'Die Lagune des Löwen' - Teil 4

Ein lachender Tizian, ob er wirklich noch ein Porträt von Laura malt?
Dann wäre es dieses hier, mit den roten Haaren.

Hat sie nun oder hat sie nicht- ich meine ja sie war so dumm.

Aber die Nonne am Schluß dieses Kapitels- ich wußte doch, dass mehr als etwas Erholung die Autorin iren Figuren nicht gönnt.

Zitat

Original von beowulf
Ein lachender Tizian, ob er wirklich noch ein Porträt von Laura malt?
Dann wäre es dieses hier, mit den roten Haaren.

Guten Morgen Beo,

du hast mit Tizians "Flora" wieder mal zielsicher meine Inspirationsquelle offengelegt

Herzlich,
Charlotte T.

Jetzt wissen wir ja etwas mehr, aber Crestina hätte doch leiber den Mut haben sollen und alles erzählen, nicht nur einen Brief und dann verschwinden. Wohin nur?

Dieser Cattaneo ist mir ja ein Rätsel und wenn man seine eigenartigen Reden hört.
Ihm ist nicht zu trauen.

Das die Nonne auch wieder aufkreuzen muß, das Mansuetta ihr Paroli gibt finde ich gut.

Dieser Abschnitt umfasst etwas mehr als drei Jahre, in denen viel passiert. Laura wird von Crestina ausgebildet um irgendwann die Apotheke zu übernehmen und damit auch eine Zukunft für Mansuetta zu schaffen.
Zwischen Mansuetta und Laura kommt es zu immer stärkeren Spannungen, hat doch Mansuetta Angst, Laura würde ihr den Platz bei Crestina streitig machen. Für Mansuetta muss es hart sein, so etwas wie das perfekte Spiegelbild vor Augen zu haben (selbst mit verminderter Sehschärfe).

Der Maskierte taucht wieder auf und versucht Laura zu entführen. Noch immer haben wir keinen Hinweis, um wen es sich nun handelt. Laura wird von Antonio gerettet, den sie danach aber fast drei nicht mehr sieht. Die beiden sehen sich erst wieder als, Laura, die den Maler Tizian kennen gelernt hat (fand ich sehr nett die Geschichte), auf einem Balkon stehend Zeuge einer Unterredung Antonios mit einem Deutschen Kaufmann wird. Hier kommt wieder das Alaun aus Ungarn ins Spiel, das schon im ersten Abschnitt Thema war. Ich vermute, das wird im weiteren Verlauf der Geschichte Antonios Handelsgut, was ihn am Ende sicher reich machen wird. Fürs erste ist er in den Handel mit Reliquien eingestiegen, der zu der Zeit wohl rege betrieben wurde.

Zitat

Hat sie nun oder hat sie nicht- ich meine ja sie war so dumm.

Sie hat, davon bin ich fest überzeugt

Ich glaube, an dem Satz:

Antonio hatte nichts von Liebe gesagt, kein Wort, weder vor noch währenddessen und ebenso wenig danach.

kann man nichts falsch deuten *g*

Zumal danach ein nackter Antonio vor ihr kniet.

Carlo erhält von Cattaneo den Sklavenhändler als Geschenk. Ich bin gespannt, was Carlo mit diesem "Geschenk" machen wird. Wahrscheinlich töten. Das ist, wenn ich das richtig im Kopf habe, für ihn ein Zeichen von Männlichkeit. Diese verhängnisvolle Affäre dauert nun schon so lange. Und immer noch dieser Hass. Ich frage mich, was aus Valeria geworden ist.

Ja, und nun ein weiterer Hinweis auf Lauras Vergangenheit. Laura und Mansuetta sind Schwestern! Warum hat ihre Mutter Laura behalten, Mansuetta aber weg gegeben?

Und warum verschwindet Crestina, nachdem sie dieses Geheimnis gelüftet hat? Es muss unendlich schwer für sie gewesen sein, die drei, die ja doch irgendwie ihre Kinder bzw. Enkelkinder sind, zu verlassen. Ich überlege, wie ich ihren Satz deuten soll:

... und um dort zu dienen, wo meine Hilfe für einen geliebten Menschen weiterleben bedeutet.

Gibt es jemanden, dem sie sich verpflichtet fühlt? Weit weg von Venedig?

In diesem Teil passiert wirklich viel. Auch wenn ich endlich gern mehr über die Geheimnisse in diesem Buch erfahren wollen würde, gefällt mir diese Enthüllung Schicht für Schicht sehr gut.

Zuerst der Brand im Innenhof des Fontaco. Wenn ich jetzt etwas großzügig interpretiere, hat der Maskierte den Brand gelegt, um sich Lauras zu bemächtigen. Crestina hat ihn erkannt. Sie weiß, dass es nicht Cattaneo ist.

