.


    Rote Gardinen


    Wieder so etwas, das ich nicht verstehe- 300 Dollar und Rachid el Hakim?


    Die Angst des Bassisten vor der ersten Reihe


    Der letzte Satz kippt für mich den Text wieder ins: „Was soll den das?“


    Betrachtungen


    Pöhse, wirklich pöhse, so über die Frau meines Bruders zu denken würde ich mir verbieten, hätte ich den einen…, was der Qualität des Textes keinen Abbruch tut, mein Fall ist es aber dadurch nicht.


    Kurz vor der Sportschau im Folterkeller der Inquisition


    Auch das hat bei mir nicht funktioniert.


    Das Fotoshooting


    Noch ein Erotik-Versuch. Auch dieser klappt für mich nicht.


    Die nackte Wahrheit
    Gefällt mir nicht schlecht, so eine Spiegelung..


    Keine Panik auf der NichtTitanic


    Was will uns Felizitas damit sagen? Besser sie vertraut es nur ihrem Tagebuch an, mir sagt sie damit nämlich gar nichts.


    5 Minuten
    Nett, harmlos, nett


    Der Springbrunnen


    Prinzipiell auch ganz nett und schön geschrieben aber diesen Schlußgag habe ich schon zu oft gelesen.

  • Highlander
    Hmmm … erotische Phantasien sind was Feines. Ich finde es interessant, das auch mal aus der Sicht einer Frau zu lesen. Das ganze verquickt mit dem normalen Alltagserleben einer erlahmenden Beziehung… Gute Idee. Aber in der Umsetzung doch sehr klischeebeladen.
    Immerhin sehr flüssig und nett erzählt.
    Eine nette Geschichte, am Ende aber belanglos.


    Nur noch bergauf
    Eine bittere Geschichte. Unglaublich dramatisch. Aber eher eine Skizze für viel, viel mehr.
    Der Plot gäbe Stoff für einen richtig guten (amerikanischen) Film.
    So wirkt der Text deutlich überladen und muß beschreiben und erklären, statt zu erzählen. Schade.
    Möglicherweise hätten Dialoge, in denen erzählt wird, was war, der Sache gut getan.
    Erzählen heißt: zu den guten Ideen, die da sind Leute handeln und fühlen und machen (=leben) lassen. Richtig gute Ansätze sind da, wenn die Reaktion Georgs auf sein Outing erzählt wird. Die Beobachtungen sind super treffend, schade, daß nur berichtet wird und nicht erlebt!


    Zukunft
    Nett erzählt. Da handeln Leute. Aber die Geschichte interessiert mich einfach nicht. Irgendwie passiert da nichts, auch wenn am Ende eine Entwicklung stattgefunden hat.
    Aber ich frage mich, warum ist da was passiert? Die Motivation der Frau wird mir nicht klar. Ich finde das alles eher sinnfrei und (verzeiht) typisch weiblich … Ob so was Zukunft hat? Literarisch jedenfalls sicher nicht. Welche Rolle spielt denn da nun der Knutschfleck, der ihr so ein schlechtes Gewissen macht??


    Drachenfeuer
    Was ist das? Ein bildreiches Essay? Eine Erörterung? Ich weiß es nicht und hatte schon nach wenigen Zeilen keine Lust, weiterzulesen.
    Mehr oder weniger tiefsinnige Auslassungen über Trauerarbeit habe ich oft genug vor der Nase – und bei weitem Bessere!! Ich mag diese ganzen mehr oder weniger essayhaften Texte hier absolut nicht!
    Warum da Drachen und Nacktheit irgendwie mit rein müssen erschließt sich mir gar nicht.
    Grammatikalische Mängel (Satzbau!!) tun ihr übriges, den Text auf mich abschreckend wirken zu lassen.


