Der Babylon Code - Uwe Schomburg

  • Verlag: Bastei Lübbe
    Seiten: 557


    Rückentext:
    Das Geheimnis des Lebens wird entschlüsselt...
    ... skrupellose Wissenschaftler würden dafür töten
    ... und der Vatikan fürchtet die Hölle auf Erden


    Ein Menschheitstraum scheint greifbar nahe, als Relikte aus dem alten Babylon gefunden werden. Sie bergen ein Wissen, das mächtige Kreise verschweigen wollen. Der Ex-Polizist Chris und die Wissenschaftlerin Jasmin wollen das Geheimnis der Artefakte entschlüsseln. Im Fadenkreuz der Verschwörer hetzen sie durch Europa und geraten in einen Sog aus Mord und Verrat. Nur eine Person in höchsten Kreisen des Vatikans kann ihnen noch helfen, das Rätsel zu lösen: der Papst. Doch dieser ahnt, dass sich der vermeintliche Menschheitstraum schnell in einen Albtraum für alle verwandeln kann ...


    Autor:
    Uwe Schomburg, geb. 1957 in Bad Lauterberg, ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt in Brandenburg nahe Potsdam. Er ist leitender Angestellter eines mittelständischen Unternehmens und widmet sich in seiner Freizeit dem Schreiben. Mit seinem Erstlingswerk "Die Sirius Verschwörung" feierte er einen großen Erfolg. Derzeit schreibt Uwe Schomburg an seinem nächsten Thriller.


    Meine Zusammenfassung:
    Chris, ein ehemaliger Polizist führt ein Transportunternehmen der besonderen Art. Dabei werden, gegen entsprechende Bezahlung, wertvolle oder empfindliche Frachtgüter für einzelne Personen der gehobeneren Schicht von A nach B gefahren. Allerdings ist Chris ein Hitzkopf und kann den Mund nicht halten, damit stößt er schon mal den einen oder anderen Kunden vor den Kopf und so sieht es für sein Unternehmen im Moment nicht allzu rosig aus.


    Der Auftrag seines ältesten Stammkunden kommt ihm da wie gerufen. Er soll in die Toskana fahren und von dort etwas holen. Dort angekommen, klärt ihn der "Graf", wie Chris den Kunsthändler insgeheim nennt, auf, dass ein Großteil seiner Kunstschätze durch Raub und Mord erstanden wurden und das seit 3 Generationen in der Familie. Nun, da er sich dem Tod gegenübersieht will er Buße tun und diese Kunstgegenstände diversen Museen vermachen, damit sie für jeden zugänglich sind. Chris ist dazu ausersehen seinen wertvollsten Transport zu begleiten: 12 antike sumerische Tontafeln und ein paar alte Knochen.


    Unterwegs wird der Transport angegriffen und der "Graf" ermordet. Er nimmt Chris noch das Versprechen ab, die Relikte für ihn nach Berlin in das Vorderasiatische Museum zu bringen (nicht ohne ihm einen Batzen Geld als Belohnung in Aussicht zu stellen). Aber Chris ist auch neugierig. Was hat es denn nun mit den seltsamen Knochen auf sich? Zum Glück hat Chris einen guten alten Freund der als Forscher bei einem großen Pharmakonzern tätig ist, und so bittet er diesen, die Knochen zu untersuchen.


    Chris hat keine Ahnung worauf er sich eingelassen hat. Eine streng bibeltreue katholische "Sekte" versucht mit aller Gewalt die Tontafeln an sich zu reißen (sie waren es, die schon den ersten Anschlag verübt hatten) und als auch noch der Pharmakonzern erfährt, was für eine Entdeckung den Knochen innewohnt, geht die Jagd erst richtig los.


    Meine Rezension:
    Das Buch hat eigentlich alles, was man sich von einem Verschwörungsthriller so erwartet: Eine Menge (teils recht brutaler) Action, eine fanatische religiöse Organisation (die doch sooo gerne wäre wie Opus Dei), ein skrupelloser wissenschaftlicher Konzern und, immer wieder gern bemüht, die Kirche. Dazu noch eine Liebesgeschichte, Verrat und ein mystisch angehauchter Hintergrund.