Später erfahren wir auch, dass beim ersten Überfall, bei den Guido zu Tode kam, der Maskierte nichts von Lauras Existenz wusste. War er wegen Rache dort oder wollte er Mansuetta entführen, von deren Existenz er vll. gewusst haben könnte.

Was mich auch wieder zu ein paar Spekualtionen zum Maskierten verleitet. Mir ist derzeit noch sehr schleierhaft, warum seine Überfälle in so großen Abständen erfolgen und derart heftig. Kann ja nicht sein, dass er einfach so in Venedig spazieren geht, Laura sieht und sich denkt, na die Maske hab ich mit, entführ ich sie halt.

Er scheint auch über kriminelle Energie zu verfügen. Mord und Brandstiftung schrecken ihn nicht ab. Warum können nach dem Brand also 3 Jahre ins Land ziehen, ohne das er einen erneuten Versuch unternimmt, Laura zu entführen?
Ist er nur selten in Venedig? Am Beginn war die Rede davon, dass er aus Neapel gekommen ist. Vll. Kaufmann oder Soldat, immerhin kann er auch mit Waffen gut umgehen. Dürfte damals aber auch ein Patrizier gekonnt haben.

Dann der Brief von Crestina. Ich hab ja immer gehofft, dass der noch weitergehen würde. Einerseits weil er ihr Wissen rund um den Maskierten völlig verschweigt. Schon sehr fahrlässig von ihr, dass sie dieses Wissen für sich behält und weggeht. Für die Dramaturgie wahrs. notwendig. Vll. geht sie aber auch an einen Ort, wo sie denkt, diese Person in Schach halten zu können oder aus der Ferne die drei sonstwie beschützen zu können? Erscheint mir aber auch eher unwahrscheinlich. Am Ehesten noch hat sie es in der Schwierigkeit der Situation unterschätzt.

Dann die Bombe: Mantuessa ist die Schwester von Laura und Matteo. Hier bin ich über die weitere Entwicklung erstaunt. Mantuessa scheint durch diese Information eher zu wachsen. Ich hätte eher vermutet, dass sie diese Information mehr niederschmettert. Gerade bei den Schwierigkeiten, mit denen sie in ihrem Leben konfrontiert wird, müsste sie doch nach den Gründen Fragen, warum ihre Eltern sie nicht behalten haben. Der im Brief genannte Grund scheint mir zu wenig konkret, um dabei Selbstzweifel zu verhindern.

Auch wie sie in die Obhut von Crestina gelangt war, verschweigt der Brief. Auch wieso Crestina dann noch vom Geburtsdatum Lauras wissen konnte, mit dem sie ihre Identität klären konnte. Dann musste es noch Kontakt gegeben haben. Alle waren zu dem Zeitpunkt in Venedig. Warum also konnte Mantuessa nicht bei ihren leiblichen Eltern leben?

Naheliegend wäre die Bedrohung durch den Maskierten. Aber warum dann nur Mantuessa, jetzt scheinbar auch Laura? Und die Fragen bzgl. dem Maskierten von oben, würden sich dann auch stellen.

Da bin ich schon auf die Auflösung gespannt.

wenn wir die frage von beowulf richtig berstanden haben, würde ich sie wie bouquineur beantworten.

ja, auch ich hätte mir einen etwas ausführlicheren brief von crestina gewünscht. aber so bleibt die spannung natürlich erhalten bzw wird sogar noch gesteigert.

ich hoffe, der kleine matteo bleibt uns erhalten. die szenen mit ihm gehören zu meinen schmunzelhighlights!

Ja natürlich hat sie (dazu wird später auch noch einiges gesagt)

In diesem Teil hatte ich das Gefühl werden alle erwachsen...

Laura hat nur endlich eine Schwester, leider scheint sich das Verhältnis der beiden nicht zu entspannen, im Gegenteil, sie machen sich selber das Leben schwer
Ich glaube Crestina hat sich zum sterben zurückgezogen (wie ein alter Elefant)
sie scheint zu wissen, dass ihre Zeit gekommen ist.
Schrecklich nur, das so Vieles nicht aufgeklärt wird, die oben gestellten Fragen der Anderen teile ich auch

Dass Laura mit Antonio schläft kann ich eigentlich nicht gutheißen ich hätte gedacht, dass es noch viel mehr Missverständnisse und Widrigkeiten zwischen den beiden geben würde, ehe sie sich annähern
Aber nunja, passiert ist passiert, hoffentlich wird sie jetzt nicht auch noch schwanger

weiterlesende Grüße von Elbereth

Wie wunderbar, dass jetzt echte Legenden auftauchen und mit unseren Figuren interagieren, sowas mag ich In diesem Zusammenhang danke für den Link @ beo!!

