Das Jahr der Wölfe von Willi Fährmann

  • Kurzbeschreibung von amazon
    Im Winter 1944/45 muß die ostpreußische Familie Bienmann vor der heranrückenden Front fliehen. Der 12jährige Konrad erlebt die bittere Wirklichkeit des Krieges: Brennende Dörfer, Tiefflieger, Artileriefeuer. Der Autor zeigt menschliche Größe und Schwäche, Hilfsbereitschaft und Selbstsucht bei Freund und Feind.


    Meinung


    Also ich musste dieses Buch in der 6.Klasse lesen. Damals fand ich es an manchen Stellen ziemlich heftig, aber im großen und ganzen doch gut. Es erzählt sehr anschaulich wie es vor allem Flüchtlingen im 2.Weltkrieg ging. Und da es aus der Sicht eines Kindes (ich glaub 14 war er) erzählt wird, kann man sich es als Kind gut vorstellen, z.B. als mitten im Unterricht Leute in seine Klasse kommen und ein paar Jungen mitnehmen, die dann mit Autos zur Front gefahren werden. Einfach so, Kinder wie er auch.
    Das Buch ist wirklich empfehlenswert für Kinder ab 12/13.

  • Meine Zusammenfassung:
    Das Buch handelt von der Familie Konrad Bienmanns aus dem kleinen Dorf Leschinen in Ostpreußen. Es ist das Jahr 1944 und die sowjetische Armee rückt immer näher. Im Sommer noch kann Konrad ungetrübt fischen gehen, jetzt aber im Winter auf das Jahr 1945 muss die Familie fliehen. Lange haben sie versucht zu bleiben, viele sind schon weg, aber das Dorf liegt ihnen am Herzen. Zudem ist Konrads Mutter schwanger, was die Flucht nicht einfacher macht. Als dann aber der Großvater stirbt, machen sie sich doch auf den Weg in den Westen: Mit ihrem Pferdewagen, darauf die Mutter, Konrad, seine jüngere Schwester und sein kleiner Bruder und der Vater, sowie möglichst viel Nahrung.
    Mit einem großen Tross an anderen Flüchtlingswagen fliehen sie in Richtung Danzig und wollen es nach Berlin schaffen, wie sie es vor dem Krieg mit Verwandten vereinbart haben...
    Dieses Buch beschreibt den Weg der Bienmanns von Leschinen und den ganzen Schrecken der Flucht.


    Das Buch ist die erste Veröffentlichung Fährmanns und die anderen Bücher um die Familie Bienmann sind um dieses herum gestrickt.


    Meine Meinung:
    Ein sowieso ergreifendes Thema wird hier grandios aufgearbeitet. Dieses Buch ist definitiv nicht nur für Kinder, sondern auch für historisch interessierte Erwachsene überaus empfehlenswert! Ich habe es das erste Mal mit ca. 14 Jahren gelesen und seitdem immer wieder.
    Die Figuren sind liebevoll und detailliert gezeichnet. Trotz des heiklen und den Autor auch persönlich betreffenden Themas findet keine Schwarz-Weiß-Malerei statt. Die historischen Ereignisse der Flucht sind, soweit ich beurteilen kann, korrekt dargestellt und gerade in diesem Bereich hat mir das Buch eine Menge Wissen vermittelt. Da meine Großeltern selbst geflohen sind, aber über diese schreckliche Zeit nicht gerne reden, kann ich mir dies nun durch das Buch besser vorstellen.
    Die Geschehnisse werden sehr realitätsnah und aus Kindersicht beschrieben, beschönigen nicht, aber durch die Kinderperspektive sind manche Dinge vereinfacht dargestellt - gerade dadurch ist es für einen Erwachsenen aber besonders ergreifend, weil das Hintergrundwissen vorhanden ist.


    Ich empfehle das Buch Kindern ab 12 Jahren, die Interesse an dem geschichtlichen Hintergrund haben.


    Das Buch lässt sich von der Qualität beispielsweise mit Klaus Kordon's "Der erste Frühling" vergleichen. Wenn man diese beiden Bücher (Kordon+Fährmann) gelesen hat, dann weiß man eine Menge mehr über den Krieg.

    "Show me a girl with her feet planted firmly on the ground and I'll show you a girl who can't put her pants on." (Annik Marchand)