"Bel-Ami" - Guy de Maupassant

  • Inhalt (Amazon):
    Der Journalist Georges Duroy – von den Frauen Bel-Ami genannt – bedient sich skrupellos seiner Amouren, um aus kümmerlichen Verhältnissen an die Spitze der Pariser Gesellschaft zu gelangen. Der charmante Emporkömmling gilt als moderner Casanova der Weltliteratur. Guy de Maupassants berühmtester Roman, 1885 erstmals erschienen, zeichnet ein illusionsloses Sittenbild der Pariser Gesellschaft im ausgehenden 19. Jahrhundert.


    Meine Meinung:
    "Bel-Ami" hat die Bezeichnung 'Klassiker' wirklich verdient.
    Beschrieben wird in dem Roman die Lebensgeschichte des Georges Duroy, der allein durch gutes Aussehen und Raffinesse eine hohe gesellschaftliche Position in Paris erreichen konnte. Die Machenschaften und die Hinterhältigkeit des Duroy schockierten mich zutiefst. Doch die Besonderheit daran ist, dass sie einen gleichzeitig beeindrucken.
    Duroy ist wie ein Fuchs, dessen großes Talent lediglich in seinem Charme zu finden ist. Umso unglaublicher ist es, was anscheinend mit dem alles zu erreichen ist.
    Ich habe länger gebraucht mich in den besonderen Sprachstil Maupassants reinlesen zu können. War die Barriere einmal überwunden, so hat mich die Geschichte und der unendliche Zynismus, der in Handlung und Sprache enthalten ist, gefesselt.

  • Danke, Chrissy, für deine Rezi.
    Dem ist auch nichts zuzufügen, kann ich nur unterschreiben. Es sind zwar schon Jaaahre her, ;-)dass ich das Buch gelesen habe, aber ich war von dem Stil des Maupassant fasziniert. Hab auch erst mal alles durchgelesen, was ich von ihm finden konnte. Er hat so eine gewisse Leichtigkeit in der Sprache und, wie du schon sagtest "unendlicher Zynismus", und doch so sympatisch. :-)

    Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen,

    der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig. :lesend
    Ernst R. Hauschka

    Liebe Grüße von Estha :blume

  • Habe das Buch gerade gelesen, da es ja neu verfilmt wurde. Es liest sich, trotz des hohen Alters, überhaupt nicht angestaubt. Die Figuren fühlen sich sehr lebendig an. Das Handeln des Hauptcharakters ist natürlich ziemlich abgebrüht.


    Interessant auch: Im Buch heißt es mehrmals, dass die Frauen wegen seines langen Bartes, so sehr auf den "Bel Ami" abfahren. Was wunderbar Sinn macht in dieser historischen Epoche. Robert Pattinson scheint aber ziemlich glattrasiert zu sein in der Verfilmung. Die Erotik eines gezwirbelten Schnurrbarts können die Fans der "Twillight"-Verfilmung wohl nicht verstehen ;)