    Trotzdem hat mich das Buch nicht überzeugt. Ich wurde mit dem Charakter des Chris nicht warm, er war mir irgendwie zu sehr auf cooler Held ausgelegt. Bei seiner Beschreibung bleibt nicht viel der Fantasie überlassen, bis hin zu den "kleinen gelben Sprenkeln in der Iris" wird dem Leser ein fertiges Bild serviert. Der Oberlippenbart hätte jetzt meinetwegen gar nicht sein müssen, aber das ist Geschmackssache. Unglaubwürdig war er für mich spätestens ab da, als er mit vollem Karacho im Auto über einen Acker rast, auf ein anderes Auto zu, vom Boden des Autos eine Waffe aufhebt und offenbar noch so viel Aufmerksamkeit und Zeit übrig hat um zu bemerken (S. 123): "Eine reine Ganzstahlwaffe, kalt gehämmert und dadurch mit besonders dichter Stahlkonsistenz. Die Griffschalen waren aus Walnussholz. Die Pistole besaß innen liegende Sicherungssysteme, damit der Schütze in Stresssituationen nicht den Kopf verlor." Gut, natürlich muss in so einem Buch nicht immer alles realistisch sein, weiter zum nächsten Punkt.


    Bis man in der Geschichte drin ist vergeht sehr viel Zeit. Für mich persönlich kam so etwas wie Spannung überhaupt erst ab ca. der Hälfte der Geschichte auf, als die ganzen einzelnen Handlungsstränge endlich zusammenlaufen und der Leser erfährt, um was für einen Menschheitstraum es sich da nun handelt (auch wenn man da bereits Ahnungen haben konnte). Ich hab mehrmals ernsthaft überlegt abzubrechen, weil es sich einfach so hinzog.


    Ich hab mir mal die Rezensionen zur Sirius Verschwörung durchgelesen und hab einige Dinge hier wieder vorgefunden, z.B. die ausführlichen wissenschaftlichen Beschreibungen denen man als Leser nicht immer folgen kann und die verwirrend hohe Zahl der namentlich erwähnten Nebenfiguren die eigentlich gar keine Rolle spielen. Die Spitze fand ich persönlich in diesem Fall die Szene mit dem entführten Trucker. Im allerletzten Satz, in dem der Mann vorkommt, wird ihm noch ein Name und eine Geschichte verpasst: "Ivan Daschko hatte in seinem Leben genügend Prügel einstecken müssen und irgendwann entschieden, dass jeder weitere Schlag eine tödliche Beleidigung war, auf die es nur eine Antwort gab." Fand ich einfach unnötig und irgendwie künstlich rangeklatscht.


    Auch sprachlich hat der Roman leider nicht viel zu bieten. Sehr häufig bin ich auf Wortwiederholungen gestoßen die einem irgendwann wirklich bewußt auffallen und ab da achtet man nur umso genauer darauf (vielleicht wären sie nicht so stark aufgefallen, wenn mich die Story mehr gepackt hätte). Hier mal das extremste Beispiel, das mir gegen Ende des Buches aufgefallen ist:
    S. 526: "Chris starrte den Papst an, [...]"
    S. 528: " [...] murmelte der Papst, der sich abgedreht hatte und nach Osten starrte."
    S. 529: "Chris und der Papst starrten sich feindselig an."
    S. 530: "Thornten starrte auf den Koffer."
    S. 532: "Der Papst und Chris starrten sich feindselig an."


    Dieses Buch ist das bisher erste, das ich gelesen habe, in dem wirklich der aktuelle Papst namentlich als Figur vorkommt. Ich kannte es bisher nur so, dass man meist irgenwelche fiktiven Nachfolgepäpste verwendet hat. Hier geht es tatsächlich um Papst Benedikt (allerdings wurde konsequent das XVI. weggelassen). Auch sein Sekretär Georg Gänswein hat einen Gastauftritt, jedoch wurde sein Nachname in "Reiche" geändert.


