Hinterhältig - Roderick Anscombe

  • Bei diesem Psychothriller liegt die Betonung eindeutig auf "Psycho". Man könnte es auch als Psychodrama oder Psychoterror bezeichnen.


    Das Hauptaugenmerk liegt hier weniger auf dem psychopathischen Stalker Craig, als vielmehr auf dem Psychiater Dr. Paul Lucas. Ich fand die psychotherapeutischen Gespräche sehr interessant. Darin zeigt sich, wie manipulativ Craig ist. Es gelingt ihm praktisch, die Rollen zwischen Psychiater und Patient umzudrehen.


    Ohne selbst etwas dagegen tuen zu können, gerät Paul zunehmend unter Druck. Und je mehr er versucht, sich selbst mit Worten daraus zu befreien, um so mehr glauben nach und nach alle, er selbst sei paranoid. Selbst seine Ehefrau scheint dieser Meinung zu sein, nachdem auch noch ein Mord passiert.


    Ich hatte beim Lesen manchmal Gänsehaut. Und hätte am liebsten reingeschrieen, nein, so ist es nicht. Schaut doch mal richtig hin, wer hier der Psychopath ist!


    Den Schluss mit "Friede, Freude, Eierkuchen,", hätte Anscombe sich allerdings sparen können.


    9 von 10 Punkten

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Ich habe es gelesen und bin erstaunt, dass ich hier noch nichts gepostet habe..
    :gruebel


    Ich fand Hinterhältig einen gut zu lesenden Thriller, der aber leider auch einige Schwächen hatte.
    So sind die Handlungen des Profis Paul Lucas teilweise an den Haaren herbeigezogen, meiner Meinung nach unterlaufen ihm viel zu viele Fehler, die einem Therapeuten eigentlich nicht passieren dürften, so habe ich mich an einigen Stellen erwischt, wo ich eigentlich "geschieht Dir ganz recht, so unprofessionell wie Du bist" gedacht habe.


    Mich regt sowas immer auf, das ist wie in den Filmen, wenn sich die Gruppe eben doch trennt, oder eine Tür doch wider besseren Wissens aufgerissen wird :pille


    Ich bereue nicht, es gelesen zu haben, aber es war sicherlich kein Highlight.



    mäßig angetane Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Für mich war dieses Buch eine einzige Entäuschung! Der Psychologe war viel zu schnell mit seinem Latein am Ende, der Böse war aus dem ersten Kapitel von "Schreiben sie ihren ersten Psychothriller" entnommen und der Showdown so vorhersehbar wie...irgendwas Vorhersehbares halt! (Es ist schon spät...)


    Fazit: Ich verbuche dieses Werk unter "Zeitverschwendung"!

  • Und ich lieg so mittendrin. :-)


    Hab es heute ausgelesen und ich fand es wirklich spannend und wollte auch wissen, wie es weitergeht. Aber ganz oft fand ich, dass die Gedankengänge von Dr. Lucas zu lang waren und damit die Spannung verloren ging.


    Außerdem fand ich, dass der Schluss zu schnell ging und ich mir eigentlich auch nicht vorstellen kann, dass


    Aber trotzdem fand ich mich gut unterhalten und vergebe daher 8 Punkte.

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • Ich kann einfach nicht nachvollziehen, was an man dieses Buch so spannend finden kann.
    Die Geschichte ist absolut einfach und berechenbar.
    Und das Ende zieht sich wie Gummi.
    Was zur Überdruss beiträgt, ist, dass der Leser immer schon vorher weiß was los ist.
    Und wenn der Psychodoc so lange braucht, um auf den Täter zu kommen, kann mit ihm nicht viel los sein.
    Die Dialoge waren auch etwas na ja sagen wir komisch.


    Seine Frau sagt: Gib mir die Waffe.
    Ersagt: Ich hab sie nicht.
    Sie sagt: Gib sie mir trotzdem.


    Psychthriller ist was anderes.

  • Zitat

    Original von Sabine_D
    Das läuft grad bei mir auf dem Ipod. Bin aber noch ganz am Anfang udn gespannt, ob ich deiner Meinung zustimme, Oehmchen.


    Das Thema an sich ist ja nicht übel, aber es ist nicht sehr spannend umgesetzt. :-(

  • Und im März gibt es die Fortsetzung.


    Kurzbeschreibung
    An einem brütend heißen Sommertag verschwindet in einem Bostoner Park ein achtjähriges Mädchen. Als der Gerichtspsychiater Paul Lucas von den Ermittlern zu Hilfe gerufen wird, beginnt für ihn ein Alptraum: Er weiß, dass ihm nicht viel Zeit bleibt, denn bei der enormen Hitze wird das Mädchen ohne Wasser nach 24 Stunden tot sein. Aber die Zeugenbefragung gestaltet sich schwierig, und die Polizeiführung will baldige Erfolge sehen. Die Spur führt zu Arthur Hodges, und der Verdacht gegen den pensionierten Ingenieur erhärtet sich immer mehr. Doch der Tatverdächtige ist eiskalt und mit den üblichen Verhörmethoden nicht zu überführen. Unvermittelt sieht sich Paul vor die Wahl gestellt, entweder das Gesetz zu brechen oder zu scheitern ...

