Bei diesem Psychothriller liegt die Betonung eindeutig auf "Psycho". Man könnte es auch als Psychodrama oder Psychoterror bezeichnen.
Das Hauptaugenmerk liegt hier weniger auf dem psychopathischen Stalker Craig, als vielmehr auf dem Psychiater Dr. Paul Lucas. Ich fand die psychotherapeutischen Gespräche sehr interessant. Darin zeigt sich, wie manipulativ Craig ist. Es gelingt ihm praktisch, die Rollen zwischen Psychiater und Patient umzudrehen.
Ohne selbst etwas dagegen tuen zu können, gerät Paul zunehmend unter Druck. Und je mehr er versucht, sich selbst mit Worten daraus zu befreien, um so mehr glauben nach und nach alle, er selbst sei paranoid. Selbst seine Ehefrau scheint dieser Meinung zu sein, nachdem auch noch ein Mord passiert.
Ich hatte beim Lesen manchmal Gänsehaut. Und hätte am liebsten reingeschrieen, nein, so ist es nicht. Schaut doch mal richtig hin, wer hier der Psychopath ist!
Den Schluss mit "Friede, Freude, Eierkuchen,", hätte Anscombe sich allerdings sparen können.
9 von 10 Punkten