    Noch etwas zum Cover. Die Idee mit der Zweiteilung ist eigentlich ganz gut und es sieht auch toll aus. Oben das dickere Blatt mit einem ausgeschnittenen Kreis und drunter eine farbige Seite mit Hochglanzbild. Aber leider ist das Kartonblatt doch sehr dünn und somit extrem anfällig für Knicke und dergleichen.


    Positiv aufgefallen sind mir die Action-Szenen, die packend (wenn auch nicht immer ganz realistisch, siehe oben) geschrieben waren. Meine Lieblingsszene war in Berlin im Aquadome, da kam Stimmung auf. Ebenso im neuen Berliner Hauptbahnhof. Der wissenschaftliche Teil erschien (zumindest mir als Laien) gut recherchiert. Das es letzten Endes eben doch eher um Wissenschaft als um irgendewelche kirchlichen Mythen ging, gab ebenfalls einen Pluspunkt.


    Fazit: Wer Verschwörungsthriller mag und vielleicht schon am Erstling Gefallen gefunden hat, kann es auf jeden Fall mal probieren. Aber man verpasst definitiv nichts, wenn man es nicht gelesen hat. 6 von 10 Punkten von mir.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Schau mer mal, vielleicht gefällts Dir ja besser als mir. ;-)


    Es gibt übrigens ab 10.06.08 eine Leserunde zu dem Buch hier, mit Autor.
    Link: Leserundenvorschlag ab 10. Juni 2008: "Der Babylon Code" mit Autor
    Möglicherweise macht es so mehr Spaß. :wave

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Paradise Lost ()

  • ja, das es eine Leserunde gibt, hatte ich schon vor Wochen entdeckt, deshalb habe ich das Buch auch gekauft (nach dem Motto, wenn eine Leserunde veranstaltet wird, kann das Buch doch wohl nicht schlecht sein??)


    Na mal sehen, ich will es nächste Woche lesen.
    :wave

  • Ich kann mich eurer Meinung absolut nicht anschließen. Ich habe das Buch in einem "Rutsch" durchgelesen. Die Story an sich ist sehr fesselnd und actionreich, die Verbindung von Wissenschaft und Religion in einem Thriller ist super gelungen. Die Charaktere sind überzeugend und die Hintergründe gut recherchiert. Absolut lesenswert!

  • Hallo du


    Ich muss dir leider recht geben mit dem Buch, auch mich hat es nicht wirklich "vom Hocker gerissen". Vor allem die Wortwiederholungen fielen mir sehr negativ auf, besonders "böse" wird meiner Meinung nach viel zu leichtfertig verwendet. Praktisch jeder Charakter schaut, lacht, grinst oder verhält sich "böse". Dabei ist das Wort aber keinesfalls zwingend, "gemein", "widerwärtig", "hinterhältig" oder etwas in der Art hätte es oft besser getroffen als "böse". Na ja... auch war mir der wissenschaftliche Teil etwas zu ausgedehnt angelegt, ich habe mit der Zeit die ganzen Erklärungen einfach überflogen, als ich das Grundprinzip verstanden hatte. Die Charaktere fand ich etwas platt, ehrlich gesagt. Ansonsten fand ich die Grundidee nicht schlecht, aber ich denke, schon sprachlich hätte man daraus mehr machen können. Als Urlaubslektüre ist das Buch ganz ok, aber die 5 Sterne in Amazon hat es meiner Meinung nach nicht verdient ;-).

  • Fand das Buch klasse. Ich war auch grosser Fan vom ersten Uwe Schomburg Buch "Die Sirius Verschwörung". Für mich ist Uwe Schomburg ein Geheimtip was deutsche Thrillerautoren betrifft.

  • Ich habe das Buch gestern abend beendet und bin eigentlich recht begeistert.


