Der talentierte Mr. Ripley - Patricia Highsmith

  • So, hab es vorhin beendet und werde mir bei Gelegenheit den nächsten Band zulegen.


    Ich fand das Buch an keiner Stelle langweilig oder langatmig. Tom Ripley ist einfach ein Glückspilz, er windet sich durchs Leben und für sein junges Alter (25) hat er eine gewandte Art. Er ist gerissen, aber auch einfühlsam, schließlich schafft er es, die reaktionen von Dickie Greenleaf meist gut vorherzusagen.
    Was mir an diesem Buch aufgefallen ist, dass die Gedanken und Gefühle sehr ausführlich geschildert werden und man ihn die ganze Zeit beobachtet.


    Über den Begriff "warmer Bruder", der schon sehr früh auftaucht, war ich erstaunt, aber ich weiß nicht, ob das an der modernen Übersetzung liegt oder schon damals ein stehender Begriff war.


    An manchen Stellen hab ich zwar den Kopf geschüttelt, gerade was seine Unbeherrschtheit gegenüber Freddie Miles betraf, aber er selbst wunderte sich ja auch, wie ruhig und gefasst er dabei blieb. Wobei die Albträume uns wieder eines besseren belehren.


    Interesanter Roman, der viel auf die Gedanken- und Gefühlswelt eingeht und dabei nicht langweilig wird.

  • Wieder was dazu gelernt! :-]


    Den Film kenne ich. Hab ich schon tausend mal gesehen - ich finde Jude Law so gut... Und wusste gar nicht, dass der Film auf einem Buch basiert :wow


    Ich hab es sofort auf meine Wunschliste gesetzt!
    Wenn das Buch besser ist als der Film, dann ist es wirklich hervorragend!
    Ich lass mich überraschen....

  • Im Mittelpunkt des Romans steht Tom Ripley, ein Verwandlungskünstler, der sich ein gutes Leben wünscht. Er ist sehr ambitioniert, egoistisch und einfallsreich. Seine Fähigkeit, andere zu imitieren, hilft ihm zum Erreichen seiner Ziele. Dies ist wieder einer dieser Romane, bei denen einen das Verhalten der Hauptperson abstößt, aber trotzdem eine große Faszination besteht!


    Auch wenn ich schon grob wusste, wie es endet, war ich dann doch von dem Ausgang überrascht. Insgesamt habe ich die Lektüre als bereichernd empfunden. Patricia Highsmith schafft es wieder, mit der Psyche ihrer Leser zu spielen! Vieles wird nur angedeutet und somit kann man sich vieles ausmalen. So liest bestimmt jeder den Roman etwas anders als andere.


    Wer Spannung erwartet, könnte vom "Mr. Ripley" enttäuscht sein, doch wem es um Motive und das Innenleben eines Mörders geht, wird diesen Krimi sicher gerne lesen!


    PS: Die Besetzung von Jude Law als Dickie fand ich übrigens passend, aber weder Matt Damon (bzw. Alain Delon) noch Gwyneth Paltrow sind für mich die Traumbesetzung für Tom und Marge. Es geht halt doch nichts über das Selberlesen!

  • Im Rahmen meines Kamfes mit der SZ- Reihe habe ich den Kampf mit diesem Buch aufgenommen und kann nur sagen beo teit bo seine Meinung- meine Nerven die Geschichte war ja gar nicht schlecht aber der Schreibstil absolut nicht mein Ding.

  • Ich hatte mir den talentierten Mr. Ripley aus der Schulbücherei ausgeliehen.


    Er war keinesfalls langweilig und ich mochte ihn am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen. Ich bin darüber überrascht, wie es die Autorin schafft, Mr. Ripley so zu schildern, dass ich das ganze Buch über mit ihm sympathisierte und ihm trotz seiner Gräueltaten wünschte, nicht als Verlierer aus der ganzen Affäre hinauszugehen (ich wusste zu dem Zeitpunkt nicht, dass es Folgeromane gibt).


    Durch die ungewöhnliche Persönlichkeit des Tom Ripley und die vielen Wendungen ergibt sich ein tolles Leseerlebnis.


    9/10 Punkten


    :wave bartimaeus

  • hab das Buch heute beendet und fand es sehr gut.


    Spannend. Und mit jeder Seite denkt man sich: jetzt müsst es auffliegen. Und man fiebert mit bei diesem Katz und Maus - Spiel.


    Das Ende fand ich überraschend...und grandios, weil ziemlich unkonventionell und frech :grin


    Den Film hab ich als eher langweilig in Erinnerung.
    Das Buch ist um ein Vielfaches besser. Von mir bekommts auch 9 Punkte :-)

  • Hach, Mr. Ripley... :anbet
    Ich hatte, nachdem der erste Band mich infiziert hatte, alle einer nach dem anderen gefressen, äh, gelesen und fand sie alle klasse!


