'Die Lagune des Löwen' - Teil 1

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  • Also ausgepackt habe ich ja schon vor 12 Stunden, als die Horrormeldung von den fehlenden Schlußseiten an meinem Exemplar überprüft werden musste. Das ist glücklicherweise vollständig und wieder sehr schön gestaltet. Das Panorama in den Innenseiten, die illustrationen von Jan Ballard, das Lesebändchen, das Bild der Autorin, eine Liste der Personen, denen wir begegnen (Was wohl Charlie dazu sagt, dass wir "ihrem" Henry begegnen werden).

  • ich möchte schon mal meinen ersten eindruck schildern, denn er war nach längerer zeit mal wieder rundherum positiv (naja, 2 kleine ausnahmen, aber dazu komme ich noch*g*):


    das cover wirkt ansprechend, der rückseitentest nicht so reißerisch wie in der letzten zeit bei manchen historischen romanen.
    es sind sowohl ein glossar als auch ein personenregister vorhanden, letzteres sogar mit kennzeichnung der real existiert habenden personen.
    interessantes nachwort und ansprechende danksagungen.
    eine zeittafel
    und: ein lesebändchen!
    das alles wünsche ich mir von einem historischen HC!!


    jetzt zu den 2 kleinen ausnahmen:
    ich finde das buch etwas schwer (lese gern im liegen und da drückt es ganz schön*g*)
    UND: seit karl may stehe ich bei historischen romanen bzw romanen mit geschichtlichem hintergrund auf landkarten oder stadtpläne.
    aber die zeichnungen sind auch recht hübsch.


    nun zum inhalt:
    ein ausflug der 9, nein, fast 10(!*g*)jährigen laura mit ihrem vater wirft uns gleich mitten ins leben des venedig im jahre 1502 und wir lernen neben ihr auch gleich zwei der drei anderen auf der coverrückseite erwähnten jugendlichen protagonisten kennen; antonio und den entlaufenen sklaven.
    ein spannender auftakt!

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)

  • Die ersten 50 Seiten habe ich schon gelesen. Bei Charlottes zweiten Buch werden zu Beginn zwar keine Schweine vom Turm gestoßen, aber es gibt auch diesmal einen spektakulären Einstieg in die Geschichte. Ein Sklave, der seinen Sohn retten will, den Sklavenhändler tötet und dafür mit dem Leben bezahlt. Angesehen wird das ganze von Laura, einem Kind, der Protagonistin des Buches. Sie lernen wir also gleich zu Anfang kennen. Auch Antonio, der Dieb, begegnet uns einige Zeit später, als er versucht, Mosè, einem reichen Juden die Geldbörse zu stehlen. Statt ihn an die Wache auszuliefern gibt er ihn als seinen Gehilfen aus und nimmt ihm mit zur Abwicklung eines Geschäftes. Es geht um Alaun. Ich bin gespannt, ob Alaun im Verlauf der weiteren Geschichte noch eine Rolle spielen wird. Hier wird das Alaun-Monopol des Papstes erwähnt, mir bekannt aus den Niccolo-Romanen. Gespannt bin ich, was mit Antonio nach diesem Geschäft passiert. Wird er weiter für Mosè arbeiten oder zurück auf die Straße gehen? Warum hat Mosè ihn überhaupt mitgenommen?


    Ebenso bin ich gespannt, ob der Sklaven-Junge, der durch den Einsatz seines Vaters fliehen konnte, sich irgendwie durchschlagen kann und ob er uns weiter durch die Geschichte begleitet.

  • Na toll die feilschen undi m Glossar steht nur Münze und kleine Münze- wie war den die Kaufkraft von drei Baggatini oder einem Marcello?


    Alaun wirde zur Tuchherstellung benötigt.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

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  • mit laura, mit der das erste kapitel begann, endet es auch: sie verliert beide eltern durch zT von einem geheimnisvollen maskenträger beeinflusste umstände und muss das elternhaus verlassen. kurz vor den tod hat ihre mutter noch einen sohn geboren, matteo. zuerst kann laura zu ihm keine beziehung herstellen, dann aber beginnt sie doch, gefühle für ihn zu hegen. matteo und seine amme lodovica begleiten laura in ihren neuen lebensabschnitt.
    wir haben mehr von antonio erfahren; auch er hat geschwister:
    eine schwester, cecilia, die aber bereits im ersten kapitel an einer lungenkrankheit stirbt. antonio hat sie sehr geliebt und versucht, ihr mit seinen diebereien aber auch mit seinem ersten ehrlich verdienten geld lebensmittel und medizin zu verschaffen
    und ein zwillingsbrüderpaar, oratio und tomaso.
    gemeinsam mit dem entlaufenen sklavenjungen carlo leben sie bei der zwischenzeitlich auch ins geschehen integrierten hure valeria.
    der erzählstil spricht mich an und ich bin gespannt, wie und wann die lebenswege aller 4 hauptdarsteller sich kreuzen, wie es mit laura und matteo weitergeht und wer der geheimnisvolle maskenträger war.

