Herbstmilch - Anna Wimschneider

  • Herbstmilch
    Anna Wimschneider
    ISBN 3-492-20740-5


    Klappentext:
    "Wenn ich noch einmal zur Welt käme, eine Bäuerin würde ich nicht mehr werden."
    Diese Lebenserinnerungen einer Bäuerin aus Niederbayern wurden über Nacht zum Bestseller. Anna Wimschneider mit ihrem pfiffigen Charme wurde schnell ein Liebling des Publikums. Josef Vilsmeier hat ihr mit der Verfilmung des Buches ein großartiges Denkmal gesetzt.


    "Ihre wundersam knappe, lakonische Sprache kriegt mühelos Grausiges und Groteskes in den Griff, hellsichtig, frank und frei, ohne Klischees und Seufzerbrücken."
    Der Spiegel


    Buch:
    "Herbstmilch" ist die Lebensgeschichte der Bäuerin Anna Wimschneider - ein Dokument unseres Jahrhunderts, das vom Schicksal der kleinen Leute handelt, von Menschen, die im Schweiße ihres Angesichts ihr Brot verdienen und ihr Leben bewältigen mit Kraft und Mut, aufrecht und unerschütterlich. Anna Wimschneiders Erinnerungen beginnen mit dem frühen Tod der Mutter, die eine neunköpfige Familie hinterläßt und deren Pflichten ganz selbstverständlich die achtjährige Tochter Anna übernehmen muß.


    Anmerkungen:
    Ich liebe dieses Buch unter anderem deshalb, weil es einem zeigt, wie gut es uns heute geht. Beeindruckend finde ich, wie Anna das Leben auf dem Hof ihres Mannes lebt. Ihre Schwiegermutter verzeiht ihr nicht, dass sie ihr den Sohn weggenommen hat und macht ihr das Leben regelrecht zur Hölle.
    Schön, dass es ein so tolles Buch gibt, dass uns das Leben der Frauen auf dem Land während des Krieges näher bringt und nicht nur das der Männer an der Front.


    LG
    Ronja

  • Hallo Ronja,


    ich habe den Film gesehen, allerdings schon vor ein paar Jahren und er hat mir sehr gut gefallen. Ist damals ja auch alles durch die Medien gegangen, hat wirklich toll eingeschlagen, war äußerst interessant.

  • Meine Oma hatte sich vor ein paar Jahren das Buch zu Weihnachten gewünscht. Ich habe es mir von ihr ausgeliehen und war ziemlich schockiert über das, was die junge Anna alles erlebt hat. Hochschwanger auf dem Acker arbeiten könnte sich heute kein Mensch mehr vorstellen. Oder das Kind am tisch festbinden usw...Leider sind solche Schwiegermütter aber immer noch nicht ganz aus der Welt.... ich spreche hier aber NICHT von persönlichen Erlebnissen.

  • Ich hab das Buch in unserem Ferienhaus gefunden und gelesen.
    Die Geschichte ist schon wirklich super interessant und traurig und auch wieder heftig zugleich.
    Allerdings hat mir die Erzählweise von Anna Wimschneider nicht zugesagt, weil sie zwar aufschreibt, wie sie es auch einem selbst erzählen würde, was mich allerdings zeitweise echt genervt hat. Manche Gedanken- und Themensprünge sowie Ausführungen von unwichtigen Dingen fand ich nicht so toll.


    Aber trotzdem würde ich das Buch weiterempfehlen, wenn auch nicht jedem.


    Ich sage:
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    Bücher sind nur große Briefe an Freunde. [Antoine de Saint-Exupéry]

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  • Das Buch ist für mich absolut Weltklasse. Und das fantastische daran ist, dass der Film dem Buch in nichts nachsteht, nein, der Film ist in gewissen Szenen sogar besser als das Buch.


    Unbedingt lesen, und dazu den Film gucken.


    mfg

  • Mir war das Buch zu banal geschrieben. Ich habe es dann meiner Mutter geliehen, weil sie selbst als Landmädchen aufgewachsen ist und ich dachte, sie bekommt vielleicht einen Draht dazu, aber ihr ging es genauso wie mir. :-(

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Ich habe das Buch vor Jahren gelesen und es hat mich sehr beeindruckt. Die Sprache ist einfach, so einfach wie die Autorin. Gerade das hat mir gefallen. Auch die gedanklichen Sprünge waren "echt". Auf mich wirkte das Buch wirklich authentisch, von einer einfachen Bäuerin auf ehrliche Art geschrieben, kein Ghostwriter-Produkt.
    Und was sie erlebt hat, war schon erzählenswert.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Ich kenne nur den Film, als er vor vielen Jahren mal im Fernsehen lief. Er war auch nicht schlecht. Aber auf die Idee, ihn anzuschauen, wäre ich nie gekommen, wenn man mich nicht davon überzeugt hätte, doch auch mal sowas zu sehen. Das Buch hat mich dennoch nicht interessiert und ich habe es auch im Nachhinein nie gelesen.


