Anne-Kathrin Koppetsch - Der Himmel drückt ein Auge zu

  • Über den Autor
    Anne-Kathrin Koppetsch wurde 1963 in Werdohl/Sauerland geboren. 1982 begannen ihre Lehr- und Wanderjahre mit den Stationen Münster, Tübingen, Heidelberg, Jerusalem und Berlin. In der Hauptstadt entdeckte sie ihr Talent zum Schreiben: zunächst im Journalismus. Als sie dann - beruflich bedingt - aus der Metropole in die Provinzstadt Siegen zog, fragte sie sich: "Und was machst du dann abends?" Also versuchte sie sich an ihrem ersten Krimi "Blei für den Oberkirchenrat", der in Berlin spielt. Mittlerweile lebt sie in Dortmund und übernimmt dort die Öffentlichkeitsarbeit für den Kirchenkreis Dortmund-Mitte-Nordost.


    Kurzbeschreibung
    Voller Elan und Tatendrang tritt die bildhübsche Sarah ihre erste Stelle als Pastorin an - ausgerechnet im Rothaargebirge, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Gleich am ersten Tag lernt sie Philip kennen, den Sohn einer angesehenen Unternehmerfamilie, und verliebt sich in ihn - auch wenn sie seine Zurückhaltung ein wenig befremdet. Doch eigentlich sollte sie sich mehr um die widerspenstigen Schäfchen ihrer Gemeinde sorgen, die nicht alle begeistert sind von ihrer neuen Hüterin ...


    Meine Rezension
    Sarah ist 30 und tritt ihre erste Stelle als Pastorin an – am Ende der Welt. Sie ist eine nicht unproblematische Persönlichkeit – manche unterstellen ihr einen festen Willen und eine gewisse Sturheit. Ich fand ihre Beharrlichkeit (vor allem in Beziehungsdingen!) eigentlich nur naiv und dumm.


    Darüber hinaus ist sie für ihre konservative Dorfgemeinde ein Brocken, der erst einmal verdaut sein will: eine Frau als Pastorin und dann auch noch eine, die nicht nur mit Sack und Pack, sondern auch noch mit Congas und anderen Percussioninstrumenten ins Pfarrhaus einzieht.


    Sehr schnell bekommt sie auch Kontakt zu der örtlichen Männerwelt – zumindest zu einem davon: Phillip Latzel, den sie sich sehr schnell als Partner einbildet. Doch die Beziehung kommt erst nicht so schnell in die Gänge, wie sie sich das einbildet.


    Auch hat sie mit gewissen Anfangsschwierigkeiten zu kämpfen und lässt sich immer wieder von den Dorfbewohnern überfahren, die sie mit guten Tips, Pflichten und Vorschlägen überfallen – ohne dass Sarah Grenzen zieht.


    Aber das Leben und auch Sarahs Eingewöhnung in die neue Gemeinde nehmen ihren Gang… und bald kommt es zu Turbulenzen.


    Fazit
    Der Himmel drückt ein Auge zu – ich nicht. Sarah ist eine Protagonistin, wie ich sie eigentlich nicht erleben möchte: naiv, hilflos, unfähig, anderen ihre Grenzen aufzuzeigen. Ihre Gedankengänge, vor allem, was Phillip angeht, sind fast schon pubertär zu nennen und es wird auch im weiteren Verlauf des Buches nicht besser. Auch ihre Schwester Lea haut in dieselbe Kerbe.



    Was verbleibt? Ein christlicher Mädchenroman. Um Gottes Willen. Sowas habe ich ja noch nie gelesen. Und wenn ich ganz ehrlich bin: so was möchte ich auch nicht mehr lesen. Dafür bin ich mindestens schon 20 Jahre zu alt. Ich geh jetzt lieber was für meine Altersgruppe lesen. „Nein, ich will keinen Seniorenteller“ oder so. :grin

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)