'Die Königin der Schwerter' - Kapitel 34 - 38

  • Was für ein Finale! Doch der Reihe nach.


    Seite 378f läßt uns an den Gedankengängen Manons und ihrem Versuch, sich zurechtzufinden, teilhaben. Sicher ist das eine etwas, hm, schwierige Situation für sie. Doch ein bißchen naiv und unbedarft kommt sie mir schon vor. Auf der anderen Seite passen ihre Überlegungen durchaus in die heutige Zeit und zum „Niveau“ der meisten Fernsehsendungen. (Damit hier keine Mißverständnisse aufkommen: die kenne ich nur vom Hörensagen, gucken tue ich diesen ganzen Realityschrott nicht, da habe ich was besseres zu tun - Lesen zum Beispiel.)


    Seite 398, beim Zusammentreffen von Zoltan und Karadek habe ich das dumpfe Gefühl, daß Karadek „besessen“ ist (was sich später ja als richtig herausstellen soll), sein Verhalten legt das irgendwie nahe.


    Erst ganz gegen Ende des Kampfes wird Manon bewußt, daß es sich eben um keine TV-Show, sonder um harte und brutale Wirklichkeit handelt. Ich weiß nicht so recht, wie ich mich in einer solchen Situation verhalten, wie schnell ich sowas akzeptieren würde, doch bisweilen scheint sie mir etwas langsam von Begriff zu sein.


    Daß Sandra-Zarife die Sache nicht überleben würde, war zu befürchten, wenngleich ich bis zum Schluß gehofft habe, daß es eine andere Lösung gibt. :cry


    Was sich mir nicht erschließt, ist Manons Gedanke: Sie musste ihr Leben neu beginnen und lernen, mit der Schuld zu leben, die sie auf sich geladen hatte. Welche Schuld? Da ist mir anscheinend etwas entgangen bzw. habe es falsch verstanden (oder meint sie, weil sie durch die Spinne zur erfolgreichen Ausschaltung Zarifes beigetragen hat? :gruebel


    Was mir auch ein bißchen zu kurz kam, war das Aufeinanderprallen der Welten, konkret Manons Zurechtkommen (oder Nichtzurechtkommen) und die Mißverständnisse, die zweifellos zahlreich entstanden und nicht zu vermeiden waren. Das hätte einiges Potential enthalten, vielleicht nicht für den direkten Handlungsverlauf, doch zur „Ausschmückung“.


    Am Ende ist dann wieder alles auf Anfang, also offen. Es ist, als wenn nach einer Entscheidungsschlacht sich das Bild verdunkelt, wieder aufgeblendet, ein paar Stunden später am nächsten Morgen noch ein Blick auf die Überlebenden geworfen wird (quasi um zu zeigen, wer es überstanden hat) und dann der Abspann kommt, ohne einen Hinweis, was weiter passiert. Höchstens Zoltans Zukunft wird von einem schwachen Lichtschein (durch seine Überlegungen) erhellt, doch für alle anderen ist alles ungeklärt. Um es mal vorsichtig auszudrücken, das ist nicht unbedingt ein Buchende, wie ich es mag. Ich will zumindest grob wissen, wie es mit den Protagonisten, mit denen ich mich gefreut und mit denen ich gelitten habe, weitergeht. Es sei denn, es ist eine Fortsetzung geplant - da ist so ein Ende natürlich „akzeptabel.“ ;-)


    Wobei, wenn ich es mir recht überlege, eine Fortsetzung recht interessant sein könnte. Manon muß sich in einer völlig fremden Welt zurecht finden. Aideen hat ihre Vergangenheit wieder und muß damit zurecht kommen. Die Rebellen und die Offiziellen Torpaks müssen sich zusammenraufen, weil die Gründe der Feindschaft entfallen sind. :gruebel Wenn ich es mir recht überlege, schreit das geradezu nach einem zweiten Band. Wann dürfen wir denn mit dem Erscheinen rechnen? :grin


    Alles in allem hat mir das Buch gefallen. Die letzten rund hundert Seiten konnte ich gar nicht so schnell lesen, wie ich weiterkommen wollte. Und nur die Sicherheit, in einem Rutsch durchzulesen hielt mich davon ab, nicht die letzte Seite zuerst zu lesen. Ich mußte einfach wissen, wie es ausgeht (auch wenn sich meine schlimmsten Befürchtungen weitgehend bewahrheitet haben). Das war zwar mein erstes Buch von Monika Felten, mit Sicherheit aber nicht mein letztes, denn Stil und Geschichte haben mir sehr gut gefallen. :-)


    Jetzt muß sich das Buch noch etwas „setzen“, dann noch ein paar Gedanken und auch erst die Schlußrezension.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Manon muss mit der Schuld leben, ihre beste Freundin getötet zu haben.
    Auch wenn Sandra sich verändert hat und nicht mehr sie selbst war, so sah sie immer noch aus wie die Sandra, die Manon kannte und es ist ja auch noch ein Teil von ihr vorhanden gewesen.