    Von den Filmen war ich weniger begeistert. Is ja leider meistens so... :rolleyes

  • Doch, klar kannste die Filme gucken! So schlecht sind sie ja nun auch wieder nicht. :rolleyes


    Es sind insgesamt fünf Bände.
    Der zweite Teil müsste dieser sein: Ripley Under Ground

  • Ich hab den Film schon gesehen, aber ich will das Buch unbedingt lesen (vor allem weil ich mich nicht mehr so gut an den Film erinner), aber ich glaube ich fand den Film damals garnicht soo schlecht..

  • Die Geschichte war ja nicht schlecht - aber irgendwie (vielleicht hatte ich schon zuviel darüber gehört) wusste ich so ziemlich was darin passiert und war bei keinem 'roten Hering' oder Spannunsszene wirklich gefesselt, schade eigentlich weil die Geschichte schon gut war.
    Der Schreibstil ist nicht einer von der leichten Sorte, aber dass sind wir ja von SZ- Reihe gewöhnt ... :lache

  • Unbeschwertes Dolce Vita: Das ist das Leben, von dem Tom Ripley in seinem New Yorker Kellerloch träumt – und das sein Schulfreund Dickie Greenleaf führt. Dickies Vater, ein reicher Reeder, bittet Tom, nach Italien zu fahren und seinen ›verlorenen Sohn‹ nach Amerika zurückzuholen: ein Traumauftrag für einen armen Nobody wie Tom. Noch ahnt niemand, wie weit Ripley gehen wird, um für immer zu Dickies Welt zu gehören.


    Ich kann es nicht glauben, dass noch niemand vor mir diesen Klassiker von Patricia Highsmith rezensiert hat!
    Leider kann ich die alte Uebersetzung von Anne Uhde nicht finden, nur die neue von Melanie Walz (frage mich, ob die auch so gut ist?).
    Egal, "Der talentierte Mr. Ripley" ist Band 1 aus einem fuenfbaendigen Romanzyklus, auch Ripliad genannt. Die 5 Baende erschienen zwischen 1955 und 1991, aber den 5. Band fand ich sehr enttaeuschend. Am besten sind "Ripley Under Ground" (Band 2) und "Ripley's Game" (Band 3) und "Der Junge, der Ripley folgte" (Band 4).


    Was mich jedesmal beim Wiederlesen so beeindruckt, ist, wie Patricia Highsmith mit wenigen Worten soviel Atmosphaere und Suspense entwickelt. Sie ist oft von anderen Autoren imitiert worden (man denke nur an Douglas Kennedy's "Nachtblende"), aber keiner beherrscht die Kunst des suspenseful writing so wie sie.

  • Hallo Gucci, dann suche ich offenbar verkehrt. Ich clicke oben auf "Autoren", und wundere mich bei jedem Buchstaben, wie wenige es gibt (und die paar, die es gibt, kenne ich zum groessten Teil nicht). Auch gibt es grundsaetzlich keine zweite Seite fuer jeden Buchstaben (?).
    Mary Higgins Clark suchte ich sicherheitshalber unter C und H, aber nichts war zu finden.


    Ich wuerde mir eine Verbesserung in der buechereule sehr wuenschen: dass man unten in dem Feld wirklich nach Autoren/Titeln suchen koennte. Leider bekomme ich dort aber immer "nichts gefunden" als Antwort.
    :help

  • Ich meine, saemtliche Tom Ripley Verfilmungen zu kennen, aber die mit Abstand beste ist fuer mich "Plein soleil" (Nur die Sonne war Zeuge, 1960, von René Clément), mit Alain Delon als Tom und Maurice Ronet als Dickie.

  • Zitat

    Original von Chrissie666
    Hallo Gucci, dann suche ich offenbar verkehrt. Ich clicke oben auf "Autoren", und wundere mich bei jedem Buchstaben, wie wenige es gibt (und die paar, die es gibt, kenne ich zum groessten Teil nicht). Auch gibt es grundsaetzlich keine zweite Seite fuer jeden Buchstaben (?).
    Mary Higgins Clark suchte ich sicherheitshalber unter C und H, aber nichts war zu finden.


    Ich wuerde mir eine Verbesserung in der buechereule sehr wuenschen: dass man unten in dem Feld wirklich nach Autoren/Titeln suchen koennte. Leider bekomme ich dort aber immer "nichts gefunden" als Antwort.
    :help


    In der Tat, du suchst verkehrt. In der Autorenecke findest du - wie dort auch in der Überschrift steht - Autorenporträts, keine Rezensionen. Die findest du unter dem links stehenden Button "Rezensionen". Ich würde mir wünschen, du nähmest dir etwas mehr Zeit, dich mit dem Forum vertraut zu machen. Diverse Eulen haben dir doch bereits auch schon einiges an Hifestellung gegeben ;-)