"Bei meinem Glück lebt der bestimmt noch...."

  • @ BJ:
    Selbst Deine legendäre Zeichensetzung konnte mich bei dieser "Geschichte" nicht mehr erheitern, dafür waren das flaue Gefühl im Magen und der Kloß im Hals zu ausgeprägt vorhanden ...
    Inhaltlich möchte ich gar nichts dazu sagen.
    Du hast ein Gespür dafür, Stimmungen einzufangen und Emotionen zu transportieren. Allerdings hapert es da teilweise noch mit den Formulierungen, grammatikalischen Wendungen und ... ja, ja, die böse Interpunktion.
    Aber das weißt Du auch alles selbst und ein "Schnellschuss aus der Hüfte" ist irgendwo auch über jede Detailkritik erhaben ... ;-)

  • Also ich find meine Interpunktion toll.... ich setz die Kommata halt nach Gefühl, Regeln sind was für Erbsenzähler... (duckt sich und flitzt kichernd aus dem Fred) :lache


    *verspricht, beim nächsten Mal bis morgens zu warten und dann die Kommadinger und Pünktlis noch mal genauer zu verteilen*


    @ Morgana
    Du Gierschlund.... tztztz.

  • Zitat

    Original von Seestern


    Aber das weißt Du auch alles selbst und ein "Schnellschuss aus der Hüfte" ist irgendwo auch über jede Detailkritik erhaben ... ;-)


    Nein, keinesfalls, das wäre ja noch schöner, nach dem Motto: Ich schreib hier mal schnell etwas in zehn Minuten herunter und knall euch das da hin, ja wo kämen wir da hin, wenn das alle machen würden, also ehrlich ... :grin

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • -> hat gerade die vision eines zwinkernden roten teufelchens, das einen text an die wand pinnt und dann mal so eben mittels dreizack einige "Kommadinger und Pünktlis" aus der hüfte schiessend im text verteilt
    :lache

    "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute ohne Laster auch sehr wenige Tugenden haben." (A. Lincoln)

  • Zitat

    Original von drehbuch
    -> hat gerade die vision eines zwinkernden roten teufelchens, das einen text an die wand pinnt und dann mal so eben mittels dreizack einige "Kommadinger und Pünktlis" aus der hüfte schiessend im text verteilt
    :lache


    :rofl Das Bild werd ich so schnell wohl nicht mehr los ... :lache

  • @BJ
    Danke, dass wir wieder mal eine Geschichte von dir zu lesen kriegen! *freu*


    Ich vertrete allerdings anscheinend eine Minderheitenmeinung: Mir gefällt der Schluss nicht. Der Teil auf der Baustelle ist unglaublich beklemmend und fesselnd geschrieben, aber die Unterhaltung mit dem Kollegen kommt mir vor wie eine vom Autor nachgeschobene "Moral von der Geschicht", nicht wie ein Teil der Geschichte. Mir fällt dazu "Show, don't tell" ein, wie unsere Experten so gerne sagen; ich weiß nicht, ob das der richtige Ausdruck ist, aber ich hätte mir gewünscht, dass diese Gedanken nur durch die Handlung selbst sichtbar werden (was sie ja zum Teil schon tun) und nicht auf eine Metaebene gehoben werden. Der Dialog reicht mir da nicht als Stilmittel, um in der Geschichte bleiben zu können.


    Wie das gehen könnte, weiß ich nicht, aber dafür bist du ja auch zuständig. ;-)

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Nein nein, das wäre Sporttraining zwecks kreativer Weiterentwicklung. :grin


    (Sofern ich nicht überhaupt die Einzige bin, die das so sieht, dann fehlen dir bis zur Ziellinie nämlich bloß die Kommas. ;-) )

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Du bist nicht ganz die einzige, MaryRead. Ich habe ja schon geschrieben, dass ich die Story toll finde. Aber den letzten Abschnitt (Szene auf der Wache) hätte es nicht gebraucht. Stattdessen müsste nur ein Abschlusssatz neu gestaltet werden. Dann würde das Unaussprechliche auch unaussprechlich bleiben ...