    Ich stelle es mit furchtbar vor, den Tod von jemand verschuldet zu haben, der mir nahe steht. Das Sandra besessen war, ändert nicht daran.
    Die Bilder ihres Todes werden Manon sicher ihr Leben lang verfolgen.
    Sie ist Sandra ja gefolgt, um sie zu retten und nun ist sie tot.


    Ob es einen zweiten Teil geben wird, weiß ich noch nicht.
    Die Handlung ist ja in sich abgeschlossen, Benize ist befreit. Für einen zweiten Teil würden die Antagonisten fehlen. Natürlich könnte man den Faden weiterspinnen, aber ich fürchte 400 Seiten in denen nur das Leben nach dem Sieg geschildert wird, wären auf die Dauer arg langweilig.


    Du warst aber wirklich schnell :lesend
    Ich freue mich, dass dir mein Buch so gut gefallen hat und bedanke mich schon mal für die aufschlussreichen Kommentare.


    Liebe Grüße
    Monika

  • Zitat

    Monikaf
    Manon muss mit der Schuld leben, ihre beste Freundin getötet zu haben.


    Ja stimmt, das ist eine in der Tat üble Situation. Bisher hat sie ja die ganzen Zusammenhänge noch nicht richtig verstanden; vielleicht wird es etwas leichter für sie, wenn sie alles erklärt bekommen hat.



    Zitat

    Monikaf
    Ob es einen zweiten Teil geben wird, weiß ich noch nicht.
    Die Handlung ist ja in sich abgeschlossen, Benize ist befreit. Für einen zweiten Teil würden die Antagonisten fehlen. Natürlich könnte man den Faden weiterspinnen, aber ich fürchte 400 Seiten in denen nur das Leben nach dem Sieg geschildert wird, wären auf die Dauer arg langweilig.


    Wie gesagt, am Ende eines Buches weiß ich recht gerne (zumindest in Ansätzen) wie es weitergeht. Mein Gefühl hier habe ich schon beschrieben. Als wenn in einem Film nach dem Ende der Entscheidungsschlacht abgeblendet wird, dann nochmals ein Bild vom nächsten Tag kommt, quasi um die Überlebenden „durchzählen“ zu können, und dann gleich der Abspann. Ohne einen Hinweis, was weiter passiert. Mir persönlich ist das zu offen. (Wobei ich weiß, daß ich heutzutage mit dieser Meinung etwas alleine stehe, viele wollen das so.)


    Sicher, die Handlung dieses Buches ist abgeschlossen. Aber ich finde, es sind doch eine Menge neuer Dinge aufgetaucht. Manon muß sich in einer völlig fremden Welt zurechtfinden, da ja alle Tore zu sind und es keinen Rückweg mehr gibt. (Es sei denn, irgendwo ist doch noch ein Tor vorhanden, was funktionsfähig gemacht werden könnte.) Hier prallen zwei verschiedene Welten aufeinander, „Crash der Kulturen“ sozusagen. Diese Thematik finde ich immer sehr reizvoll. :-) In Benize selbst ist nichts mehr, wie es war. Alle bisherigen Werte und Überlieferungen haben sich als falsch herausgestellt, bisherige Feinde mußten sich unter enormem Zeitdruck verbünden - und jetzt? Alles muß völlig neu aufgebaut werden. Die Parteien müssen zusammenfinden, was mit Sicherheit - nach jahrhundertelangem Kriegszustand - nicht leicht und mit etlichen Schwierigkeiten verbunden ist. Antagonisten sollten sich da genug finden lassen (und man muß vermutlich gar nicht lange suchen).


    Also langweilig sind die Wochen oder gar Monate nach dieser Entscheidungsschlacht mit Sicherheit nicht. Erst dann, wenn Manon sich eingelebt hat, die Feindschaften wirklich begraben und die Gesellschaft auf ein neues Fundament gestellt ist, könnte es ggf. langweilig werden. Aber so was dauert doch mindestens 400 Seiten, oder? ;-)



    Bevor ich es vergesse: herzlichen Dank für die Begleitung der Leserunde, es ist immer wieder toll, wenn man Fragen direkt an die Autorin stellen kann, und die auch noch beantwortet werden. :-]

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich bin ja nun auch schon etwas länger fertig mit dem Buch und kann mich SiCollier nur anschließen.


