Literaturkritik - ein elitäres Vorrecht?


  • Mit der Mitte meine ich, dass sowohl der Autor des Zeitartikels, als auch die Befürworter der der Laienkritiker recht haben. Näheres habe ich bereits ausführlich dargelegt.


    Hintergrundwissen der Laienkritiker mag durchaus sein, aber es wird sicherlich selten so profund sein, wie das eines professionellen Kritikers. Ich habe z.B. der *Malerin des Feuersturms* einige Details kritisiert. Und doch hätte eine Berufskritiker mehr rausgeholt.


    Muß ich jemanden erst studieren, um mit einer 2-3 - Zeilen - Rezi etwas anfangen zu können? Ich denke nein, wenn ich in einem Forum (bei Amazon) eine Rezi schreibe, dann sollte das in einer Form passieren, dass selbst jemand der beim zufälligen googlen darauf stößt, etwas damit anfangen kann.


    Den Vergleich mit einem Bekannten halte ich für mehr als schwach.
    Ich kenne einen Bekannten und seine Einstellung besser, als ich dies je bei einem Forenteilnehmer tun werde. Es handelt sich bei einer schriftlichen Rezi auch nicht um etwas, was mal eben in den Raum geworfen wird.
    Wenn ich eine Rezi verfasse, dann gebietet es der Respekt vor dem Leser, dies einigermaßend umfassend zu machen und nicht nur zu schreiben: Mir gefällt der Schreibstil nicht.
    Wie ich schon oben schrieb: Es kann keinem zugemutet werden, das man ersteinmal den Rezensenten näher kennen lernt.
    Natürlich weiß ich in einem Forum, wer ungefähr den gleichen Geschmack hat wie ich. Der Adressat ist aber ersteinmal der zufällige Leser / der Neuling. Ich bin auch schon einige Zeit dabei, könnte aber meinen *Geschmacks-/Interessenpartner* immer noch nicht benennen.


    Edit:
    Das große Problem, sich nur auf professesionelle Rezis oder sich nur auf das Forum zu verlassen, liegt bei mir darin, dass meine Interessen Achterbahnen fähren.
    Es gibt Bücher haben hier keine / kaum Beachtung gefunden, wohl aber im Spiegel/FAZ/SZ. Umgekehrt gilt das noch mehr. Alleine das macht beides durchaus wertvoll.

  • Zitat

    Original von Nomadenseelchen
    Mit der Mitte meine ich, dass sowohl der Autor des Zeitartikels, als auch die Befürworter der der Laienkritiker recht haben. Näheres habe ich bereits ausführlich dargelegt.


    Nur dass sich der Autor des Zeitartikels halt nicht gegen Laienkritiker wendet, aber sei's drum...


    Zitat

    Original von Nomadenseelchen
    Hintergrundwissen der Laienkritiker mag durchaus sein, aber es wird sicherlich selten so profund sein, wie das eines professionellen Kritikers.


    Ich glaube, du überschätzt die Kenntnisse eines durchschnittlichen Feuilletonredakteurs.


    Zitat

    Original von Nomadenseelchen
    Muß ich jemanden erst studieren, um mit einer 2-3 - Zeilen - Rezi etwas anfangen zu können? Ich denke nein, wenn ich in einem Forum (bei Amazon) eine Rezi schreibe, dann sollte das in einer Form passieren, dass selbst jemand der beim zufälligen googlen darauf stößt, etwas damit anfangen kann.


    Eben. Und da gehst du ebenso konform mit mir wie mit dem Autor des Zeitartikels, denn der sagt nichts anderes. Nur leider entsprechen die meisten amazon-Rezensionen eben nicht diesen Kriterien.


    Zitat

    Original von Nomadenseelchen
    Es handelt sich bei einer schriftlichen Rezi auch nicht um etwas, was mal eben in den Raum geworfen wird.


    Nicht? Mein Eindruck ist in der überwiegenden Zahl der Fälle ein anderer.


    Herzlich, Bartlebooth.

  • Zitat

    Original von Bartlebooth
    Nur dass sich der Autor des Zeitartikels halt nicht gegen Laienkritiker wendet, aber sei's drum...


    Ach nein?
    Hätte ich jetzt aber so verstanden ?( :gruebel


    Generell bin ich der Meinung, dass in einem Land mit freier Meinungsäußerung jede seine Meinung z.B. zu einem Buch abgeben kann. Dass sie nicht auf hohem sprachlichen Niveau ist und vielleicht Hintergrund-Wissen fehlt, ist doch kein Beinbruch. Solche Rezensionen werden ja sicher auch von Leuten gelesen, die ähnliches Niveau bevorzugen und denen Hintergrund-Wissen fehlt. Das heißt, diese Leser werden eben von anderen "Rezensenten" erreicht. Wo soll das Problem sein? :gruebel :rolleyes


    Also, ich bin froh, dass viele Leute hier und auf Amazon ihre Meinung schreiben. Bei manchen merkt man, dass sie es wirklich können und es auch gut machen. Bei anderen ist vielleicht nur kurze Bemerkung, ob sie das Buch mochten und warum. Aber auch das kann doch bei Auswahl helfen. :wave

    With love in your eyes and a flame in your heart you're gonna find yourself some resolution.


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  • Zitat

    Original von Bartlebooth
    Das können wir doch ganz einfach abkürzen, indem du die Stelle, aus der du das liest, zitierst.


    Herzlich, Bartlebooth.


    Ähm....*räusper* :help
    Also...ich hab das heute morgen nur überflogen und ich dachte irgendwie, dass das, was Voltaire am Anfang schrieb, schon Teil des Artikels wäre. Ich hab auch nicht genau hingeguckt, da ich keine Zeit hatte und nur was hierher gekritzelt. Tja...das nächste Mal heißt es lieber wieder "Erst lesen, dann schreiben" :bonk :help :lache


    Ich hab den Artikel gelesen (ich konnte ihn irgendwie nicht finden, danke für die Verlinkung auf vorhergehenden Seite :wave) und ich kann nichts schlimmes an ihm finden. Also nehm ich den Beitrag von vorhin eigentlich zurück. Ich las es nicht im Artikel, ich las es in Voltaires Beitrag.


    Aus dem Artikel lese ich nur raus, dass Laienrezensionen (im Normalfall) eben nicht so hohe Qualität haben wie Profirezensionen, aber dennoch im heutigen Zeitalter eine wichtige Rolle spielen, da auch viele Käufe usw. übers Internet laufen. ;-)

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