'Die Lagune des Löwen' - Teil 5

  • Damit ist auch das Rätsel um die "Krankheit" von Valeria gelöst- ich befürchte die Autorin wird uns den Gefallen, das Cattaneo vor Ende des Buches ein solches findet schwerlich tun..

  • Jetzt hab ich die Bedeutung des Blut Christi für Antonio endlich geschnallt. Im nachhinein einleuchtend.


    Die Darstellung der inneren Zerrissenheit von Mantuessa gefällt mir immer besser. Jetzt wird für sie die Furcht, dass sie irgendwann allein und verlassen enden wird, immer greifbarer und sie versucht sich ihr Leben zu sichern. Sehr glaubhaft geschildert.
    Gleichzeitig wird sie auch symphatischer, weil man auch merkt, dass sie sich ihrem Schicksal nicht beugen will, sondern um ihr Glück kämpft. Auch wenn die Mittel nicht immer die besten sind.


    Cattaneo spielt in diesem Abschnitt wieder eine große Rolle. Ich frag mich, wie er überhaupt an Valeria gekommen ist? Hat er sie nur gewählt, um damit Carlo "einzufangen"? Dann hätte er die beiden vorher aber kennen müssen und dann hätte er auch vom Aufenthaltsort Lauras gewusst. Also scheint sich das doch eher zufällig ergeben zu haben und er hat die Situation dann für sich genutzt.


    Verwunderlich ist für mich, dass er über die Situation genau informiert zu sein scheint. Er weiß genau, dass nur die Furcht vor einer Bestrafung Valerias Carlo abhält, ihn zu töten. Er spielt mit diesem Wissen sogar noch.


    Gegen Ende taucht er auch wieder bei Laura auf. Seine Vendetta läßt mich rätseln. Ich hätte nämlich schon wieder angenommen, dass Valeria auch an der Pest erkrankt war und nicht schwanger war. Das er Carlo so weit reizen würde, dass er ihm sogar einen Finger abschneidet, glaub ich auch fast nicht, obwohl es ihm zuzutrauen wäre.
    Aber es reicht schließlich schon, wenn er es Antonio/Laura glaubhaft macht, dass es so ist.


    Was er wohl mit Lauras Haar plant? Wahrscheinlich eine ähnliche falsche Botschaft.

  • Zitat

    Original von taciturus
    JWas er wohl mit Lauras Haar plant? Wahrscheinlich eine ähnliche falsche Botschaft.


    Eine Drohung- rotes Haar, schwarzer Finger, blondes Haar- die Nachricht ging an Antonio. Laura sollte sie nur überbringen.

  • Zitat

    Original von beowulf


    Eine Drohung- rotes Haar, schwarzer Finger, blondes Haar- die Nachricht ging an Antonio. Laura sollte sie nur überbringen.


    Schon klar. Aber bei der Überbringung der Botschaft hat er Laura zuerst eine Haarsträhne abgeschnitten. Ich vermute, damit will er Antonio später in eine Falle locken, indem er ihm damit vorgaukeln könnte, dass sie in seiner Gewalt sei.

  • Eine Menge, die hier passiert, Antonio geht nach Ungarn, um sich das Alaun-Geschäft unter den Nagel zu reißen. Er bootet damit Cattanea aus. Dessen Rache wird sicher fürchterlich sein. Laura erfährt, dass es eine Tante gib, die Schwester ihrer Mutter, die ebenfalls in Venedig gelebt, sich aber nie als Verwandte zu erkennen gegeben hat. Warum? Um ihre Schwester nicht in Gefahr zu bringen? Laura ist ihr damals begegnet, als sie auf dem Weg zu Crestina war. Offenbar so etwas wie eine Verbundenheit gefühlt. Diese Tante hat die Vormundschaft für Laura und Matteo an Crestina übertragen. Umjso mehr erstaunt mich immer mehr, dass Crestina einfach verschwunden ist. Sie muss doch über die Vormundschaftsverhältnisse Bescheid gewusst haben. Ob sie dachte, wenn sie verschwindet, würde die Tante sich wieder um die Kinder kümmern? Das würde dann aber bedeuten, dass sie zum Zeitpunkt ihres Verschwindens nichts von Angelicas Tod wusste. Sie hätte die Kinder doch sicher niemals sich selbst überlassen bzw. der Vormundschaft des Waisenhauses.


    Ich hatte mir gedacht, dass Mansuetta Antonios Brief unterschlagen hat. Schön, dass die beiden trotzdem wieder zueiander gefunhden haben.


    Gespannt bin ich, wie Zuane aufnimmt, dass er einen Konkurrenten hat. Ob von dieser Seite Ärger zu befürchten ist?


    Die Botschaft von Cattaneo an Antonio ist einfach nur widerlich, passt aber zu seinem kranken Gehirn.

