Historischer Krimi, 28. August 2003
Rezensentin/Rezensent: Rezensentin/Rezensent aus Kiel
Dieser historische Roman spielt im Jahr 1814 in einem kleinen Dorf nahe der Grenze zu Holland. Die historischen Ereignisse spielen hier nur eine Nebenrolle, beeinflussen aber doch das Leben mancher Menschen. Die Kriege Napoleons sind selbst hier nicht spurlos vorübergegangen.
Die eigentliche Handlung des Buches dreht sich aber um eine dörfliche Tragödie, die mit der Vergangenheit der Hauptfigur zusammenhängt, und um die turbulenten Erlebnisse, bei denen er davon Stück für Stück erfährt.
Mani Beckmann hat gut die Atmosphäre des kleinen, abgelegenen Dorfes eingefangen. Obwohl die Handlung stetig voranschreitet, wird es selten hektisch. Die beiden Parallelhandlungen, die Geschichte von Jeremias' Herkunft und seine eigenen Erlebisse sind geschickt verwoben und schaffen den gelungenen Spannungsbogen. Auch die Figuren sind vielschichtig gestaltet und ausgezeichnet beschrieben. Oft ändert sich der Blickwinkel des Lesers durch langsam auftauchende neue Informationen.
Kein typischer historischer Roman, weil die Handlung ähnlich auch in einer ganz anderen Zeit und Umgebung spielen könnte. In gewisser Weise gleicht das Buch eher einem (historischen) Krimi mit seiner Spurensuche als Hauptmotiv.
Eine große Überraschung, 25. Oktober 2000
Rezensentin/Rezensent: (vogelzug@hotmail.com) aus Stuttgart
Dieses Buch war eine große Überraschung für mich. Es sieht irgendwie unscheinbar aus, der Titel klingt nichtssagend, selbst die ersten Seiten (Prolog) sind wie gehabt, wie man es schon in vielen anderen historischen Romanen gelesen hat: Ein Mann berichtet von Ereignissen aus seiner Jugend. Doch was dann folgt, ist temporeich, spannend und unglaublich stimmungsvoll. Der Leser wird hineingesogen in die Zeit und in die Landschaft, unfähig, den Deckel wieder zuzuklappen. Mal ist nicht eine liebliche, süddeutsche Stadt Schauplatz der Geschichte, sondern ein kleines, ärmliches Dorf in Westfalen, inmitten karger Moorlandschaft. Das finstere, geheimnisvolle Moor prägt die Stimmung des Romans, genauso, wie es die Menschen geprägt hat, die dort leben. Und wieder ein Mann, der etwas Düsteres über seine Herkunft erfährt, dachte ich zuerst, das hatten wir doch schon! Aber noch nie war es so schön schaurig und trotzdem so leise und feinfühlig. Absolut lesenwert.
Meine eigene Meinung:
Ich muß den beiden Rezensentinnen unbedingt recht geben. Das Buch sieht unscheinbar aus. Ich selbst habe es in einem kleinen Pulk von Büchern ersteigert, mehr aus einer Laune heraus und um Versandporto zu sparen...
Als die Bücher bei mir ankamen, habe ich jedes Buch kurz angelesen und den "Moorteufel" fast nicht mehr aus der Hand legen können, bevor ich ihn durch hatte, weil alles stimmig war. Temporeicher historischer Krimi, spannende Story.
Ein Buch, das mit seinem ganz eigenem Flair den Leser sofort in seinen Bann schlägt.
Mani Beckmann erhöhte den SUB bzw. meine Wunschliste bei Amazon wieder um einige Exemplare und um einen Autor, den man sich merken sollte.
Gruß
Baumbart