Der in England lebende Finne Erik Narva ist Genetiker und betreibt zusammen mit seiner Frau eine kleine aufstrebende Biotec-Firma. Als sein Vater Rolf auf einer vermeintlichen Urlausreise spurlos in Berlin verschwindet, stellt Erik auf eigene Faust Nachforschungen an. Und je mehr er über die Urlaubstour heraus bekommt, desto mehr erfährt er auch über die Vergangenheit seines Vaters - und seiner Mutter. Und die birgt böse Überraschungen.
Ilkka Remes ist mit dem „Erbe des Bösen“ wieder ein spannender Thriller gelungen. Geschickt verwebt er historische Fakten zu einem packenden Gegenwartskrimi. Es geht ihm dabei um jene Wissenschaftler, die unter den Nazis menschenverachtende Forschungen in Rassenkunde und Atomphysik betrieben haben – von letzteren profitieren die USA noch heute, da sie nach dem 2. Weltkrieg viele dieser Wissenschaftler auf ihre Lohnlisten gesetzt haben.
Remes geht es also nicht zuletzt um die Frage, ob die Mittel immer den Zweck heiligen. Auch wenn man verschiedene Hintergründe der Story schon kennt und es manchmal ein wenig arg in die historischen Details geht, ist dieser historische Exkurs sehr aufschlussreich. Ein historisch aufwühlender und hochpolitischer Thriller.