Teuflisches Genie - Catherine Jinks

  • Originaltitel: "Evil Genius"


    Taschenbuch: 560 Seiten
    Verlag: Droemer/Knaur; Auflage: 1 (Mai 2008)
    Sprache: Deutsch



    Kurzbeschreibung
    Mit sieben Jahren lernt Cadel, wie man sich in Computernetzwerke hackt. Mit acht legt er schon ganze Städte lahm. Und mit vierzehn beginnt er seine Ausbildung am AXIS-Institut, wo Spionage, Sabotage und Giftmord auf dem Lehrplan stehen. Sein Ziel: eines Tages die Weltherrschaft an sich reißen und damit den Traum seines Vaters erfüllen, eines ebenso brillanten wie eiskalten Verbrechers. Da gibt es nur ein Problem: Cadel soll durch und durch böse sein - und ist eigentlich ein richtig netter Junge...


    Über den Autor
    Catherine Jinks wurde 1963 in Brisbane geboren, wuchs in Papua-Neuguinea auf und lebt heute mit ihrer Familie wieder in Australien. Catherine Jinks hat bereits über 30 Romane geschrieben, die in 10 Sprachen übersetzt und mit zahlreichen australischen Literaturpreisen ausgezeichnet wurden.


    Meine Meinung


    Das "Teuflische Genie" wurde hier als Leserunde gelesen. :wave


    Cadel wird von Zieheltern aufgezogen, denn er ist adoptiert. Wohlfühlen tut er sich bei ihnen allerdings nicht. Sein Leben erscheint ihm nicht als richtig und passend.
    Als Cadel sich mit gerade mal sieben Jahren in ein Hochsicherheitssystem einhackt, bringen ihn seine Eltern zu einem Psychiater.
    Dieser soll ihm helfen seine sozialen Probleme, sowie auch das Hacken in den Griff zu bekommen.
    Thaddeus, der Psychiater, setzt allerdings nicht so sehr auf Gespräche, denn auf Förderung mithilfe des Computersystems. Unter Anordnung dreier Regeln legt er nach und nach Systeme, wie Städte lahm.
    Nach überspringen einiger Jahrgangsstufen, macht er als 13-jähriger sein Abitur.
    Auf Thaddeus Ratschlag hin, soll er seine weitere Ausbildung auf dem Axis-Institut, einer 'Universität' in Australien, erhalten, welches nicht so normal und sozial ist, wie es auf den ersten Blick scheint.
    So fängt Cadel bald an, sich mit Unterrichtsfächern, wie Täuschung, das absolut Böse oder Realitätsvermittlung (Kunst des Lügens) zu beschäftigen.
    Aber er ist ja eigentlich ein "richtig netter Junge"... (Obwohl ihm das erst später klar wird :grin.)


    Das Buch behandelt eine Schule für alle Arten von Verbrechern, wobei man das Meiste über Hacker und Täuschung erfährt.
    Der rote Faden, der leider am Anfang ein wenig fehlt wird in der Mitte immer deutlicher. Auch die Spannung steigt stetig.
    Die Handlung ist für mich unvorhersehbar und macht das ganze umso spannender und interessanter zu lesen.
    Man erlebt Cadels Entwicklung vom Kind zum Jugendlichen mit und zum Ende hin kommt es mir teilweise sogar vor, als hätte man einen Erwachsenen vor sich. Die Zeit im Institut haben ihre Spuren an dem nun nicht mehr "kleinen Jungen" hinterlassen.
    Das Ende gefällt mir gut, obwohl mir offene Enden sonst nicht so liegen. In Anbetracht, dass weitere 2 Romane folgen, denke ich aber, dass der Schluss gut gewählt ist.


    Die Einordnung in ein Genre ist mir relativ schwer gefallen, da man nicht sagen kann, dass es sich ausschließlich um einen Krimi bzw. Thriller handelt. Es ist ein ziemlich weit gefächertes Buch.


    Zum Ende hin konnte ich das Buch nicht mehr weglegen und es hat den seichten Einstieg auf jeden Fall wieder wett gemacht. (Man sollte das Buch weglegen, bevor man bis spät in die Nacht weiterliest... :rolleyes)


    Das Cover ist interessant gestaltet. Es ist schwarz-pink mit einem ebenfalls schwarzen Buchschnitt. Das Buch wirkt damit sehr gut, allerdings färbt der Schnitt ganz leicht schwarz ab und durch die Farbe sind teilweise ein paar Seiten verklebt.