    Leer
    Da hat der Hai wohl Pech gehabt. Da hat ihm wer was weggefuttert. So ist das Leben. Aber warum ich das lesen soll, weiß ich bis zum Ende nicht.
    Statt auf gelehrte Fremdworte sollte Autor besser auf Sinn und Erzählung achten. Ich würde darum bitten, daß Autor in einem Satz sagen möge, was er hier eigentlich erzählen wollte.
    Die Story: Hai hat nix mehr zu futtern ist mir einfach deutlich zu wenig.
    Da helfen auch ausgiebige Landschaftsbeschreibungen nix.
    Der Titel ist auf sehr bezeichnende Weise passend zu diesem Text.


    Bernie
    Bernie wird erschossen. Gut. Das ist die gesamte Geschichte. Warum wird da so ein Ruß drum gemacht? Warum der Kerl erschossen wird, wäre viel interessanter gewesen, als daß er sich ausziehen soll und was seine Klamotten gekostet haben!
    Dass es den falschen erwischt, bemerkt man am Rande und ist am Ende auch völlig uninteressant, weil es eben den Falschen erwischt. Auch hier fragt man sich entsetzt: Warum eigentlich? Eine sehr unbefriedigende Lektüre.


    Lebensfaden
    Für die Geschichte bin ich zu doof. Was tut die Frau da?? Warum sind zwei Leute nackt und vögeln, obwohl sie gar nicht will?? Oder was passiert da?? Und was hat das mit dem Titel zu tun?? Wer ist da was?? Wer will was von wem??
    Da fehlt mir viel zu viel.


    Geheime Pläne
    Spannend erzählt. Temporäre Amnesie soll schon mal vorkommen. Aber wenn man ne Affaire hat, sollte man seine Gedanken beisammen halten!
    Erzählerisch gut gemacht. Das Gedankenkreisen in der Situation völligen Vernageltseins ist gut aufgefangen, auch das beginnende Externalisieren der Schuld … Hat mir großen Spaß gemacht beim Lesen!!


    Die Überraschung
    Verbalerotik, die zweite. Diesmal beschränkt sich die „Story“ auf den Geschlechtsakt. Es ist schon vieles dazu kommentiert worden, was richtig ist: Erotik, wenn sie nicht absolut genial erzählt wird, ist dann einfach nur banal, wenn man’s liest. Sex ist nicht zum Beschreiben, sondern zum Machen da.


    Bamako
    Dem vielen Lob mag ich mich nicht anschließen. Die Geschichte ist rührend, aber gar nicht schön erzählt. Es wird quasi nur beschrieben, das zwar ganz nett, aber die Figuren erwachen durch die pure Betrachtung noch nicht zum Leben.
    Auch hier schrecken mich wieder unvollständige Sätze beim Lesen auf und stören mich einfach nur.
    Es passiert sehr viel und das springt für mich etwas zu sehr, bzw. geschieht zu schnell und damit wird das gesamte für mich zu unübersichtlich. (Wo kommen so plötzlich irgendwelche Rentenansprüche von dem Pfarrer her??)
    Auf der Hälfte ist mir das Lesen leid geworden. Nein, eine Auswanderergeschichte mit allen sozialpolitischen Richtigkeiten und Betroffenheiten ist nicht allein schon deswegen schön.


    Rote Gardinen
    Krude. Witzig. Überraschend.
    Der Leser wird nett in die Irre geführt und am Ende fühle ich mich trotzdem nicht veralbert. Hat mich gepackt und dann bestens unterhalten.


    Die Angst des Bassisten…
    Hat mich allein deswegen angesprochen, weil es für mich sehr nachvollziehbar ist. Sprache paßt zur Story und den Typen …
    Hat mir gefallen.


    Betrachtungen
    Böse böse böse … aber sooo gut gemacht, daß es einfach nur Spaß macht, das zu lesen.


    Kurz vor der Sportschau …
    Leser veralbern … Ok, kann man machen. Mein Ding isses nicht. Ist ganz witzig gemacht, aber mehr auch nicht.


    Fotoshooting
    Sex die Dritte. Wird auch nicht besser, wenn’s zwei Frauen machen. Die Überraschung bleibt aus und die Story ist banal. Obendrein schlampig in der Form!!