    Zugegeben, in diesem Buch gibt es unglaublich viele Zufälle, viel zu viele eigentlich, um das ganze noch realistisch erscheinen zu lassen, aber unglaublicherweise stört das überhaupt nicht, die Geschichte "funktioniert" trotzdem.
    Diese "Zufälle" sind alle logisch nachvollziehbar miteinander verstrickt und laufen ca. ab der Hälfte des Buches zusammen, so dass man die Zusammenhänge erkennt.
    Die vielen vorhandenen Action-Szenen sind allesamt unglaublich spannend geschrieben, äußerst mitreißend und nicht allein dadurch wird das Buch an keiner Stelle zu langweilig. Die Charaktere detailreich und emotional gut nachvollziehbar.
    Die Verknüpfung von Wissenschaft und Religion ist sehr gut gelungen, teils verschwimmen die Grenzen und lassen dem Leser Raum für eigene Gedanken. Die ausschließlich wissenschaftlichen Ausführungen werden auch für den Laien verständlich und interessant beschrieben.


    Die Wortwiederholungen sind mir an einigen Stellen leider auch etwas sauer aufgestoßen, aber insgesamt hielt es sich noch in Grenzen, so dass ich dem Buch trotzdem noch 8 Punkte geben würde.

  • Ich würde den Babylon Code nicht als Verschwörungsthriller, sondern als Wissenschaftsthriller einordnen. Uwe Schomburg verknüpft in diesem Roman viele brandaktuelle Fragen, die vor allem Genetik und die damit verbundenen moralischen Fragen thematisieren, aber auch in den Bereich der Religionen hineinspielen.


    Für mich war es faszinierend dieses Gedankengebäude, welches hier konstruiert wird, zu erkunden. Sehr komplexe Themen werden anschaulich dargestellt und geben viele Denkanstöße.


    Daraus entsteht am Ende eine runde Geschichte. Keine Fragen bleiben offen, es gibt für alles schlüssige Erklärungen.

  • Zitat

    Original von taciturus
    Ich würde den Babylon Code nicht als Verschwörungsthriller, sondern als Wissenschaftsthriller einordnen. Uwe Schomburg verknüpft in diesem Roman viele brandaktuelle Fragen, die vor allem Genetik und die damit verbundenen moralischen Fragen thematisieren, aber auch in den Bereich der Religionen hineinspielen.


    Für mich war es faszinierend dieses Gedankengebäude, welches hier konstruiert wird, zu erkunden. Sehr komplexe Themen werden anschaulich dargestellt und geben viele Denkanstöße.


    Daraus entsteht am Ende eine runde Geschichte. Keine Fragen bleiben offen, es gibt für alles schlüssige Erklärungen.


    Das mit dem Wissenschaftsthriller würde ich auch sagen.
    Das Buch hat mich auch interessiert auf Bücher mit ähnlichen Themen schielen lassen. Auch für mich zeichnen sie sich durch die Faszination aus, und die Gentechnik ist ja hoch aktuell.

    Gruss Hoffis :taenzchen
    ----------------------
    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
    ----------------------

  • Im Rahmen der Leserunde habe ich "Der Babylon Code" gelesen.
    Ein Thriller, ob nun Verschwörungs- oder Wissenschaftsthriller, aber durchaus mit Tiefgang.
    Sehr spannend, mit einem nahezu unkaputtbaren Protagonisten entführt Uwe Schomburg den Leser in eine Welt zwischen Religion, religiösem Fanatismus und Wissenschaft. Ein Buch mit einigen Schwächen, aber dennoch lesenswert.

  • Auch ich habe das Buch im Rahmen der Leserunde hier gelesen und im Gegensatz zu den meisten meiner Vorredner hat mir das Buch sehr gut gefallen. Uwe Schomburg habe ich als Autor das erste Mal beim Weihnachtsrätsel 2007 wahr genommen. Die Sirius Verschwörung kannte ich nicht und auf den Babylon Code bin ich durch die Leserunde aufmerksam geworden und ich muss sagen, so viel Action und Spannung hatte ich nicht erwartet.