    Schlußendlich hat sich prinzipiell alles zum Guten gewendet. Es wurden die Schicksale aller irgendwie miteinander verbunden und es war am Ende wirklich ein spannendes Finale.


    Aber auch mich läßt das Ende etwas unbefriedigt zurück. Es erscheint so abrupt.
    Und auch ich denke, daß man aus der Geschichte um Manon und ihr einleben sowie die nicht mehr existierende Feindschaft zwischen den Völkern etwas machen könnte.


    Sicher findet sich dann auch ein "Hauptthema", welches sehr spannend und "Like-Monika-Felten" sein könnte.
    Aber das muss natürlich die Autorin selbst entscheiden.
    Aber es würden sich bestimmt die meisten Leser dieses Buches über einen 2. Teil freuen ;-)


    Daß Manon am Ende mit Ihrer Schuld und der Umstellung auf ein völlig anderes Leben so allein dasteht, finde ich sehr traurig.
    Allerdings gab es ja nicht wirklich eine Alternative.


    Ich fand das Buch alles in Allem wirklich spannend und super interessant geschrieben und bereue keine einzelne Zeile.


    Vielen Dank Monika für die Begleitung der Leserunde. Es ist immer wieder eine Freude, von den Autoren selbst zu hören, wie sich einzelne Situationen in Ihren Köpfen entwickelt haben und Fragen direkt beantwortet zu bekommen.
    Ganz vielen Dank nochmal. :anbet

  • Daß Manon am Ende mit ihrer Schuld und der Umstellung auf ein völlig anderes Leben so allein dasteht, war genau das, was ich wollte.


    Weltensprünge sind in der Fantasy ja nicht unüblich, aber meistens ist es dann so, dass die Protas am Ende wieder in ihre Welt zurückkehren. Am liebsten in genau der Sekunde, da sie verschwunden sind, damit man niemandem etwas erklären muss.


    Das ist auf die Dauer kitschig und langweilig.


    Meine Protagonistin in "Das Erbe der Runen" kehrt zwar am Ende der Trilogie zurück, aber dann ist sie zwei Jahre älter und ... ( ah, das verrate ich jetzt nicht :-] ) und galt daheim als vermisst. Auch da war es mir schon wichtig, ein etwas anderes Ende zu haben.


    Liebe Grüße
    Monika

  • Zitat

    Monikaf
    Daß Manon am Ende mit ihrer Schuld und der Umstellung auf ein völlig anderes Leben so allein dasteht, war genau das, was ich wollte.


    Dann hast Du das Ziel erreicht - genau so habe ich es am Ende für Manon empfunden.


    Zitat

    Monikaf
    Am liebsten in genau der Sekunde, da sie verschwunden sind, damit man niemandem etwas erklären muss.


    Sagen wir mal so, wenn mir die „andere“ Welt besser gefällt, sollen die Protas (an meiner Statt) ruhig dort bleiben. Der Gedanke, daß die dann (wie für die Fortsetzung von „Das gläserne Tor“ von Sabine Wassermann angekündigt) wieder in die alte Welt zurück sollen, gefällt mir meistens gar nicht.


    Hm, dann habe ich mir anscheinend doch die falschen Bücher bestellt, da ich mit der „Saga von Thale“ weitermachen wollte. Nun ja, ist ein Grund, daran „Das Erbe der Runen“ anzuschließen. :-)


    Übrigens habe ich jetzt < Hier > meine Schlußrezi gepostet.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Danke für die nette Rezi :knuddel


    Der Text trifft das, was ich mit dem Buch beim Leser erreichen wollte.
    Mehr kann sich ein Autor nicht wünschen.


    Die Reality-Show habe ich natürlich ein wenig überspitzt dargestellt. Kein Fernsehsender könnte einen solchen Aufwand finanzieren.
    Da aber immer neue Formate im TV gesucht werden, habe ich Manon an eine extrem real gestaltete Show glauben lassen, die alles bisher dagewesene in den Schatten stellt. An ein neues Format.