    Die nackte Wahrheit
    Da will jemand provozieren, ja und. Dann mach doch!
    Einmal nen Rundumschlag gegen alles Establishment. Langweilig!! Pauschale und regelrecht dumme Vorwürfe. Da brech ich das Lesen einfach ab und sage: nervt jemanden anders.
    Und wenn ich dann noch sehe, daß ich beschimpft werde, vergeht mir jede Lust auf auch nur den Anflug von einem positiven Feedback!


    Keine Panik
    Liebes Tagebuch … und ich mag schon nimmer.
    Selbstmitleid ist wirklich nich mein Ding. Mädels schreibts ins Tagebuch, aber nicht in den Wettbewerb!


    5 Minuten
    der anfang hat mir Spaß gemacht. Ich dachte an Socken aus und den Beginn der Barfußzeit. Aber welche Enttäuschung, dann so dümmlich mal wieder (wie oft nur noch  ) auf sone doofe Tiernummer geführt zu werden. Nee, ich mags gar nicht mehr!!


    Der Springbrunnen
    … hats schwer als letzte Geschichte. Ich gebs zu. Aber Geschichten um wer bekommt wen gepaart mit dem endlosen reden über Geschmack und Kunst müssen besser sein um mich zu packen.


    edit: Fazit: ich verstehe die große Lobsudelei vor Eröffnung der Kommentare absolut nicht. Es gab gute Texte aber sooo prickelnd war die masse nicht, wie man auch gut an den Kommentaren ablesen kann...

  • Der Highlander
    Habe ich abgebrochen als sie „seinen männlich-herben Duft riechen konnte“. Tschuldigung.



    Nur noch bergauf
    Das Thema wurde sehr konzentriert und präzise auf den Punkt gebracht. Mag es auch klischeebeladen sein, aber diese Geschichte konnte mich berühren - trotz der Kürze. Mein Favorit.



    Zukunft
    Sympathische Beschreibung von Alltagsallerlei. Das hat mich angesprochen, denn das Leben besteht aus eben diesen Entscheidungen - im Kleinen wie im Grossen.



    Drachenfeuer
    Liest sich authentisch.



    Leer
    Die “kataklysmische Macht“ ragt mir ein bisschen spitz aus dem Text. Schreibstil & Bildsprache sprechen mich an, die Botschaft bleibt mir dagegen zu vage.



    Bernie
    Armer Bernie! Ich mag den flüssigen Erzählstil und die etwas makabere Ironie de Ganzen.



    Lebensfaden
    Tut mir leid, diese Geschichte habe ich nicht kapiert. Bis zum vorletzten Absatz hat mir der Beitrag richtig gut gefallen, aber danach kam ich dann nicht mehr mit.



    Geheime Pläne
    Die Geschichte fand ich rund und gut erzählt.



    Die Überraschung
    Das fand ich einen gelungenen Beitrag - mit Schmunzelgarantie. Kurz & knackig - ausserdem mutig, den es ist irre schwierig Sexszenen so hinzubekommen, dass man sich nicht vor Lachen im Teppich einrollt - oder sie genervt überspringt. Da ich bereits für das „Shooting“ Punkte vergeben hatte (fand ich einen Tick „raffinierter“), wollte ich nicht noch Mal für Sex punkten.



    Bamako
    Tut mir echt leid, aber da kam mir zu oft „Mutter Bamako“ oder „Familie Bamako“ vor, das hat mich irgendwann genervt. Mir war das Ganze zu distanziert, darum kam ich nicht in den Text rein.



    Rote Gardinen
    Das Konzept hat mich angesprochen, nur die Umsetzung war mir nicht präzise genug - zu nebulös, finde ich.



    Die Angst des Bassisten vor der ersten Reihe
    Inhaltlich & sprachlich leider gar nicht mein Ding.



    Betrachtungen
    Für meinen Geschmack ein bisschen viel geballte Hässlichkeit in einem Text. Dennoch, eine originelle Idee konsequent geschrieben.



