Es lag an der modernen Uebersetzung. In der alten Diogenes Anne Uhde Uebersetzung (gelb-schwarze Einbaende) wird Ripley's sexuelle Orientierung nicht erwaehnt. Man denkt, er versteht sich mit Maennern einfach besser als mit Frauen. Punkt.
Achtung! SPOILER!!!
Da er im 2. Band Heloise heiratet, kam ich ehrlich gesagt in den fruehen 80er Jahren, als ich die Ripley Serie zum 1. Mal las, gar nicht darauf, dass er bi-sexuell sein koennte.
Ende SPOILER!!!
Ich denke, ich werde mir nun doch nicht die Neu-Uebersetzung von Melanie Walz antun, sondern weiterhin die Anne Uhde Versionen lesen. Ripley's Sexualitaet war fuer mich auch nicht der wichtigste Aspekt beim Lesen der Ripliad. Mit gefielen die vielen am Rande erwaehnten Dinge wie Gemaelde, klassische Musik, halt alles, was den Horizont erweitert. Und ganz einfach die Tatsache, dass er mit allem, was er tut, davonkommt. Highsmith macht den Leser zum Mitverschwoerer, und der Leser hofft, dass sich Ripley auch diesmal wieder herauswinden kann.
Ich mochte die franzoesische Haushaelterin mit ihrer infusiuon, wie sie ihren Tee nannte. Hat man das bei der Neu-Uebersetzung wenigstens gelassen?
Ans Herz legen moechte ich allen Highsmith Fans die Biographie "Schoener Schatten" (Belle Ombre) von Andrew Wilson.