    Das Buch ist in relativ kurze Kapitel gegliedert, was ich persönlich schon einmal bevorzuge. Ein häufiger Szenenwechsel und mehrere parallele Schauplätze führen anfangs zu einigen Verwirrungen, die sich aber nach und nach aufklären. Langwierige Charakterbeschreibungen erwarten den Leser auch nicht. In der Leserunde hatte ich schon erwähnt, dass ich mir das Buch gut als Verfilmung vorstellen könnte. Actionreiche und teilweise bestimmt auch überzogene Szenen lassen an Bruce Willis in Stirb langsam erinnern.
    Die Wortwiederholungen, die meine Vorredner angesprochen haben, sind mir nicht aufgefallen, was wahrscheinlich daran liegt, dass ich ziemlich durch das Buch durchgeprescht bin, weil ich es so spannend fand. Ich hatte schon Mühe mich daran zu halten, meine Kommentare zu den einzelnen Abschnitten zu sortieren.
    Das Thema Genetik, das hier bearbeitet wird, hat mir sehr gut gefallen. Es ist aktuell, genau wie der aktuelle Papst, der hier seine Rolle im Geschehen gefunden hat. Es war zwar nur von Benedikt die Rede und nicht von Benedikt XVI., aber das spielte weniger eine Rolle.
    Da ich Biologie zur Oberstufe hin direkt abgewählt habe, fand ich es etwas schwer zu sehen, wo hier die Realität aufhört und Fiktion anfängt. Diese Fragen klären sich dann aber im Epilog.


    Für mich ein durchaus gelungener Thriller und es war bestimmt nicht mein letzter von Uwe Schomburg!

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • Habe gerade das Buch fertig gelesen.


    Ich schwanke noch ein wenig zwischen gut und sehr gut. Zu dem Inhalt wurde ja schon so ziemlich alles hier kundgetan.
    Ich finde das Buch spannend und gelungen, wenngleich es einige Längen hat.
    Einige der Szenen - speziell im 5. Buch - sind mir persönlich etwas zu langatmig. Dauernd hat jemand "... die Pistole an der Schläfe" und die handelnden Personen beteuern sich permanent gegenseitig, dass sie "... nicht zögern abzudrücken". Das nervt zuweilen etwas.
    Weniger wäre da aus meiner Sicht besser gewesen.


    Aber die eigentliche Geschichte finde ich sehr gut gelungen.


    Ich habe mir die Internetseite von Uwe Schomburg angeschaut und finde ihn interessant. Wenn man davon ausgeht, dass er das Schreiben als Hobby betreibt und nebenbei noch in verantwortungsvoller Position arbeitet und vielen Beschäftigungen nachgeht, finde ich es schon erstaunlich, beeindruckend und beachtenswert, dass ihm ein Buch gelungen ist, dass aus meiner Sicht mit vielen internationalen "Hauptberuflern" des Genres absolut mithalten kann. Das finde ich klasse.


    Fazit:
    Ich kann das Buch empfehlen. Werde mir auch bei Gelegenheit Schomburgs erstes Buch durchlesen.


    HWBrandt
    Juli 2008

  • Hallo Uwe, hallo Eulen,


    habe mit positiver Überraschung gesehen, dass das Buch in der aktuellen Ausgabe (Jahrgang 17, Heft 3, Juli 2008) des "Kemet" lobende Erwähnung findet.


    Zitat des Fazits:" Besonders für die Freunde handfester Action-Szenen, die sich auch noch ein bisschen mit Genetik auskennen (oder über diese Passagen getrost hinweglesen), ist dieses Buch die richtige Lektüre." (Autor: gh / Quelle: wie oben angebeben)

  • Ich fande Babylon Code außerordentlich gelungen. Die oben genannten Wortwiederholungen scheint es wohl zu geben, mir sind diese beim Lesen jedoch nicht aufgefallen. Einzige die oft zu detailliert Erklärungen der Biologischen Dinge sind mir etwas zu lang geraten. Da ich nachts lese merke ich immer sofort wenn etwas zu langweilig wird, da sacken dann immer meine Lieder so derbe nach unten. Das war dann bei diesen Erklärungen auch der Fall. Ansonsten gibt es einen Haufen Action in dem Buch der einen immer wieder anstachelt noch weiter zu lesen wenn man eigentlich schon Hunde müde ist.


