Titel: Der Traum vom Tod
Autorin: Britt Reissmann
Verlag: Emons
Erschienen: April 2008
Seitenzahl: 250
ISBN-10: 3897055635
ISBN-13: 978-3897055636
Preis: 9.90 EUR
Eine junge Frau wird tot im Eckensee vor der Stuttgarter Oper gefunden. Als das Opfer endlich identifiziert werden kann, finden die Ermittler heraus, dass die junge Frau sehr engagiert in Fantasy-Rollenspiele mitwirkte. Doch dann führt die Spur zu einem Mediziner der mit sehr fragwürdigen Methoden versucht, krebskranken Menschen zu heilen. Thea Engel, Mitglied des Stuttgarter Morddezernats kommt nach und nach einer Familientragödie auf die Spur.
Was sich hier wie die Inhaltsangabe für einen ganz normalen Krimi liest ist als Buch weitaus mehr als eben nur ein ganz normaler Krimi. Es ist auch ein Buch über tiefes menschliches Leid über die Grenzen dessen was Menschen ertragen können. Und das steht gleichberechtigt neben der spannenden Krimihandlung. Britt Reissmann hat diesen Spagat zwischen Krimi und menschlicher Tragik ausgezeichnet geschafft. Sie gibt ihren handelnden Figuren ein Gesicht, Gesichter die sich auch den Lesern im Laufe des Fortgangs der Geschichte immer mehr einprägen.
Gerade die menschliche Nähe zu den Protagonisten des Krimis macht ihn so lesenswert. Da ist Thea Engel nicht nur Polizistin, sondern eben auch der Mensch Thea Engel, ein Mensch der auch in Ausnahmesituationen durchaus fehlbar ist. Ohne falsche Sentimentalität schildert Britt Reissmann die seelischen Belastungen der dreißigjährigen Polizistin. Manchmal stellt sich schon eine leichte Beklemmung beim Leser ein; die realistische Schilderung gerade auch der Handlung neben dem Krimi ist dafür die Ursache.
„Der Traum vom Tod“ ist kein Krimi dem nach dem Lesen der letzten Seite schon wieder vergessen hat, nein, ganz im Gegenteil ist es ein Kriminalroman der durchaus noch nachwirken kann und der eben auch deutlich macht, dass niemand vor Schicksalsschlägen gefeit ist und das vieles eben halt nur ein Trugbild ist, denn Sicherheit ist niemals vollkommen.
Ein spannender Krimi, ein wirklich lesenswertes Buch, eine Handlung die auch neben der Krimispur überzeugt. Realistisches Leben pur. Ein Highlight des Lesefrühlings 2008.