    Kurz vor der Sportschau im Folterkeller der Inquisition
    Den Titel finde ich klasse, und ich musste hier auch wirklich lachen. Hätte ich noch Punkte zu vergeben gehabt, wären die an diesen Beitrag gegangen.



    Das Fotoshooting
    Diesen Beitrag musste ich mehrmals lesen, denn der Einstieg war mir zu holprig. Die kurzen Sätze & die anfängliche SMS-Sprache sind gewöhnungsbedürftig, aber ich fand das Thema gut und flüssig transportiert - und irgendwie auch lustig. Das Ende war schon klar, aber was soll‘s!



    Die nackte Wahrheit
    Entschuldigung, aber das war mir echt zu platt.



    Keine Panik auf der NichtTitanic
    Den Text verstehe ich nicht.



    5 Minuten
    Irgendwie süss, aber mir persönlich zu belanglos. Wenn der Autor beschrieben hätte, wie es sich anfühlt - aus der Sicht des Schafes - wenn es geschoren wird - DAS hätte ich interessant gefunden.



    Der Springbrunnen
    Die Geschichte fand ich gut erzählt, bis zu: „Du, Mama, stimmt das?...“ Die letzten Sätze haben mich dann rausgekickt. Hier fehlte für mein Empfinden am Ende der Feinschliff.



    Ich habe übrigens eine interessante Entdeckung gemacht. Die Punktevergabe ging bei mir durch den Bauch und war eher spontan. Indem ich mich nun, im Rahmen der Kommentare, eingehender mit den Texten befasst habe, stelle ich fest, dass ich diesmal anders gepunktet hätte - zumindest Platz 2 und 3.

  • Die folgenden Kommentare geben nur meine persönlichen Eindrücke wieder und sollen weder allgemein gültig noch herabwürdigend sein. Ich habe die Geschichten in erster Linie dann mehrmals und intensiv gelesen, wenn sie mich fesseln konnten, was leider nur bei einem Teil der Fall war und häufig an der Auswahl des Themas und des Stils lag. Letztlich ist vieles eben einfach Geschmackssache. Und ich möchte vorab allen Autoren danken, dass sie sich die Mühe gemacht und ihre Kreativität ausgepackt haben, um uns mit ihren Einfällen zu erfreuen.



    Der Highlander


    Klingt für mich wie ein Auszug aus einem 10 Cent-Heftchen (das, was die frustierten Hausfrauen lesen - oder auch schreiben?). Stilistisch eher schwach. Fazit: Wühltischgeschichte.
    Ein bisschen mehr Einfallsreichtum wäre bei dem Thema durchaus wünschenswert.



    Nur noch bergauf


    Guter Einstieg, sprachlich in Ordnung, nur am Ende recht tragisch.



    Zukunft


    Kam in diese Geschichte beim besten Willen nicht rein.



    Drachenfeuer


    Ein bisschen arg philosophisch und gewollt. Muss man mögen.



    Leer


    Sehr schöne Beschreibungen. Der Verfasser kreiert eine interessante Szenerie und ist sprachlich gewandt. Fish-Talk. Sehr originell. Ein gelungener Einfall. Deshalb unter die Top Five.



    Bernie


    Gut erzählt, aber für meinen Geschmack etwas zu brutal und negativ.



    Lebensfaden


    Nicht ganz mein Stil, deshalb abgebrochen.



    Geheime Pläne


    Genau diese Thematik hätte ich auch mit dem Begriff "Nackt" verbunden. Die Szene gefällt mir. Hätte hier und da noch runder und spannender sein können, kommt aber unter meine Top Five.



    Die Überraschung


    Nicht mein Fall, solche Geschichten. Es prickelt nicht. Gefühle sind einfach mehr als Vorgangsbeschreibungen. Sprachlich akzeptabel. Komisch nur, dass die Leute in Geschichten nie schlechten Geschlechtsverkehr haben.



    Bamako


    Der Erzählstil und die überall durchscheinende Ironie haben mir sehr gut gefallen. Dem Verfasser gelingt es großartig, auf kleinstem Raum die Ereignisse prägnant zu erzählen und den Leser zu fesseln. Sehr unterhaltsam und eine charmante Spitze zum Schluss.