    Übrigens hat Manon viel von meinem Mann mitbekommen. Der ist auch so furchtbar real und würde auch jede erdenkliche reale Möglichkeit erkunden, ehe er glaubt, was seine Augen ihm zeigen :grin


    Liebe Grüße
    Monika

  • Die Schlacht, die eigentlich keine war, ist geschlagen und viele Opfer sind zu beklagen!
    Die Körper derer, die von den Untoten übernommen waren, wurden in einer Feuerbrunst vernichtet! Leider waren so sympathische Figuren, wie Tisea, Peme und Jolfur unter den Opfern. Das Karadek am Schluss auch einer von ihnen war verwundert nicht wirklich, zu seiner Persönlichkeit passte es irgendwie.


    Hakon, Aideen, Bjarkar und Manon machen sich auf den Weg Zarife selbst Einhalt zu gebieten. Das Manon dabei die ganze Zeit glaubt an einer Realityshow teilzunehmen, bewahrt sie davor komplett durchzudrehen.
    Die Dashken dulden die Anwesenheit der Vier, da sie deren Ziele verfolgen, auch wenn sie selbst nicht eingreifen dürfen. Hier wäre es wirklich interessant gewesen zu erfahren, unter welchen Voraussetzungen ihr Pakt einst mit dem weißen Tempel geschlossen wurden war, schließlich müssen sie sich an eine Art Kündigunsfrist (bis zum nächsten Vollmond) halten.


    Am Felsengrund kommt es zum entscheidenden Kampf, jeder trägt dazu bei Zarife zu vernichten. Hakon mit Pfeil und Bogen, Bjarkar mit der Axt, Manon, die versucht Sandra in Zarife zu erreichen und es schafft mit Hilfe einer Spinne diese vor Angst zu lähmen und Aideen, die zum Schluss Zarife ersticht und damit leider auch Sandra's Leben beendet.


    Für alle hat sich ihre Welt entscheidend verändert. Am extremsten ist dieser Umstand für Manon, die in einer ihr völlig fremden Welt ein neues Leben beginnen muss. Oder schaffen es die Auguren von Tolpak, ihr Tor wieder zu öffnen?


    Mir persönlich gefallen diese offenen Enden. Ich kann in meinen Gedanken entscheiden, welchen Weg alle einschlagen könnten und was ihnen ihre Zukunft bringt!


    Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich bedanke mich für die Begleitung der Leserunde!

  • Ich bin auch fertig. Von mir aus hätte das Buch noch 100 Seiten mehr haben können. Dem Wunsch nach den 400 Seiten über die weitere Entwicklung der Hauptfiguren von SiCollier schließe ich mich an. :grin


    Das Ende war durchaus absehbar und ich mag es auch lieber, wenn es nicht (meiner Meinung nach ;-) ) unnötig hinausgezögert wird. Außerdem gab es angenehmerweise keine Liebesgeschichte zwischen Sandra und Hákon, hätte für mich nicht gepaßt. Aber wie schon oben geschrieben, wüßte ich auch gerne, wie es dort weitergeht.


    Zarife wird mit vereinten Kräften überwältigt. Ohne Sandras Spinnenphobie wäre es wohl nicht gelungen. Da habe ich trotz der sehr dramtischen Situation geschmunzelt. Die mächtige Zarife so völlig machtlos, wegen einer Spinne, vor der sie selbst keine Angst hat. Hákon, Aideen, Manon und Bjarkar hatten keinen genauen Plan, wie sie Zarife entmachten könnten. Aber wie hätten sie auch gegen eine übermächtige Zauberin planen sollen?


    Hákon und Aideen haben genug damit zu tun, ihre Vergangenheit aufzuarbeiten. Manon muss sich in der neuen Welt zurecht finden. Hákon und Aideen werden ihr vermutlich dabei helfen. Ob sie den beiden ganz verzeihen kann, dass sie Sandra umgebracht haben? Ich glaube schon. Irgendwie glaube ich nicht, dass das Tor zu Sandras Welt nochmal geöffnet wird. Welche Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet Manon jetzt ganz alleine in einer anderen Welt gestrandet ist. Sie, die sogar glaubte, dass die Produzenten extra Herbstwetter für die Sendung "machen" würden.


    Das Volk von Torpak, die Rebellen und die noch lebenden Hüterinnen stehen vor einem kompletten Neuanfang. Karadek war auch besessen war und musste somit auch sterben. Leider auch Tisea, Peme und Jolfur, zusammen mit knapp 1000 anderen. :-( Aber es wäre auch unrealistisch gewesen, wenn alle sympathischen Figuren überlebt hätten. Ob Zoltan wirklich der neue Anführer wird oder ob ihm zuviele misstrauen, weil er im Lager der Rebellen war und lebend zurückkehrte? Eine schwierige Aufgabe, die dem neuen Anführer bevorsteht. Es wird wohl sehr sehr lange dauern, bis die beiden Gruppen sich vertrauen können.


