Der Gott der Träume – Alexander McCall Smith

  • Der Mythos von Angus


    Verlag: Berlin Verlag, 2006, 142 Seiten
    Originaltitel: Dream Angus – The Celtic God of Dreams
    Aus dem Englischen übersetzt von Michael Kubiak


    Rückseite:
    Angus ist einer der Urgötter der keltischen Mythologie, und eine wahre Lichtgestalt. Er ist ein Schalk, ein Schwindler, ein Herzensbrecher. Als Herr der Träume offenbart er den Menschen im Traum die wahre Liebe - falls er in Stimmung dafür ist.
    In der Neuerzählung des Mythos werden Episoden aus dem Leben des Gottes Angus von


    Zum Autor laut dtv:
    Alexander McCall Smith, geboren 1948 in Simbabwe, ist Schriftsteller und Jurist und lebt heute in Edinburgh. Seine Bücher wurden bislang in 26 Sprachen übersetzt. 2003 wurde er in Großbritannien zum Autor des Jahres gekürt. Bekannt ist er vor allem für seine Krimis mit der Detektivin Mma Ramotswe.


    Meine Rezension:
    Nur 142 Seiten für 16 € ist nicht viel, aber Alexander McCall Smith packt dieses Buch mit einer ganzen handvoll von Themen und einem gut lesbaren, märchenhaften Stil voll. Seine Neuinterpretation eines keltischen Mythos ist ganz eigen und eigenständig.


    Erzählt wird von Angus Eltern, dem streitbaren Gott und gefürchteten Krieger Dagda und der sanften Wassergöttin Boann. Das aus diesen so unterschiedlichen Charakteren, die sich nach der Zeugung gleich wieder trennen, ein so ungewöhnliches Kind entsteht, der mit seiner forschen, jugendliche Art denen Träume schenkt, die er mag, ist ungewöhnlich. Man erfährt wie Angus bei Midir aufwächst, von seinem Vater erfährt und das Königreich beansprucht und mit einem Trick auch gewinnt. Manchmal erinnert mich Angus an die berühmten Personen aus Thomas Manns Romanen, etwas Joseph oder Gregorius, der Erwählte.


    Der Autor wechselt in den Kapitel immer zwischen der Geschichte um Angus und jeweils analogisch angelegte kurze Geschichten. Durch die Unterbrechungen in den Angus-Teil verdichtet sich der Mythos. Manche Abschnitte besitzen sogar einen nahezu lyrischen Ton.


    Auch die fast eigenständigen, sehr unterschiedlichen Kurzgeschichten, die dazwischen gesetzt sind, bieten viel. Angus taucht in diesen Geschichten auf, sie sind aber mehr der Realität verpflichtet. Natürlich gefallen mir persönlich nicht alle Geschichten gleich gut, die Geschichte um die Schweine sagte mir zum Beispiel überhaupt nichts.


    Da mein Interesse an dem Mythos und einer märchenhaften Erzählweise sich mit der Zeit etwas verflüchtigt hatte, kommt mir die Kürze des Romans sogar zu Gute.


    Insgesamt ein komplexes Buch, das ich gern gelesen habe.