    Rote Gardinen


    Die zweizeilige Aufteilung des Textes fand ich irritierend und erschwerte das Lesen. Sprachlich okay.



    Die Angst des Bassisten vor der ersten Reihe


    "Die Angst des Tormanns vorm Elfmeter"? Thema abschreckend. Kam leider nicht über die ersten paar Sätze hinaus.



    Betrachtungen


    Erich Kästner hätte es nicht viel besser machen können. Ich habe sehr viel Respekt vor geschickten Gedichten, weil sie oft mehr Arbeit und Einfallsreichtum erfordern als Prosatexte. Auch wenn der Inhalt deprimierend ist, ist die Umsetzung 1 A. Deshalb Höchstpunktzahl!



    Kurz vor der Sportschau im Folterkeller der Inquisition


    Arg gewollt.



    Das Fotoshooting


    Schnoddriger unterhaltsamer Erzählstil. Ansonsten harmlos. Mir ist nur bis jetzt nicht ganz klar, ob der Ich-Erzähler weiblich oder männlich ist.



    Die nackte Wahrheit


    Provokant. Unterhaltsam, aber ein wenig anstrengend. Sagt mehr über den Verfasser als über den Erzähler.



    Keine Panik auf der NichtTitanic


    Nette Idee, aber arg zäh. Genau so sind echte Tagebücher, möchte ich meinen.



    5 Minuten


    Wenn man Tiergeschichten aus Tierperspektive erzählt mag, sicher lesenswert, für mich etwas zu langatmig.



    Der Springbrunnen


    Stilistisch einwandfrei. Der Text hat mich gleich gepackt, auch wenn nicht viel Handlung da ist, doch Spannung zwischen Personen fesselt immer. Nur das Ende war nicht ganz klar. Hat mich ein bisschen an die BILD-Kinowerbung erinnert ("Du, Mama, bekommt man eigentlich bei jedem Urlaub die Syphilis?"). Trotzdem ein Platz auf dem Siegertreppchen.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Alice Thierry ()

  • Highländer:


    Schon eine Charakterisierung, die aufzählt, ödet ein klein wenig an (pardon, aber so isses):"Groß, blond, blauäugig, nach Fusel und Schafdung duftend, stramme Latte ...". Ja und? Charakter? Ist die Latter der Charakter?
    Ehrenrettung: Immerhin wird ein Bild (kein Mensch!) von einer anderen Person charakterisiert, ein häfiges Stilmittel. Sandra sieht und beschreibt. Aber eben nur ein Bild. Die Geschichte fehlt. Motiv, Anlass, Bewegung?
    Meiner verkorksten und unmaßgeblichen Ansicht nach: Statisch, ohne Charakter, ohne Motive. Eine Fingerübung. Wie mein eigener Beitrag. :grin


    Bernie:


    Eindeutig mein Favorit.
    Hätte in dem Moment, als ich Bernie las, gerne meinen hingehuddelten 7-Minuten-Text herausgelöscht. War aber schon abgesendet.
    Bernie: Blitzsaubere Dialogführung, Charaktere brilliant geschnitzt, Spannung gehalten, Tempo variiert, Steigerung, Lösung, Wendung, Überraschung, Motivation der Charaktere. Das isses. Keine Refrains, Synonyme verwendet, Metaphern so dick aufgetragen, dass es eigentlich jedem ins Gesicht springen müßte wie eine übersprudelnde Champangnerflasche. Gratulation!


    Rote Gardinen:


    Eine Geschichte mit mehreren Ebenen. Sensationelle Schreibe. Hut ab.


    Mutter Bamako:


    Wunderschön. Da gibt es nichts, aber auch gar nichts zu bekritteln.

  • Zitat

    Original von Alice Thierry


    Drachenfeuer


    Ein bisschen arg philosophisch und gewollt. Muss man mögen.


    wenns denn doch wenigstens philosophisch wäre ...