    Interessant die Entscheidung der Dashken, sich nicht Zarifes machtgierigen Wünschen unterzuordnen. Die Bedingungen des alten Paktes ließen wohl keine frühere Möglichkeit als den nächsten Vollmond zu.


    Irgendwie ist gestern eine Fantasy-Trilogie (hat was mit "Runen" im Titel ;-) )auf meinem Wunschzettel gelandet und außerdem muss ich wohl doch nochmal nach Irland in Urlaub fahren. :grin


    Vielen Dank für dieses schöne Buch und die Begleitung der Leserunde. :-)

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

  • Ach wie schön, dass ich euch Newgrange ans Herz legen konnte.
    Mir ist der Ort auch sehr ans Herz gewachsen und ich habe während der Recherche alle Fernsehberichte darüber gesehen.


    Wer dort eine echte Wintersonnenwende erleben will, muss allerdings 12 Jahre im voraus buchen und hoffen, dass dann keine Wolken am Himmel sind :yikes


    Und wie schön, dass auch dir, ottifanta das Buch so gut gefallen hat.
    Ich gebe zu, die letzten beiden Seiten sind meine Lieblingsseiten.
    Ich mag es melancholisch und freue mich, den Schluss so hinbekommen zu haben.


    Eine Liebesgeschichte in dem Buch erschien mir sehr unrealistisch. Manon zweifelt zu sehr und die anderen haben mit dem Kampf ums Überleben viel dringendere Probleme, als sich zu verlieben.


    Wie ihr ,sehe ich das Land auch vor einem totalen Neuanfang.
    Die alten Strukturen gibt es nicht mehr, es ist eine Stunde 0.


    Dafür mussten natürlich alle Grünäugigen sterben. Auch ein paar der "Guten" sind darunter. Aber das ist bei mir ja immer so, dass ich meine Protas nicht verschone. In einer gefährlichen Welt müssen auch die Guten Opfer zu beklagen haben. Die Welt ist nicht gerecht und das sollte dann auch in einem Roman so sein.

  • Zitat

    Original von monikafIn einer gefährlichen Welt müssen auch die Guten Opfer zu beklagen haben. Die Welt ist nicht gerecht und das sollte dann auch in einem Roman so sein.


    Das ist ein schwieriges Thema, was letztes Jahr in der Leserunde zum dritten Band der "Chroniken der Nebelkriege" ("Die letzte Flamme" von Thomas Finn) heftig diskutiert wurde. Dort hatte ich mit diesem Realismus heftige Probleme (und mit dem Buch habe ich immer noch nicht "meinen Frieden geschlossen" :rolleyes), hier in der "Königin der Schwerter" jedoch kam ich damit zu meiner eigenen Überraschung erstaunlich gut zurecht. Woraus ich schließe, daß die richtige Balance zwischen "Realismus" und "Fantasy" gefunden wurde. :-)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • 12 Jahre vorher... :yikes und dann regnet es vermutlich just an jenem Tag.


    Wenn ich so frech fragen darf... ist nicht vielleicht eine Fortsetzung geplant? Oder eine Geschichte, die in der Gegend spielt, aber ein paar hundert Jahre später? Der Neuanfang bietet doch viele Möglichkeiten... :grin


    Das mit den Liebesgeschichten hat für mich so einen leichten James-Bond-Touch. Mann + Frau, bis zum Ende des Films sind sie garantiert ein Paar. :rolleyes Das war aber nur einer der Punkte, durch den sich das Buch meiner Meinung nach wohltuend von anderen Büchern abhebt.


    Und was ist "Realismus" in Fantasybüchern? So wie Thomas Finn, Trudi Canavan und Tolkien verschiedene Meinungen dazu haben, so ist das halt auch bei den Lesern. Klar sterben auch einige von den Guten, aber der Grund für den Tod sollte überzeugend sein, statt eher willkürlich und unüberlegt zu wirken. Das war bei der "Königin der Schwerter" bei jeder Figur, die sterben musste, so.


    Wie kam es eigentlich zum Titel? Das Cover finde ich nach der Lektüre nicht unpassend. Die kühlen Farben passen zu Zarife und zu den Grünäugigen, bzw. dem grünen Licht der Halbwesen.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

  • Zitat

    von Ottifanta
    Klar sterben auch einige von den Guten, aber der Grund für den Tod sollte überzeugend sein, statt eher willkürlich und unüberlegt zu wirken. Das war bei der "Königin der Schwerter" bei jeder Figur, die sterben musste, so.


