Carl Hiaasen - Der Reinfall

    Titel: Der Reinfall
    Originaltitel: Skinny Dip
    Autor: Carl Hiaasen
    Verlag: Goldmann
    Erschienen: Januar 2008
    Seitenzahl: 480
    ISBN-10: 3442460379
    ISBN-13: 978-3442460373
    Preis: 8.95 EUR


    Joey Perrone befindet sich mit ihrem Mann Chaz anlässlich ihres zweiten Hochzeitstages auf einer Kreuzfahrt. Und ihr Mann hat dann nichts Besseres zu tun als sie kurzerhand über Bord zu werfen. Joey war eine Leistungsschwimmerin und kann sich über Wasser halten. Von dem ehemaligen Polizisten Mick Stranahan wird Joey dann aus dem kalten Wasser des Ozeans gezogen. Zusammen mit ihm startet sie eine Racheaktion die ihren Ehemann in arge Bedrängnis bringt.


    Der Name Carl Hiassen steht für außergewöhnliche Krimiunterhaltung. So richtig passen seine Bücher in kein Krimiklischee, seine Geschichten sind mehr komödiantischer Natur und so manches Mal bitterböse. Und auch mit diesem Krimi ist er seinem Stil treu geblieben. Wo andere versuchen ein tiefgründiges Psychodrama aufs Papier zu bringen, da nimmt Carl Hiassen seine Leser mit auf eine zum Teil durchgeknallte Reise die leider viel zu schnell zuende ist. Als Leser wäre man sicher noch gern ein wenig mehr in der Gesellschaft einiger seiner nicht gerade alltäglichen Typen gewesen.


    Da ist der Riese Tool, der eine riesige Sammlung von Holzkreuzen sein eigen nennt, die er überall an den Straßenrändern ausgräbt um sie neben seinem Campingwagen neu einzugraben. Da ist der Polizist Rolvaag, der mit zwei Boas in einer Eigentumswohnung zusammenlebt und das Hassobjekt der anderen Eigentümer ist. Und dann ist da eben noch der Biologe Dr. Charles Perrone – genannt Chaz – der allerdings wenig Ahnung von seinem Fachgebiet hat.


    Es ist ein sehr kurzweiliges Buch das auf irgendwelche Gänsehauteffekte verzichten kann, wahrscheinlich hätte diese hier auch nur gestört. Man muss der BILD AM SONNTAG beipflichten, die dieses Buch als „....eine umwerfend schwarze Komödie....“ bezeichnete. Recht hat sie, die BILD AM SONNTAG. Wer dieses Buch zur Hand nimmt, dem stehen einige Stunden kurzweiliger Unterhaltung bevor.


    Und eine Moral hat dieses Buch auch: Wenn man seine Frau über Bord wirft, dann steckt sehr schnell bis zum Hals in Schwierigkeiten.


    ASIN/ISBN: 3442460379

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

    Das ist wirklich ein tolles Buch, ich habe es regelrecht verschlungen. Allerdings gefiel mir "Unter die Haut" noch besser.

    Manchmal ist es besser durch Schweigen den Eindruck von Inkompetenz zu erwecken, als durch Reden letzte Zweifel daran auszuräumen.


    Ich musste gerade beim Lesen deiner Rezi schon über alle Backen grinsen. Ich glaub, das Buch landet sehr, sehr bald in meinem Amazon-Einkaufswagen. Eine Fusion aus Krimi und Komödie - das macht mich absolut neugierig!

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

    Guter Unterhaltungsroman


    Die hübsche Joey ist mit Chaz Perrone verheiratet, aber die Ehe ist langweilig - nur im Bett macht es Joey Spaß. Während sie sich fragt, ob es wirklich eine gute Idee war, den zwar attraktiven, aber glatten, manchmal etwas tumben und verblüffend wenig an Umweltthemen interessierten Meeresbiologen zu heiraten, plant dieser ihren Tod. Auf einer Kreuzfahrt anlässlich des zweiten Hochzeitstages stößt Chaz die Ehefrau vom Dampfer. Aber Joey, die mal Wettkampfschwimmerin war, überlebt, und wird von einem Aussteiger gerettet, der eine ansonsten einsame Insel bewohnt. Gemeinsam mit dem Ex-Polizisten plant sie die Rache an ihrem Ehemann - der nichts davon ahnt, dass Joey, an einen Ballen Marihuana geklammert, den Atlantikfluten entkommen ist.