  • Nachdem mich "das geheime Leben des Laszlo Graf Dracula" letztes Jahr fasziniert hat, ist "Hinterhältig" eine Enttäuschung. Positiv fällt mir bei Anscombe immer auf, daß man einen sehr guten Zugang zu seinen Ich-Erzählern erhält - und man auch ihre "schlechten" Motivationen nachvollziehen kann, ohne die Sympathie zu verlieren.


    Der Rest dieses "Thrillers" ist aber ausgelutsch. Das Thema "Intrige und Psychoduell" ist seit den späten 80ern bereits kinotechnisch ausgelutscht, wobei mir hier eine Filmfassung vielleicht besser gefallen hätte. Dann könnte man die Mimik usw. der Akteure noch beobachten, anstatt seitenweise Therapiesitzungen nachvollziehen zu müssen. Die Entwicklung der Handlung ist für den Leser so vorhersehbar, daß man die Figuren eigentlich an die Wand werfen möchte, weil sie (insbesonders die Hauptfigur Paul) einfach nichts mitbekommen.

  • Ich habe das Buch zwar innerhalb von zwei Abenden gelesen aber das lag wohl eher daran, dass ich sehr viele Seiten nur quer gelesen habe.
    Die ersten Seiten waren noch ganz okay aber dann wurde es einfach nur noch langweilig. Es gab viel zu viele Ausführungen, die für die Geschichte total unwichtig waren und die ich dann eben auch nur überflogen habe.


    Nee, ein Thriller ist für mich etwas anderes!


    Ich vergebe 3 Punkte.


    Eigentlich hatte ich "Verschwunden" auch noch auf meiner Wunschliste aber das habe ich jetzt gleich geändert.

  • „Hinterhältig“ ist der 1. Teil einer Serie um den Ich-Erzähler Paul Lucas, welcher als forensischer Psychiater in einem Gefängnis arbeitet. In seinem neuen Fall muss er einen Stalker behandeln.
    Es werden die vielen psychologischen Gespräche zwischen den beiden beschrieben, was die Geschichte nicht eben spannend macht. Es zog sich bis zum Ende und war so langweilig, dass ich auf weitere Bücher des Autors gerne verzichten werde.

  • Ich gehöre eindeutig zu denen, denen das Buch nicht gefallen hat.


    Der Handlungsaufbau ist sehr schlicht. Hauptsächlich besteht das Buch aus endlosen Gesprächen zwischen Psychiater und Patient, von denen ich hoffe, dass sie so in der Realität nicht stattfinden. Denn der Psychiater reagiert sehr unprofessionell, verliert vollkommen die Distanz zu seinem ihm in mehrfacher Hinsicht überlegenen Patienten, was die Geschichte ins Absurde führt.
    Die Personen erscheinen alle schemenhaft und werden so oberflächlich beschrieben, dass ich mir kein Bild von ihnen machen konnte und ihre Handlungsweisen und ihre Beziehungen zueinander sehr schwer nachvollziehbar waren.
    Insgesamt fand ich den Roman entsetzlich handlungsarm, spannungsfrei und vorhersehbar.

    Die Fortsetzung „Verschwunden“ werde ich ganz sicher nicht mehr lesen.

  • Ich hab auch die Leserunde mitgemacht.
    Nach anfänglicher Langeweile, hat die 2. Hälte doch recht zugelegt. Da die Handlung hauptsächlich nur aus den Dialogen der Akteuren besteht, ist sie für manche nicht so einfach. Einzig haben mich die Handlungen der polizeilichen Ermittler gestört, da wurde so einiges Vergessen. Auch der Schluß war nicht so ganz nach meinem Geschmack.
    Von mir gibt es 7 Punkte!

    Gruss Hoffis :taenzchen
    ----------------------
    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
    ----------------------

  • Hab das Buch als ME bei uns im Bahnhof ergattert und dachte für 3 Euro kannst du nix falsch machen und spannend klingt es auch. Die Geschichte ist auch irgendwie spannend, aber leider auch sowas von vorhersehbar, dass ich eigentlich nur zuende gelesen habe, um mich zu bestätigen.


    Davon mal abgesehen habe ich nicht wirklich den Sinn gesehen, warum dieser Craig das alles inzeniert. Wollte er einfach nur beweisen, dass er besser ist oder das die Grenze zwischen Krank und Gesund sehr gering ist oder man einfach gar nicht sagen kann, wann Verhalten krank ist?


    Außerdem fand ich das Verhalten von Paul irgendwie unlogisch. Dafür dass er so gut ist und er soviele Krminelle betreut verhält er sich eigentlich viel zu schuldig. Eiegentlich macht er immer alles genau falsch. Und irgendwie hat er die Dinge quasi selbst ins Rollen gebracht so dass ich erst dachte, da kommt am Ende doch noch nen Twist und er ist krank.


    Am nervigsten allerdings und auch am unlogischsten fand ich aber Abby. Der ihr Verhalten ist total komisch.


    Ich hatte bei all diesen Punkten einfach nur den Eindruck, es geht darum die Geschichte so aussehen zu lassen, dass Paul schuldig ist ohne das es dafür einen Grund gibt. Vielleicht lag es auch daran, dass alles aus seiner Sicht erzählt wird. Ich finde bei Thrillern die dritte Person einfach sinnvoller.


    Was die Punkte angeht bin ich unschlüssig, würde aber zu 6 Punkten tendieren.