    :write


    Zitat

    von Ottifanta
    Das Cover finde ich nach der Lektüre nicht unpassend. Die kühlen Farben passen zu Zarife und zu den Grünäugigen, bzw. dem grünen Licht der Halbwesen.


    Das ist das einzige, was mir an dem Buch bis heute nicht gefällt!

  • "Die Königin der Schwerter", war von Anfang an als ein Einzeltitel geplant.
    Eine Fortsetzung werde ich wohl nicht schreiben, da mir dann auch der Antagonist fehlen würde.


    Ich wusste von Anfang an, dass das Buch den Titel einer Tarotkarte tragen sollte. Ursprünglich sollte es "Die Zehn der Schwerter" sein, aber das gefiel dem Verlag nicht so gut.
    Mit ein bisschen Suchen habe ich dann "Die Königin der Schwerter" gefunden, die zum Glück auch in die Story passte.


    Im Grunde ist der Titel nach Zarife benannt.


    Auch wenn ich im HdR um Boromir getrauert habe, so hat es mir doch nicht gefallen, dass ansonsten alle das Abenteuer ohne einen Kratzer überstanden haben. Das war eines der Dinge, die ich ändern wollte, als ich mit dem Schreiben begann.


    Ein Buch zu lesen und zu wissen, dass den Protas nichts passieren kann ist spannungstötend. Bei mir kann man sich da nie sicher sein.


    In "Die Hüterin des Elfenfeuers" führe ich zwei Protagonisten nur deshalb ein, um sie später zu töten. Dabei habe ich mir sehr viel Mühe gegeben, die beiden ( zwei Schwestern ) so dazustellen, dass der Leser bis zum letzten Augenblick auf ihre Rettung wartet.
    Das hat Spaß gemacht :grab

  • Gibts hier eigentlich auch Minderheitenschutz? :gruebel Weil ich werde jetzt mit ziemlicher Sicherheit eine Minderheitenposition vertreten.



    Zitat

    Monikaf
    Auch wenn ich im HdR um Boromir getrauert habe, so hat es mir doch nicht gefallen, dass ansonsten alle das Abenteuer ohne einen Kratzer überstanden haben.


    Hm, mir schon. Sonst würde ich das Buch mit Sicherheit im Sommer nicht wieder in der Leserunde lesen. :rolleyes


    Zitat

    Monikaf
    Ein Buch zu lesen und zu wissen, dass den Protas nichts passieren kann ist spannungstötend.


    Das kann ich für mich nicht so sagen. Wenn ich weiß, daß die das nicht überleben, lasse ich i. d. R. die Finger vom Buch. Wenn ich mir nicht sicher bin, oft auch. Die einzige Ausnahme, die mir jetzt aus dem Stegreif einfällt, ist die „Christmas-Box Trilogie“ von Richard Paul Evans (allerdings keine Fantasy). Da ist Tod und Abschiednehmen Gegenstand der Bücher und insofern immanent und notwendig.


    Mein bisheriges „Schockbeispiel“ ist nach wie vor „Die letzte Flamme“ von Thomas Finn. Eine der Hauptfiguren (und Sympathieträger) starb. Ich habe eigentlich nur fertig gelesen, weil ich bis zuletzt auf ein gleiches Wunder wie schon mit einem anderen Prota vorher hoffte. Das jedoch nicht kam. In meiner Rezi dazu bin ich darauf eingegangen; in der Leserunde gab es auch eine Diskussion dazu. Alles, was nach diesem Tod kam, habe ich kaum noch bis gar nicht mehr in Erinnerung. Es war mir, offen gesagt, ab diesem Punkt auch völlig egal, wie das Buch weitergeht.


    Zitat

    Monikaf
    In "Die Hüterin des Elfenfeuers" führe ich zwei Protagonisten nur deshalb ein, um sie später zu töten. Dabei habe ich mir sehr viel Mühe gegeben, die beiden ( zwei Schwestern ) so dazustellen, dass der Leser bis zum letzten Augenblick auf ihre Rettung wartet.


    Oh je, und ausgerechnet das Buch habe ich jetzt schon daliegen. :yikes Nichts für ungut, aber dann wird das auf dem SUB wohl weit nach unten wandern, oder ich muß mir vor dem Lesen eine gehörige Distanz zum Buch „einbleuen“, damit mir das egal ist.


