Philip Jose Farmer - Die Flusswelt der Zeit

  • @Ricky Ho
    Meiner persönlichen Meinung nach halte ich Deine Reaktion für nicht gering übertrieben, lies es oder lass es!


    Nachfolgend ein Auszug von Wikipedia zum Autor und Roman für besseres Verständnis:


    Auf diesem Planeten wurde von zuerst Unbekannten ein gewaltiger, Millionen Kilometer langer Fluss angelegt, der sich von Pol zu Pol schlängelt. Am Ufer dieses Flusses werden eines Tages alle Menschen wiedererweckt, die seit der Steinzeit auf der Erde gelebt haben. Wer hier stirbt, wird alsbald an einem anderen Ort der Flusswelt wiedererweckt. Auf der Flusswelt gibt es, mit Ausnahme von Würmern und einigen Fischen, keine Tiere. Die Bewohner brauchen sich nicht mehr um ihr täglich Brot zu bemühen, es wird ihnen in einem persönlichen Materieumwandler, genannt „Gral“, serviert, der von einer pilzförmigen Maschine mit Energie versorgt wird.


    Eine kleine Gruppe unter der Leitung des Forschers Richard Francis Burton (der vorzeitig “erweckt” wurde und damit um das Geheimnis der Künstlichkeit dieser Welt weiß), bricht zum Nordpol des Planeten auf, um in einem dort befindlichen Hauptquartier die Erbauer des Planeten aufzuspüren. Auf ihrer Reise treffen sie viele historische Persönlichkeiten, wie Cyrano de Bergerac, Samuel Clemens (Mark Twain), Jack London, Tom Mix, Hermann Göring, König Johann Ohneland (Bruder von Richard Löwenherz) und auch Alice Liddell (Alice aus dem Wunderland). Die Figur des Peter Jairus Frigate (man beachte die Initialen!) weist autobiographische Züge des Autors auf.



    Der Hintergrund: Laut Buch wollen die Erbauer des Planeten mit diesem Experiment herausfinden, wie sich die Menschen unter solchen Bedingungen entwickeln und ihnen ermöglichen „voranzuschreiten“, das heißt, zu einer höheren Bewusstseinsebene zu gelangen, in der sie nicht mehr wiedergeboren werden. Da unterschiedliche Völker aus unterschiedlichen Kulturen und Zeitepochen gleichzeitig auf dem Planeten leben, kann diese Entwicklung Tausende von Jahren dauern. Damit sich die Bevölkerungszahl in dieser Zeit nicht noch weiter vermehrt, sind alle Bewohner unfruchtbar.


    Die Menschen wurden von den Erbauern entlang des Flusses grob nach Todesort und -zeit in Gruppen zusammengefasst, wobei die Menschen des zwanzigsten Jahrhunderts als Ausnahme über den gesamten Flusslauf verteilt wurden. Dadurch werden alle Menschen schnell auf einen durchschnittlichen Wissensstand des zwanzigsten Jahrhunderts gebracht. Gleichzeitig entwickelt sich die Sprache Esperanto zur Hauptsprache entlang des Stromes. Im Verlauf der Geschichte gibt es, nach einer Periode der Anarchie, Gewaltherrschaften, Diktaturen, so genannte „Gralssklaven“, die den Inhalt ihrer täglich gefüllten Essensgeräte zwangsweise abgeben müssen, und am Ende auch Demokratien auf dem Planeten.


    Komplikationen gibt es, als ein abtrünniger Erbauer Burton und anderen offenbart, dass das Experiment vorzeitig beendet werden soll.


    (Quelle: Wikipedia)

    Schon der weise Adifuzius sagte: "Das Leben ist wie eine Losbude, wenn Du als Niete gezogen wurdest, kannst Du kein Hauptgewinn werden.":chen

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Marlowe ()

  • Ich kann in gewisser weise schon mit ricky_ho mitfühlen, weil es mir in Ansätzen auf jeden Fall ähnlich erging. Einer der Gründe wieso mich dieses Buch ziemlich enttäuscht hat, war einfach, dass mir die Hauptperson sehr unsympathisch war und wie ricky_ho schon schrieb dieses "Heldentum" zu positiv dargestellt wurde. Manche Handlungen sind für mich (logisch) auch einfach nicht nachvollziehbar. "Abgerundet" wurde das ganze dann noch mit einer - wie ich finde - nicht gerade optimalen Übersetzung - deshalb habe ich entsprechend auch nach dem ersten Band mein Interesse für die Flusswelt begraben, auch wenn ich die Idee an sich interessant finde.

