262 Seiten
Grafit, April 1995
Kurzbeschreibung von Amazon
'Eine spannende, geheimnisumwitterte Geschichte, worin sich ein Mord vor 25 Jahren mit einem gerade frisch passierten verbindet, ein sympathischer, da mit manchen Macken behafteter Held (junger Oberkommissar), bitterböse Quasi-Enthüllungen über Filz, Korruption und Sittenpolizei, ein bißchen Liebe - und eine gekonnte Schreibe - ein vielversprechendes Debüt.'
"... ein harter, düsterer Großstadt-Krimi, packend und stringent erzählt, also: beste Unterhaltung.'' (Dresdner)
Der Autor über sein Buch
Karl Thanns erster Fall
"Annas Erbe" war zugleich mein erstes Baby. In "Bittere Delikatessen" muss Oberkommissar Thann gerade in Urlaub gewesen sein. Aber in "Aufgeputscht" (Marlowe-Preis 1998 für den besten deutschsprachigen Kriminalroman des Vorjahres) ermittelt er wieder und wird sogar befördert. Siehe auch: "Finstere Seelen" und "Die Zwillingsfalle" (beide ebenfalls bei Grafit erschienen).
Weitere Informationen über das Buch auf der Internetseite des Autors: Annas Erbe
Über den Autor
Horst Eckert wurde 1959 in Weiden/Oberpfalz geboren. Aufgewachsen in der ordostbayrischen Provinz. Studium in Erlangen und Berlin (Diplompolitologe). Er lebt als Autor in Düsseldorf. Von Horst Eckert sind bisher neun Kriminalromane erschienen. Für "Aufgeputscht" erhielt er von der Raymond-Chandler-Gesellschaft den »Marlowe« für den besten deutschsprachigen Kriminalroman des Jahres 1997. Für "Die Zwillingsfalle" wurde Eckert mit dem »Friedrich-Glauser-Preis« ausgezeichnet. Seine Bücher sind ins Niederländische, Tschechische und Französische übersetzt worden.
Mehr über den Autor auf seiner sehr informativen Internetseite: Horst Eckert
Inhaltsangabe
Da ich finde, dass der Klappentext den Roman nicht sehr gut wiedergibt hier eine kurze Zusammenfassung.
Ein Mörder wird nach 25 Jahren aus der Haft entlassen und ist nach kurzer Zeit tot. Nach eigener Aussage ist er unschuldig und suchte nach Möglichkeiten der Rehabilitation. Dem jungen Oberkommissar Karl Thann wird der Fall entzogen, da er zu unerfahren ist und Öffentlichkeit und Presse Druck ausüben. Trotzdem ermittelt er privat weiter und erfährt auch viel über den Mordfall, für den der Mann vor vielen Jahren verurteilt wurde.
Je weiter er vordringt, desto mehr Überraschungen kommen zu Tage.
Meine Meinung
Nach Aussage des Autors ist dies kein Auftakt einer Reihe. Die Hauptprotagonisten wechseln in seinen Krimis, haben jedoch später Gastauftritte. Man kann die Krimis von Horst Eckert chronologisch, aber auch wild durcheinander lesen.
Dieser Roman ist auch kein Regional-Krimi. Die Stadt, in der die Geschichte spielt, wird nicht beim Namen genannt, ein paar Straßennamen werden erwähnt, sie könnte es in jeder größeren Stadt geben.
Der Titel ist zunächst etwas irritierend, sollte nicht abschrecken und erklärt sich beim Lesen nach und nach.
Dieser Krimi hat einen langsamer Einstieg, steigert sich aber nach und nach so sehr, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Zunächst war ich der Meinung, es würde nur um den aktuellen Mordfall an dem frisch entlassenden Sträfling gehen, dann jedoch wird der alte Mordfall wieder aufgerollt und man erfährt immer mehr Details, wie es damals dazu kommen konnte, (das Gesellschaftliche Milieu wird beleuchtet und sehr gut dargestellt).
Es gibt mehrere überraschende Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet hätte und die mich teilweise überrascht, teilweise traurig oder auch betrübt zurück ließen.
Es wird sehr wenig vom persönlichen Hintergrund des jungen Oberkommissar Karl Thann berichtet. Das Buch ist aus seiner Sicht geschrieben, man erfährt also nur das, was dieser selbst erlebt. Seine Gefühle und Gedanken werden kurz, knapp und sehr präzise beschrieben. Für mich lebte die Geschichte besonders aufgrund dieser Erzählweise.
Die Liebesgeschichte wird nur ganz am Rande erzählt, ist jedoch wichtig für die Entwicklung des Krimis.
Das Ende und damit die Auflösung war sehr überraschend für mich, ist jedoch genau richtig für diesen Krimi.
Fazit: Ein ruhiger, doch aufwühlender und spannender Roman, der weder blutrünstig noch ermüdend ist. Kein Regionalkrimi.