    Vor allem aber treibt Joey die Frage nach dem Warum an: Sie ist zwar reich, hat aber mit Chaz einen Ehevertrag abgeschlossen, außerdem würde sie ihr Vermögen einer Tierschutzorganisation vermachen. Das weiß selbst Chaz. Wäre dann nicht eine Scheidung einfacher gewesen? Das fragt sich auch Karl Rovlaag, der wachsame Ermittler, der dem unsympathischen Chaz die Sache mit dem Unglücksfall nicht so recht glauben will.


    Joey und ihr Retter Mick Stranahan finden bald heraus, dass Chaz in einen Umweltskandal verwickelt ist - als Biologe ist er für die Überprüfung der Wasserqualität in einem bestimmten Abschnitt der Everglades zuständig, und genau dort liegt die gewaltige Gemüsefarm von "Red" Hammernut - der Chaz jüngst einen teuren Geländewagen geschenkt hat. Als Joey und Mick eine Erpressung vortäuschen, überschlagen sich die Ereignisse …


    Der zwar linear, aber flockig und meistens rasant erzählte Roman müht sich um Situationskomik im Stil von Tom Sharpe, allerdings müht er sich hier und da etwas zu sehr. Aus dem glatten und anfangs nicht nur dummen Meeresbiologen, der allerdings keine Ahnung hat, in welche Richtung der Golfstrom fließt, wird ein echter Depp, der von einer Katastrophe in die nächste stolpert, immer die falschen verdächtigt, sich pausenlos lächerlich macht und nicht die geringste Gegenwehr zeigt. Das ist zwar lustig, wirkt aber nicht selten schmerzhaft übertrieben - Wachtmeister Els lässt grüßen. Außerdem ist er dadurch kein Gegner auf Augenhöhe mehr, und seine Widersacher haben letztlich leichtes - und vorhersehbares - Spiel.


    Ein solides, nicht immer stimmiges Unterhaltungsbuch mit Thriller- und Krimielementen - und einer Prise Gesellschaftskritik. Kein Reinfall, aber auch nicht DER Überbringer.

    Ich meine, von Carl Hiaasen gibt es bessere Bücher. Ich habe dieses gestern ausgelesen und mir war der Slapstick oft zu viel. Ich hatte mehr Krimihandlung erwartet und die durchgedrehten Szenen sind zwar witzig, aber leider nicht besonders spannend. Vielleicht hatte ich die falsche Erwartungshaltung.


    "Unter der Haut" vom gleichen Autoren hat mir deutlich besser gefallen - dieses Buch hier kann ich nicht wirklich empfehlen.

    Annabas schrieb:

    Ich meine, von Carl Hiaasen gibt es bessere Bücher. Ich habe dieses gestern ausgelesen und mir war der Slapstick oft zu viel. Ich hatte mehr Krimihandlung erwartet und die durchgedrehten Szenen sind zwar witzig, aber leider nicht besonders spannend. Vielleicht hatte ich die falsche Erwartungshaltung.


    "Unter der Haut" vom gleichen Autoren hat mir deutlich besser gefallen - dieses Buch hier kann ich nicht wirklich empfehlen.

    Ich habe auch schon Bücher von Hiaasen abgebrochen, Thema, Struktur und Setting ähneln sich nur allzu oft, aber der "Reinfall" hat mir sehr gut gefallen. Ein Wohlfühlbuch zum Entspannen.

    Jep, "Unter die Haut" haben wir einen burlesken Hiaasen in Bestform. Würde ich auch uneingeschränkt empfehlen.