Gifttiere
Dietrich Mebs
Kurzbeschreibung
Wenn Tiere die chemische Keule schwingen, ist Vorsicht geboten. Züngelnde Schlangen, krabbelnde Spinnen und wuselnde Skorpione - aber auch schillernd bunte Fische, leckere Muscheln und das scheinbar harmlose Schnabeltier können uns gefährlich werden.
Wo drohen Bisse, Stiche und Vergiftungen?
Wie sind die Tiergifte zusammengesetzt?
Wie wirken sie?
Wie leistet man richtig Erste Hilfe?
Welche Therapien sind möglich und nötig?
Der Autor - Toxikologe am Institut für Rechtsmedizin in Frankfurt - hat für jeden eine Antwort parat: für Biologen, Toxikologen, Apotheker, Ärzte, aber auch für Reisende.
Meine Meinung
Gifttiere hatte ich eigentlich noch nicht auf dem Schirm. Da ich aber eine ausgeprochen interessante und kurzweilige Vorlesung des Autors besuchte und dieser zufällig eines seiner Bücher mit hatte, und auch noch zufällig bereit war, es zum Vorzugspreis abzugeben, konnte ich ja eigentlich nicht nein sagen, oder?
Zum Inhalt:
Eigentlich wollte Dietrich Mebs ja in erster Linie einheimische Gifttiere abhandeln. Da aber Hornissen, Kreuzottern und Gelbbauchunken allenfalls für eine kleine Broschüre genug Stoff geboten hätten, wurde eine ganze Reihe von Gifttieren aufgenommen, denen der gemeine Europäer zumindest im Urlaub begegnen könnte.
Sehr ausführlich werden die einzelnen Tiere beschrieben, Zusammensetzung, chemische Struktur und Wirkung der verschiedenen Gifte genau erklärt und zudem Erste-Hilfe-Maßnahmen und Vorsichtsmaßregeln vorgeschlagen. Tolle Fotos und teilweise tragikomische Fallbeispiele komplettieren den Band.
Obwohl das Buch ein regelrechtes Fachbuch ist, ist es ausgesprochen gut zu lesen, der Autor erklärt anschaulich, korrekt und manchmal regelrecht witzig die biologischen Zusammenhänge.
Gegliedert ist das Buch nach Lebensräumen und handelt systematische die Gifttiere innerhalb der verschiedenen Stämme ab.
Das Meer beherbergt so manche furchterregende Kreatur, angefangen bei Quallen, die Kinder umbringen können, über den ebenfalls sehr giftigen blaugeringelten Oktopus, bis hin zu Seeschlangen und Kugelfischen. Zu Land dagegen sind es in erster Linie Spinnen, Schlangen und Amphibien, die einen das Gruseln lehren könnten.
Könnten sie, tun sie aber nicht, weil dieses Buch keinesfalls Sensationsgier bedient, sondern vielmehr voller Sympathie und Bewunderung von dieser ganz besonderen Spielart der Natur berichtet.
Und wenn ich auch den meisten dieser Tiere niemals persönlich begegnen möchte, bleibt doch Erstaunen über die Kreativität der Natur.