    Zu dem Buch gibt es eine eigene Seite, auf der man mehr über Cadel, das Axis-Institut, die Autorin und den Roman erfahren kann.
    Außerdem kann man testen, wie "böse" man ist und ob man Zutritt zum Axis bekommen hätte.
    Seine Leserstimme kann man ebenfalls dort loswerden, sowie die der anderen Leser erfahren.
    Zur Homepage des "Teuflischen Genie"



    "Teuflisches Genie" ist der erste Band einer Trilogie.

  • Irgendwie bin ich hin- und hergerissen, ob das Buch auf die Wunschliste wandern soll. Der Einstieg wurde in der Leserunde manchmal als sehr zäh bzw. fast langweilig beschrieben und was einen schlechten Einstieg betrifft, bin ich eigentlich unerbittlich und beende sofort, weil ich wenig Lesezeit, aber viele Bücher habe. Allerdings klingt die Geschichte für mich gut...


    Eine Frage, wäre dieses Buch etwas für jemanden, der Thrillern bisher eher abgeneigt war (Das Buch erscheint mir wesentliche Elemente dieser Richtung zu haben.)?

    „Die Literatur greift immer dem Leben vor.
    Sie ahmt das Leben nicht nach, sondern formt es nach ihrer Absicht.”

    Oscar Wilde, irischer Schriftsteller und Aphoristiker

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  • Gekauft habe ich es weil es so eine verrückte Aufmachung hat und der Inhalt sich gut anhörte. Ich habe dieses Buch nun gelesen und es kommt für mich in die Sparte "Bücher die jeder mag nur ich nicht". Absolut nicht mein Fall. Die Trilogie ist für mich nach diesem Band beendet.

    Manchmal ist es besser durch Schweigen den Eindruck von Inkompetenz zu erwecken, als durch Reden letzte Zweifel daran auszuräumen.


  • Ich bin auch hin und her gerissen, ob ich mir das Buch kaufen soll... eigentlich ist das ja gar nicht so mein Ding, aber es ist ja doch auch sehr abgehoben und verrückt und das wär wieder mein Ding!


    Ich werd wohl noch ein paar mal mit dem Buch im Laden stehen, aber letzten Endes werde ich es bestimmt kaufen!

    :wave Gruß Dany


    Die Wirklichkeit ist etwas für Leute, die mit Büchern nicht zurechtkommen.
    Leserweisheit

  • Zitat

    Original von Nightfall
    Irgendwie bin ich hin- und hergerissen, ob das Buch auf die Wunschliste wandern soll. Der Einstieg wurde in der Leserunde manchmal als sehr zäh bzw. fast langweilig beschrieben und was einen schlechten Einstieg betrifft, bin ich eigentlich unerbittlich und beende sofort, weil ich wenig Lesezeit, aber viele Bücher habe. Allerdings klingt die Geschichte für mich gut...


    Eine Frage, wäre dieses Buch etwas für jemanden, der Thrillern bisher eher abgeneigt war (Das Buch erscheint mir wesentliche Elemente dieser Richtung zu haben.)?


    Ich kann Thriller nicht wirklich leiden - von diesem Aspekt aus gesehen würde ich grünes Licht geben.


    Was den Anfang betrifft bin ich mir nicht so sicher.
    Anfangs weiß man nicht, welches Ziel überhaupt erreicht werden soll und der rote Faden taucht erst später auf.
    Als er aber aufgetaucht ist, gefiel mir das Buch gut.



    Ich bin auch noch ein bisschen hin und her gerissen. Einerseits hat mir das Buch gut gefallen, anderseits war der Anfang nicht so ideal...

  • Mit was für einer Erwartung bin ich an dieses Buch herangegangen?
    Ich habe mir eine witzige, rasante und mit schwarzem Humor getränkte Geschichte über einen lieben kleinen Jungen erwartet, der, aus welchen Gründen auch immer, die Weltherrschaft an sich reißen will.
    Leider wurde ich dahingehend schon mal enttäuscht. Von rasant kann keine Rede sein, so etwas wie Tempo und Spannung kommt erst ab der Hälfte des Buches vor. Der Humor war zwar irgendwo da, ging aber die meiste Zeit total an mir vorbei. Entweder war er wohl zu skurril oder nicht skurril genug, da bin ich mir nicht mal so sicher. Über ein müdes Lächeln bin ich nicht hinaus gekommen. Und gegen Ende des Buches wird es dann plötzlich so ernst, dass ich das wiederum gar nicht als zum Rest passend empfinden konnte.