    Ob es nun dem Buch nahe kommt oder nicht, gut dargestellt war auf jeden Fall, wie Anna sich auf dem Hof durchbeißen muss mit einer Schwiegermutter, die sie ablehnt. Ihren Traum, Krankenschwester zu werden, muss sie begraben und damit ebenso fertig werden wie mit den unerquicklichen familiären Verhältnissen und der harten Arbeit.


    Anna Wimschneider plante meines Wissens ein weiteres Buch ("Ich bin halt eine vom alten Schlag"), ist aber ja mittlerweile verstorben.


    Gruß


    Hundefreund


  • Echt? Das ist ja traurig, dass es dazu nicht mehr gekommen ist :-(

  • Ach was: Ich hab eben bei einer Recherche im Internet zu Anna Wimschneider herausgefunden, dass Josef Vilsmeier das Buch verfilmt hat.
    Der hat auch "Schlafes Bruder" von Robert Schneider verfilmt und das mussten wir im Deutsch-LK "filmanalysieren". Jetzt weiß ich endlich, woher ich den Titel "Herbstmilch" kannte.


    Allerdings stell ich mir den Film dann nicht so gut vor, denn ich fand "Schlafes Bruder" schrecklich gefilmt (kenne das Buch aber nicht und weiß deshalb auch nicht, wie der Inhalt umgesetzt wurde).



    Edit:
    Wenn ich das richtig sehe, hat sie das Buch auch noch geschrieben, aber ob alles von ihr ist?
    1995 rausgekommen und meines Wissens ist sie 93 gestorben.



    Und noch was:
    hier gibts das Dampfnudelrezept von ihr... Klick

    Bücher sind nur große Briefe an Freunde. [Antoine de Saint-Exupéry]

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  • [quote]Original von Sterntaler
    Ach was: Ich hab eben bei einer Recherche im Internet zu Anna Wimschneider herausgefunden, dass Josef Vilsmeier das Buch verfilmt hat.
    Der hat auch "Schlafes Bruder" von Robert Schneider verfilmt und das mussten wir im Deutsch-LK "filmanalysieren". Jetzt weiß ich endlich, woher ich den Titel "Herbstmilch" kannte.


    Allerdings stell ich mir den Film dann nicht so gut vor, denn ich fand "Schlafes Bruder" schrecklich gefilmt (kenne das Buch aber nicht und weiß deshalb auch nicht, wie der Inhalt umgesetzt wurde).


    Ich finde, dass Schlafes Bruder ein völlig andere Art von Film ist. Na, ja, völlig ist jetzt übertrieben, aber Herbstmilch ist auf so eine herrlich natürliche Weise verfilmt! Die Schauspieler sind gut und gut ausgesucht, die Musik ist gut - der Film ist gut. Na, ja bin da vielleicht nicht ganz objektiv. Ist halt mein Lieblingsfilm.

  • Zitat

    Original von Sterntaler
    Naja wie gesagt: Ich hab den Film noch nicht gesehen, aber ich sag dir meine Meinung, wenn ich es dann getan hab :)


    Oh, ja, mach das. Bin schon gespannt darauf.
    Der kommt mind. ein Mal im Jahr, Sonntag Nachmittag auf ARD oder ZDF. Ansonsten hat ihn vielleicht eine gut sortierte Videothek, falls du dir das extra mal ausleihen willst. :grin

  • Zitat

    Original von Ronja
    (...)Ansonsten hat ihn vielleicht eine gut sortierte Videothek, falls du dir das extra mal ausleihen willst. :grin


    Ja würd ich gern, aber leider sind die mir bekannten hier grottenschlecht sortiert und die Chance ist gering, dass sie den Film haben.
    Allerdings werd ich in der Bücherei hier in Braunschweig suchen sowie meine Mutter in Salzgitter mal gucken lassen. *daumendrück*

  • Zitat

    Original von Jejulilo
    Einer der wenigen Fälle, wo der Film tatsächlich um Welten besser ist, als das Buch, das wirklich grauenvoll zu lesen ist (meiner Meinung nach :grin)...



    Das Buch hat sich halt so gelesen wie es sich anhört, wenn man einer alten Frau beim erzählen zuhört, was die Wortwahl und die Sätze angeht.