  • Ich veranstalte dann mal heiteres Autorenraten, da hier sowieso nix mehr los ist.


    "Highländer" könnte von Leserättin sein, "Die Angst des Bassisten ... " würde ich Tom unterjubeln, "Betrachtungen" Churchill, "Kurz vor der Sportschau ... " vermute ich irgendwie bei Luc. Viele Geschichten kann ich gar niemandem zuordnen ...

  • Da eine der 19 von mir ist, habe ich mir ein paar Kommentare abgerungen, aber auf 19 bringe ich es nicht. Vielleicht sollte man sich beim Lesen gleich Notizen machen.



    Der Highlander
    Gefiel mir. Vielleicht ist die nur für manche Frauen geschrieben, ich gehöre dazu.


    Nur noch bergauf
    Zu dramatisch.


    Leer
    Die Geschichte gefiel mir ziemlich gut, obwohl es ein alter Fabel-Hut ist, wenn der eine den anderen auffrisst. Sprachlich schön geschrieben.


    Bernie
    Die Idee der Geschichte gefiel mir an sich, Pech gehabt Bernie.



    Lebensfaden
    Habe ich nicht wirklich kapiert.



    Die Überraschung
    Der stramme Max und die Klittie sind wirklich nicht der Hit, so was kann man besser schreiben, obwohl mir die Idee grundsätzlich gefiel.



    Bamako
    Vielleicht wäre das ja als Roman eine gute Story, aber in der Form gefiel mir das überhaupt nicht.


    Rote Gardinen
    Mit dem Text kann ich nicht wirklich was anfangen. Ich kapiere die Geschichte nicht, aber vielleicht gibt’s da auch nix zu kapieren.


    Die Angst des Bassisten
    Alte Idee, bisschen umständlich und zu indirekt geschrieben.


    Kurz vor der Sportschau
    Die Idee fand ich wirklich originell, der Text hätte vielleicht etwas länger sein dürfen, aber die letzte Wendung mit der Leseransprache hat mich total gestört.


    Die nackte Wahrheit
    War mir leider etwas zu nackt.



    Keine Panik auf der Nicht-Titanic
    Das ist irgendwie nix.


    5 Minuten
    Schafe fand ich in Glennkill ziemlich gut, aber hier ist das nicht besonders originell.


    Der Springbrunnen
    Gefiel mir ziemlich gut, schön geschrieben, schön zu lesen, runde Story.

  • Wenn es erlaubt ist, dann möchte ich kurz auf einige Kritikpunkte eingehen.



    Quetzalcoatlus:


    „Was sind das bitte für Formulierungen? In der Emotionslosigkeit spiegelte sich die „Interessenlosigkeit“ (Hä?) wieder? (Oder doch „wider“?) Ja nee, ist klar. Und was soll das am Ende sein? Das geht noch nicht mal als Karikatur einer Pointe durch. Dazu Kommafehler en masse. Sorry, aber das ist ein lächerlich amateurhafter Text, das Lesen hat mir überhaupt keine Freude bereitet.“


    Über diesen Kommentar, lieber Quetzalcoatlus habe ich mich gefreut. Wenigstens mal jemand der direkt seine Meinung äußert. Du hättest natürlich auch schreiben können das mein Beitrag ganz einfach nur gequirlte Sch….. gewesen ist. Wahrscheinlich hättest du damit sogar Recht gehabt. Zu den Kommafehlern nur soviel: Ich habe das System der Kommasetzung bis heute nicht richtig durchschaut. Schon in meiner Schulzeit hatte ich da erhebliche Schwierigkeiten, die ich bis heute nicht abzustellen vermochte. Die Kommafehler haben also weder einen dramaturgischen Hintergrund, noch sind sie ein Symbol für die Individualität des Künstlers *lol* - es sind schlicht und einfach Fehler.
    Natürlich ist mein Text amateurhaft, bin ich doch eben ein solcher Amateur und es betrübt mich schon dass du beim Lesen keine Freude empfunden hast. Ob ich dich in irgendeiner Form für den erlittenen Zeitverlust entschädigen kann?