    Dabei ist das Buch nicht mal unangenehm zu lesen. Sehr schnell und flüssig springt man über die Seiten und nimmt die Geschehnisse um das kleine Genie Cadel zur Kenntnis, ohne dabei allerdings allzu tief einzutauchen. Überhaupt blieben die meisten der Figuren (z.B. seine Adoptiveltern, die Lehrer des Axis-Instituts) erstaunlich blass und oberflächlich. Mit Cadel selbst wurde ich erst ab ca. der Hälfte warm, als er anfing auch andere Charakterzüge außer denen des gelangweilten Wunderkindes zu zeigen. Es gibt durchaus spannende Szenen und Überraschungen (vor allem in der zweiten Hälfte), allerdings wird dieses Niveau nie allzu lange am Stück gehalten und immer wieder unterbrochen.


    Das Design gefällt mir sehr gut, die Seiten waren zwar durch die schwarze Farbe etwas zusammengeklebt, konnten aber ganz leicht und ohne Beschädigung gelöst werden. Nachdem das Buch nun gelesen ist, sieht man allerdings durchaus einige Stellen an denen die Farbe abfärbte und die nun heller sind und sogar weiße Punkte an denen die Farbe komplett abgekrümelt ist.


    Fazit: Eine ungewöhnliche Idee die aber für meinen Geschmack nur durchwachsen umgesetzt wurde. Das Buch ist sehr schwer einem Bereich zuzuordnen, es ist nicht Fisch und nicht Fleisch. Alles wird irgendwie gestreift aber nichts wird vertieft. Ich denke, man hätte sicher mehr daraus machen können. Ob ich mir die Fortsetzung zulegen werde? Tja... ich warte mal ab, wovon der handeln soll und werde es dann, wenn er erschienen ist, wohl spontan entscheiden.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Ich bin mit keinen großen Erwartungen an dieses Buch herrangegangen, da ich eigentlich nicht so der Fan von Krimi/Thriller oder zeitgenössischem bin.
    Allerdings hat mich das Buch doch positiv überrascht.


    Es liest sich sehr flüssig und auch wenn es anfangs etwas unlogisch erscheint (in Bezug auf den Klappentext), konnte ich das Buch doch nicht mehr aus der Hand legen.
    Ich denke, wenn man sich von vorneherein mehr für Computer interessiert, ist das Thema des Buches auch interessanter.
    Nachdem sich zur Mitte hin herrauskristallisiert hat, worum es wirklich geht, wurde es richtig spannend und man fing im Kopf an, wild zu spekulieren.
    Was all zu oft zu falschen Annahmen geführt hat.


    Letztlich hat es die Autorin doch noch geschafft mich zu überraschen und viele Fragen zu beantworten.
    Da es sich aber um eine Trilogie handeln soll, sind noch reichlich Fragen offen und ich warte nun geduldig auf das nächste Buch.


    Insgesmat ein sehr unterhaltsamer, ironischer und spannender Roman mit viel Potenzial für mehr.

  • Zitat

    Original von ximox04
    Ich denke, wenn man sich von vorneherein mehr für Computer interessiert, ist das Thema des Buches auch interessanter.


    Ne, nicht wirklich. Dafür bleibt es zu allgemein.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Aufgrund der hier geäußerten Meinungen feierte dieses Buch nun auch den Einzug auf meine Wunschliste. Herzlichen Dank für diesen Lesetipp. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Mich konnte das Buch nicht so recht begeistern.


    Ich bin ein Krimi/Thriller-Fan, mag aber auch Fantasy und lese gern auch Bücher aus dem Jugendbereich, auch wenn ich nicht zur Zielgruppe gehöre. Bisher hatte ich keinerlei Probleme damit. Einige Jugendbücher haben wir ausgesprochen gut gefallen. Dieses blieb Mittelmaß.


    Die Idee der Story ist nicht schlecht. Aber beim Lesen überlegte ich die ganze Zeit warum es mir so bekannt vorkam. So hatte ich halt auch das Gefühl, nicht wirklich etwas neues zu lesen.


    Die Umsetzung der Story war in Ansätzen kann okay. Anfangs etwas langatmig, nahm sie aber der Mitte ein wenig Fahrt auf um am Ende rasant zu enden. Viele Fragen blieben offen - viele Fragen wurden geklärt. Da dieses Buch der Auftakt einer Trilogie ist, mussten Fragen offen bleiben.


    Mir fehlte in dem Buch ebenfalls der rote Faden. Ein blasser, eher rosafarbener Faden war zwar vorhanden, aber den konnte man auch sehr leicht verlieren.