    "Es gibt einen Fluch, der lautet: Mögest du in interessanten Zeiten leben!" [Echt zauberhaft - Terry Pratchett]

  • Ich hab den 2. Band jetzt gerade beendet (man sieht, es hat sich etwas hingezogen...) und würde es jetzt etwas relativieren. Im weiteren Verlauf der Handlung wird das Verhalten vom Samuel Clements differenzierter dargestellt und er hadert mit seinem Gewissen wegen der Taten. Er wird von seinen Freunden kritisiert für seine Egozentrik und macht sich Gedanken. Es wird auch deutlicher, dass er versucht, unter ungünstigen Umständen eine halbwegs demokratische Gesellschaft aufzubauen.


    Trotzdem bleibt insgesamt ein eher negativer Nachgeschmack. Letztlich gewinnt hier der, der seine Widersacher am geschicktesten betrügt, andere am effizientesten ausnutzt und am skrupellosesten bereit ist, Gewalt anzuwenden und andere zu unterdrücken. Da kann man sagen: so ist es eben in der Welt, das ist halt realistisch. Mag sein. Vielleicht sollte man dieses Buch auch einfach nicht mit so einem Anspruch betrachten, sondern es einfach als spannende Abenteuergeschichte ansehen.


    Leider hat der 2. Band aber auch in dem Punkt bei mir nicht gepunktet. Es war zäh zu lesen, wirklich Spannung kam bei mir nicht auf, Joe Smith mit seinem Lispeln und die ständigen, völlig übertriebenen Hinweise auf dessen übermenschliche Kampfkraft erinnerten nervig an Chewie aus Star Wars... naja das ist natürlich alles Geschmacksache.

  • Ich habe die Flusswelt in den 70ern schon mal gelesen und sie mir vor zwei Jahren noch einmal durchgelesen.


    Wer die Bücher liest, sollte sich mit den Biographien einiger amerikanischer Schriftsteller auskennen, denn es wird im Text oft darauf aufgebaut (z. B. Mark Twain). Das macht für den Leser bestimmt einen ganz besonderen Reiz aus, wenn er sich da auskennt.


    Ich fand, dass die 5 Bände einige Längen haben (naja, der Fluss ist auch grausam furchtbar lang *G*), die Idee und der für die Handelnden unerklärliche Hintergrund aber ganz interessant sind.

  • Hallo Zusammen,


    ich habe den ersten Band heute auf dem Wühltisch gefunden und für 2,50 Euro habe ich es mal auf meinen SUB befördert. :-)


    Nach euren Kommentaren bin ich jetzt schon gespannt, ob mir das Buch gefallen wird. :-)

    liebe Grüsse melanie


    Wenn man Engeln die Flügel bricht, fliegen sie auf Besen weiter !
    :keks


    :lesend )

  • Zitat

    Original von Goldbeere
    Gibt es nicht nen Film zum ersten Teil? Das Buch wollt ich schon immer mal lesen, kriegs bloß nicht ran... Ich wusste nicht, dass es von Philip Jose Farmer ist. Ich werd die Augen weiter offen halten.


    Du meinst Riverworld (Riverworld – Welt ohne Ende) 2004 produziert, lief mal hier in der Glotze.

  • Meine Meinung


    Anfangs fand ich "Die Flusswelt der Zeit" sehr interessant und habe verfolgt, wie sich die Wiedererweckten in ihrer neuen Umgebung orientieren und welche Gesellschaftsformen sich herausarbeiten. Aber je weiter ich lass, desto mehr Zeitsprünge gab es, wo ich teilweise den roten Faden verloren habe. Auch die wechselnden Nebenfiguren machten mir das Lesen nicht leichter. Letztlich fand ich die Geschichte ganz nett und habe sie ganz gerne gelesen, die Novelle "Auf dem Fluss" habe ich jedoch ausgelassen und weiß nicht, ob ich sie noch lesen werde. Auch habe ich noch nicht abschließend entschieden, ob ich den Flusswelt-Zyklus weiterlesen möchte.