    Hat mir übrigens Freude bereitet auch deinen anderen Kommentare zu lesen; da ist mal jemand dem man nur schwer etwas recht machen kann. :-)


    Seestern


    „Die Geschichte ist mäßig originell und wirkt sehr aufgesetzt auf mich. Das Ende fand ich platt."


    Mit dieser Beurteilung hast du schon irgendwie Recht. Ich habe ähnliches beim mehrmaligen Durchlesen empfunden.



    Flashfrog


    „Schön geschrieben.
    Warum sich Bernie allerdings vor dem Erschießen ausziehen muss, bleibt mir schleierhaft. Wenn die beiden Profikiller sind, warum haben die es nötig, ihm die Klamotten zu klauen? Das sind doch nur verräterische Spuren...“


    Ja, warum musste Bernie sich vor dem Erschießen ausziehen? Ich musste irgendwie die Kurve zum Thema „Nackt“ bekommen; was Sinnvolles ist mir dazu leider nicht eingefallen, also ging es nur über diesen „Auszieh-Weg“.



    Luc


    „Den Schluss fand ich abgehackt und albern. Die Anfangsphase durchaus unterhaltsam. Was mir fehlt ist ein interessanter Protagonist. Ein knalliges Ende. Nicht gelungen."


    Ursache hierfür ist sicher die 500-Wörter-Regel. Manchmal bräuchte es ganz einfach ein paar Sätze mehr um die Geschichte einigermaßen rund zu bekommen.



    Licht


    „Bernie wird erschossen. Gut. Das ist die gesamte Geschichte. Warum wird da so ein Ruß drum gemacht? Warum der Kerl erschossen wird, wäre viel interessanter gewesen, als daß er sich ausziehen soll und was seine Klamotten gekostet haben!
    Dass es den falschen erwischt, bemerkt man am Rande und ist am Ende auch völlig uninteressant, weil es eben den Falschen erwischt. Auch hier fragt man sich entsetzt: Warum eigentlich? Eine sehr unbefriedigende Lektüre.“


    Genau! Das Bernie erschossen wird ist die gesamte Geschichte. Mehr wollte ich eigentlich auch nicht erzählen. Und warum er letztendlich erschossen wurde ergibt sich doch aus dem Beginn des Beitrages. Er hatte halt geredet, etwas was er nicht hätte tun sollen. Mehr Hintergrund habe ich nicht beabsichtigt und daher auch nicht aufgeschrieben. Es tut mir sehr leid, dich unbefriedigt zurücklassen zu müssen *g*.



    Alice Thierry


    „Gut erzählt, aber für meinen Geschmack etwas zu brutal und negativ.“


    Das Leben ist halt manchmal brutal und im Grunde bin ich ein sehr negativer Mensch. :grin

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • @ voltaire: Warum hast du nix weiter dazu geschrieben, wieso und weshalb?? Und wenn er wegen dummen Gequatsches erschossen wird, warum ist der dann der Falsche??
    Irgendwas raff ich da noch nich.

  • Zitat

    Original von licht
    @ voltaire: Warum hast du nix weiter dazu geschrieben, wieso und weshalb?? Und wenn er wegen dummen Gequatsches erschossen wird, warum ist der dann der Falsche??
    Irgendwas raff ich da noch nich.


    Es war ein ganz banaler Irrtum. Mehr nicht. Irgendwelche Killer hatten den Auftrag den guten Bernie plattzumachen, haben dann aber - unwissenderweise - den Falschen in die Finger bekommen und PENG; der "falsche" Bernie war dann halt nur noch Geschichte. :wave


    Mehr wollte ich auch nicht erzählen...... :-)

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zu meinem Text, der wohl etwas polarisierte. ;-)


    Voltaire : Es ist ja nur eine Traumgestalt, kein realer Mann. Da er dazu auch noch der Wunschtraum der träumenden Frau ist, macht er natürlich alles nur, was sie will.


    Ich bin übrigens weder verheiratet noch Hausfrau. :grin