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)

  • Ich habe das erste Kapitel gelesen.


    Es fängt ja gleich ordentlich an, mit der Sklavenankunft und dem Mord des Mohren, für ein kleines Mädchen ganz schön hart.


    Dann die Geburt Lauras Bruder, der Tod der Eltern.


    Ich bin ja gespannt, was für ein Geheimnis die Mutter hatte, ob sich das noch aufklärt.


    Die Geschichte von den Strassenkindern und dem kleinen Sklaven wird bestimmt auch noch spannend.


    Am liebsten würde ich sofort weiterlesen, aber die Familie will ihr Mittagessen.


    :grin

  • Die Gestaltung des Buches ist wirklich sehr gut gelungen. Vor allem durch die Illustrationen im Inneren wird die Atmosphäre, die die Geschichte schon so gut erschafft, noch verstärkt und man ist sofort nach dem ersten Satz wieder mitten im Venedig am Beginn des 16. Jh.


    Genial finde ich, wie viel schon in diesen ersten 50 Seiten mitschwingt. Es entsteht ein Panorama der Zeit. Angefangen von den Einstellungen zur Sklaverei, den Umgang mit Sklaven, der wirtschaftlichen Situation der Serenissima ist, der Situation der Juden. Gefällt mir sehr gut, wie diese Informationen in die Geschichte einfließen.


    Bei Allaun musste ich auch sofort an die Niccolo Romane denken. Da bin ich schon auf die weitere Entwicklung der Allaungeschichte gespannt, scheint ein ziemlich einträgliches Geschäft zu sein und Papst Alexander wird sich diese Einmischung wohl nicht gefallen lassen.
    In Venedig wird Allaun wohl zur Glasherstellung verwendet werden.


    Auf Seite 22 bin ich über folgenden Satz gestolpert : "Schließlich entschied er sich für ein schlichtes Bekreuzigen und ging achselzuckend weiter."


    Klingt für mich ungewohnt. Da hätte mir ein schlichtes Kreuzzeichen sprachlich besser gefallen.


    Jetzt werde ich schnell weiterlesen ...

  • Als Einstieg:


    Wie schon von Anderen erwähnt, ist das Buch wundervoll aufgemacht :anbet
    Was mich als alten Haptiker besonders freut, ist die wirklich sehr gute Papierqualität (was auch die Schwere ausmacht ;-)) So schön gekreidetes Papier mit dieser etwas gelblichen Färbung hatte ich lange nicht mehr, auch der golden geprägte Rücken macht so richtig Lust auf das Lesen :-]
    Genauso wie die Illustrationen im vorderen Teil des Buches.


    Was mich allerdings sehr erstaunt hat, war, dass für die Einleitung zum ersten Teil ein Photo verwendet wurde :wow DAS ist doch mal was Neues!
    Sofort dachte ich an das heutige, moderne Venedig, und somit war der Bogen (wahrscheinlich gewollt) geschlagen.



    Das Buch beginnt inmitten, regen Treibens, sodass man sofort im Geschehen ist.
    Laura scheint eine aufmerksame Beobachterin zu sein und Vieles mitzubekommen, was ihrem Vater entgeht.
    Die Schilderung des Sklaventransportes ist, wie zu erwarten, schlimm, denn wie vermutet, werden sie nicht wirklich als Menschen gesehen.
    Umso mehr hat es mich gefreut, dass wenigstens der Junge entkommen konnte.


    Der kleine Taschendieb Antonio scheint viel älter zu sein, als sein tatsächliches Alter, was sicherlich an seiner Verantwortung für seine kleine Schwerster lieg.
    Da Laura eine Verbindung zu ihm spürt, bin ich schon gespannt, wie die Beiden sich begegnen werden.
    Laura verliert nicht nur ihren Vater (ich hatte allerdings vermutet, dass er an einem Herzleiden sterben wird) sondern auch ihre Mutter, was ziemlich schnell klar wird, als ihre Hellsichtigkeit (ich nenne das einfach mal so) klar wird.


    Den Hinweis auf Lauras Fähigkeit fand ich sehr geschickt verpackt, ein zögerndes Eingeständnis, ein vorsichtiges Nachfragen von Seiten der Eltern, sonst nichts. :-]


    Mir gefällt sehr, dass einzelne Personen, die bereits ein wenig näher beleuchtet wurden, wieder an spätere Stelle auftauchen, wie der Sklavenjunge, oder die rothaarige Kräuterverkäuferin, man hat das Gefühl einigen Einwohnern der Stadt näher gekommen zu sein.