    Die Covergestaltung ist sehr schön, besonders der schwarze Buchschnitt ist sehr toll.


    Das Buch ein optischer Hingucker, Storymäßig eher Mittelmaß.


    Für das Cover würde ich 9 Punkte vergeben, für die Story 6, ergibt 7,5 Punkte. :grin

  • Ich habe das Buch jetzt schon zweimal in der Hand gehabt. Werde mir beim nächsten mal nen Ruck geben und es mitnehmen.


    Klingt nach ein paar netten Lesestunden.

  • Wenn ich an Nicole C. Vosselers historischen Roman für Jugendliche denke- Das Haus der Spione- dann habe ich damals gesagt ich gehöre nicht zur Zielgruppe, aber das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich halte es für die Zielgruppe zielführend in Richtung auf etwas lernen und an historischen Roman heranführend.


    Diese Distanz, die ich auch in jenem Buch hatte habe ich auch hier erfahren und der Aspekt das das Buch hilfreich wäre ist nicht gegeben. Ich kann mir also allenfalls vorstellen, dass das Buch als Thriller/Krimi für Heranwachsende gut geeignet ist. Trotz der Distanz war es nicht langweilig und im großen und Ganzen nicht zu brutal.


    Also so mittlerer Art und Güte, wie der Jurist sich ausdrückt.

  • Meine Rezension:


    :-) Cadel ist ein ungewöhnliches Kind. Kein Computer ist vor ihm sicher und so hackt er sich in Hochsicherheitssysteme, plant und verursacht Verkehrsstaus, U-Bahnchaos und Stromausfälle nur so und aus Interesse an Schwachstellen im System. Er lebt bei seinen Pflegeeltern, den Pigotts die ihn aus diesem Grund zum Psychologen Thaddeus Roth bringen, der ihn therapieren soll. Was tatsächlich auch geschieht, allerdings nicht so, wie die beiden es sich vorgestellt haben, denn er fördert das kleine Genie und sorgt dafür, dass der Junge nach dem Abitur, welches er mit 13 Jahren locker absolviert hat, zum Studium auf das Axis-Institut kommt. Dort gibt es so sympathische Fächer wie „Täuschung“, „Fälschung“ und „Manipulation“ – Alles dient zur Vorbereitung auf das hohe Ziel, für das Cadel vorgesehen ist: Die Weltherrschaft. Doch statt durch die angebotenen Unterrichtsfächer immer böser und gemeiner zu werden, wird Cadel immer weicher und menschlicher und als er einen Menschen kennen lernt, der ihm sehr viel bedeutet, beschließt er, aus diesem ihm aufgedrängten und überwachten Leben auszubrechen - mit fatalen Folgen…


    Nachdem ich gelesen hatte, wovon das Buch handelt, erwartete ich ein Jugendbuch, das vielleicht an Artemis Fowl und seine Abenteuer erinnert, doch je mehr ich las, desto mehr wurde klar, dass es sich bei dem Protagonisten zwar ebenfalls um ein kleines Genie handelt, doch fehlen die fantastischen Elemente ebenso, wie die kriminelle Energie des Artemis. Cadel scheint anfänglich eher aus Langeweile und mangelndem sozialen Gewissen zu handeln, denn aus Bösartigkeit. Die Geschichte ist sehr rasant und spannend geschrieben und lässt den Leser einige interessante und zum Teil verschrobene Charaktere kennen lernen. Viele Fragen werden beim Lesen wach und nicht alle werden beantwortet, was auf die beiden Folgebände hoffen lässt. In eine bestimmte Kategorie konnte ich die Geschichte nicht einordnen, aber ich denke, das muss auch nicht sein. Wer ein spannendes und unterhaltsames Leseabenteuer sucht, der ist hier sicherlich gut bedient. Einziger Negativpunkt waren für mich die im Schnitt geschwärzten Seiten, die leicht abfärbten, und sich schlecht voneinander lösen wollten, doch das minderte meinen Lesespaß nicht. :-)



    Edit: Tippselfehler

  • @ Booklooker,


    das Buch ist nicht schlecht. Es ist ein unterhaltsames Buch, was aber halt das gewisse Etwas fehlt. Vielleicht lag es aber auch an den guten Bücher, die ich vorher gelesen habe. Mich würde schon interessieren, wie dir das Buch gefällt. Vielleicht gehen unsere Meinung irgendwann mal auseinander.


    Eins kann ich dir versprechen, die letzten beiden Abschnitte liest du so weg. :-]