    Einer der Gründe, weshalb ich die Rhapsody-Saga von Elizabeth Haydon nach dem dritten Band unterbrochen habe ist, daß ich bisher nicht per Spoiler herausbekommen konnte, was mit Rhapsody und Ashe weiter passiert. Auch ein Blick in die letzten Seiten des bisher letzten (6.) Bandes hilft nicht weiter. So gerne ich die ersten drei Bücher gelesen habe, ich kann mich nicht entschließen, die Folgebände zu lesen, obwohl die schon lange hier stehen.


    Zitat

    ottifanta
    Klar sterben auch einige von den Guten, aber der Grund für den Tod sollte überzeugend sein, statt eher willkürlich und unüberlegt zu wirken.


    Wahrscheinlich ist es die Definition dieses Grundes, der uns trennt. Im echten Kampf gibt es immer einen Grund, warum jemand nicht überlebt. Und sei es nur ein Querschläger. Das heißt aber noch lange nicht, daß ich solches auch in Büchern vorfinden will (von Sachbüchern jetzt einmal abgesehen). Letztlich kommt es jedoch auf jeden Einzelnen an, wie er das aufnimmt und „verarbeitet“. Auch ein Untergang kann ein neuer Anfang sein. Das ist mir erstmals in aller Wucht in den Tencendor-Büchern von Sara Douglass begegnet. Am Ende von „Crusader“ ist nichts mehr, wie es im ersten Band war. Etliche Hauptfiguren haben die Bücher nicht überlebt, oder sich sehr gewandelt. Und dennoch ist es eine absolut runde Sache. Aus einer anfänglichen Haßfigur wurde eine Lieblingsgestalt. (Die Kenntnis biblischer Erzählungen wie die von Sodom und Gomorrha oder der Vertreibung aus dem Paradies ist hilfreich beim Lesen.) Am Ende steht wieder alles auf Null. Sehr ähnlich habe ich das hier in der „Königin der Schwerter“ empfunden. In dieser Hinsicht ist auch dieses Buch eine „runde Sache“.


    Mein Motto ist in etwa: „In der Realität habe ich genug Realität, das reicht dann mit der Realität. Da brauche ich die nicht auch noch in Büchern.“ Ich habe bisweilen das Gefühl, daß man heute mit Gewalt Tod und „Schwärze“ in Büchern will. Viele scheinen stolz zu sein, ein „düsteres“ und „dunkles“ Buch geschrieben zu haben. Als ob das normale Leben nicht schon „schwarz“ und deprimierend genug ist. Aber vielleicht wollen die Leute das heute auch. Weiß ich nicht. Zu diesen Leuten gehöre ich jedenfalls mit Sicherheit nicht.


    Ich weiß, das ist eher unmodern. Doch ich habe nie behauptet, modern zu sein. War ich schon in meiner Jugend nicht. „Die Königin der Schwerter“ hat mir gut gefallen; auch mit den vielen Toten kann ich „leben“, weil ich irgendwie zu niemandem eine so richtig feste „Beziehung“ aufgebaut habe. Wenn in Büchern, wo das der Fall ist, ein solcher Prota stirbt oder sonst dauerhaft geschädigt wird, führt das in der Regel dazu, daß ich Bücher dieser Autoren künftig meide. Aktuelles Beispiel: von Audrey Niffenegger werde ich mit ziemlicher Sicherheit nie mehr ein Buch lesen. Dazu hat mich „Die Frau des Zeitreisenden“ viel zu sehr deprimiert, um mich nochmals einer solchen Gefahr auszusetzen (wieder so deprimiert aus einem Buch herauszukommen).

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Interessante Ansicht :-)


    Als ich die Mutter meiner Heldin in "Elfenfeuer" schon auf Seite 130 bei der Geburt der Romanheldin sterben ließ, war mein Lektor nicht gerade begeistert.


    "Sie müssen aufpassen, dass es nachvollziehbar wird, sonst legen die Leser das Buch an der Stelle fort", mahnte er.


    Du bist also nicht altmodisch, sondern liegt mitten im Mainstream.


    Inzwischen ist "Elfenfeuer" im TB schon in der 7. Auflage und niemand hat sich an der Szene gestört. Ich denke, der Spagat ist mir gelungen.


    Ich möchte betonen, dass meine Haupt-Protas auch nicht sterben.
    Das bringe ich einfach nicht übers Herz.
    "Elfenfeuer" hat für viele auch ein zu kitschiges Ende, aber wenn ich dein Posting so lese dürfte es dir gefallen ;-)


    Neben-Protas ( wie hier Tisesa, Peme und Jolfur ) sind bei mir allerdings immer gefährdet.