Und eine weitere Bildungslücke meinerseits ist geschlossen worden: Anscheinend wurde da Vinci schon zu Lebzeiten absolut als Genie verehrt

Crestinas Weggehen wirft neue Fragen auf, dafür ist das Verwandtschaftsverhältnis zwischen Laura und Mansuetta nun geklärt, was ich als schöne Ausgeglichenheit empfinde, also es bleibt spannend, aber der Leser muss nicht bis zur letzten Seite warten, bis einige Geheimnisse gelüftet werden.

In diesem Teil hab ich mich fast verschluckt vor Lachen, nämlich bei der Szene von dem Reliqiuenhandel Diesem doch zweifelhaften Geschäft skeptisch gegenüber zu stehen, ist eine Sache, aber die Vorhaut Jesu zu verkaufen äääh handeln... ohne Worte Mehr Informationen zum Sanctum Praeputium, der Heiligen Vorhaut (meine Güte...) liefert auch wikipedia >HIER<. Fast schon niedlich finde ich diese Idee:

"Nach Darstellung von G. W. Foote & J. M. Wheeler, Crimes of Christianity (1887), soll der griechische Gelehrte und Kurator der Vatikanischen Bibliothek, Leo Allatius († 1661), in einer Schrift „De Praeputio Domini Nostri Jesu Christi Diatriba“ („Vortrag über die Vorhaut unseres Herrn Jesus Christus“) spekuliert haben, dass die Heilige Vorhaut mit Jesus zum Himmel empor stieg und sich in die Saturnringe verwandelte. Diese Ringe waren erst im Jahre 1610 mittels eines der ersten Teleskope entdeckt worden."
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Heilige_Vorhaut

Allein von der Logik her - Wenn Jesus als Säugling beschnitten wurde, wie winzig müsste dann diese Reliquie sein, gerade auch im mumifizierten Zustand. Das ist der eine Punkt. Der andere: warum in aller Welt sollte jemand die Vorhaut eines Säuglings aufgehoben haben, von dem zu diesem Zeitpunkt nur eine Hand voll Leute gewusst haben dürfte, dass er mal Messias werden wird.
Und mit was für einem Gedanken? 'Ich heb das mal auf, vielleicht ist es später von Wert'

Interessant auch, was es sonst noch so an Reliquien gegeben hat:

http://de.wikipedia.org/wiki/Christusreliquie

Fußabdrücke, Sandalen, Atemprobe...

Dass Mansuetta und Laura Schwestern sein können, kam mir erst nicht in den Sinn. Aber die roten Haare haben ja schon einen Hinweis darauf gegeben. Wobei - wie häufig war diese Haarfarbe?

Das mit dem Maskierten finde ich auch sehr rätselhaft. Wer ist das nur? Und was will er? Und warum ist er nicht erfolgreich?

Der Brand der Fondaco dei Tedeschi ist klasse eingearbeitet. Das muss ja echt verheerend gewesen sein.

Genauso die Begegnung von Laura und Tiziano, sowas mag ich sehr. Danke, Beo, für den Link

Wie schon im letzten Abschnitt gesagt, der Reliquienhandel nimmt ja Formen an, die Vorhaut Jesu Ich würde gar nicht wissen wollen, was es tatsächlich war. Bzw. von wem.

Crestina geht fort, ich habe sie sehr gemocht, aber ich hoffe, dass sie noch einmal auftaucht, um das Geheimnis um Mansuettas Herkunft zu lösen und warum sie nicht bei ihren Eltern aufwachsen konnte. Und welcher Pflicht ist sie wohl gefolgt?

Antonio und Laura, ein schönes Paar. Aber dass Laura sich ihm hingegeben hat, ist wirklich dumm.

Cattaneo schenkt Carlo einen Löwen und seinen Sklavenhändler. Wie krank ist dieser Mann eigentlich? Ob der Löwe lange überlebt hat? Cattaneo scheint zu denken, dass er Macht über alles hat.

Dieser Teil endet wieder mit einem Paukenschlag, Suor Arcanzola taucht wieder auf. Was hat sie davon, außer persönlicher Rache und Genugtuung, Laura derart zu verfolgen? Krank, wirklich krank.

Zitat

Original von Bouquineur
... Atemprobe...

Zitat

Original von milla
Wie wunderbar, dass jetzt echte Legenden auftauchen und mit unseren Figuren interagieren, sowas mag ich In diesem Zusammenhang danke für den Link @ beo!!

Diese Szene hat mir auch sehr gut gefallen.

Einiges klärt sich in diesem Teil, vieles bleibt noch spannend.

Laura und Antonio finden zueinander, kurzzeitig - dann ist er auch schon auf und davon.
Aber wir wissen ja, dass die beiden sich immer wieder begegnen werden.

Der Leidensweg von Carlo geht weiter, scheinbar befindet er sich in einer ziemlich aussichtlosen Situation. Er tut mir leid.....

Crestina verschwindet....ob sie nochmal auftaucht? Ich hoffe es.

Mal schauen, was der nächste Teil bringt.