  • ja, zuane ist eine schwer kalkulierbare figur.
    irgendwie erwartet man ja, dass es ein happy end laura - antonio gibt...
    vor dem beutelinhalt hat mir auch gegraust.
    die briefunterschlagung war unfair, aber aus mansuettas sicht verständlich.
    was crestinas verschwinden betrifft, wäre möglich, dass ihr das, wo immer sie auch hinging, aus irgendeinem grunde noch mehr bedeutete als das bzw die, die sie zurückließ. anders könnte ich mir ihr verhalten nämlich wirklich nicht erklären.
    erklärt wird jetzt auch das gefühl, das laura damals bei der begegnung mit der dame bewegte.
    ich finde überhaupt, dass mit lauras ahnungen sehr behutsam und damit glaubwürdig für uns leser umgegangen wurde.

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)

  • Zitat

    Original von drehbuch


    was crestinas verschwinden betrifft, wäre möglich, dass ihr das, wo immer sie auch hinging, aus irgendeinem grunde noch mehr bedeutete als das bzw die, die sie zurückließ. anders könnte ich mir ihr verhalten nämlich wirklich nicht erklären.


    Crestina wollte die Geschichte zuerst Laura erzählen, konnte es nicht und kam dann auf die Idee mit dem Brief. Ihr war aber klar, dass sie die Information über die Verwandschaftsverhältnisse unter ihren Schützlingen unbedingt erzählen musste, damit die drei auch nach ihrem Tod zusammenhalten würden.


    Da viele Fragen offen bleiben, deren Antworten sie anscheinend wusste, könnte auch das ein Grund sein und das sie vor allem die Reaktion von Mansuetta nicht mitbekommen wollte.


    Würde schön passen, wenn da nicht die Geschichte mit der neuen Aufgabe wäre.

  • dass sie die reaktion von mansuetta nicht mitbekommen wollte, halte ich für unwahrscheinlich. ich denke eher, dass ihr gerade das leidtut.
    genug raum für spekulationen :grin
    spannung pur!

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)

  • Der Arme Zuane!!, er tut mir richtig leid, ich glaube, das wird noch zu einigem Konfliktpotential führen...


    In diesem Abschnitt entwickelt sich Antonio sehr gut, er wird ein wirklich guter Geschäftsmann, unternimmt Reisen nach Ungarn, scheut sich dort aber nicht, selbst Hand an zu legen an die Beschützung seiner Lieferung.


    Das Treffen mit Carlo und Cattaneo ist ja gruselig gewesen, eingepfercht auf so engem Raum mit dem Erzfeind! Das zehrt schon an den Nerven.
    Antonio ist jetzt wenigstens der Grund, warum Carlo unter diesen unwürdigen Umständen lebt, bekannt.
    Cattaneos Rache an Antonio wird fürchterlich werden, mir graut es schon vor der Tat, die er plant!


    Wie schade, dass er nicht an der Pest gestorben ist :fetch


    Die Tatsache, das Mansuetta Antonios Brief behalten hat, finde ich entsetzlich und auch unfair von ihr. Ich hoffe, die beiden klären das noch, denn so ein Konflikt, bleibt sonst immer offen.


    Matteo scheint wirklich hochbegabt zu sein, ich hoffe nur, er wird entsprechend gefördert werden, damit er ein berühmter Mathematiker wird.


    hoffnungsvolle Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Ich hatte mir gedacht, dass Mansuetta Antonios Brief unterschlagen hat. Schön, dass die beiden trotzdem wieder zueiander gefunhden haben.


    Ja, auf jeden Fall - und vor allem recht zügig, ohne dass es noch mehr Durcheinander / Missverständnisse gegeben hat :-)


    Apropos unterschlagen - also dass Antonio Raffaele wegen dem Blut Christi so zappeln lässt, finde ich nicht richtig. Andererseits sehe ich ein, dass sich ein Geständnis von Antonio wahrscheinlich schlecht auf die Beziehung zwischen den beiden auswirken würde, was schade wäre. Ich mag Raffaele :-)


    Zitat

    Original von drehbuch
    ich finde überhaupt, dass mit lauras ahnungen sehr behutsam und damit glaubwürdig für uns leser umgegangen wurde.


    :write Finde ich auch. Es geht mehr in die Richtung etwas stärker als Intuition, aber nicht so weitgreifend wie Visionen o.ä. Gefällt mir!

  • Zitat

    Original von milla


    Apropos unterschlagen - also dass Antonio Raffaele wegen dem Blut Christi so zappeln lässt, finde ich nicht richtig. Andererseits sehe ich ein, dass sich ein Geständnis von Antonio wahrscheinlich schlecht auf die Beziehung zwischen den beiden auswirken würde, was schade wäre. Ich mag Raffaele :-)


    Das finde ich auch nicht so toll, aber mal sehen, wie sich die Sache weiter entwickelt.


    Ob Mansuetta etwa in dem Fischhändler doch noch einen Partner findet? Würde ich schön finden......