    Ein Kommentar zur oben genannten zu genauen Beschreibung in den einzelnen Szenen (Pistole während der fährt ergreifen etc.). Ich gehe nicht davon aus, wenn der Autor als Erzähler schreibt, was das für eine Waffe ist, das es auch der Protagonist so detailliert erfassen muss. Ich sehe das eher als eine Erklärung für den Leser. Ob diese Notwendig ist oder nicht, ist freilich eine andere Sache.


    Ich kannte Uwe Schomburg vorher nicht, das Buch hat mich jedoch dazu gebracht auch sein Erstlings Werk die Sirius Verschwörung zu lesen. Diese habe ich zwar noch nicht ganz durch, ist bisher jedoch auf de, gleichen guten Niveau wie Babylon Code.


    Ich würde dem Buch sehr gute 9 von 10 Sternen geben.

  • Ich habe da in einem anderen Thread schon etwas geschrieben, aber ich glaube, da war ich falsch. Also hier setze ich das auch noch mal rein:-)


    Ich habe das Buch gestern beendet und bin letztendlich begeistert. Anfangs wollte es mir nicht so recht gefallen. Die Erklärungen zu den biologischen Details mit Zellteilung, DNA & Co. habe ich einfach überflogen, da mich diese Themen absolut nicht interessieren und ich davon auch nichts verstehe (in der Schule lediglich durchs Auswendiglernen eine gute Note erhascht).


    Was die Verfilmung angeht, so würde ich dies auch begrüßen.


    Alllerdings hatte ich bei Chris von der ersten Minute an den Schauspieler Henning Baum im Kopf, was aber auch daran liegen mag, dass Chris ein Ex-Polizist ist und Henning Baum ja in "Der letzte Bulle" die Hauptrolle spielt. Habe den Henning Baum aber nicht mehr aus dem Kopf bekommen, er war Chris bis zur letzten Seite:-)


    Bei den anderen Figuren hatte ich auch Vorstellungen, allerdings nur bei einem tauchte dann auch noch ein Schauspieler auf. Als nämlich Jasmin erstaunt bemerkte, wie klein Andrew Folsom doch in Wirklichkeit sei, hatte Andrew Folsom in meinen Vorstellungen urplötzlich das Gesicht von Gerd Lohmeyer bekommen, und auch diese Vorstellungen habe ich nicht mehr "wegbekommen":-)


    Bei mir müsste es also ein deutscher Film sein:-)

    Liebe Grüße von Thrillerliebhaberin Vici:-)

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von balonia ()

  • Was ist ein guter Thriller? Für mich ist es eine kreative Fiktion, die geschehen könnte und zwar im Hier und Jetzt. Ein schlechter negiert Gesetzmäßigkeiten, meist physikalischer Natur, wie z.B. die Entropie, die Gravitation und den Kausalzusammenhang.


    Doch zuerst zum Positiven. Das Werk ist spannend und recht gut erzählt. Das ist aber auch alles. Ansonsten ist es ein Sammelsurium aus Miami Vice & Billig-Thrill der allerschlechtesten Art.


    Ich fragte mich, u.a.:


    Wie kann ein unbedeutender Fast-Scheinselbstständiger mit Realschulabschluss plötzlich vor einem Großunternehmer stehen und in einem Wortduell bestehen, obgleich in unserer Realwelt der Machtmensch niemals mit diesem unscheinbaren Typen reden würde? Vielleicht dürfte er mit dem dritten Sekretär reden!


    Wie kann unser „Held“ ein Abenteuer nach dem anderen bestehen und zu guter Letzt dem Papst einen Vortrag über Moral halten? Vielleicht dürfte er mit dem zwölften Sekretär reden!


    Wie kann unser „Held“ gegen Hundertschaften ausgebildeter Killer bestehen? Die erste Kugel würde ihn ausschalten. Aber unser Held übersteht nicht nur den Fall in die Tiefe auf Betonboden und mehrere Autounfälle, Attacken von Kampfhunden ... bei denen jeder Sterblicher schon zehn Tode gestorben wäre, nein er rettet auch noch die Welt!


    Ein schlechter Thriller ist einer, der noch nicht einmal vor Fantasy-Fans bestehen würde. Oder einer, der von Emmerich verfilmt würde. Der wäre dann immerhin erfolgreich.