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Wie das Leben so spielt- das sehe ich ganz anders.


    Beim Leser könnte sonst der Eindruck entstehen der Dame ist das Mitleid, die Empathie, die sie dem "Täter" entgegenbringt sei doch bereits ordentlich. Der Mangel, den die Schreiberin bei sich empfindet, käme ohne den Schluß nicht zum Tragen. Sie beschreibt eindringlich die Situation in der Baracke- und dabei wird zumindestens mir nicht klar, dass sie dieses Verhalten als emotional sub-optimal empfindet. Ich bin hier der Meinung sie versucht ja dem Bauarbeiter zu helfen, ihn aufzurichten und doch nicht zu belügen.

  • Ich finde gerade den letzen Teil gut. Nämlich das sich die Kollegen auch darüber unterhalten, denn es geht beiden ja sehr ähnlich.
    Viel zu wenig reden die Beteiligten miteinander im realen Leben mein ich ;-)


    edit vielleicht ein wenig besser ausgedrückt ?

  • Zitat

    Original von beowulf


    Hoffentlich drücke ich mich für die Richter verständlicher aus- das habe ich nämlich mitnichten gemeint, sondern der Qualität es Textes als ganzem zugeschrieben dass er ohne diese Angaben "funktioniert"- und ohne diesen Schluß hätte er ohne diese Angaben für mich eben nicht funktioniert und wäre flach gebleiben, mit diesem Schluß aber brauche ich Hintergrundfarbe nicht, sondern die malt sich von selbst.


    Genau. In diesem Fall brauchst du die Figuren überhaupt nicht beschreiben, das ist gänzlich unnötig, weil die Dialoge sie ausreichend beschreiben, mehr, als jede Personenbeschreibung das tun könnte.
    In solchen Short-Stories ist eine ausführliche Personenbeschreibung zumeist auch völlig überflüssig. Anders sieht es im Roman aus, aber davon ist hier ja nicht die Rede.


    Hat mir wirklich gut gefallen und hat mich auch betroffen gemacht. Ich setze mich selbst jeden Tag mit der professionellen Distanz auseinander (Mordkommission Stuttgart) und kann guten Gewissens behaupten, dass ich nach nunmehr fast 10 Jahren, die ich diesen Job mache, die professionelle Distanz immer noch nicht beherrsche, und das auch gar nicht möchte. Selbiges beobachte ich auch oft bei meinen Kollegen. Insofern hat mich dein Text sehr angesprochen.


    Vom Stil her: Ganz ehrlich, die Kommasetzung ist mir scheißegal, ich hab sie selber immer noch nicht ganz richtig drauf ;-), in deinem Text ist mir da jetzt beim ersten Lesen gar nix aufgefallen. Was mich allerdings irritiert ist, dass du die Dialoge im Fließtext schreibst. Normal wäre, bei jedem Personenwechsel auch einen Zeilenwechsel zu schalten, das ist weniger anstrengend beim Lesen, einfach übersichtlicher und auch so üblich.


    Und der vieldiskutierte Schluss: Ja, ich glaube, ich weiß was MaryRead meint; vielleicht könnte man ihn indirekter machen - so, dass die Aussage da ist, obwohl sie nicht wörtlich da steht, wenn du verstehst was ich meine. Aber das müsste dann zwischen den Zeilen kommen, durch aufzeigen, nicht behaupten. (Das vielzitierte "Show-don't tell!" )


    Ich find's trotzdem gut. Mit einer indirekten Aussage fände ich's aber vielleicht noch besser!


    Noch eine Frage: Arbeitest du bei der Polizei?
    Wenn ich mich nicht täusche: Warst du das, die an anderer Stelle mal die Polizeipoeten (Die Bücher von Uhl) erwähnt hat?

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Britt ()