    Das Laura bald aus ihrem Haus vertrieben wird, bahnt sich auch bereits lange zuvor an, sobald man über den wahren Charakter der schrecklichen Monna Pippa (und ihren garstigen Gören) informiert ist, weiß man, dass sie alle Hebel in Bewegung setzen wird, um den von ihr so heißbegehrten Teil des Hauses zu bekommen. Koste es, was es wolle.
    Ich hoffe Charlotte lässt ihr im Verlauf der Geschichte Warzen im Gesicht oder Furunkel am Hintern wachsen, verdient hätte sie es.


    Wer der maskierte Mann ist, vor dem Lauras Eltern solche Angst haben, lässt sich nur raten, auf jeden Fall ein alter Feind, wenn der Vater ohne ein Wort zu wechseln sofort zum Messer greift. :gruebel


    Ich bin auf jeden Fall völlig gefangen von der Geschichte und freue mich aufs Weiterlesen, und dass obwohl ich kein ausgemachter Fan, historischer Romane :wow bin


    beigeisterte Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Warum lässt sich nur raten, wer der maskierte Mann ist? Lauras Mutter sagt doch einduetig, dass es sich um deren echten Vater handelt. Sie erklärt doch (S. 69/70), dass sie wegen Guido und ihrer Liebe zu ihm einen anderen Mann verlassen at und Laura nicht dort lassen konnte.


    War euch das nicht klar genug ausgedrückt?

  • Ja, aber warum ist der Mann dann maskiert?


    Ist er ein Adliger oder jemand aus dem Klerus? Ein Verbrecher oder ein steinreicher Händler??
    Und warum will er nicht erkannt werden?


    Ich denke in der damaligen Zeit hat man vielerlei Möglichkeiten gehabt, seine Frau zurückzubekommen sei es von kirchlicher oder rechlicher Seite.


    Warum verkleidet er sich und stürmt die Wohnung, oder meinst Du er will sich einfach rächen? doch dann könnte er auch bleiben und nach dem Tod des Vaters (falls das seine Absicht sein sollte) Anspruch auf Laura erheben, ganz legitim!


    rätselnde Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Na super, wenn heute einer seiner Ex hinterhersteigt um nach seinem Kind zu suchen, weil die Frau ihm mit Kind abgehauen ist und es ist jemand, der etwas zu verlieren hat ist macht er das auch nicht über Kalwass oder BILD, vll. ist das ja der Jude, der zum Schutz seiner Familie nicht als solches erkannt werden will, oder ein Patrizier, der mit einfachen Bürgern nicht in Verbindung gebracht werden darf?

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

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  • Zitat

    Original von beowulf
    Warum lässt sich nur raten, wer der maskierte Mann ist? Lauras Mutter sagt doch einduetig, dass es sich um deren echten Vater handelt. Sie erklärt doch (S. 69/70), dass sie wegen Guido und ihrer Liebe zu ihm einen anderen Mann verlassen at und Laura nicht dort lassen konnte.


    War euch das nicht klar genug ausgedrückt?


    Sorry, aber da steht nichts von einem anderen Mann.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Sie hat wegen Guido verlassen und Laura mitgenommen- irgendwie muß Laura ja entstanden sein und ich glaube nicht an Reagenzgläser im Jahre 1493.


    Ich kann Dir nicht folgen. Ich habe die Seite 69/70 jetzt drei mal gelesen. Das steht zwar, dass sie Guido gefolgt ist. Da steht auch, dass sie Laura als Sühne besser zurück gelassen hätte. Aber da steht definitiv nichts von einem anderen Mann. Kommt das vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt im Buch? Ich bin jetzt auf Seite 85.

  • könnte man so interpretieren, ja. Offenbar kannst Du besser zwischen den Zeilen lesen als ich ;-)


    Ich bin trotzdem gespannt, wer der maskierte Mann ist. Muss ja nicht zwangsläufig der Vater sein, sondern vielleicht ein Familienmitglied.


    Im Moment erinnert mich der erste Abschnitt deutlich an die Madonna von Murano. Wieder ein Mädchen, das an einem Tag beide Eltern verliert, dessen Mutter hochschwanger war. Nur dass diesmal das Baby überlebt. Wieder ein Maskierter.


    Der Sklave hat sich nun also der Gruppe um Antonio und Valeria angeschlossen und ist auf den Namen Carlo getauft worden.
    Valeria, eine 13-jährige Kinderhure. So ein Werdegang lässt einen doch schlucken.