  • @Scicollier


    Auch wenn ich zu den Menschen gehöre, die ohne ein Happy End sehr gut leben können (und ich die Chroniken der Nebelkriege zu meinen Favoriten 2007 zähle!), kann ich Deine Motive bzw. Einstellung zum Sterben in der Literatur sehr gut nachvollziehen. Lesen ist nun mal unser Hobby und weil, wie du selbst sagst, die Realität schon hart genug ist, will man einfach für die Figuren, die einem während des Lesens ans Herz wachsen, das es gut ausgeht.
    Ich finde beide Varianten haben ihre volle Berechtigung, und einfühlsam zu sein, hat sicher nichts mit "von gestern sein" zu tun!

  • Zitat

    Original von SiCollier


    Alles in allem hat mir das Buch gefallen. Die letzten rund hundert Seiten konnte ich gar nicht so schnell lesen, wie ich weiterkommen wollte. Und nur die Sicherheit, in einem Rutsch durchzulesen hielt mich davon ab, nicht die letzte Seite zuerst zu lesen. Ich mußte einfach wissen, wie es ausgeht (...)
    Das war zwar mein erstes Buch von Monika Felten, mit Sicherheit aber nicht mein letztes, denn Stil und Geschichte haben mir sehr gut gefallen. :-)


    Das kann ich so :write


    Mir hat das Buch im Großen und Ganzen gut gefallen, nur das Ende fand ich ein bisschen zu kurz, irgendwie.
    Da hatte ich noch etwas mehr erwartet, das kam so plötzlich. Und das mit der Spinne... eine super Lösung :grin aber es war schon eine Weile vorher vorhersehbar, für mich.
    Am Ende fehlt mir irgendwie auch noch eine Auflösung / Zusammenfassung, es blieben ein paar Fragen offen, deswegen dachte ich auch gleich an einen möglichen 2. Band ;-)


    Ich fand es einerseits gut, dass bei HdR niemand weiter sterben musste, weil sie alle symphatische Figuren waren (ausser vll Frodo, aber das war ja die Absicht) - auf der anderen Seite fand ich es auch ein bisschen zu "gutmütig", dass fast alle diesen großen Kampf - nahezu schadlos- überlebten.


    Ich hatte sehr lange gehofft, dass Sandra noch irgendwie - mit Adieens Hilfe - lebend aus der Sache herauskommen könnte.
    Und für Manon wird es jetzt sicher sehr seltsam, in der neuen / anderen Welt zurecht zu kommen...


    LG

    :eiskristall ~ Man sollte nicht nach den Sternen greifen, wenn man Blumen pflücken kann ~ :flowers


    Stephen King - Love

  • Der letzte Abschnitt hat mich doch ein kleines bisschen in den Bann gezogen. Das Buch kam einfach zu falschen Zeit. Aber im Großen und Ganzen hat es mir gut gefallen.


    Leider kamen die Szenen mit Manon etwas zur kurz. Hätte mir auch gewünscht, ihre Geschichte wäre mehr ausgeschmückt gewesen. Ich glaube ich hätte an Manons Stelle auch eher an einem Reality-Format geglaubt anstatt der Wahrheit ins Gesicht zu blicken. Die Wahrheit ist auch unvorstellbar.


    Mit dem Tod von Zarife (Sandra) hatte ich keine Probleme. Es war für ich logisch. Hätte Sandra überlebt, wäre es nicht mehr logisch gewesen. Die Geschichte spielte ja darauf hin. Die Idee Zarife durch eine Spinne zu lähmen fand ich klasse. Deswegen der Hinweis auf Sandras Spinnenangst.


    Ich stimme SiCollier zu. Das Ende ist zwar passend und Stimmig aber abrupt. Hätte mir gewünscht noch ein Kapitel mehr zu lesen. Wie geht es mit Aideen und Hakón weiter. Wie findet sich Manon in der neuen Welt zurecht. Wie gehen die Rebellen mit dem Ende von Zarife um? Mir hätte es gefallen am Schluss eine kleine Zusammenfassung zu lesen, wie es mit den Personen weiter gegangen wäre. So in die Richtung "Ein Jahr später ...."


    Hätte ich hier jetzt nicht gelesen, dass keine Fortsetzung geplant ist, hätte ich auch fest damit gerechnt, dass eine Fortsetzung geben wird.


    Vielen Dank Monika für die Begleitung der Leserunde, auch wenn ich nicht so aktiv teilgenommen habe, wie ich mir das gewünscht hätte. :-(